Sylences avatar

Sylence

  • Mitglied seit 04.12.2008
  • 3 Freund*innen
  • 52 Bücher
  • 42 Rezensionen
  • 93 Bewertungen (Ø 3,71)

Rezensionen und Bewertungen

Filtern:
  • 5 Sterne24
  • 4 Sterne39
  • 3 Sterne16
  • 2 Sterne7
  • 1 Stern7
Sortieren:
Cover des Buches Archibald Leach und die Monstrositäten des Marquis de Mortemarte (ISBN: 9783945045091)

Bewertung zu "Archibald Leach und die Monstrositäten des Marquis de Mortemarte" von Markus Cremer

Archibald Leach und die Monstrositäten des Marquis de Mortemarte
Sylencevor 6 Jahren
Kurzmeinung: Fans des Steampunk tauchen in eine liebevoll gestaltete Welt ein. Von diesem Duo bekommt man nicht genug.
Rasante Jagd quer über den Globus

Mit dem ersten Band der Archibald Leach Reihe entstand der zweite Backstein im Art Skript Phantastik Verlag. Nach Unruh trumpft dieses Buch mit schlanken 600 Seiten auf. Damit ist es erstmal nichts, für Leser, die in das Genre Steampunk hinein schnuppern wollen. Aber Fans, die Archibald Leach schon aus seinen Kurzgeschichten kennen, kommen hier auf ihre Kosten.

Ganz Europa ist in Aufruhe, als ein wahnsinniger Franzose droht, alle Menschen in animalische Kreaturen zu verwandeln mit Hilfe von Aether und Voodoomagie. Als dann auch noch Archibalds Onkel wegen einer seiner verrückten Erfindungen in Gefahr gerät, kann sich der eigensinnige Gentleman diesem Fall nicht entziehen und macht Jagd auf den Marquis. Die Reise führt ihnen quer über den Globus und dabei müssen immer wieder Steine weg geräumt werden, die man Archibald und seiner Gefährtin Sarah in den Weg wirft. Dabei treffen sie auf geheimnisvolle Voodoohexen, furchteinflössende Luftpiraten und abenteuerliche Monsterjäger.

Die Story wird aus der Sicht von Sarah Goldberg erzählt, die Archibald mal wieder bei seinem kuriosen Abenteuer zur Seite steht. Die meisten Kapitel beinhalten sogar ein spitzzüngiges Vorwort von ihr. Das mag natürlich am Anfang vielleicht etwas irritieren, schließlich ist Archibald der eigentliche "Held", aber wer kann nicht am besten über ihn berichten, als seine langjährige Partnerin?
Sarahs Sicht ist oft sehr amüsant, manchmal auch frech und immer sehr weltoffen. Sie ist einem direkt sehr sympathisch, da sie trotz der gesellschaftlichen Regeln eine sehr moderne Frau ist. Dies liegt vielleicht auch daran, dass sie in der Gesellschaft als Außenseiterin gilt, und so einen ganz anderen Blickwinkel hat.
Oft verdrängt ihr starker Charakter Archibald in den Hintergrund. Das ist aber nicht wirklich unangenehm. Sarah ist eine Heldin, der man gerne folgt. Archibald bleibt dadurch leider recht blass. Manchmal hätte ich doch gerne mehr über ihn erfahren oder was gerade in ihm vorgeht. Da nicht alle Kapitel aus Sarahs Sicht sind (manchmal springt man zu Attentäterinnen, der Queen oder dem Bösewicht), wäre vielleicht auch das ein oder andere Kapitel aus Archibalds Sicht mal ganz interessant gewesen.
Gerade viele der Nebencharaktere sind unheimlich spannend. Ich mochte die Attentäterinnen der Schatten, die eine ordentliche Spur Erotik mit ins Buch brachten, aber auch Rashinda und ihre Piraten fand ich großartig oder die etwas gealterten Monsterjäger. Man mag sie alle direkt und möchte mehr über sie erfahren.

