Mit der Figur des Bären Hal Jam, der sich selbst nach dem Namen einer Marmelade benannt hat, um mit einem gestohlenen Manuskript in der Glitzerwelt der Medien in New York City Karriere zu machen, hat William Kotzwinkle einen Protagonisten geschaffen, der die Menschen an ihre eigenen egoistischen Verhaltensweisen, an die Gleichgültigkeit im täglichen Umgang miteinander und an die Nähe von Zivilisation und Instinkt erinnert. Der Bär Hal Jam macht Karriere, liebt die Annehmlichkeiten der Welt der Menschen - insbesondere die gefüllten Honiggläser ohne lästige Bienen. Der bestohlene Autor verliert schließlich die Urheberrechtsklage gegen den Bären. Er zieht in den Wald und genießt ein Leben fernab der Zivilisation. Verdrehte Welt, in der sich die Rollen von Autor und Bär immer wieder berühren. Nicht nur für Teddybärfans ein unterhaltsamer, sehr kurzweiliger Spaß, der im Alltag zum Nachdenken über die Kleinigkeiten des Daseins anregt!
Hans Pfitzinger
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Neue Rezensionen zu Hans Pfitzinger
Bär Hal Jam will mehr! Im Wald ist es ihm zu fad und er macht sich auf in die City um dort sein neues Leben zu leben.
Er will Bücher schreiben und hat sich schon ein Manuskript gestohlen. Er macht eine steile Karriere, weil niemand ihn als Bären wahrnimmt. Eine skurrile Story über das klassische Menschsein! Wunderbar witzig und lehrreich!
Der alternde und gelangweilte Hollywoodstar David Caspian nimmt an sich mit fortschreitender und sich immer weiter steigernder Intensität eine Veränderung wahr: In wiederkehrenden Tagträumen wird er zu Felix Falkenhayn, einem mit allen Wassern gewaschenen, abgeklärten Schwarzmarkthändler im Berlin der letzten Kriegsjahre. Diese Flashs ereilen ihn in immer kürzeren Abständen zuhause, am Set, überall. Er vertraut sich seiner Frau und seinem Psychiater an, jedoch kann ihn niemand verstehen, geschweige denn helfen. Während die Lage im Hier und Heute für Caspian immer verworrener wird und auf ein Fiasko zuläuft, entwickelt sich das Ganze auch auf der „Berliner Seite“ immer dramatischer, denn Falkenhayn hat mittlerweile ebenfalls wahr genommen, dass sich ein Fenster zu einer Person in einer unbekannten Zukunft geöffnet hat. Darüber hinaus begibt er sich mit seinen Schmugglergeschäften in fortschreitendem Größenwahn zunehmend auf lebensgefährliches Terrain und ins Fadenkreuz der Gestapo.
Kotzwinkle hat hier ein ziemlich abseitiges, aber spannend und rasant erzähltes Buch für Freunde des Absurden geschrieben. Bitterböse, mit unterschwelligem Humor und rabenschwarz erzählt er seine story ohne jede Rücksicht auf die Protagonisten, die er je nach Bedarf verheizt. Und der völlig unerwartete, meisterhafte Clou am Ende ist schon allein die Lektüre wert.
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