Rezension zu "Die Rache der Zarentochter: Gesamtausgabe - Historischer Roman nach wahren Geschehnissen" von Tatana Fedorovna
Auch 100 Jahre nach der Ermordung der Familie Romanow gibt es Spekulationen über das Überleben des einen oder anderen Familienmitglieds. Diesmal steht die erstgeborene Tochter Olga Nikolajewna Romanowa im Mittelpunkt einer solchen Hypothese.
Das Buch beginnt mit der Ermordung Rasputins 1916 und den unheilvollen Prophezeiungen über das Ende des Zarenreiches. Nach der Gefangennahme der Zarenfamilie gelingt es der Zarin Alexandra ihrer Tochter Olga eine Kapsel mit einer geheimnisvollen Substanz zuzuspielen, die sie in eine Art Scheintod versetzen. Es kommt, wie historisch belegt, die Zarenfamilie wird am 17. Juli 1918 ermordet. Olga hingegen kann die Kapsel zerbeißen und überlebt in einer Art Zombie-Zustand. Dann begibt sie sich mit blutunterlaufenen Augen auf ihren Rachefeldzug.
Meine Meinung:
Ursprünglich hatte ich an so etwas wie eine illegitime Tochter von Nikolaus gedacht, die die Familie rächen könnte.
Die Idee, diesmal nicht den Zarewitsch oder Anastasia zur Hauptfigur der Spekulationen werden zu lassen, finde ich ganz interessant.
Die Autorin gibt sich als Russin zu erkennen, die sich mit der Zarenfamilie verbunden fühlt. Warum sie dann Nikolaus II. so despektierlich als zögernden Waschlappen und die Zarin Alexandra als hysterische Furie darstellt, verstehe ich nicht. Das Ehepaar Romanow hätte sich hier eine respektvolle Behandlung verdient.
Dieses Machwerk als „historischen Roman“ zu bezeichnen, finde ich allerdings gerade zu grotesk. Ok, es kommen ein paar historisch belegte Figuren und Orte vor. Aber das ist auch schon alles. Die Geschichte ist haarsträubend, bedient ein Klischee nach dem anderen. Von Wodka saufenden, marodierenden Vergewaltigern bis hin zu den blutunterlaufenen Augen der mordenden Olga Nikolajewna.
Als Fantasy-Roman ginge diese Geschichte vielleicht durch, aber mehr schon nicht.
Fazit:
Schade um die Lesezeit.