Die Steampunkwelt ist grandios konstruiert. Es macht Spaß in ein anderes Jahrhundert einzutauchen, das voller ausgefallener Erfindungen steckt. Reisemittel, Bewaffnung und viele kleine Erfindungen machen die Welt greifbar und schmücken sie aus. Es war eine tolle Mischung aus Technik und Magie.

Der Stil ist fesselnd, witzig, mit Anspielungen auf verschiedene Dinge gespickt. Markus Cremer gelingt es schnell eine spannende Geschichte zu stricken, so dass man Sarah und Archibald überall hin folgen will. Mit dem Marquis konstruiert er einen großartigen Bösewicht. Ich mag es, wenn sie nicht einfach nur böse sind, sondern auch Hintergrund bekommen. Das ist hier auf jeden Fall gelungen, ohne dass er sich zum Antihelden entwickelt. Man kann ihn für seine Bösartigkeit einfach hassen.

In der Mitte allerdings kam bei mir eine kleine Leseflaute auf. Der Plot zog sich. Ich hatte das Gefühl, die Helden sind vom Weg abgekommen und verheddern sich gerade in unwichtigen Nebensträngen. Dadurch hatte ich zeitweise keine Lust zu lesen oder es zog sich ewig und ich brauchte wahnsinnig lange für ein paar Seiten.
Ab dem kleinen Zwischenfinale in Afrika jedoch nimmt das Buch wieder richtig Fahrt auf und ich habe den Rest des Buches im Laufe eines Tages gefressen.
Das Ende ist einfach nur Zucker verspricht mehr. Und ich will definitiv mehr!


Fazit: Wer die Kurzgeschichten von Archibald Leach kennt und liebt, sollte bei diesem Buch direkt zugreifen! Eine spannende Story quer über den Globus mit Witz, Magie und einem Hauch Liebe. Da ist für jeden was dabei. Fans des Steampunk tauchen in eine liebevoll gestaltete Welt ein. Von diesem Duo bekommt man nicht genug.

Cover des Buches Wenn ich dich nicht erfunden hätte (ISBN: B01M6B53T6)

Bewertung zu "Wenn ich dich nicht erfunden hätte" von Julia Dibbern

Wenn ich dich nicht erfunden hätte
Sylencevor 7 Jahren
Kurzmeinung: Gute Geschichte mit sehr schwacher Protagonistin.
Konnte leider nicht überzeugen

