Zana Ramadani

 4,5 Sterne bei 15 Bewertungen
Autor*in von Die verschleierte Gefahr, Sexismus und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Zana Ramadani, 39, ist Frauenrechtlerin und Gründerin von Femen Deutschland. Für ihre Kritik an patriarchischen Strukturen im Islam bekam sie Morddrohungen. Doch das hält sie nicht davon ab, weiterhin gesellschaftliche Missstände anzuprangern. Sie ist Mitglied der CDU und des Thinktanks Austria, der die österreichische Regierung berät.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Zana Ramadani

Cover des Buches Die verschleierte Gefahr (ISBN: 9783958900776)

Die verschleierte Gefahr

 (14)
Erschienen am 03.03.2017
Cover des Buches Sexismus (ISBN: 9783958901605)

Sexismus

 (1)
Erschienen am 02.03.2018
Cover des Buches Die verschleierte Gefahr (ISBN: 9783958901445)

Die verschleierte Gefahr

 (0)
Erschienen am 27.02.2017

Neue Rezensionen zu Zana Ramadani

Cover des Buches Die verschleierte Gefahr (ISBN: 9783958900776)
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Rezension zu "Die verschleierte Gefahr" von Zana Ramadani

Pflichtlektüre!
Levusvor 7 Jahren

Zana Ramadani spricht offen aus, worüber in den Leitmedien und in der Öffentlichkeit wegen falschverstandener Toleranz und übertriebener politischer Korrektheit immer noch nicht geredet wird. Sie benennt Ursachen, erklärt Hintergründe und beleuchtet insgesamt, worin die vielfältigen Probleme mit dem Islam und seinen Anhängern bestehen. Ein sehr informativer und wichtiger Beitrag zur aktuellen Diskussion. Dieses Buch sollte Pflichtlektüre sein für Politiker (und für Wähler) unabhängig von Religion und politischer Einstellung.

Cover des Buches Die verschleierte Gefahr (ISBN: 9783958900776)
thursdaynexts avatar

Rezension zu "Die verschleierte Gefahr" von Zana Ramadani

Null Toleranz den Intoleranten
thursdaynextvor 7 Jahren

Zana Ramadani, deutsche Menschenrechtsaktivistin mit albanischen Wurzeln und muslimisch geprägter Kindheit – seitens ihrer religiösen Mutter -, hatte das Glück, einen atheistischen Vater zu haben. Ihr Buch „Die verschleierte Gefahr“ fiel mir in der Stadtbibliothek ins Auge. Der reißerische Titel irritierte mich. Der Untertitel “Die Macht der muslimischen Mütter und der Toleranzwahn der Deutschen“ klang stark rechtslastig und somit weitab meiner politischen Einstellung. So etwas in der wohlüberlegt sortierten Lieblingsstabi konnte doch nicht sein. Also danach gegriffen und angeschmökert.

Für mich als Atheistin ist Religion, egal welcher Couleur, mittlerweile „EVIL“ ;). Religion trennt die Menschen, statt sie zu vereinen. Jede Gruppe verehrt ihr höheres Wesen und viele wähnen sich, ohne Belege, im Besitz der alleinseligmachenden Wahrheit. Glauben sollte als das betrachtet werden, was er ist. Glauben! Wissenschaftlich nicht fundiert, es gibt nicht einmal Anzeichen für eine höhere Macht. Egal, ob ein Gott oder viele, für mich ist es ein Zeichen der Schwäche, seine Stärke auf derart sandigem Boden zu bauen. Daher möchte ich nicht damit belästigt werden und belästige normalerweise auch keine Gläubigen, egal welcher Richtung. Leben und leben lassen.

