Wilfried F. Schoeller

 4,7 Sterne bei 6 Bewertungen
Autor*in von Franz Marc, Franz Marc und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Wilfried F. Schoeller, 1941 geboren, war Leiter der Abteilung "Aktuelle Kultur" beim Hessischen Rundfunk/Fernsehen. Als Professor für Literatur des 20. Jahrhunderts lehrte er Literaturkritik und Medien an der Universität Bremen. Er starb nach langer Krankheit am 6. Januar 2020 in Berlin. Im Carl Hanser Verlag erschienen: Deutschland vor Ort. Geschichten, Mythen, Erinnerungen (2005), Alfred Döblin. Eine Biographie (2011) und Franz Marc. Eine Biographie (2016).

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Wilfried F. Schoeller

Cover des Buches Franz Marc (ISBN: 9783446250697)

Franz Marc

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Erschienen am 01.02.2016
Cover des Buches Deutschland vor Ort (ISBN: 9783423346795)

Deutschland vor Ort

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Erschienen am 20.07.2011
Cover des Buches Franz Marc (ISBN: 9783492310505)

Franz Marc

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Erschienen am 01.12.2017
Cover des Buches Widerstand des Textes (ISBN: 9783882216837)

Widerstand des Textes

 (1)
Erschienen am 01.10.2009
Cover des Buches Alfred Döblin (ISBN: 9783446237698)

Alfred Döblin

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Erschienen am 26.09.2011
Cover des Buches Leben oder Schreiben (ISBN: 9783882210910)

Leben oder Schreiben

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Erschienen am 01.09.2013
Cover des Buches Hubert Fichte und Leonore Mau (ISBN: 9783100699053)

Hubert Fichte und Leonore Mau

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Erschienen am 01.10.2005

Neue Rezensionen zu Wilfried F. Schoeller

Cover des Buches Über die Berliner Luft (ISBN: 9783847704058)
frenx1s avatar

Rezension zu "Über die Berliner Luft" von Friedrich Luft

Sammlung interessanter Texte Friedrich Lufts
frenx1vor 5 Jahren

Friedrich Luft ist ein Feuilletonist der alten Schule. Präzise müssen die Texte sitzen. Kein Geschnörkel. Kein Gelaber. Ein einziger Gedanke, der zu Ende geführt wird. Die Texte des Berliner Autors Friedrich Luft sind nun in dem Band „Über die Berliner Luft“ gesammelt veröffentlicht.

Friedrich Luft schreibt Texte, die einen mit ihrer zielgenauen Sprache in den Bann ziehen. Luft nutzt die kleine Form – selten hat ein Text von ihm mehr als zwei Seiten. Kein Wunder, denn lange Jahre war das Radio die Heimat von Lufts kreativem Schaffen.

Meist ist es Alltägliches, das Luft aufgreift und betrachtet oder manchmal auch in abstraktere Überlegungen münden lässt. Manchmal ist es einfach nur ein Gedanke, den er ausführt. Zum Beispiel, dass er nur an den Zweifel glaube. Irgendwann landet er dann bei der Frage, wie Zweifel und Glück vereinbar sind, spricht über die Neugier und endet bei den wunderbaren, überraschenden Augenblicken des Glücks.

Nur selten gelingt es Luft nicht, klar und präzise zu schreiben. Wenn er etwa über den Tod Marilyn Monroes sinniert, wirkt es grausig moralinsauer. Aber das ist die absolute Ausnahme. Lufts Texte kommen leichtfüßig daher und haben doch etwas zu sagen. Viele von ihnen könnte man auch heute problemlos in Zeitungen abdrucken, ohne dass sie an Aktualität verloren hätten. Andere, vor allem der 40er und 50er Jahre, sind ein beredtes Zeugnis der Vergangenheit und schildern eindrücklich Zerstörung und Not der Nachkriegsjahre. Diese Texte wirken dicht und intensiv. Daher wirkt es fast enttäuschend, wenn Luft plötzlich die fiktive Figur des Urbanus ins Spiel bringt, zusammen mit einer Frau namens Ella. Ein wenig geht da die Intensität der Texte verloren.

Als wirklich störend empfand ich aber bei der Sammlung, dass die Texte nicht durchgehend chronologisch sortiert sind, sondern nach Themen bzw. Art der Veröffentlichung. So rutscht man beim Lesen plötzlich in die Nachkriegsjahre, die man eigentlich schon hinter sich glaubte. Zumindest die Texte, die sich direkt mit der Nachkriegszeit beschäftigen, hätten zusammengehört.

