DerRosaPudel

Eine Kammer hoch im Norden, gefüllt mit Pflanzensamen. Drei Brüder und ihre Großmutter, die die letzten Samen behüten.
Das Buch spielt in der Zukunft.
Die Erde hat sich durch den Klimawandel bereits sehr verändert.

Das Buch ist jetzt schon mein Lieblingsbuch dieses Jahr.
Die Geschichte ist aber eher eine Biografie über Tommy, dem ältesten Bruder und wie er zum Hüter und Beschützer der kleinen Gruppe wurde.

Was mir gut gefällt ist der Schreibstil. Ich hatte das Gefühl, eine sehr feinfühlige Person hat das Buch geschrieben.
Die Psyche der einzelnen Personen und wie sie sich durch die äußeren Umstände verändern oder verhalten empfand ich sehr realistisch und konnte ich gut nachempfinden..
Ich habe mit den Figuren oft mitgefühlt.
Der Sprachstil ist behutsam und nicht aggressiv oder künstlich dramatisch. Ich konnte es jedenfalls kaum aus der Hand legen.

Und obwohl es Teil einer Trilogie ist, kann jedes Buch einzeln für sich gelesen werden. Das finde ich sehr schön, so ist es egal in welcher Reihenfolge man die Bücher liest.
Es war der dritte Teil der Reihe.

Sehr schön ist auch das Cover. Das ist mir damals sofort ins Auge gesprungen.

Maja Linde ist für eine Lieblingsautorin geworden und ich freue mich schon auf weitere Bücher von ihr :-) 

Tilda und Ida sind zwei Töchter einer alkoholkranken Mutter. Die Väter der beiden Mädchen sind schon früh gegangen und spielen keine Rolle im Leben der Mädchen. 

Man erhält Einblick in den Alltag der kleinen Familie und wird Zeuge von Parentifizierung und Abhängigkeit zweier Mädchen, die eigentlich viel zu früh Erwachsen sein müssen. 

Tilda nimmt irgendwann ihr Glück selbst in die Hand und findet einen Weg aus dem ganzen Schlamassel. 

Das Buch ist sehr ungeschönt und lebensnah geschrieben. Um ehrlich zu sein vermute ich, dass sich solche Szenen in vielen Haushalten heimlich abspielen und die Handlung daher gar nicht mal so abwegig ist. 

Gerade bin ich mit dem Buch „Wie rote Erde“ von Tara June Winch fertig geworden und der Inhalt klingt noch lange in mir nach. Es ist ein ernstes Thema, aber trotzdem mit soviel Feinfühligkeit geschrieben.
Das Buch war besonders für mich, denn es geht um Australien. Einem Land, von dem man irgendwie wenig mitbekommt. Es geht um die Geschichte der Aborigines.

Die Geschichte handelt hauptsächlich von August, die aboriginaler Herkunft ist. Als ihr Großvater stirbt, kehrt sie von London zurück nach Australien. Dort wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und sie muss sich die Frage stellen, was ist Heimat überhaupt? Eigentlich ist sie viel zu lange vor dieser Frage weggelaufen. Außerdem muss sie das Haus ihrer Großmutter retten. Denn die australischer Regierung möchte dort eine Mine bauen und dafür müssen die Aborigines weichen…aber auch innerhalb der Familie ist es nicht immer einfach.

Das Buch spielt auf drei Ebenen. Zum einen gibt es die Geschichte von August, die im „Hier und Jetzt“ spielt, aber auch Rückblicke in ihre schwierige Kindheit enthält. Wie bereits oben erwähnt, auch innerhalb der Familie gab es Schwierigkeiten. Die zweite Ebene ist das Wörterbuch und die Geschichte ihres Großvaters, auch Poppy von allen genannt. Dieser hatte den Wunsch, die Sprache und Kultur der Aborigines in einem Buch für die Nachwelt festzuhalten. Toll ist auch, dass das Wörterbuch von Poppy am Ende des Buches komplett enthalten ist. Genauso wie Erläuterungen zu verschiedenen Begriffen, die uns hier wahrscheinlich eher unbekannt sind.

Daneben gibt es auch einen dritten Teil. Dieser spielt in der Vergangenheit und ist in einer Art Briefform. Es geht um einen christlichen Missionar, der mit dem Schiff nach Australien kam und die Einwohner im christlichen Glauben missionieren wollte und sich stark für sie einsetzt. Es geht also auch um Unterdrückung , Bereicherung und Missbrauch an Ethnien.
Durch die drei Ebenen versteht man aber die Kette und Weitergabe von generationsübergreifendem Trauma sehr gut. Genauso wie die Stigmatisierungen, die die Ureinwohner immer wieder erfahren. 

Ich fand die Figur von August gut. Vor allem die Entscheidungen die sie trifft und wie sie sich mutig allem stellt. Das finde ich bewundernswert und mir gefällt ihre Entwicklung in der Geschichte. Und dann hatte ich auch viel Mitgefühl für ihre Vergangenheit und kann mir gut vorstellen, warum sie Australien auch zeitweise verlassen hat. Es ist nachvollziehbar. 

Das Buch ist definitiv eine Leseempfehlung. Die Autorin ist selbst aus Australien und gehört zu dem Stamm der Wiradjuri. Es ist das erste Buch, dass von der Autorin ins deutsche übersetzt wurde.

"Und morgen kommt ein neuer Himmel" ist ein berührendes Buch über eine junge Frau die sich selbst findet.

Nach dem Tod ihrer Mama, versucht Brett wieder ins Leben zurück zu finden. Alles läuft doch perfekt, oder?
Oder irgendwie doch nicht?

Eines ist aber gewiss, die Liebe ihrer Mama ist auch nach deren Tod nicht weg. Hinterlässt sie ihrer Tochter viele kleine Briefe, Botschaften und eine ToDo Liste überreicht durch einen Anwalt.. Diese Liste ist von Brett als sie 14 Jahre alt war und eine Auflistung all der Dinge, die sie in diesem Leben eigentlich mal erreichen wollte. Zum Beispiel als Erwachsene ein Pferd, ein Hund und ein Baby haben. Nur lebt Brett mittlerweile in einer schicken Wohnung in New York... Da kann man sich schon mal die Frage stellen, lebe ich überhaupt mein Leben, oder lebe ich die Vorstellung von jemand anderem? Mama kennt ihre Tochter ziemlich gut und hat da so eine Ahnung...

Ich habe das Buch verschlungen und in mein Herz geschlossen und es ist definitiv jetzt schon eines meiner Lieblingsbücher, dass ich in diesem Jahr gelesen habe. Was fürs Herz und die Seele. Es ist leicht und unterhaltsam zu lesen und ich wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen.