Rezension zu "Die glückliche Mätresse oder Roxana" von Daniel Defoe
Die junge Roxana heiratet jung und bekommt 5 Kinder. Als der Mann spielsüchtig wird und alles verschleudert und schließlich abhaut, bliebt sie arm und allein zurück. Doch Roxana ist eine schöne Frau und so schafft sie es mit List und Manipulation ihre Kinder in die Obhut von Verwandten zu geben und immer wieder anderen Männern zu gefallen, deren Mätresse sie wird und die sie mit Geld und Geschenken überhäufen. So wird sie schnell reich und schafft es gesellschaftlich wieder aufzusteigen. Bis eines Tages eine ihre Töchter vor ihr steht und das Kartenhaus droht zusammenzubrechen.
Am Anfang fand ich das Buch ganz interessant, wie die junge Frau es schafft aus der tiefsten Armut durch ihren ersten Geliebten nach oben zu steigen. Schnell merkt man jedoch, was für ein schlechter Mensch Roxana eigentlich ist. Sie holt keins ihre Kinder wieder zurück, verstrickt sich immer weiter in Lügen, manipuliert ihr Umfeld, zwingt ihre treue Dienerin zum Beischlaf mit ihrem Geliebten...der Werdegang bleibt zwar interessant, aber der Charakter ist definitiv nicht sympathisch. Einige Ereignisse, in denen sie fast auffliegt, machen das Buch an einigen Stellen nochmal etwas interessanter, da es sich ansonsten aber um einen reinen Monolog handelt, musste ich mich schon eher durchkämpfen, weil es sich sehr zieht. Der Schreibstil war jetzt auch nicht herausragend und man merkt dem Buch die Jahre schon an. Ist für mich kein Klassiker, den man gelesen haben muss. Wenn man sich für starke weibliche Protagonisten interessiert, die durch List und Betrug ans Ziel kommen, könnte das Buch etwas sein.