Seaice

Nesta als Charakter mochte ich prinzipiell - auch wenn ich häufig auch die Augen verdrehen musste. Allerdings muss ich sagen, dass sich ihr Charakter zu Ende hin aufweicht. Damit meine ich nicht den Change of Heart und die Charakterentwicklung, die sie durchmacht, sondern dass es deswegen an einigen Stellen einfach jeder X-beliebige Charaktere hätte sein können und "Nesta" nicht durchkommt. Aber das ist nicht, das warum ich nur einen Stern vergebe.

Es gibt keine Handlung.

Bzw. sie kommt nicht wirklich durch. All das mit der neuen alten Bedrohung und dass wir wieder (oder immer noch?) am Rande eines Kriegs stehen und das nur Nesta helfen kann, mit ihrer immensen Kraft - es ist zum einen nicht glaubhaft und zum anderen auch kaum Bestandteil vom Buch. Das mit den Artefakten fand ich völlig hanebüchern. Es kommt ein bisschen was dazu - zur eigentlichen Handlung wohlgemerkt - und dann wieder kapitelweise gar nichts. Belanglose Szenen. Etwas Training, etwas Streit, viel Sex. Bis dann wieder ein Kapitelchen zum Plot kommt und so wiederholt sich das Ganze. Ja, ich lese Bücher auch wegen Charakterentwicklung, aber nur Charakterentwicklung und gar kein Plot funktinoiert halt auch nicht.

Was mich auch nervt ist, dass jede Herausforderung leicht oder mit Bravour bestanden wird - von Nesta, die davor nie einen Finger krumm gemacht hat. Selbst wenn es nicht Nesta gewesen wäre - das alles war einfach zu leicht und wurde dann stets überdramatisch beschrieben. Unzählige mal gelesen, dass ich/er/sie/es jetzt gleich sterben werde - was natürlich nicht eintrat. Keine Gefahr war wirklich ernsthaft - da fiebere ich nicht mit, da verdrehe ich die Augen.

Das nervt mich tatsächlich noch mehr als der übermäßige Sex-Anteil. Ich will keinen Sex in Büchern lesen - erst recht nicht den harten, wilden ungezügelten Sex - ich will das meiner Fantasie überlassen. Wenn es mal drin ist - okay. Wenn es ein Drittel des Buches ausmacht, gehört das für mich deklariert und in die Erotik Abteilung.

Nestas Freundinnen mochte ich, aber am liebsten in dem Buch war mir tatsächlich das Haus.