Die Ink Rebels schlagen zur Zeit hohe Wellen. Ihre Bücher sind beliebt und sie stauben ordentliche Rezensionen ab. Klar, dass ich da neugierig wurde und der Klappentext von "Wenn ich dich nicht erfunden hätte" liest sich großartig. Genau das Richtig, wenn man selbst Schreiberling ist! Also stand die Urlaubslektüre fest.
Leo zieht zum Studieren vom Land in die große Stadt und ist zum ersten Mal auf sich allein gestellt. Klar, dass das im Chaos endet. Ihre erste eigene Wohnung ist eine Saubude und zu allem Überfluss kennt sie niemanden in Hamburg. Als sie dann auf Loris trifft, scheint er die Rettung zu sein, denn er hat ein freies Zimmer in einem frisch renovierten Haus und sieht auch noch verdammt gut aus. Doch Loris ist weit davon entfernt perfekt zu sein und zeigt Leo ein aufregendes aber auch gefährliches Leben.
Die Story ist eine typisch "unschuldiges Mädchen trifft Bad Boy"-Geschichte. Das kann mal gut gemacht sein und mal fürchterlich nach hinten gehen. Ein Reinfall war das Buch für mich nicht - so viel vorweg. Doch überzeugt hat es mich auch nicht.
Stilistisch und handwerklich kann ich mich nicht beschweren. Julia Dippern schreibt flott und frech. Es lässt sich gut lesen und hat einen gewissen Witz. Wahrscheinlich habe ich deswegen auch nicht abgebrochen, da es sich so locker konsumieren ließ.
Mein großer Haken sind die Charaktere - allen voran Leo, die Protagonisten. Manchmal wollte ich sie nur packen und schütteln oder sogar erwürgen. Ich meine, dass man mit 18 noch nicht die große Portion Lebenserfahrung hat, ist klar. Und auch eine gewisse Naivität ist ganz süß, aber dieses Mädchen hat den Vogel abgeschossen. Ich komm auch vom Dorf und bin behütet aufgewachsen, aber Leo muss hinterm Mond gelebt haben, in einer Zuckerwatte-Einhorn-Welt oder in irgendeinem Keller. Für mich schlug ihre Naivität irgendwann in Dummheit um und es war für mich echt anstrengend. Viele meiner Leser wissen, wie wichtig mir gute Charaktere sind und dass ich dann auch viele andere Macken verzeihe, wenn mich die Charaktere überzeugen. Hier war es genau anders herum. Eine Story, die vielleicht richtig gut hätte überzeugen können, scheiterte an der Protagonistin.
Loris hingegen fand ich ziemlich spannend. Natürlich ist er ein Arsch und er will sich auch gar nicht ändern oder verbiegen und das finde ich super. Er hat es für mich etwas herausgerissen. Und das Ende. Ich fand es sehr gut umgesetzt, will aber nichts verraten.
Besonders schade fand ich, dass der Teil mit den Geschichten sehr schnell in den Hintergrund rückte. Eigentlich war das überhaupt nicht interessant für die Story und ich war echt enttäuscht, denn wenn man selbst schreibt, erweckt man seine Charaktere oft und gerne zum Leben. Ich dachte bei dem Klappentext, dass dort auch etwas mehr der Fokus liegen würde.

Fazit:

Schön schade. Die Geschichte hat Potential, der Stil ist super, die Protagonistin nervt. Vielleicht habe ich auch einfach zu viel erwartet durch den Hype um die Ink Rebels, aber dieses Buch ist dem Ruf leider nicht gerecht geworden.
Trotzdem liest es sich schnell und ich zumindest wollte wissen wie es mit Loris weiter geht. Am Ende fühlte ich mich doch irgendwie unterhalten. Für mich war es nette Pool-Lektüre, leider nicht mehr.

Cover des Buches Glass Coffin: Märchen aus der Welt des Verbrechens (ISBN: B01N7IRVL8)

Bewertung zu "Glass Coffin: Märchen aus der Welt des Verbrechens" von David Michel Rohlmann

Glass Coffin: Märchen aus der Welt des Verbrechens
Sylencevor 7 Jahren
Cover des Buches Elias & Laia - Eine Fackel im Dunkel der Nacht (ISBN: 9783846600382)

Bewertung zu "Elias & Laia - Eine Fackel im Dunkel der Nacht" von Sabaa Tahir

Elias & Laia - Eine Fackel im Dunkel der Nacht
Sylencevor 7 Jahren
Kurzmeinung: Packende Fortsetzung, die den Leser in eine atemberaubende Welt eintauchen lässt.
Faszination und Schmerz vereint in einer fesselnden Geschichte


Achtung! Diese Rezension könnte Spoiler zum ersten Teil enthalten.
Schon der erste Band "Die Herrschaft der Masken" konnte mich damals überzeugen.  Das Buch ist packend, spannend, zärtlich, brutal und lässt einen zerschunden zurück. Ich habe mit Elias und Laia gelitten, geliebt und trotz der grausamen Welt auch mal gelacht.
Sabaa Tahir schafft es eine umwerfende Welt zu gestalten, die abschreckt und anzieht zugleich.
Die vollständige Rezension findet ihr hier. Zuerst wurde es nur als Einzelband beworben, aber das Ende machte klar, dass da noch was kommen musste und schon nach kurzer Zeit (und unheimlich vielen positiven Stimmen) erklärte der Verlag, die Geschichte um Elias und Laia würde weiter gehen. 
Auch in diesem Band gilt, was ich schon zum ersten Teil sagte. Es nimmt einen mit und das auf die unterschiedlichsten Arten.