Wenn ich glaube, weiß ich es nicht. Ich glaube es gibt nichts, wir sind auf uns selbst gestellt, bin aber davon überzeugt, wenn wir lieb zueinander sind profitieren alle davon. Leben nach Kants kategorischem Imperativ und gut ist! Aus meiner Sicht dient Religion dem Machterhalt einer bestimmten Gruppe, als Beispiel hierzu kann man die Organisationsstruktur der katholischen Kirche wunderbar heranziehen, die auch heute noch Frauen nicht in bestimmte Ämter hineinlässt und das nicht aufgrund nachvollziehbarer Argumenten, sondern aus Tradition. Ganz weg von der Hexenverfolgung sind sie wohl doch nicht. Auch im säkularen Deutschland ist die Macht der religiösen Institutionen noch tief verankert. Jüngstes Ärgernis war der evgl. Kirchentag, der von der öffentlichen Hand großzügig gesponsert wurde.







Sieht man sich die Ausnahmen im Arbeitsrecht an, kommt man auch ins Grübeln. Auch religös geführte Schulen und Kindertagesstätten halte ich für fragwürdig. Religöse Indoktrination schleicht sich bereits seit einiger Zeit über die Wertedebatte immer mehr in den Fokus der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit. Angesichts des Lutherjahres (schöne Bilder dazu hier) wird meine atheistische Toleranz, wenn ich die Medien anschaue, (das religiöse „Lebenshilfegeseier“ im Radio, dass mich morgens beim Kaffeesüppeln belästigt ist auch so eine Sache) zunehmend mehr strapaziert. DITIb wird vom deutschen Staat unterstützt, das ist ein Umgang mit Steuergeldern, den ich mit meiner weltanschaulischen Einstellung nicht mittragen möchte. Was mir fehlt ist Rücksichtnahme auf die antireligiös eingestellte Gruppe der Atheisten und Agnostiker. Das muslimische Vermummungsgebot ist für mich ein weiterer religiös verbrämter Schachzug, Frauen zu unterdrücken. Wir Frauen und das Gros der Männer, die aufgeklärt, humanistisch und für die Gleichberechtigung sind, sollten immer sehr hellhörig werden, wenn wie beim §218 oder qua Bekleidungsvorschriften über die Körper von Frauen bestimmt wird. Der Islam bietet hier eine große Beobachtungsspielwiese. Mir ist er, eher ein Teil seiner Anhänger, seit einigen Jahren suspekt geworden. Noch mehr als andere religiöse Gruppen. Die Gründe dafür sind Charlie Hebdo, Nizza, Berlin, Syrien, Saudi Arabien… die Liste ließe sich noch sehr lange weiterführen, doch ich denke, es ist klar worum es geht. In den letzten Jahren entwickelte sich, nicht nur bei mir, ein diffuses Unbehagen angesichts dieser vielen öffentlich gezeigten religiösen Zugehörigkeitssymbole. Das Kopftuch ist mit anderen frauenverhüllenden Maßnahmen eines davon. Ich halte es, ebenso wie die Autorin, für ein politisches Symbol. Zana Ramadani nennt es ein „Fuck You“ ins Gesicht eines jeden Mannes. Der Bau neuer Moscheen bei uns in Deutschland ist mir aus oben genannten Gründen ebenfalls nicht recht. Der islamistische Terror hat viel Vertrauen zerstört. Leben und leben lassen, scheint nur noch sehr einseitig zu funktionieren. Kritische Anmerkungen zu Muslimen und dem Islam sind in den Kreisen in denen ich verkehre fast schon tabuisiert, nur hinter vorgehaltener Hand, sozusagen unter der Ladentheke erhältlich. Niemand will in die rechte Ecke gerückt werden, zu den Schmuddelkindern und Dumpfbacken. Doch harte Wahrheiten sollten angesprochen und diskutiert werden.

Wie wollen wir leben? Die populistisch peinliche, kürzlich veröffentlichte Wertedebatte die unser Innenminister „blödzeitungsangepasst“ zur Diskussion stellte, war da eher nicht hilfreich. Mit solch augenverdrehverursachenden Sätzen wie „Wir sind nicht Burka“ verschont uns die Autorin in Die Verschleierte Gefahr. Sie redet Tacheles mit Hintergrundwissen.

Zana Ramadani, Mitbegründerin von Femen Deutschland und CDU Mitglied, legt ihre Erfahrungen und Ansichten zum Thema Frauen und Unterdrückungsmechanismen in ihrem hochaktuellen Buch eindrücklich dar. Schildert ihre persönlichen Erlebnisse als Kind einer muslimischen Gemeinschaft und ihren Weg, sich von dem nicht selbst gewählten, sondern übergestülpten Glauben und seinen Riten zu befreien. Ihren Weg aus einer Kultur der Unterdrückung, die ihren Erfahrungen nach im Besonderen den Müttern anzulasten ist. Die, ohne zu hinterfragen, alles so weitergeben und praktizieren wie sie es gelernt haben. Sich zu willigen Gehilfen des Systems machen. Sie schildert aus Insidersicht, zitiert islamische Geistliche, Philosophen und zitiert aus dem Koran, aus den Teilen in denen auf die Stellung der Frau und die Ehefrauenhaltung eingegangen wird. Wie auch bei vielen anderen religiösen Schriften fördert sie dabei nichts Erfreuliches zutage.

„Ungehorsamen Frauen soll mit einer Reihe von Maßnahmen begegnet werden, die sich in ihrer Härte steigern: Der Mann soll zunächst mahnen, dann warnen und schließlich Strafe androhen. Als verschärfte „romantische Maßnahme“ soll er ihr im Bett erst den Rücken kehren, sodann alleine schlafen und seine Frau schließlich ein bis drei Tage gänzlich meiden. >>Fruchtet auch das nicht, so soll er sie schlagen, ohne sie zu schädigen, d.h. Ihr zwar wehtun, aber nicht so, dass ein Knochen gebrochen wird oder sie blutet; auch darf er sie nicht ins Gesicht schlagen, das ist verboten.<<“

Die ehemalige Femenaktivistin (sie stieg aus, nachdem die Aktionen nicht mehr ihrer Richtung entsprachen) berichtet wie sie zusammen mit anderen wegen einer Aktion via Shitstorm der Diskriminierung beschuldigt wird. Sie fordert das Prinzip Gleichberechtigung für alle und hält Geschlechtergleichstellung für nicht verhandelbar.

„Freiheit zwischen den Geschlechtern schließt das Verlangen nach gleichen Rechten für alle Frauen und Männer ein, unabhängig von Herkunft, Rasse und Religion.“

Sie beklagt „Die Kurzsichtigkeit der Kopftuchfeministinnen“. Illustriert diese anhand des Berliner Slutwalk 2012, der so viel Wirbel verursachte.

Das Kopftuch dient, auch wenn freiwillig getragen, der Abgrenzung, indem es als prominentes religiöses Symbol den privaten Glauben zur Schau stellt. Millionenfach werden Frauen auf der Welt dazu und zu noch weitergehender Verhüllung gezwungen, nur weil sie Frauen sind.

So viele Frauen protestieren dagegen. Muss so etwas in westlichen Gesellschaften geduldet werden? Wollen wir westlichen Frauen das? Ramadani liefert viele Gründe gegen diesen falsch verstandene Liberalismus. Steht dafür unter Beschuss, wird als Rassistin gebrandmarkt, weil sie es wagt, die islamische Welt zu hinterfragen.

Sehr bemerkenswert ist ihr gedanklicher Ausflug in die Senderwelt Pro Siebens, zu Frau Klums unerträglichem Modelcasting. Das dort gezeigte Frauenbild vergleicht sie mit jenem des islami(sti)schen, und siehe da, sie sind fast deckungsleich in ihren Ansprüchen an Frauen. Nur dort wird gezeigt und hier verhüllt. Das Schlachtfeld bleibt dasselbe: der weibliche Körper.

Ramadanis Blick auf die Kultur des Islams und seine geschichtliche Entwicklung ist interessant. So gingen im Jahr 1236, als die Spanier Cordoba zurückeroberten und 1258, als Bagdad an die Mongolen fiel, dem Islam zwei wichtige Wissensstandorte verloren.

