Inès Bayard

 4,1 Sterne bei 58 Bewertungen
Autor*in von Scham, Steglitz und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Inès Bayard wurde 1992 in Toulouse geboren, sie lebt jetzt in Berlin. Ihr Debütroman Scham (2020) wurde in mehrere Sprachen übersetzt und mit dem Prix Fnac und dem Prix Goncourt des Lycéens ausgezeichnet. Zudem stand er auf der Longlist für den Prix Goncourt 2018.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Scham (ISBN: 9783442771219)

Scham

 (4)
Neu erschienen am 13.03.2024 als Taschenbuch bei btb.

Alle Bücher von Inès Bayard

Cover des Buches Scham (ISBN: 9783552059764)

Scham

 (39)
Erschienen am 17.02.2020
Cover des Buches Steglitz (ISBN: 9783552073593)

Steglitz

 (14)
Erschienen am 25.09.2023
Cover des Buches Scham (ISBN: 9783442771219)

Scham

 (4)
Erschienen am 13.03.2024
Cover des Buches This Little Family (English Edition) (ISBN: B07T8CWFN7)

This Little Family (English Edition)

 (1)
Erschienen am 28.04.2020

Neue Rezensionen zu Inès Bayard

Cover des Buches Scham (ISBN: 9783442771219)
E

Rezension zu "Scham" von Inès Bayard

Eine erschütternde und intensive Lektüre
Elina_morovor 6 Tagen

Dieser Roman ist eine unglaublich schwere Kost. Die Autorin beschreibt die Lebenssituation von Marie, ihre unvorhersehbaren Handlungen und Gedanken so intensiv, dass diese nach mehreren Tagen immer noch nachhallen. Ich kann es mir kaum vorstellen, wie schlimm es für eine Frau sein muss, vergewaltigt zu werden. Aber in einer Sache bin ich mir sicher: Man braucht in diesem Fall Hilfe. Marie will keine Hilfe, sie will mit keinem darüber reden, obwohl ihre Taten nach einem Hilferuf schreien. Warum merkt keiner, dass es ihr nicht gut geht? Warum unternimmt Marie nichts? Es ist wirklich schwer zu beurteilen, was in solcher Situation am sinnvollsten wäre. Nicht umsonst ist der Titel des Romans „Scham“. Scham unterdrückt Marie und bestimmt ihr weiteres Leben in Angst und Unsicherheit. Scham beeinflusst ihren Alltag. Sie schämt sich, dass sie eine schlechte Frau und Mutter ist, sie beweint, was ihr angetan wurde. Marie führt sich in der Öffentlichkeit ständig nackt zu sein, als ob alle über sie Bescheid wissen. Das Gefühl und Gedanken machen sie einfach verrückt, was zu einer unvermeidlichen Katastrophe führen. Als Leserin habe ich mich unwohl in meiner Haut gefühlt, weil ich nichts unternehmen konnte, um Marie zu helfen. Ich saß untätig auf dem Sofa und habe es zugelassen, was man vermeiden konnte. 

Inès Bayard liefert uns eine wichtige Botschaft, die man ernst nehmen sollte. Es ist auf jeden Fall ein lesenswerter Roman, der aufgrund der Thematik nicht für jeden ist. 

Cover des Buches Scham (ISBN: 9783442771219)
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Rezension zu "Scham" von Inès Bayard

Starkes Buch - Wichtig und erschütternd zugleich
Aydavor 19 Tagen

Als ich damals auf das Buch "Scham" von Ines Bayard aufmerksam geworden bin, wollte ich es sofort lesen. Allerdings sind mir dann viele andere Bücher dazwischen gekommen und es ist ein wenig in Vergessenheit geraten. Als ich jetzt gesehen habe, dass es als TB erschienen ist, wollte ich es nochmal angehen und wie gut, dass ich es gelesen habe!! Für mich ist es eines der wichtigsten Romane der letzten Jahre! Es hat mich sehr umgehauen, denn ich habe doch etwas anderes erwartet, ich fand es grandios, wenn man mich so in die irre führt.


Wir befinden uns in dem Roman in Frankreich/Paris und lernen Marie, Anfang 30, kennen, die mit ihrem Mann, der Anwalt ist, in Paris lebt. Sie haben insgesamt ein gut situiertes Leben und zu ihrem Glück fehlt nun jetzt auch Baby, das sich beiden wünsche. Marie arbeitet in einer Band und als der Direktor ihr eines Tages anbietet sie nachhause zu fahren, weil ihr Fahrrad beschädigt ist, wird sie von ihm vergewaltigt und das Leben ändert sich schlagartig und wird zum Delirium...Marie fasst eines Tages eine folgenschwere Entscheidung...


Wow, was für ein Buch. Ich bin immer noch gefesselt. Der Schreibstil ist sehr besonders, mir hat er gefallen und passte zu der Dynamik in der Geschichte. Es sind so viele Themen, die die Autorin auf knapp 220 Seiten behandelt, dass ich mich Frage wie sie das geschafft hat. Ein Beispiel dafür, dass Bücher nicht immer so viele Seiten brauchen, um das Wichtigste zu vermitteln. Es war so herzzerreißend mitzuversorgen was  Marie durchmacht, wie sie leidet, wie ihre Wahrnehmungen sich verändern und was ein Mensch mit so einer brutalen Straftat anrichtet. 

