Mit Während ich hier bin ist der schottischen Autorin Emma Steele ein nicht nur unglaublich schöner, sondern ebenso emotionaler, wie bewegender Roman gelungen.
In dieser Geschichte, wird einem das Herz gebrochen, dann wieder zusammengesetzt, nur um im nächsten Moment wieder gebrochen zu werden, ohne das man etwas dagegen tun kann...
Inhaltsangabe:
Stell dir vor, eine Herztransplantation schenkt dir ein neues Leben – aber es ist nicht dein eigenes …
Seit ihrer Kindheit wartet die 30-jährige Maggie auf ein Spenderherz. Doch als das Wunder endlich geschieht, kann sie ihr Leben noch immer nicht genießen. Zu groß ist ihre Angst, wieder krank zu werden und ihren Eltern und ihrer Schwester noch mehr Leid zuzumuten.
Tatsächlich beginnt ihr Körper nach einer Weile, das neue Herz abzustoßen. Maggie muss wieder ins Krankenhaus und erleidet einen Herzstillstand. Am nächsten Morgen erwacht sie in einer Wohnung, die sie nicht kennt – in einem Körper, der nicht ihrer ist! Nach dem ersten Schrecken stellt Maggie fest, dass sie das Leben einer gesunden, fröhlichen Frau namens Emily lebt. Sie lernt ihren Nachbarn Adam kennen und verbringt immer mehr Zeit mit ihm. Zum ersten Mal ist Maggie wirklich glücklich. Bis sie etwas über Emily erfährt, das alles verändert …
Die Hauptprotagonisten ~VORSICHT SPOILER ~
Maggie:
Maggie ist 30 Jahre alt und leidet seit ihrer Kindheit an einem Herzfehler. Genauso lange wartet sie bereits auf ein Spenderherz. Doch selbst, nachdem endlich eines für sie gefunden worden ist, kann Maggie ihr Leben nicht wirklich genießen. Bis plötzlich ein Wunder geschieht...
Adam:
Adam ist der Nachtbar von Emily und 32 Jahre alt. Maggie lernt ihn durch einen zauberhaften Zufall kennen...
Er besitzt eine Werkstatt und recycelt dort alte Möbel...
Cat:
Cat ist Maggies und Jess' ältere Schwester. Sie starb bei einem tragischen Unfall...
Jess:
Jess ist die jüngere Schwester von Cat und Maggie. Sie ist mit Graham verheiratet und hat zwei Söhne...
Zudem ist sie diejenige, die Maggie ständig dazu anhält, endlich ihr Leben in die Hand zu nehmen und tatsächlich zu leben...
Sue & Ian:
Sue und Ian, sind die Eltern von Cat, Jess und Maggie...
Gerade um Maggie macht sich Sue - selbstverständlich - unheimliche Sorgen und ist immer an ihrer Seite...
Ian dagegen versucht Maggies Krankheit etwas lockerer zu sehen...
Graham:
Graham ist Maggies Schwager und somit Jess' Ehemann. Auch er möchte Maggie dazu bringen, ihr Leben endlich in die Hand zu nehmen...
Emily:
Emily wohnt in der gegenüberliegenden Wohnung von Adam. Sie zog von London nach Eddinghburg, um ihr gesamtes Leben etwas zu entschleunigen und verliebte sich dabei nicht nur in Adam...
Simon:
Simon ist Emilys Exfreund, der ihr immer noch hinterher trauert, aber es gibt etwas das er zu verbergen versucht...
Fran:
Fran ist nicht nur Emilys Cousine, sondern darüber hinaus auch ihre beste Freundin... Ihr hat Emilys Umzug nach Eddinghburg sehr zugesetzt...
Meine Meinung: ~VORSICHT SPOILER ~
Kennt ihr das? Ihr schlagt ein Buch auf, fangt an zu lesen und plötzlich erfüllt euch ein richtig intensives Gefühl? Ein solches Gefühl, dass euch irgendwie traurig werden lässt, weil ihr ständig glaubt, etwas sehr Wichtiges verloren zu haben? Und dieses Gefühl ist so stark, dass ihr mit jeder Seite, die ihr lest, mehr und mehr den Drang habt, diese wichtige Sache umbedingt wiederfinden zu müssen?
So ging es mir mit Während ich hier bin von Emma Steele.
Anfangs war dieser Kummer in mir schier erdrückend und ich habe mich oft gefragt, was das ist, was mich plötzlich so furchtbar einsam, ja fast verloren fühlen lässt. Und dann wurde mir klar: Das liegt an diesem Buch, dieser Geschichte, die ich - eben trotz dieser ganzen Melancholie - nicht aus der Hand legen konnte. Wollte ich doch so sehr wissen, was mit Maggie passiert ist. Warum ihr passiert, was ihr passiert und wie sie nun mit dieser Erfahrung umgeht...
Was man hier zu lesen bekommt, wühlt so gut wie alle Emotionen auf, die ein Mensch nur haben kann. Man fühlt Wut. Man fühlt Angst. Man fühlt Trauer, und vorallem fühlt man die Freude am Leben. Man kommt einfach nicht umhin, selbst einmal über sich und sein eigenes Leben nachzudenken und sich gar immer wieder damit auseinander zu setzen. Denn am Ende ist doch so: Wir alle sind für uns, unsere Geschichte und unsere Schicksal, sowie unser Glück selbst verantwortlich. Auch ist es an uns, etwas zu ändern, wenn wir es denn wirklich wollen...
Oft habe ich gedacht Maggies Entscheidungen oder Gedankengänge nicht ganz nachvollziehen zu können à la Warum machst du dass denn jetzt nicht? Doch dann kam, wie durch Zauberhand, Emma Steele um die Ecke und riss das Ruder plötzlich immer wieder rum. Und zwar genau in die Richtung(en), die man sich für den weiteren Verlauf der Handlung, nur hätte wünschen können...
Man merke also: Maggies Geschichte ist eine solche Achterbahnfahrt an Emotionen und Gefühlen, dass einem auf diesen 383 voller Liebe für das Leben, immer mal wieder etwas schwindelig wird und ich - gerade zum Ende des Buches hin - meine Tränen einfach nicht mehr zurückhalten konnte. So sehr ich es auch wollte. Es ging einfach nicht. Mag sein, dass das vielleicht auch daran liegt, dass ich momentan ohnehin etwas dünnhäutig bin. Doch es ist nicht von der Hand zu weisen, dass dieser Roman definitiv etwas mit einem macht, etwas in einem auslöst, was man gar nicht so recht beschreiben kann...
Der Schreibstil von der Autorin ist unglaublich bildhaft und dennoch leicht zu lesen, sodass man - trotz allem - nur so durch die Seiten schwebt...
Schlussendlicher Fakt ist: Auch der erste Roman, von Emma Steele wird nach Beendigung von Während ich hier bin nun bei mir einziehen dürfen! Und somit wohl auch jedes folgende Buch aus ihrer Feder...
Mein abschließendes Fazit:
Eine höchst emotionale Hommàge an das Leben, die uns stets daran erinnert "Genieße jeden einzelnen Tag so, als wäre es dein Letzter!"