„Wo einst muslimische Gelehrte in Mathematik, Medizin, Chemie und Astronomie bahnbrechendes leisteten, wandten sich die arab. Islamgelehrten nun den „frommen Altvorderen“ zu. Sie lehnten alle menschlichen Interpretationen des Korans ab und besannen sich auf die reine Lehre.“

Angewandtes Altes Testament sozusagen … Daher auch der Minderwertigkeitskomplex, der so vielen muslimischen Männern zu eigen ist. Sexuelle Repression funktioniert offensichtlich nicht als selbstbewußtseinspushender Katalysator. Ramadani hat viele Belege dafür, dass sich der kriegerische Islam ausbreitet. Die Imame radikalisieren sich, die Türkei hat sich aus der Idee Demokratie zurückgezogen. Gestern kam die Nachricht, dass ihr gewählter Diktator die Evolutionslehre nicht mehr an den Schulen unterrichtet haben möchte.

In Deutschland existieren Parallelljustiz und Parallellgesellschaften. Dies wird toleriert, sei es aus Personalmangel oder dem Willen, kulturelle Unterschiede zu respektieren. Die Opfer, meist Frauen, erhalten keinen Schutz vom dt. Staat, müssen sich von der deutschen Justiz sogar noch anhören, die Vorgehensweise entspräche den Sitten ihrer Herkunftsländer. Das ist untragbar!

Ramadani setzt sich auch mit den Mantras der Muslimfunktionäre auseinander. Terror und Gewalt hätten nichts mit dem Islam zu tun. Das sehen einige Vertreter desselben, wie Hocine Drouiche, der Vizepräsident der Imame Frankreichs, glücklicherweise deutlich anders. Und sie äußern sich dergestalt dazu. Kritische, aufgeklärte Muslime, die Stellung beziehen ohne Ausflüchte, bereit sind zu hinterfragen und weiterzuentwickeln, das ist Fortschritt, das ist gesellschaftliche Teilhabe. Nur möchte die breite Masse der Muslime sie augen-, oder besser ohrenscheinlich, nicht hören. Integration ist beidseitig, und nur dann kann sie gelingen. Interessant auch, weil sich ihre Erfahrungen als Übersetzerin in einem Flüchtlingsheim mit meinen Erfahrungen mit Geflüchteten decken. Sie beschreibt eine Anspruchshaltung, die ich auch erlebt habe, und die uns beide sehr verwundert und konsterniert zurückließ. Ihre Vorschläge für gelingende Integration sind gut durchdacht. Beklemmend allerdings, dass sie etlichen, der bereits seit langem in Deutschland lebenden Menschen, den Willen zur Integration abspricht. Leider deckt sich auch das mit meinen eigenen Erfahrungen.

Ramadani fordert Fatwas gegen islamistische Terroristen. Ein klare Haltung der muslimischen Welt, der Umma, gegen den islamistischen Terror. Denn Allahu Akbar rufen sie alle.

Deshalb fordert die Autorin, Null Toleranz für die Intoleranten. Sie weiß wovon sie schreibt und sie kann schreiben. Stringent, kritisch und lösungsorientiert setzt sie sich mit der Thematik auseinander und plädiert für eine neue Willkommenskultur. Gelungen ist Zana Ramadani ein wundervoll versöhnliches Schlusswort, in welchem sie sich auf einen Artikel von Jens Jessen aus der Zeit bezieht .

„Multikulti kann funktionieren, wenn wir wieder sachlich miteinander sprechen, Ängste und Sorgen aussprechen dürfen, ohne dafür gesteinigt zu werden. Es kann funktionieren, wenn wir neben der Kritik die Selbstkritik nicht vergessen, nur dann können wir uns weiterentwickeln.“

Genau darum geht es doch.

So bleibt ein lesenswertes, wichtiges Buch für unsere Gesellschaft und speziell die Turbo – Linken die immer noch glauben, Laisser – Faire wäre der einzig richtige Weg, Toleranz und Weltoffenheit zu demonstrieren.



Zana Ramadani, deutsche Menschenrechtsaktivistin mit albanischen Wurzeln und muslimisch geprägter Kindheit – seitens ihrer religiösen Mutter -, hatte das Glück, einen atheistischen Vater zu haben. Ihr BuchDie verschleierte Gefahr“ fiel mir in der Stadtbibliothek ins Auge. Der reißerische Titel irritierte mich. Der Untertitel “Die Macht der muslimischen Mütter und der Toleranzwahn der Deutschen“ klang stark rechtslastig und somit weitab meiner politischen Einstellung. So etwas in der wohlüberlegt sortierten Lieblingsstabi konnte doch nicht sein. Also danach gegriffen und angeschmökert.

