"The Age of Innocence" erzählt aus Sicht von Newland Archer von den gesellschaftlichen Traditionen und Zwängen der 1870er Jahre. Er ist verlobt mit May, die aus Sicht der Verwandtschaft (und seiner eigenen) die perfekte Ehefrau sein wird. Deren Cousine Ellen Olenska hingegen, die es gewagt hat, vor ihrem Mann davonzulaufen und die New Yorker Konventionen nicht kennt, wird verpönt.
Was mir besonders gefallen hat, ist, wie Archers Denken und Innenleben dargestellt werden. Er ist anfangs in May verliebt, aber man kann sehr gut nachvollziehen, wie er an einigen Stellen zu zweifeln beginnt bzw. seine Gedanken und Meinungen zu Frauen und inwiefern sie frei sein sollten, sich entwickeln. Sprachlich ist das Buch an vielen Stellen fast mit einem ironischen Unterton geschrieben - oft wenn es um die Gesellschaft selbst geht. Nach dem Lesen bleibt man etwas nachdenklich zurück und ertappt sich dabei zu überlegen, an welcher Stelle Archer hätte abbiegen sollen oder ob es Alternativen gegeben hätte. Leseempfehlung!