Bewertung zu "Und vor uns das Meer" von Jule Henning
Mette erfährt, dass ihre damalige beste Freundin Josefa an Krebs verstorben ist und spürt wie sehr sie ihr eigentlich über die letzten Jahre gefehlt hat. Josefa ging es aber offensichtlich auch so, denn in ihrem letzten Willen tritt sie an Mette und den damaligen Schulfreund Ole heran und möchte von beiden, dass man ihre Asche auf Sylt ins Meer verteilt.
Mette ist hin und her gerissen und weiß nicht, ob sie dies kann. Zudem lernt sie Ole wieder neu kennen, denn auch er hat eine Vergangenheit.
So begeben sich beide auf eine gemeinsame Reise und schwelgen so immer wieder in den früheren Erinnerungen.
Jule Henning schreibt sehr ruhig und fließend leicht. Die Geschichte ist durchgängig interessant, aber hat keinen wirklichen Spannungseffekt. Ich mag die Verwicklungen von Mette und Ole, obschon es hier und da etwas vorhersehbar ist.
Dennoch hat die Story einen gewissen Drive und es macht Spaß den beiden auf ihrer Reise zu begegnen und sie zu begleiten. Mette als eigentliche Hauptfigur erlebt auch ihre traumatischen Kindheitserinnerungen neu und versucht diese zu verarbeiten. Daran erkennt man auch deutlich wie authentisch die Figuren erscheinen mit viel Emotion und auch Charakter.
Der Roman weckt Gelassenheit, trotz des brisanten Themas.
Eine wirklich tolle Sommerlektüre.