"Eva" beschäftigt sich mit der Thematik der Überpopulation und verfolgt den Lösungsansatz, keine Kinder mehr in die Welt zu setzen. Ziemlich direkt und durchgreifend bringt Eva, die Hauptprotagonistin, ihrem Umfeld dies bei. Sobald Presse und Schulen davon erfahren, ist sie fast dazu gezwungen, sich zurückzuziehen, aus den Medien, aus ihrer Stadt und aus ihrem Lebensumfeld. Kurz entschlossen kauft sie eine Baracke in Waldnähe, sehr abgelegen von dem ganzen Trubel, wo sie niemand mehr findet und belästigen kann.
Im Gesamten sind es 4 verschiedene Perspektiven, in denen immer wieder diese Thematik von Geburt, Kinderlosigkeit und Klimawandel aufgegriffen wird. Auch wenn vielleicht nicht eine zufriedenstellende Lösung für alle gefunden werden kann, gibt es so einige Möglichkeiten und Wege, die die Personen einschlagen können und dadurch etwas für sich selbst mitnehmen und lernen.
Es fängt alles gut an, entwickelt sich, aber flacht dann ab der Mitte des Buches stetig ab. Bald findet man es schwer, die Situationen und Personen einzuordnen, den roten Faden zu finden, die Thematik nachzuvollziehen. Die Perspektivenwechsel verwirren mich mehr, ich komme besser mit weniger Charakteren klar, und erfahre lieber von denen mehr als von allen nur oberflächlich. Was ich leider auch sehr bemängele, ist ein letztes Kapitel, es scheint so, als fehle einfach ein abschließender Teil raus. Man wird mitten drin aus dem Geschehen gezogen, weiterdenken und selbst ein Ende finden ist gut und recht, aber man hat keine Ahnung mehr, in welche Richtung es geht. Für mich fehlt einfach die Abrundung zum Ende hin, die Aufklärung zu bestimmten Abläufen, und ein Moment, wo alle 4 Protagonistinnen zusammenkommen, wenn auch nur gedanklich und thematisch, nicht räumlich.
Was auch noch wichtig anzumerken ist: Es ist nicht für schwache Nerven geeignet, man muss sich mit der rigorosen Direktheit von Eva erstmal zurechtfinden.
Fazit: Gute Idee, guter Aufbau, aber zu wenig Zusammenhang und detaillierte Handlungsstränge bei den einzelnen Protagonisten.