Karsten Kruschel

 4,5 Sterne bei 125 Bewertungen
Autor von Vilm - Der Regenplanet, Vilm - Die Eingeborenen und weiteren Büchern.
Autorenbild von Karsten Kruschel (©Peter Fleissner / Quelle: Autor)

Lebenslauf

Zweimal - 2010 und 2012 - gewann Karsten Kruschel den Deutschen Science Fiction Preis für den besten Roman des jahres. Davor war er (u. a.) Krankenpfleger, Lehrer, Funker, Kfz-Lagerist, Pförtner, wissenschaftlicher Assistent, Projektleiter, Chefredakteur, Public-Relations-Berater, eBay-Shop-Betreiber und Call-Center-Agent. Heute lebt er als freier Autor in Leipzig.

Alle Bücher von Karsten Kruschel

Cover des Buches Vilm - Der Regenplanet (ISBN: 9783938065365)

Vilm - Der Regenplanet

 (37)
Erschienen am 01.06.2009
Cover des Buches Vilm - Die Eingeborenen (ISBN: 9783938065549)

Vilm - Die Eingeborenen

 (31)
Erschienen am 01.06.2009
Cover des Buches Galdäa - Der ungeschlagene Krieg (ISBN: 9783938065723)

Galdäa - Der ungeschlagene Krieg

 (27)
Erschienen am 01.04.2011
Cover des Buches Vilm - Das Dickicht (ISBN: 9783938065938)

Vilm - Das Dickicht

 (26)
Erschienen am 01.01.2013
Cover des Buches Das Universum nach Landau (ISBN: 9783955560935)

Das Universum nach Landau

 (2)
Erschienen am 01.06.2016
Cover des Buches 2012 T minus Null (ISBN: 9783943795172)

2012 T minus Null

 (1)
Erschienen am 05.10.2012
Cover des Buches Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (ISBN: B00AW0VX6I)

Galdäa. Der ungeschlagene Krieg

 (1)
Erschienen am 01.01.2013

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Neue Rezensionen zu Karsten Kruschel

Cover des Buches Vilm - Der Regenplanet (ISBN: 9783938065365)
Schulbibliothek-Latina-AHFs avatar

Rezension zu "Vilm - Der Regenplanet" von Karsten Kruschel

Raumschiff notgelandet
Schulbibliothek-Latina-AHFvor 4 Jahren

Ist Karsten Kruschel momentan das Beste, was die deutsche SF zu bieten hat? Ich weiß es nicht, mich hat er aber überzeugt, deswegen 5 Sterne. 

Der Name Kruschel kam mit sofort bekannt vor. Heinz Kruschel, der Vater, hat bereits in der DDR SF geschrieben. Spuren konnte ich noch in unserem Bibliothekskatalog finden. Ein Titel mit Namen "Gesucht wird die freundliche Welt" von 1976, erschienen in Halle (Saale). Auch Karsten Kruschel hat bereits in der DDR SF veröffentlicht. 

Der Weltenkreuzer "Vilm van der Oosterbrijk" wird durch eine gehackte Software gezwungen auf einem unbekannten Planeten notzulanden. Die Überlebenden bauen sich eine neue Zivilisation mit den Mitteln auf, die ihnen zur Verfügung stehen. Die Welt "Vilm" ist regnerisch, stürmisch und keinesfalls eine "freundliche Welt". Erst der auf Vilm geborenen Generation gelingt es mit dem Planeten Frieden zu schließen, die Kinder erschaffen etwas völlig Neues. Sind sie noch Menschen?

"Der Regenplanet" ist keine epische Science Fiction. Kruschel erzählt die Geschichte in z.T. abgeschlossenen Handlungssträngen. Lediglich die "Zentralierin" Eliza taucht immer wieder auf. Sie ist die einzige, die von der Führungsschicht des Schiffes überlebt und feststellen muß, dass das Zentralkomitee äh. die Zentralier des Schiffes in der unfreiwilligen Besiedlung des Planeten nichts mehr zu sagen haben. Die Erzählweise hat mich etwas an "Die Mars-Chroniken" von Bradbury erinnert, einem Klassiker der SF-Literatur. 

Ein anderer Bezug fiel mir spontan ein. "Darkover Landfall", 1972 von Marion Zimmer-Bradley. Auch hier die Raumschiffnotlandung, auch hier werden die Menschen durch den Planeten verändert.  Darkover wird allerdings zum Klassiker der Fantasy-Literatur mit 21 Romanen (!!!). Wem fallen noch andere Raumschiffabstürze ein? Vielleicht ist dies sogar ein eigenes Genre? 

