Edith Wharton

 4 Sterne bei 161 Bewertungen
Autor*in von Dämmerschlaf, Zeit der Unschuld und weiteren Büchern.
Autorenbild von Edith Wharton (©kein Urheberrecht mehr)

Lebenslauf

Edith Wharton (1862 - 1937) entstammte der New Yorker Patrizierschicht. Als Kind verbrachte sie längere Zeit in Frankreich, Deutschland und Italien, so dass sie, wie sie später meinte, Europa "unausrottbar im Blut" hatte. Sie genoss eine sorgfältige Erziehung, ihre frühen literarischen Neigungen wurden jedoch kaum gefördert; schriftstellerische Ambitionen ziemten sich für Töchter aus ihren Kreisen nicht. Edith Wharton übersiedelte nach einer schwierigen Ehe 1906 nach Paris. Sie widmete sich nun ganz ihrer dichterischen Aufgabe, schrieb Romane, Erzählungen, Reiseberichte, kulturhistorische Essays.Ihre Vielseitigkeit und ihr Erzähltalent wurden mehrfach geehrt: 1921 erhielt sie den Pulitzerpreis, 1923 verlieh ihr die Yale University als erster Frau die Ehrendoktorwürde; es folgten die Goldene Medaille des National Institute of Arts and Letters und die Aufnahme in die American Academy of Arts and Letters. Edith Wharton gehört zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen Amerikas.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Edith Wharton

Cover des Buches Dämmerschlaf (ISBN: 9783442749607)

Dämmerschlaf

 (34)
Erschienen am 08.09.2015
Cover des Buches Zeit der Unschuld (ISBN: 9783328102489)

Zeit der Unschuld

 (23)
Erschienen am 09.07.2018
Cover des Buches Ein altes Haus am Hudson River (ISBN: 9783442746064)

Ein altes Haus am Hudson River

 (12)
Erschienen am 09.09.2013
Cover des Buches Traumtänzer (ISBN: 9783442744657)

Traumtänzer

 (4)
Erschienen am 10.12.2012
Cover des Buches Der Prüfstein (ISBN: 9783908778288)

Der Prüfstein

 (2)
Erschienen am 30.04.2014
Cover des Buches Edith Wharton: Die Freibeuterinnen (ISBN: 3828901115)

Edith Wharton: Die Freibeuterinnen

 (2)
Erschienen am 01.01.1998
Cover des Buches Das Haus der Freude (ISBN: 9783150206362)

Das Haus der Freude

 (1)
Erschienen am 07.05.2021

Neue Rezensionen zu Edith Wharton

Cover des Buches The Age of Innocence (ISBN: 9789861783222)
S

Rezension zu "The Age of Innocence" von Edith Wharton

Lesenswert
Sudavor einem Monat

"The Age of Innocence" erzählt aus Sicht von Newland Archer von den gesellschaftlichen Traditionen und Zwängen der 1870er Jahre. Er ist verlobt mit May, die aus Sicht der Verwandtschaft (und seiner eigenen) die perfekte Ehefrau sein wird. Deren Cousine Ellen Olenska hingegen, die es gewagt hat, vor ihrem Mann davonzulaufen und die New Yorker Konventionen nicht kennt, wird verpönt.

Was mir besonders gefallen hat, ist, wie Archers Denken und Innenleben dargestellt werden. Er ist anfangs in May verliebt, aber man kann sehr gut nachvollziehen, wie er an einigen Stellen zu zweifeln beginnt bzw. seine Gedanken und Meinungen zu Frauen und inwiefern sie frei sein sollten, sich entwickeln. Sprachlich ist das Buch an vielen Stellen fast mit einem ironischen Unterton geschrieben - oft wenn es um die Gesellschaft selbst geht. Nach dem Lesen bleibt man etwas nachdenklich zurück und ertappt sich dabei zu überlegen, an welcher Stelle Archer hätte abbiegen sollen oder ob es Alternativen gegeben hätte. Leseempfehlung!