Elias und Laia sind auf der Flucht vor der grausamen Kommandantin, dem Imperator - dem ganzen Imperium. Dabei ist der Weg nach Kauf schon gefährlich genug. Helena, der neue Blutgreif des Imperators und Elias ehemalige beste Freundin, ist ihnen auf der Spur und kommt ihnen immer wieder bedrohlich nahe. Elias sieht sich gezwungen, alte Gefallen einzufordern und zieht nun auch die Stammesleute in den Kampf mit hinein. Und zwischen all dem Leid und Chaos spinnt eine höhere, gefährliche Macht ihre dunklen Fäden. 


Die Handlung ist rasant und jagt die beiden Protagonisten von einem Problem zum nächsten. Dabei lässt sie trotzdem genügend Luft für ruhige, sanft und sogar zärtliche Momente. Die Spannung ist greifbar und immer präsent. Als Leser spürt man die Gefahr, in der Elias und Laia stecken und man leidet jede Minute mit ihnen. 


Unter den Charakteren sticht für mich dieses Mal Helena besonders hervor. Ihr Schicksal ist einfach so unfassbar grausam, dass es einem das Herz zerreißt und man sich fragt, wie viel kann ein Mensch eigentlich ertragen. Ich bin unheimlich gespannt auf ihre Entwicklung im nächsten Teil. Aber auch Elias und Laia sind starke Charaktere mit viel Tiefe - auch wenn man Laia manchmal etwas schütteln will. 


Die Welt der Handlung ist geheimnisvoll, gefährlich und lädt doch zum Träumen ein. Man erkennt viele orientalische Einflüsse, aber auch viele andere Aspekte, römisch anmutende Militärstrukturen, und Ideen fließen immer wieder ein und gestalten etwas einzigartiges.
Der Stil ist manchmal etwas holprig. Ich weiß nicht, ob es an der Übersetzung liegt. Manche Beschreibungen sind recht blumig und wirken dadurch steif. Da gewöhnt man sich aber dran und irgendwie gehört die Sprache auch zum Zauber des ganzen Buchs. 
Auch dieser Teil glänzt mit Wendungen und schonungsloser Härte. Hier wird nicht geschönt, denn das Imperium ist brutal. Das bekommen sowohl Charaktere und Leser zu spüren.


Band 3 und 4 sind laut Autorenseite "on the way"! Darauf freue ich mich bereits.

Band 2 steht dem ersten Teil in nichts nach. Spannende Story, Charaktere mit Tiefe, Faszination und Schmerz vereint in einer fesselnden Geschichte. Sabaa Tahir hat einen ganz eigenen Stil und schafft es, einem gleichzeitig das Herz aufgehen zu lassen und zu brechen. Für Fans von Game of Thrones, die auch mit Gewalt und Brutalität umgehen können, ist es genau das richtige Buch. Wer eine Liebesgeschichte erwartet, Finger weg.

Cover des Buches Küss mich, Pirat (ISBN: 9783958691186)

Bewertung zu "Küss mich, Pirat" von Cat Lewis

Küss mich, Pirat
Sylencevor 7 Jahren
Kurzmeinung: Prinzen und Vampire sind out. Jeder sollte einen Piraten haben.
Perfekte Lektüre für den Sommerurlaub


Sommer, Sonne, Strand und Liebe. Das klang für mich nach der perfekten Lektüre für den Urlaub. Also durfte "Küss mich, Pirat" in den Koffer.

Emily flüchtet vor einer gescheiterten Beziehung nach Ibiza. Auf der Mittelmeerinsel, so hoffen ihre Freundinnen, kommt sie auf andere Gedanken. Das Hotel stellt sich als Bruchbude heraus, aber die Mädchen wollen das beste daraus machen. Auf einer Bootstour mit einem Piratenschiff trifft Emily auf Colin und es scheint direkt zwischen ihnen zu funken. Doch kann sich ihr zerbrochenes Herz schon auf etwas neues einlassen? Erst recht mit dem Wissen, dass sie ihn bald schon wieder verlassen muss.