Das Nachwort von Wilfried F. Schoeller bietet einen guten Überblick über das Leben Lufts. Wie bei manch anderen Werken aus der „Anderen Bibliothek“ wirkt auch hier das Nachwort auf mich etwas zu abgehoben, etwa wenn nach Schoeller die Texte Lufts „einen geistigen Raum bilden, in dem die Gefühle und Stimmungen einander gleichsam berühren“. Solche Sätze findet man bei Friedrich Luft zum Glück nicht.

 

Cover des Buches Deutschland vor Ort (ISBN: 9783423346795)

Rezension zu "Deutschland vor Ort" von Wilfried F. Schoeller

Rezension zu "Deutschland vor Ort" von Wilfried F. Schoeller
Ein LovelyBooks-Nutzervor 13 Jahren

Wilfried F. Schoeller, Professor für Literatur, ist ein „Flaneur“, einer den die Straße in entschwundene Zeiten leitet (wie er selbst im Nachwort schreibt). In seinem Buch „Deutschland vor Ort“ nähert er sich Orten und Wegen, die aus der Literatur oder der Geschichte bekannt sind. Seine kurzen (10-20 Seiten) Texte verraten den belesenen Literaten. Mit diesem Buch geht man an der Seite eines gescheiten, aber auch kritischen Flaneurs und kann längst verschwundene Dinge erkennen und beim Spazierengehen vor Ort (oder im Kopf anhand des Buches) darüber nachdenken.
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Schade nur, dass eine Übersichtskarte fehlt – sie hätte (vor allem bei unbekannten Orten) eine Reisevorbereitung sehr erleichtert. Die Reisen führen an folgende Orte:
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- Asperg bei Stuttgart (u.a. Gefängnis Jud Süß)
- Pfaueninsel an der Berliner Havel
- Auf Hölderins Spuren von Nürtingen/Neckar in die Schweiz
- Walhalla bei Regensburg
- Paulskirche in Frankfurt
- Bavaria in München
- Hermannsdenkmal bei Detmold
- Schloß Lichtenstein auf der Schwäb. Alb
- Auf den Spuren von Nietzsche (Region Naumburg/Saale)
- Mit Fontane am Stechlinsee bei Berlin
- Mit den Manns in Lübeck
- Von der ersten Kommune in Ascona/Tessin – ein Zauberberg?
- Völkerschlachtdenkmal bei Leipzig
- Freienwalde/Brandenburg und W. Rathenau
- Das Holländische Exil von Kaiser Wilhelm II
- Berliner Opernplatz – Ort einer Bücherverbrennung
- Obersalzburg bei Berchtesgaden
- Waffenstillstand 1918/1940 Compiègne im Norden von Paris
- Das baskische Guernica im Norden von Spanien
- Buchenwald in der Erinnerung von Semprùn u.a. (Nähe Weimar)
- Görings „Carinhall“ – geschleifte Ruinen (Nähe Berlin)
- Fluchtroute von W. Benjamin u.a. (Marseille)
- Wege der Familie Döblin (Frankreich)
- Grenzstation Friedland (Nähe Göttingen)
- Das Paradies der DDR-Führung: Wandlitz (Berliner Norden)
- Buckow und Brecht/Weigel (Großraum Berlin)
- Glienicker Brücke (Berlin)
- Chemiepark Bitterfeld (Halle/Saale)
- Palast der Republik (Berlin)
- Drosselgasse Rüdesheim, der „Trampelpfad der Gemütlichkeit“ am Rhein
- Das Mecklenburg Uwe Johnsons
- Die „nordische Sahara“ an der Kurischen Nehrung

Cover des Buches Das Leben meiner Mutter (ISBN: 9783423100441)
Anita27as avatar

Rezension zu "Das Leben meiner Mutter" von Oskar Maria Graf

Rezension zu "Das Leben meiner Mutter" von Oskar Maria Graf
Anita27avor 15 Jahren

Beeindruckende Lebensbiografie einer einfachen, demütigen Frau. Beschreibung der ereignisreichen Zeit Ende 19. Jhd. bis zum 3. Reich anhand der Lebensgeschichte von Grafs Mutter. Absolut lesenswert, nicht nur für Bayern!!

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