Ich möchte auch gar nicht soviel mehr zum Inhalt verraten, da man es selbst lesen sollte. Das Buch ist heftig, schonungslos und dennoch wichtig. Wenn man diese Themen lesen kann, emotionale stabil ist, empfehle ich es. Dennoch sollte man sich vielleicht vorher etwas über das Buch informieren. Hier wird bspw. auch die Tat sehr beschrieben und auch andere Szenen, die Marie erleidet, das sollte man wissen. Es hat in mir Gefühle, der Wut und Traurigkeit ausgelöst und mich mit dem Begriff der Scham beschäftigt und was das eigentlich mit vielen Mädchen und Frauen macht, in einer Gesellschaft aufzuwachsen, in der die Scham weiterhin hochgehalten wird...hier braucht es ein Umdenken...

Cover des Buches Scham (ISBN: 9783442771219)
Hyperikums avatar

Rezension zu "Scham" von Inès Bayard

Eine zutiefst verstörende Geschichte
Hyperikumvor 21 Tagen

Laurant ist Maries Mann, ein aufsteigender Anwalt, der Marie aufrichtig und innig liebt, ihr aber nicht mehr die Aufmerksamkeit schenkt, die sie sich wünscht. Sie verstehen sich nicht auf Anhieb, müssen ihre Standpunkte erklären oder diskutieren. 

Marie arbeitet in einer Bank als Vermögensberaterin. Sie ist ihren Kollegen eine hilfsbereite und beliebte Mitarbeiterin. Marie kommt aus einem liebevollen, konservativen Elternhaus, das sie in allen Belangen unterstützt hat. Ihren Mann vergöttert sie, ist stolz auf ihn und stärkt ihm mit ihrer sanftmütigen, zurückhaltenden Art den Rücken. 

Normalerweise fährt sie den kurzen Weg mit dem Fahrrad nach Hause, aber an diesem Abend findet sie ihr Fahrrad nur noch zur Hälfte angekettet. Jemand hatte das Vorderrad gestohlen, damit kommt sie nicht mehr nach Hause. Plötzlich steht neben ihr ein Mann im dunklen Trenchcoat mit Aktentasche. Sie erkennt in ihm ihren höchsten Vorgesetzten, den sie alle zwei Wochen bei einer Generalversammlung sieht. Er bietet ihr an, sie nach Hause zu fahren und sie nimmt sein Angebot gerne an. Aus der Heimfahrt wird der größte Albtraum ihres Lebens. Als sie aus seinem Wagen steigt, ist die Welt eine andere.

Fazit: Eine zutiefst verstörende Geschichte. Die Autorin hat eine solche Vielzahl unangenehmer Gefühle in mir ausgelöst, wie ich es, in einem einzigen Buch, nicht für möglich gehalten habe. Bevor Marie vergewaltigt wird, beschreibt die Autorin sie als hübsches, anhängliches Frauchen, mit allen weiblichen Attributen, hübsch, schlank, sanftmütig, zurückhaltend, geduldig, so dass mir ganz schwummrig wird. Dann passiert das erschütternde Ereignis und ich fühle mich angemessen angewiedert und entsetzt. Danach dreht die Protagonistin am Rad, was ich gut verstehe. Es bricht mir das Herz, wie sie ihr Kind vernachlässigt, weil sie “glaubt”, dass es die Frucht der Vergewaltigung ist. Sie so handlungsunfähig zu sehen, voller Hass, weil niemand errät, was ihr passiert ist und so voller Selbsthass, weil ihr das angetan wurde. Mitansehen zu müssen, dass niemand einschreitet um die Tragödie zu verhindern, tut weh. Ich bin froh, dass ich es jetzt analysiert habe, das bringt mich aus meiner anfänglichen Ratlosigkeit, wie ich die Geschichte, die ja ein furchtbar wichtiges Thema behandelt, bewerten kann.

Ich meckere an dieser Stelle, weil Inès Bayard mich mit einer Unmenge an Adjektiven erschlagen hat. Es gab zu viele Sätze, in denen jemandem das Herz heftig in der Brust hämmerte, dann, der Herzrhythmus schneller ging (das hatte ich schon verstanden) und zusätzlich, der Blutdruck stieg und ausserdem die Hände feucht und eiskalt wurden. Die Autorin hat mich nicht mit Theatralik verschont, durch Sätze wie: “Der Empfangschef ist gerührt von der aufrichtigen, einfachen, kein bisschen kindlichen Liebe dieses Paars.” S. 167  Der Pathos, der sich durch die ganze Geschichte zieht spiegelt sich auch im Klappentext: “… brutal vergewaltigt” Ich meine, dass eine Vergewaltigung brutal ist, kann selbst ich mir vorstellen, obwohl ich es nicht erleben musste.

Darüberhinaus scheint es eine gelungene Geschichte zu sein, weil sie unzählige Gefühle in mir erzeugt hat. Und auch deshalb lese ich Bücher, um mich besser in andere hineinversetzen zu können.

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