Kruschel hat seinen Absturz, der sogar preisgewürdigt wurde, jedenfalls meisterlich gelöst. Im ersten Teil dominiert die Action, im zweiten Teil wird es ruhiger und sogar sehr humorvoll, als die Kinder die Handlung zu bestimmen beginnen. 

Kaum hatte ich Vilm (1) ausgelesen, hat es die ganz Nacht durchgeregnet.






Cover des Buches Vilm - Das Dickicht (ISBN: 9783938065938)
VanessaAAs avatar

Rezension zu "Vilm - Das Dickicht" von Karsten Kruschel

Viele Handlungsstränge in wahrhaft phantastischer Welt
VanessaAAvor 5 Jahren

Über das Dickicht selbst muss eigentlich nichts mehr geschrieben werden. Jeder, der vollkommen fremdartige Welten abseits allen Fantasy-Einerleis liebt (und die Vorbände gelesen hat), wird auch dieses Buch lieben. Das Dickicht ist einzigartig, wahrt auch nach drei Bänden immer noch viele Geheimnisse, und gerade deshalb in dem Buch ein Objekt der Begierde so vieler Interessengruppen. Das Dickicht lebt auf eine Weise, die man mit unseren Worten kaum erklären kann, aber dem Autor gelingt es dennoch - nicht zuletzt mit einer Vielzahl faszinierender Wortschöpfungen. Das Dickicht verändert alle Wesen, die in seinem Inneren leben. Das Dickicht entscheidet selbst, welches Wissen es nach außen hin preisgibt.
Die meisten dieser Eigenschaften übertragen sich wunderbar auf die Gesicht. Die Charaktere sind oft ebenso fremdartig wie ihre Umgebung, werden aber immer wieder auf kunstvolle Weise nahegebracht. Die Handlung entwickelt sich in zahllosen Strängen, unkonventionell, jeder mit seinen Eigenheiten. Nie erhält der Leser alle Informationen.
Nur eine Eigeschaft fehlt - leider die wohl prägendste des Dickichts: Das ineinander Verwobene, die Verwicklungen zwischen den Strängen. Einige der Geschichten inmitten des Dickichts wirken mir persönlich einfach zu isoliert und bremsen daher die Spannung. Es fehlen ein paar Verbindungen zum fantastischen Ganzen. Deshalb schrammt dieses außergewöhnliche, in jedem Fall sehr lesenswerte Buch bei mir knapp am fünften Stern vorbei.

Cover des Buches Das Universum nach Landau (ISBN: 9783955560935)
buchwanderers avatar

Rezension zu "Das Universum nach Landau" von Karsten Kruschel

Brotkrumen, Versatzstücke und das große Ganze
buchwanderervor 8 Jahren

„menschen irren sich oft. und sie machen dennoch unverdrossen weiter. allein dies macht sie zu etwas besonderem.“ (S.143)

Zum Inhalt: Der „Roman in Dokumenten und Novellen“, so der Untertitel des Bandes, präsentiert dem Leser ein in jeder Hinsicht buntes Kaleidoskop an Versatzstücken aus einem vielschichtigen Universum, in dem auch die erzählerischen Schwergewichte – im positiven Sinne zu sehen – um den PlanetenVilm oder jene von Galdäa beheimatet sind. Für die großen Herausforderungen, Abenteuer oder Waterloos braucht die Menschheit in diesem Universum nicht zwingend epische Raumschlachten oder gänzlich fremde Wesenheiten. Es ist die Zeit und somit die fortschreitende – oft auch forcierte – Entwicklung der eigenen Spezies die diese in ihrem Größenwahn („Grün: Im Sternzeichen des Rasenmähers“), ihrer Habgier („Ende der Jagdsaison auf Orange“), ihrer ignorant sorglosen Selbstgefälligkeit („Schwarz:Netz:Schwarz“) immer wieder in die Konfrontation mit ihren Dämonen treibt, welche auch über Äonen die identen bleiben, ganz egal wie weit die ausgeklügeltste Technik auch die Lebensumstände verändern mag.
Besonders angenehm fällt dabei auf, dass Karsten Kruschel keine moralischen Zeigefinger hebt. Er malt Szenarien. Szenarien deren potentielle Denkbarkeit und somit deren logische Gedankenkette stets nachvollziehbar bleibt. Ein Zitat welches mir bei den oft aussichtslos scheinenden Handlungssträngen stets in den Sinn kam war: „ich sage nur… Das Leben findet einen Weg!“ („Jurrasic Park“, Quelle: hier). Und eben dieses Leben in seiner Mannigfaltigkeit zu erdenken schickt sich Karsten Kruschel auf faszinierende, oft verblüffende Weise an. Anfangs, v.a. als Leser, dem die anderen Bücher Kruschels nicht bekannt sind, fragt man sich, welchen Zusammenhang denn nun die einzelnen Geschichten hätten, doch je weiter man liest, desto mehr reihen sie sich perlenkettenartig zu einem ineinandergreifenden Ganzen, was über die 278 Seiten verteilt zu mehrfachen Aha-Erlebnissen führt  . Eine thematische Ähnlichkeit von „Grün: Im Sternzeichen des Rasenmähers“ mit einer Kurzgeschichte von Gottfried Meinhold „Liana Halwegia“ (Quelle:„Lichtjahr 3“) empfand ich als Leser in keinster Weise störend und Kreuzverweise oder subtile Anspielungen auf das „Vilm-Universum“, wie es mancherorts bezeichnet wird, machen Lust tiefer in Karsten Kruschels Schriftwelt einzutauchen. Lohnend ist dies allemal.