Für mich als Atheistin ist Religion, egal welcher Couleur, mittlerweile „EVIL“ ;). Religion trennt die Menschen, statt sie zu vereinen. Jede Gruppe verehrt ihr höheres Wesen und viele wähnen sich, ohne Belege, im Besitz der alleinseligmachenden Wahrheit. Glauben sollte als das betrachtet werden, was er ist. Glauben! Wissenschaftlich nicht fundiert, es gibt nicht einmal Anzeichen für eine höhere Macht. Egal, ob ein Gott oder viele, für mich ist es ein Zeichen der Schwäche, seine Stärke auf derart sandigem Boden zu bauen. Daher möchte ich nicht damit belästigt werden und belästige normalerweise auch keine Gläubigen, egal welcher Richtung. Leben und leben lassen.

Wenn ich glaube, weiß ich es nicht. Ich glaube es gibt nichts, wir sind auf uns selbst gestellt, bin aber davon überzeugt, wenn wir lieb zueinander sind profitieren alle davon. Leben nach Kants kategorischem Imperativ und gut ist! Aus meiner Sicht dient Religion dem Machterhalt einer bestimmten Gruppe, als Beispiel hierzu kann man die Organisationsstruktur der katholischen Kirche wunderbar heranziehen, die auch heute noch Frauen nicht in bestimmte Ämter hineinlässt und das nicht aufgrund nachvollziehbarer Argumenten, sondern aus Tradition. Ganz weg von der Hexenverfolgung sind sie wohl doch nicht. Auch im säkularen Deutschland ist die Macht der religiösen Institutionen noch tief verankert. Jüngstes Ärgernis war der evgl. Kirchentag, der von der öffentlichen Hand großzügig gesponsert wurde.

 

 

 

Sieht man sich die Ausnahmen im Arbeitsrecht an, kommt man auch ins Grübeln. Auch religös geführte Schulen und Kindertagesstätten halte ich für fragwürdig. Religöse Indoktrination schleicht sich bereits seit einiger Zeit über die Wertedebatte immer mehr in den Fokus der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit. Angesichts des Lutherjahres  (schöne Bilder dazu hier) wird meine atheistische Toleranz, wenn ich die Medien anschaue, (das religiöse „Lebenshilfegeseier“ im Radio, dass mich morgens beim Kaffeesüppeln belästigt ist auch so eine Sache) zunehmend mehr strapaziert. DITIb wird vom deutschen Staat unterstützt, das ist ein Umgang mit Steuergeldern, den ich mit meiner weltanschaulischen Einstellung nicht mittragen möchte. Was mir fehlt ist Rücksichtnahme auf die antireligiös eingestellte Gruppe der Atheisten und Agnostiker. Das muslimische Vermummungsgebot ist für mich ein weiterer religiös verbrämter Schachzug, Frauen zu unterdrücken. Wir Frauen und das Gros der Männer, die aufgeklärt, humanistisch und für die Gleichberechtigung sind, sollten immer sehr hellhörig werden, wenn wie beim §218 oder qua Bekleidungsvorschriften über die Körper von Frauen bestimmt wird. Der Islam bietet hier eine große Beobachtungsspielwiese. Mir ist er, eher ein Teil seiner Anhänger, seit einigen Jahren suspekt geworden. Noch mehr als andere religiöse Gruppen. Die Gründe dafür sind Charlie Hebdo, Nizza, Berlin, Syrien, Saudi Arabien… die Liste ließe sich noch sehr lange weiterführen, doch ich denke, es ist klar worum es geht. In den letzten Jahren entwickelte sich, nicht nur bei mir, ein diffuses Unbehagen angesichts dieser vielen öffentlich gezeigten religiösen Zugehörigkeitssymbole. Das Kopftuch ist mit anderen frauenverhüllenden Maßnahmen eines davon. Ich halte es, ebenso wie die Autorin, für ein politisches Symbol. Zana Ramadani nennt es ein „Fuck You“ ins Gesicht eines jeden Mannes. Der Bau neuer Moscheen bei uns in Deutschland ist mir aus oben genannten Gründen ebenfalls nicht recht. Der islamistische Terror hat viel Vertrauen zerstört. Leben und leben lassen, scheint nur noch sehr einseitig zu funktionieren. Kritische Anmerkungen zu Muslimen und dem Islam sind in den Kreisen in denen ich verkehre fast schon tabuisiert, nur hinter vorgehaltener Hand, sozusagen unter der Ladentheke erhältlich. Niemand will in die rechte Ecke gerückt werden, zu den Schmuddelkindern und Dumpfbacken. Doch harte Wahrheiten sollten angesprochen und diskutiert werden.

