Kristian Wachinger

 3,7 Sterne bei 68 Bewertungen

Lebenslauf

Kristian Wachinger, Lektor und übersetzer, seit 2003 (Mit-)Herausgeber mehrerer Editionen aus dem Nachlass von Elias Canetti, Stiftungsrat der Canetti Stiftung in Zürich.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Kristian Wachinger

Cover des Buches Elias Canetti - Bilder aus seinem Leben (ISBN: 9783446205994)

Elias Canetti - Bilder aus seinem Leben

 (1)
Erschienen am 28.02.2005

Neue Rezensionen zu Kristian Wachinger

Cover des Buches Middlemarch (ISBN: 9783499272745)
M

Rezension zu "Middlemarch" von Melanie Walz

Kluge Milieustudie im 19. Jahrhundert
Madamebiscuitvor einem Jahr

Was für ein episches Werk! Es waren rund 1200 Seiten, die ich in Middlemarch verbracht habe und es hat Spaß gemacht. 

Der Einstieg war etwas schwierig, es dauerte bis sich alle Beteiligten „vorgestellt“ hatten und ich mich auf den sehr detaillierten Schreibstil einlassen konnte. Aber ab dann war es wirklich eine Freude diesen Roman zu lesen. 

Mary Ann Evans, die Middlemarch unter ihrem männlichen Pseudonym veröffentlichte, hat einen äußerst ironischen Schreibstil. Ihre Milieustudien, denen sie ihre Protagonisten unterzieht, sind teilweise herrlich spitzzüngig, aber immer empathisch geschrieben. Somit saß ich immer wieder mit einem amüsierten Grinsen vor diesem Buch. 

Inhaltlich geht es, wie der Klappentext bereits verrät, um mehrere Personen, die ganz im Stil dieser Zeit, vor allem um einander kreisen und auf der Suche nach dem/der „Richtigen“ sind. Selbstverständlich immer standesgemäß und unter dem wachsamen Auge der restlichen etablierten Gesellschaftsschicht. Spannend ist hier vor allem die Figur der Dorothea, da sie immer wieder aus dieser vorgeschrieben Rolle ausbricht und hier auch tatsächlich zu Tabubrüchen bereit ist. Aber auch die anderen Bewohner wachsen einem ans Herz.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung für alle, die bereit sind sich auf einen klassischen „Wälzer“ einzulassen und die auf Romane a la Jane Austen stehen.

Cover des Buches Eroberung (ISBN: 9783499003462)
GAIAs avatar

Rezension zu "Eroberung" von Laurent Binet

Spannende Alternativhistorie
GAIAvor 2 Jahren

Dieser Roman berichtet im Stile verschiedener historischer Quellen von einer Alternativgeschichte, in welcher eine Vikingerin zunächst mit ihrer Gefolgschaft entlang der Küste von Nord-, Mittel- und nördliches Südamerika segelt, überall einmal anlegt und dann tiefgreifend die Geschichte der besuchten Völker beeinflusst. Als Kolumbus später über den Atlantik segelt, trifft er auf wehrhafte Völker, die ihm seine Heimreise verwehren. Und umgekehrt, Ende des 15., Anfang des 16. Jahrhunderts erobern die Inkas tatsächlich Westeuropa, bringen die uns bekannte Geschichte mächtig durcheinander und treffen auf viele historische Persönlichkeiten. 

Eine Stärke des Romans: Interessant erzählt und dabei trotzdem lehrreich sowohl bezogen auf die damaligen mittel- und südamerikanischen Völker als auch bezogen auf die europäische Geschichte. Durch mein erworbenes Schulwissen hatte ich bisher nie einen so guten Überblick, wer eigentlich von wem im 15./16. Jh. Zeitgenosse war. Auch die ganzen Verbandelungen von Religion und Staat waren mir nur als Fakten bekannt, aber bisher nicht wirklich greifbar. Obwohl der Roman eine andere Geschichte erzählt, steckt viel Wahres in ihm. 

Doch Obacht, man sollte sich nicht von den ersten Seiten des Buches abschrecken lassen. Diese sind im Stile alter nordischer Sagen geschrieben und wirken zunächst einmal sehr trocken. Das ändert sich hin zu einer lebhaften Erzählung mit dem ein oder anderen Überraschungsgast. Zum Ende hin hätte ich mir - wenn vielleicht auch im Schnelldurchlauf - eine kleine "Prognose" gewünscht, wie sich Europa und Mittel-/bzw. Südamerika über das 16.Jh. hinaus entwickelt hätten in dieser Alternativgeschichte. Wir verbringen zum Schluss sehr viel Zeit im Turm mit Michel de Montaigne, El Greco und Miguel de Cervantes, da hätte ich mir etwas mehr Ausblick auf die kommenden Jahrhunderte gewünscht. 

Aber gut, insgesamt handelt es sich hierbei um einen gelungenen Roman, der ein interessantes Gedankenexperiment durchspielt. Europa und die Welt (aber doch vor allem Europa) hätten definitiv so einiges von den Inkas lernen können. Eine empfehlenswerte Lektüre.

Cover des Buches Eroberung (ISBN: 9783499003462)
mariameerhabas avatar

Rezension zu "Eroberung" von Laurent Binet

So herzlos wie ein Schulbuch
mariameerhabavor 2 Jahren

Das Buch ist so, wie man es erwartet: Wie ein verdammtes Geschichtsbuch aus der vierten Klasse, das nicht auf seine Figuren eingeht, sondern so neutral wie nur möglich beschreibt. Riesige Handlungsstränge werden in winzigen Seiten gepresst, die Figuren auf die Namen beschränkt, eine Atmosphäre gibt es nicht und der Spannungsbogen funktioniert nicht. Einzig von der Idee versucht die Geschichte zu leben und nach dem Tagebuch von Columbus starb die Spannung.

Die Brutalität in dem Buch ist atemberaubend. Ich war schockiert, als das Verliererteam abgeschlachtet wird und auch der beste Spieler im Gewinnerteam dem Gott geopfert wurde. Aber solche Momente gehen schnell vorüber, werden lieblos erzählt, dass die Opfer mir beim Lesen nicht leidgetan haben. Das ist ein fataler Fehler, der dieses Buch zu einer Enzyklopädie verwandelt.

Ohne Gefühle, ohne Seele, ohne eine Leidenschaft und mit eindimensionalen Figuren funktioniert das Buch nicht. Schließlich war mir die Alternativwelt völlig egal. Das Buch ist richtig fad.

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