Zu erst muss ich feststellen, dass es viel zu wenig gute Novellen gibt in Deutschland. Dieses Format ist echt noch nicht richtig angekommen, dabei bietet es so viele Vorteile. Zum einen kann man durch ihre Kürze einen hübschen Ausflug in ein "fremdes" Genre machen. Ich selbst lese zum Beispiel sehr selten Romance und muss da schon richtig Lust drauf haben. Da bietet sich sowas kurzes eher an.
Zum anderen ist die Kürze perfekt für einen Tag am Pool oder Strand. Man kann es perfekt über den Tag hinweg lesen und ist schnell durch. Eine großartiger Zeitvertreib im Urlaub.

Und genau das ist "Küss mich, Pirat": ein großartiger Zeitvertreib! Ich habe es an einem Tag am Pool genossen und dank der Umgebung und der Sonne hatte ich auch das richtige Feeling für die Story.
Die Geschichte liest sich schnell, ist flott geschrieben und sehr kurzweilig. Trotzdem hat sie genung Tiefgang, dass man mit Emily mitfühlt und sich auch direkt in Colin verliebt. Ernsthaft, jedes Mädchen braucht einen echten Piraten!
Der Stil ist süß, witzig und charmant, ohne dabei zu kitschig zu werden oder mit Klischees zu arbeiten. Die Charaktere haben Tiefe und bewegen einen direkt. Emily ist liebenswert, auch wenn ich sie am Anfang öfters schütteln wollte und sie die Wahl ihrer Freundinnen deutlich überdenken muss. Und Colin ist perfekt zum Anschmachten. Genau die perfekte Mischung aus Macho, Gentleman und Scherzkeks.
Besonders klasse fand ich die vielen Disney / Nerd- Anspielungen im Text. Da ich selbst ein kleines Nerdmädchen bin, sorgte das für das ein oder andere Schmunzeln.

Fazit:
"Küss mich, Pirat" ist wundervolle Strandlektüre. Wer noch ein Buch für den Urlaub sucht und auf süße, romantische Geschichten steht, sollte hier dringend zugreifen. Zauberhafte Charaktere in einer wundervollen Kulisse mit viel Witz und etwas Drama.

Cover des Buches Die Zeitagenten (ISBN: 9783945045077)

Bewertung zu "Die Zeitagenten" von Joachim Sohn

Die Zeitagenten
Sylencevor 7 Jahren
Kurzmeinung: Spannender Happen für Zwischendurch!
Kurzweilige Zeitreise mit vielen guten Ideen

"Die Zeitagenten" ist die zweite Novelle im Art Skript Phantastik Verlag und nach dem Motto von Doctor Who geht es "through time and space".
Als Spezialisten des 19. Jahrhunderts werden Johann und sein Gehilfe Karl von der Time-Agent-Organisation 2223 ins Jahr 2239 geholt. Der Tatort eines Mordfalls passt nämlich in ihr Zeitalter. Das der Grund für diesen Mord noch viele Jahrhunderte weiter zurück liegt, ahnt zu diesem Zeitpunkt noch keiner. Und plötzlich müssen die Zeitagenten nicht nur diesen einen Tod verhindern, sondern den von Hunderten.