Wie wollen wir leben? Die populistisch peinliche, kürzlich veröffentlichte Wertedebatte die unser Innenminister  „blödzeitungsangepasst“ zur Diskussion stellte, war da eher nicht hilfreich. Mit solch augenverdrehverursachenden Sätzen wie „Wir sind nicht Burka“ verschont uns die Autorin in Die Verschleierte Gefahr. Sie redet Tacheles mit Hintergrundwissen.

Zana Ramadani, Mitbegründerin von Femen Deutschland und CDU Mitglied, legt ihre Erfahrungen und Ansichten zum Thema Frauen und Unterdrückungsmechanismen in ihrem hochaktuellen Buch eindrücklich dar. Schildert ihre persönlichen Erlebnisse als Kind einer muslimischen Gemeinschaft und ihren Weg, sich von dem nicht selbst gewählten, sondern übergestülpten Glauben und seinen Riten zu befreien. Ihren Weg aus einer Kultur der Unterdrückung, die ihren Erfahrungen nach im Besonderen den Müttern anzulasten ist. Die, ohne zu hinterfragen, alles so weitergeben und praktizieren wie sie es gelernt haben. Sich zu willigen Gehilfen des Systems machen. Sie schildert aus Insidersicht, zitiert islamische Geistliche, Philosophen und zitiert aus dem Koran, aus den Teilen in denen auf die Stellung der Frau und die Ehefrauenhaltung eingegangen wird. Wie auch bei vielen anderen religiösen Schriften fördert sie dabei nichts Erfreuliches zutage.

„Ungehorsamen Frauen soll mit einer Reihe von Maßnahmen begegnet werden, die sich in ihrer Härte steigern: Der Mann soll zunächst mahnen, dann warnen und schließlich Strafe androhen. Als verschärfte „romantische Maßnahme“ soll er ihr im Bett erst den Rücken kehren, sodann alleine schlafen und seine Frau schließlich ein bis drei Tage gänzlich meiden. >>Fruchtet auch das nicht, so soll er sie schlagen, ohne sie zu schädigen, d.h. Ihr zwar wehtun, aber nicht so, dass ein Knochen gebrochen wird oder sie blutet; auch darf er sie nicht ins Gesicht schlagen, das ist verboten.<<“

Die ehemalige Femenaktivistin (sie stieg aus, nachdem die Aktionen nicht mehr ihrer Richtung entsprachen) berichtet wie sie zusammen mit anderen wegen einer Aktion via Shitstorm der Diskriminierung beschuldigt wird. Sie fordert das Prinzip Gleichberechtigung für alle und hält Geschlechtergleichstellung für nicht verhandelbar.

„Freiheit zwischen den Geschlechtern schließt das Verlangen nach gleichen Rechten für alle Frauen und Männer ein, unabhängig von Herkunft, Rasse und Religion.“

Sie beklagt „Die Kurzsichtigkeit der Kopftuchfeministinnen“. Illustriert diese anhand des Berliner Slutwalk 2012, der so viel Wirbel verursachte.

Das Kopftuch dient, auch wenn freiwillig getragen, der Abgrenzung, indem es als prominentes religiöses Symbol den privaten Glauben zur Schau stellt. Millionenfach werden Frauen auf der Welt dazu und zu noch weitergehender Verhüllung gezwungen, nur weil sie Frauen sind.