Aus dem Inhalt:

  • Grün: Im Sternzeichen des Rasenmähers
  • E-Mail von Landau an alle
  • Rote Bonbons oder: Eskimos sind auch nur irgend so ein Feind
  • Lexikoneintrag: Atibon Legba
  • Violets Verlies
  • Das Testament des Prof. Dr. Dr. H.C. mult Christofor Antonowitsch Juliette-Bugatti
  • Ende der Jagdsaison auf Orange
  • Rezension von »Raumfahrende Menschheit«
  • Gelb wie Zwiebelgras, Jahre vor dem Frühlingsende
  • Weiss: Der Ausweg Blanche
  • Unvollständige Liste der unauffindbaren oder unauffindbar gewesenen Welten
  • Schwarz:Netz:Schwarz
  • Unwesentlicher Kommentar

Fazit: Fordernd, subtil vereinnahmend, angenehm komplex. Dies sind nur einige wenige Adjektive, die mir während und kurz nach der Lektüre der literarischen Versatzstücke aus der Feder Karsten Kruschels in den Sinn kamen. Einige der Erzählungen kannte ich – zumindest in einer Vorgängerversion – aus seinen früheren Veröffentlichungen, so z.B. „Ende der Jagdsaison auf Orange“ aus „Die Audienz“, „Violets Verlies“ aus der Anthologie „Emotio“ oder „Schwarz:Netz:Schwarz“ aus „Armageddon mon Amour“. Auf diese und noch andere textliche Vorgänger, resp. Hommagen wird auch in den Anmerkungen, am Ende des Bandes eingegangen. Kruschel zeichnet sich einmal mehr, seinem angenehmen Erzählstil stets treu bleibend, als fesselnder Weltenmaler von Geschichten intrinsischer Kohärenz aus. Seine schillernden Visionen schaffen ein in sich stimmiges, jedoch keineswegs konfliktfreies Bild bestechender visionärer Schärfe, durch das hindurch nicht selten ein wachrüttelnder Blick auf Entwicklungsstränge des Hier und Jetzt aufblitzen. Dies zeichnet ihn als einen jener Autoren aus, die in der Tradition klassischer SF verwurzelt den nächsten Schritt gehen, welche solides schriftstellerisches Handwerk mit einer schier endlos erscheinenden Fantasie zu paaren vermögen und welche Texte in einzigartiger Qualität entstehen lassen. Ein rundum empfehlenswertes Buch, welches man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht nur einmal liest.

Zum Buch: Ernst Wurdack ist mit dem Cover ein bildnerischer Aphorismus gelungen, der den Texten nicht besser hätte gerecht werden können. Nicht nur diese ästhetische Seite, sondern auch die verarbeitungstechnische ist ausgezeichnet gelungen. So ist der saubere Druck auf griffigem Papier realisiert welches einen solide verleimten Buchblock ausmacht, der bei der Lektüre weder knickt noch bricht. Die Typographie ist in angenehm großer Schrift gehalten und lässt ohne Extravaganzen den Text wirken. Ein künstlerisch sehr schön gestaltetes und handwerklich gut ausgeführtes Paperback.

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