Cover des Buches Der Prüfstein (ISBN: 9783908778288)
F

Rezension zu "Der Prüfstein" von Edith Wharton

Intelligent geschrieben und interessantes Thema
Fynn_Augustusvor 2 Monaten

Das Buch ist mein absolutes Lieblingsbuch. Ich habe teilweise einen einzelnen Satz 3-4 mal hintereinander gelesen, weil ich so faszinierend finde, wie Edith Wharton auf 70 Seiten Dinge ausdrücken konnte, die andere nicht auf 700 Seiten ausdrücken konnten.

Das Buch hat mich vor allem gelehrt, wie limitiert die Möglichkeiten der Selbstanalyse sind. Ein Mann, der versucht, sein Umfeld aber auch seine eigenen Emotionen zu analysieren, bei der "Fremdanalyse" in fast wahnhafte Zustände gerät und wegen seines Egozentrismus und seines eigenen schlechten Gewissens die Beziehungen zu seinen Mitmenschen sabotiert... Jemand, der seinen eigenen Selbsthass und Selbstekel erst unbewusst auf sein Umfeld projiziert und überträgt, der später, als ihm dies bewusst wird, feststellen muss, dass diese Erkenntnis an seinem Hass gegenüber seinem Gegenüber nichts ändert. Eine Geschichte, die zeigt, dass durch die alleinige kognitive Erkenntnis einiger Verhaltensweisen die Emotionen nicht geändert werden und die kognitive und emotionale Ebene zwei unterschiedliche sind, die nicht vermischt werden können.

Es ist eine Geschichte, die mir hilft, mich und meine Verhaltensweisen besser zu verstehen, mir aber auch darüber bewusst zu sein, dass die Selbst- sowie Fremdanalyse immer nur aus einem persönlichen, subjektiven Blickwinkel erfolgen können.


Wahrscheinlich das Buch, das mich am meisten zum Denken angeregt hat :)


Cover des Buches Zeit der Unschuld (ISBN: 9783328102489)
otegamis avatar

Rezension zu "Zeit der Unschuld" von Edith Wharton

New Yorker Oberschicht um 1870
otegamivor 8 Monaten

Die Schriftstellerin Edith Wharton (24.1.1862  - 11.8.1937) war/ist für ihre sozialkritischen Romane bekannt und bekam für den vorliegenden Roman als erste Frau einen Pulitzer-Preis für Literatur. 

Sie entführt uns in das New York ab dem Jahr 1870, wo strenge Regeln das Zusammenleben der führenden Familien bestimmte. Es war z.B. üblich, französische Kleider für eine Saison beiseitezulegen – in Boston sogar zwei Jahre. 

Gräfin Ellen Olenska, die Cousine von May Welland (Verlobte von Newland Archer) wirkt da wie eine Exotin: hat sie doch ihren Mann verlassen, der sie schändlich behandelt hatte. Nun kehrte sie aus Europa zurück in ihre Heimat und Newland Archer übernimmt als Anwalt die Aufgabe, sie davon zu überzeugen, sich nicht scheiden zu lassen, da sie damit ihrer Familie schaden würde.

Die Zerrissenheit zwischen den Gefühlen von Newland Archer und Ellen füreinander und ihren Befürchtungen, sich unredlich gegenüber seiner Verlobten, bzw. ihrer Cousine zu verhalten, ist offenkundig. Die Charaktere sind wunderbar und sehr überzeugend ausgearbeitet. (Meine Lieblingsfigur war übrigens die alte Mrs. Manson Mingott, die sich von den allgemeinen Regeln am wenigsten beeindrucken ließ!) 

Sehr berührt hat mich das Resümee von Newland Archer nach 26 Jahren, in dem wir erfahren, was sich alles inzwischen ereignet hat und seine Erkenntnis: „Das Schlimmste an der Pflichterfüllung war, dass man dabei offenbar die Fähigkeit verlor, etwas anderes zu tun. (…) Die scharfe Trennung zwischen richtig und falsch, ehrlich und unehrlich, ehrbar und schändlich hatte wenig Spielraum für das Unerwartete gelassen.“ 

Mich begeisterte jeder Satz dieses hintergründigen Romans! Lesenden, die nicht zwischen den Zeilen lesen können, rate ich allerdings davon ab  -  sie werden sich wahrscheinlich langweilen! Von mir bekommt er 5 Sterne und eine große Leseempfehlung!

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