So viele Frauen protestieren dagegen. Muss so etwas in westlichen Gesellschaften geduldet werden? Wollen wir westlichen Frauen das? Ramadani liefert viele Gründe gegen diesen falsch verstandene Liberalismus. Steht dafür unter Beschuss, wird als Rassistin gebrandmarkt, weil sie es wagt, die islamische Welt zu hinterfragen.

Sehr bemerkenswert ist ihr gedanklicher Ausflug in die Senderwelt Pro Siebens, zu Frau Klums unerträglichem Modelcasting. Das dort gezeigte Frauenbild vergleicht sie mit jenem des islami(sti)schen, und siehe da, sie sind fast deckungsleich in ihren Ansprüchen an Frauen. Nur dort wird gezeigt und hier verhüllt. Das Schlachtfeld bleibt dasselbe: der weibliche Körper.

Ramadanis Blick auf die Kultur des Islams und seine geschichtliche Entwicklung ist interessant. So gingen im Jahr 1236, als die Spanier Cordoba zurückeroberten und 1258, als Bagdad an die Mongolen fiel, dem Islam zwei wichtige Wissensstandorte verloren.

Wo einst muslimische Gelehrte in Mathematik, Medizin, Chemie und Astronomie bahnbrechendes leisteten, wandten sich die arab. Islamgelehrten nun den „frommen Altvorderen“ zu. Sie lehnten alle menschlichen Interpretationen des Korans ab und besannen sich auf die reine Lehre.“

Angewandtes Altes Testament sozusagen … Daher auch der Minderwertigkeitskomplex, der so vielen muslimischen Männern zu eigen ist. Sexuelle Repression funktioniert offensichtlich nicht als selbstbewußtseinspushender Katalysator. Ramadani hat viele Belege dafür, dass sich der kriegerische Islam ausbreitet. Die Imame radikalisieren sich, die Türkei hat sich aus der Idee Demokratie zurückgezogen. Gestern kam die Nachricht, dass ihr gewählter Diktator die Evolutionslehre nicht mehr an den Schulen unterrichtet haben möchte.

In Deutschland existieren Parallelljustiz und Parallellgesellschaften. Dies wird toleriert, sei es aus Personalmangel oder dem Willen, kulturelle Unterschiede zu respektieren. Die Opfer, meist Frauen, erhalten keinen Schutz vom dt. Staat, müssen sich von der deutschen Justiz sogar noch anhören, die Vorgehensweise entspräche den Sitten ihrer Herkunftsländer. Das ist untragbar!

Ramadani setzt sich auch mit den Mantras der Muslimfunktionäre auseinander. Terror und Gewalt hätten nichts mit dem Islam zu tun. Das sehen einige Vertreter desselben, wie Hocine Drouiche, der Vizepräsident der Imame Frankreichs, glücklicherweise deutlich anders. Und sie äußern sich dergestalt dazu. Kritische, aufgeklärte Muslime, die Stellung beziehen ohne Ausflüchte, bereit sind zu hinterfragen und weiterzuentwickeln, das ist Fortschritt, das ist gesellschaftliche Teilhabe. Nur möchte die breite Masse der Muslime sie augen-, oder besser ohrenscheinlich, nicht hören. Integration ist beidseitig, und nur dann kann sie gelingen. Interessant auch, weil sich ihre Erfahrungen als Übersetzerin in einem Flüchtlingsheim mit meinen Erfahrungen mit Geflüchteten decken. Sie beschreibt eine Anspruchshaltung, die ich auch erlebt habe, und die uns beide sehr verwundert und konsterniert zurückließ. Ihre Vorschläge für gelingende Integration sind gut durchdacht. Beklemmend allerdings, dass sie etlichen, der bereits seit langem in Deutschland lebenden Menschen, den Willen zur Integration abspricht. Leider deckt sich auch das mit meinen eigenen Erfahrungen.

Ramadani fordert Fatwas gegen islamistische Terroristen. Ein klare Haltung der muslimischen Welt, der Umma, gegen den islamistischen Terror. Denn Allahu Akbar rufen sie alle.

Deshalb fordert die Autorin, Null Toleranz für die Intoleranten. Sie weiß wovon sie schreibt und sie kann schreiben. Stringent, kritisch und lösungsorientiert setzt sie sich mit der Thematik auseinander  und plädiert für eine neue Willkommenskultur. Gelungen ist Zana Ramadani ein wundervoll versöhnliches Schlusswort, in welchem sie sich auf einen Artikel von  Jens Jessen aus der Zeit bezieht .

„Multikulti kann funktionieren, wenn wir wieder sachlich miteinander sprechen, Ängste und Sorgen aussprechen dürfen, ohne dafür gesteinigt zu werden. Es kann funktionieren, wenn wir neben der Kritik die Selbstkritik nicht vergessen, nur dann können wir uns weiterentwickeln.“

Genau darum geht es doch.

So bleibt ein lesenswertes, wichtiges Buch für unsere Gesellschaft und speziell die Turbo – Linken die immer noch glauben, Laisser – Faire wäre der einzig richtige Weg, Toleranz und Weltoffenheit zu demonstrieren.

 

 

Cover des Buches Die verschleierte Gefahr (ISBN: 9783958900776)
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Rezension zu "Die verschleierte Gefahr" von Zana Ramadani

Die verschleierte Gefahr [REZENSION]
divergentvor 7 Jahren


Titel: Die verschleierte Gefahr
Originaltitel: ----
Autor: Zana Ramadani
Seitenanzahl: 250
Genre: Sachbuch
Verlag: EuropaVerlag





Zana Ramadani ist in Skopje (Mazedonien) geboren, kam mit sieben Jahren mit ihren Eltern nach Deutschland und wuchs fortan in Südwestfalen auf! Sie und ihre Eltern haben sich recht schnell integriert, in einem Dorf schnell "Anschluss" an die anderen Dorfbewohner gefunden und sich ein neues Leben aufgebaut!
Zana und ihrer Familie gelang scheinbar die perfekte Integration! Sie, die Tochter muslimischer Eltern, hat es geschafft, Mazedonien hinter sich zu lassen und Deutschland als ihre Heimat zu sehen! Doch warum gelingt dies nicht allen Muslimen? Warum entstehen
Parallelgesellschaft und warum schließen sich junge Menschen, die im Westen teils geborgen und aufgewachsen sind, dem Islamischen Staat an??? Das und noch vieles mehr, erzählt die Autorin in diesem Buch!






Dieses Buch ist hochaktuell!
Zana Ramadani ist Aktivisitin, Islamkritikerin und jetzt auch Autorin!
Sie schuf mit ihrem Buch "Die verschleierte Gefahr" ein hochaktuelles Buch, dass meiner Meinung nach jede Frau unbedingt lesen sollte!
Sie spricht offen aus, was in Moscheen gepredigt wird, wie islamische Männer wirklich über deutsche Frauen denken und sie zeigt, wie gefährlich muslimische Mütter sein können! Ihre Mutter, selbst eine gläubige Muslimin, hat Zana geschlagen, beschimpft und einfach sehr schlecht behandelt - währenddessen ihr jüngerer Bruder wie ein Prinz behandelt wurde! Mit 15 hätte wäre sie in Mazedonien beinahe verheiratet worden doch ihr gelang die Flucht!
Zana Ramadani beschreibt ganz klar die ungeschönte Wahrheit über den Islam!
Sie erzählt schonungslos offen, was die Politik im Westen alles falsch macht und das JETZT gehandelt werden muss, weil Europa ansonsten untergehen wird! Sie spricht das aus, was sich viele nur denken aber nicht auszusprechen trauen!
Ich empfinde jetzt wirklich sehr viel Respekt vor dieser jungen, mutigen Autorin! 








Bitte bitte lest dieses Buch, denn was die Autorin hier erzählt ist die Wahrheit und endlich spricht einmal jemand das an, was in Europa so alles vorgeht!
Klare 5 von 5 Sternchen! Zurecht ein Bestseller!!

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