Rezension zu "Engel der Themse" von Anne Breckenridge
Ich lese gerne viktorianische Krimis und mit Romanen aus dem Dryas-Verlag habe ich größtenteils gute Erfahrungen gemacht (natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel). Deswegen habe ich dem Klappentext auch kaum Beachtung geschenkt. Anderenfalls hätte ich vielleicht ein anderes Buch erwartet, denn der Klappentext hat nur am Rande mit der eigentlichen Handlung zu tun.
Engel der Themse ist ein leidlich spannendes Buch, jedenfalls auf den letzten Seiten .. davor wird der Leser durch banale Begebenheiten aus Emmas und Gladys' Leben gelangweilt bei denen man erwarten könnte, dass sie versuchen das viktorianische Zeitalter wieder aufleben zu lassen.
Aber die Sprache passt nicht (Ich kann aber auch nicht sagen in welche Zeit sie überhaupt passen würde, manche Vergleiche oder Ausdrücke sind wirklich sehr gewöhnungsbedürftig ... und das hat nichts mit Straßenslang oder niederen Bevölkerungsschichten zu tun ... und mit der viktorianischen Zeit auch nicht), die Charaktere bleiben flach (mir war lange nicht bewusst dass Gladys und Emma doch sehr verschiedene Persönlichkeiten unterschiedlicher Herkunft sein sollten).
Das Buch ist leider weder ein viktorianischer Krimi (wer interessante Ermittler wie Holmes und Watson oder den Sebastian Club erwartet wird enttäuscht werden), noch ein Sittengemälde des 19 Jahrhunderts.
Der Autorin gelingt es leider nicht, den Leser in irgendeiner Weise authentisch zu faszinieren.
Wenn ich etwas Positives zum Buch sagen soll, dann dies: Es hat ein schönes Cover, dass stimmig zu den anderen Krimis des Dryas-Verlags ist.