Rezension zu "Alice im Wunderland" von David Chauvelle
Als riesiger Alice-Fan bin ich schon eine Weile um diesen Comic rumgeschlichen 🥰
Er hält sich gut an die Ereignisse aus dem Roman, hangelt sich an ihnen entlang und bleibt der Geschichte treu.
Auch an die Charakterzüge der Figuren aus dem Roman hält sich Chauvel mit der frechen und lauten Alice, dem schrägen Hutmacher, der Königin, die alle köpfen will … Nur das weiße Kaninchen kommt mir etwas zu kurz, aber ich mag mich täuschen, denn beispielsweise Tim Burton hat dem Kaninchen in seinem Film mehr Sichtbarkeit gegeben, als es im Roman eigentlich hat.
Die künstlerische Darstellung der Figuren sind eine interessante Interpretation. Gut fand ich, dass Collette das Äußere der Figuren nicht irgendwelchen Filmfiguren nachempfunden hat (so ist Alice beispielsweise nicht blond und der Hutmacher sieht viel kauziger und auch ein bisschen gruselig aus).
Wenn ich auf hohem Niveau jammern möchte, könnte ich höchstens die Farbwahl der Kolorierung kritisieren: Der Farbton ist überwiegend rötlich/bräunlich gehalten - was für mich ein bisschen eine vertane Chance darstellt, da ich mir doch gerade das Wunderland kunterbunt vorstelle; hier hätte man die Möglichkeit nutzen können für ungewöhnliche, „verrückte“, bunte Kunst.
Am Ende gibt es noch eine Bleistiftskizzenauswahl, die künstlerisch noch mehr auf mich gewirkt hat.
Ein wunderschöner Comic, der mir sehr gefallen hat, und höchstens durch buntere Farben mehr überzeugen hätte können.