Der Einstieg in die Story ist stimmungsvoll. Man wird direkt in die wilhelministische Zeit katapultiert und lernt Johann, Karl und den Briten Henry kennen. Da man in einer Novelle nicht viel Platz hat, gestaltet sich die Story als flott und abwechslungsreich. Dabei folgt man Johann und Karl nicht nur durch die Zeit, sondern auch bis in den Weltraum. Der Stil gefällt mir wirklich gut. Es lässt sich sehr gut lesen und so gestaltet sich das Buch sehr kurzweilig.
Zeitreise ist immer ein sehr schwieriges Thema. Vieles kann schief gehen, Plotlöcher, Logikprobleme und vieles mehr. Joachim Sohn nähert sich dem Thema auf eine interessante und charmante Art. Er erklärt genug, um einen Einblick zu bekommen, vertieft sich aber auch nicht zu sehr. Die TAO ist eine interessante Organisation, die sehr viel Potential für Geschichten liefert.
Besonders liebenswert sind hier wieder die Charaktere. Sie sind einem direkt sympathisch, etwas verschroben und lustige Abenteurer. Auch hier glänzen Nebenrollen wie Nina und Henry fast schon mehr als die eigentlichen Protagonisten. Gerade Henrys Denglisch ist total lustig und macht irgendwie Spaß zu lesen.
Die hübsche Gestaltung muss man beim Art Skript Phantastik Verlag schon fast nicht mehr erwähnen, denn es ist dort schon Standart. Das Cover mag ist sehr und im Inneren finden sich Illustrationen.

Achtung, wenn ihr Cliffhanger hasst!
Die eigentliche Geschichte ist komplett abgeschlossen und trotzdem bekommt es am Ende noch eine fiese Wendung und ist recht offen. Das mag ja leider nicht jeder. Ob und wenn, wann es weiter geht, kann ich an dieser Stelle nicht sagen. So kann man seiner Phantasie freien Lauf lassen.

Einen kleinen Haken gibt es leider auch.
Man wird sehr mit geschichtlichen Fakten geflutet. Da muss man Interesse dran haben, sonst nervt diese Informationsflut schon sehr. Einiges hätte man straffen können, damit die Fakten den Leser nicht so überrollen. Vor allem auch, da es teilweise nicht für den Plot relevant ist. Da kann man aber auch einfach drüber hinweg lesen.

Kurzweilige Zeitreise mit vielen guten Ideen. "Die Zeitagenten" ist ein spannender Happen für zwischendurch mit einem interessanten Zeitreisekonzept und tollen Charakteren. Davon möchte man gerne mehr lesen.

Cover des Buches Happy End: Märchen aus der Welt des Verbrechens (ISBN: B01M72C68D)

Bewertung zu "Happy End: Märchen aus der Welt des Verbrechens" von David Michel Rohlmann

Happy End: Märchen aus der Welt des Verbrechens
Sylencevor 7 Jahren
Cover des Buches Nightmares! 1. Die Schrecken der Nacht (ISBN: 9783791519081)

Bewertung zu "Nightmares! 1. Die Schrecken der Nacht" von Jason Segel

Nightmares! 1. Die Schrecken der Nacht
Sylencevor 7 Jahren
Cover des Buches Light & Darkness (ISBN: 9783646600285)

Bewertung zu "Light & Darkness" von Laura Kneidl

Light & Darkness
Sylencevor 10 Jahren
Frech und charmant

Die Welt hat sich verändert seit dem die Existenz von paranormalen Wesen bekannt ist. Um die Paranormalen in die Gesellschaft einzugliedern, bekommt jeder von ihnen einen Delegierten zur Seite gestellt. Bei Lights Delegation geschieht ein dummer Fehler, denn anstatt einer niedlichen Elfe bekommt sie den rebellischen Dämonen Dante zugewiesen. Dante nimmt nicht freiwillig an dem Projekt teil und beschließt, Light das Leben schwer zu machen. Und das sind noch die kleinsten Probleme.


Mein erster Start mit Impress war nicht sehr gelungen. Das Buch wirkte unfertig und war voller Fehler. Deswegen wollte ich von weiteren Büchern erst mal die Finger lassen. Laura Kneidel machte mich allerdinhs neugierig und so bin ich über meinen Schatten gesprungen. Es war eine kluge Wahl!

