Bewertung zu "Löwenzahn & Himmelschlüssel" von Christina Hollinde
... oder so ähnlich.
In der heutigen Zeit, wo der traditionelle Glaube immer mehr ins Hintertreffen gerät begeben sich zwei evangelische Kreuzritter auf die Suche nach dem heiligen Gral. Moment nein, sie suchen ja einen Papst!
Eine wirklich witzige Idee, die mit unglaublich viel Liebe zum Detail geschrieben zum Lachen verführt. Wenn man denn einmal die ersten 60 Seiten überwunden hat... Denn bis dahin - das muss ich ehrlich gestehen - hatten Löwenzahn & Himmelsschlüssel und ich so unsere Startschwierigkeiten. Das ist vielleicht nicht einmal unbedingt dem Buch an sich geschuldet, aber die katholische Kirche kommt auf den ersten Seiten einfach so schlecht weg, nein da musste ich protesthalber erst einmal aufhören zu lesen. Sicherlich haben die Autoren nur ein wenig überzeichnet, was jedes Klischee zum besten gibt, aber da fühlte ich mich nunmal ein wenig persönlich angegriffen...
Aber wie das eben mit dieser Sündenvergebung ist habe ich dem Buch natürlich eine zweite Chance gegeben. Und die hat es sich wirklich verdient! Hat man sich erst einmal mit einigen Eigenheiten abgefunden, kommt man aus dem Schmunzeln kaum noch heraus! Seien es sie Wurst-Weihnachtspyramiden oder der Pudel mit den Rastalocken, man merkt in jedem Satz, dass die beiden Autoren all ihre Liebe in die Charaktere gelegt haben. Danke dafür!
Was mich leider im großen ganzen noch etwas enttäuscht hat ist das Alkoholproblem der beiden Suchenden. Und ja, das ist keine Kleinigkeit mehr, das ist schon ein ausgewachsenes Problem! An sich natürlich das der Lebern der beiden, aber ein wenig auch das des Lesers. Nicht aus Sorge um die Gesundheit der beiden Protagonisten, aber weil es mit der Zeit doch etwas auf die Geduld schlägt. Hier hätte ich mir vielleicht ein bisschen mehr Originalität gewünscht, als immer nur den Anlass des Trinkens zu verändern...
Mein Fazit also: ein gelungenes Buch, dass zum Lachen bringt und Lust auf mehr macht, aber den Folgebänden noch etwas Luft nach oben lässt.