Die Story ist gut, frech und flott geschrieben. Light ist ein toller Charakter mir starkem Pflichtbewusstsein. Sie versucht stark zu sein, ist aber verunsichert, ob sie ihrer neuen Aufgabe gewachsen ist. Dantes Attraktivität ist dabei keine Hilfe.

Der junge Dämon hingegen ist ein frecher Rebell, der recht hinterlistig sein kann. Ich mochte ihn und seine - anfangs - grünen Haare sofort. Zusammen bilden sie klasse Gegensätze, die doch irgendwie super harmonieren. Ihre Auseinandersetzungen haben mir großen Spaß gemacht und waren immer abwechslungsreich. Auf die Nerven ging mir allerdings Kane. Normalerweise mag ich Vampire sehr und die meisten Romantasygeschichten brauchen so eine Dreiecksgeschichte als weiteren - unnötigen - Konflikt. Aber der Typ war einfach durch und durch eine Nervensäge.

Die Beziehung zwischen Light und Dante ist sehr angenehm dargestellt. Sie ist nicht so kitschig und lebt durch das Hin und Her. Das fand ich sehr erfrischend. Hier wurde der Fokus auf die Story gelegt und nicht auf das Geflirte.


Der Stil ist dem Genre angepasst, locker und leicht. Man kann die Geschichte wahnsinnig schnell lesen und hängt sehr an der Geschichte. Auch wenn die Spannung nicht durchgehend hoch ist, hält einen das Geplänkel zwischen Light und Dante am Ball, weil man erfahren will, was der Dämon als nächstes anstellen. Gelungen ist der Einstieg in jedes Kapitel. Dort findet man immer einen Paragraphen aus den Richtlinien der Delegierten, der zum Kapitel passt.

Schade fand ich, dass die Paranormalen im Allgemeinen etwas zu kurz kommen. Also natürlich rennen da genug rum, aber so viel erfährt man halt nicht über die verschiedenen Rassen und deren Fähigkeiten. Dadurch hätte man die Welt noch etwas bunter und abwechslungsreicher gestalten können. Als Light z.B. den Phönix kennenlernt, fand ich das interessant, wie sein Hintergrund eingebaut wurde. Generell bietet die Idee dieses Weltkonzepts noch viele Möglichkeiten. Vielleicht greift die Autorin es noch mal auf.

Nachschub gibt es bereits bei Impress. Vor kurzem erschein "Elemente der Schattenwelt".

Laura Kneidl hat mir bewiesen, dass man auch bei Impress echte Perlen findet. Ihre Geschichte ist eine spannende Utopie mit frechem Witz und einem dämonischen Bad Boy. Dabei hebt sich die Geschichte doch aus dem ganzen Romantasybrei heraus.

Cover des Buches Nubila-1 (ISBN: 9783849573355)

Bewertung zu "Nubila-1" von Hannah Siebern

Nubila-1
Sylencevor 10 Jahren
Kurzmeinung: Mal was ganz anderes!
Vampir ist nicht gleich Vampir!

Schon wieder ein Vampirroman! Ich komme da einfach nicht dran vorbei. Nach Twilight wird das ja richtig zur Flut, aber ich gebe die Hoffnung ja nicht auf, dass ich zwischen all dem noch einen "richtigen" Vampirroman finde. Tja, was soll ich sagen? Die Autorin hat mich nicht enttäuscht!
Eigentlich passiert in dem Buch … nichts! Genial, oder? ^^ Naja, nicht viel zumindest. Band 1 kann man als langes Intro sehen. Kathleen und ihr Verlobter Sam werden im Wald von einem Wilden angegriffen. Während Sam dabei ums Leben kommt, wird Kathleen von der kleinen Laney gefunden. Doch statt Rettung ist es ein Fluch, denn das Mädchen beißt Kathleen und verwandelt sie so in einen Diener. Kathleen erwacht in einer für sie völlig fremden Welt und muss sich plötzlich strengen Regeln unterwerfen und dienen. Auch wenn sie fast alle Erinnerungen an ihr altes Leben verloren hat, ist ihr doch unterbewusst klar, dass man so nicht mit ihr umgehen darf.
In "Nubila – Das Erwachen" lernt man die Charaktere kennen, freundet sich mit ihnen an oder hasst sie. Die Konflikte werden aufgezeigt und kochen schließlich über. Dann ist das Buch auch schon vorbei und man fragt sich am Ende: Was ist denn nun eigentlich geschehen? Aber das ist gerade so außergewöhnlich und spannend an dem Roman, denn die Autorin gibt den Figuren genau das, was ich so gerne habe: Zeit und Hintergrund. Der Leser lernt Kapitel für Kapitel Jason, seine Familie und die Herrenrasse kennen. Man bekommt in kleineren Häppchen und kurzen Ereignissen alles erklärt, was man über diese Wesen wissen muss, wie sie denken, wie sie leben. Und das finde ich toll! Man merkt, dass sich die Autorin viele Gedanken gemacht hat und eine ganz einzigartige Welt geschaffen hat. Besonders sticht dabei das Vampirbild hervor. So bezeichnen sie sich selbst gar nicht als Vampire, sondern als Herrenrasse und haben eigentlich auch nicht viel mit Dracula gemein. Ich finde es immer wieder interessant, wenn Autoren es schaffen, aus einem altbekannten Thema doch irgendwie wieder was anderes zu machen. Die Vampire sind auch hier keine typischen Vampire. Tatsächlich unterscheidet man hier sogar in drei Rassen: die Herrenrasse, die schon als Unsterblicher geboren wird, die Dienerrasse, die aus Menschen entsteht, und die Wilden, die nichts anderes sind, als Diener, die Menschenblut getrunken haben. Das lägt schon das Fundament für eine ganz untypische Vampirgeschichte, denn hier geht es nicht um ein Mädchen und einen hübschen Unsterblichen, sondern um eine Dienerin, die sich nicht unterordnen kann, und ihren Herrn.
Die Charaktere sind übrigens unheimlich vielschichtig und reichlich vertreten. Ich glaube, jeder findet hier irgendwen, den er interessant findet oder hasst. Vom alten, aristokratischen Untoten bis hin zum kaltblütigen Monster ist alles dabei. Angst vor Namen sollte man übrigens auch nicht haben. Es treten verdammt viele Personen auf. Da hätte man sich manchmal gerne einen Stammbaum zum daneben legen gewünscht. Aber gerade das zeigt auch, wie viel Energie die Autorin in die Geschichte gelegt hat.
Wer nun eine verbotene Liebesgeschichte erwartet, liegt ganz falsch. Natürlich knistert es gelegentlich zwischen Kathleen und Jason, aber ihre Standesunterschiede sorgen wirklich dafür, dass sie sich nicht zu nahe kommen. Damit entfällt schon mal ein hoher Kitschfaktor, der trotzdem genug Luft für Konflikte lässt.
Eine kleine Kritik habe ich allerdings am Stil. Am Anfang dachte ich, dass man als Leser bei einer Perspektive bleibt, die dann vielleicht mal von Kapitel zu Kapitel oder Abschnitt zu Abschnitt wechselt. Zwischendurch rutscht die Autorin aber einfach mal schnell in den Kopf eines anderen, weil sie dann unbedingt was los werden will. Das fand ich etwas unpassend und hat mich gelegentlich ins Stolpern gebracht. Da wäre ich lieber die ganze Zeit nur bei einem Charakter geblieben.

Nubila – Das Erwachen war ganz anders als ich es erwartet hatte und vielleicht auch deswegen so gut. Die Autorin entführt einen in eine ganz fremde Vampirwelt und schafft es, mich mit ihren Details zu verzaubern. So wird man neugierig auf die anderen Teile.

Über mich

Bedecke deinen Himmel, Zeus!

Lieblingsgenres

Historische Romane, Fantasy, Comics, Kinderbücher

Freund*innen

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks