Nach vier Jahren sieht ein kleiner chinesischer Junge seine Eltern wieder. Er erkennt sie kaum wieder und die USA sind für ihn ganz anderst als seine Heimat und auch seine Eltern fühlen sich in der neuen "Heimat" noch alles andere als daheim. Politische Veränderungen und der Wunsch und der Traum nach einem besseren Leben, liesen den Vater in die USA reisen um besser zu verdienen und dann folgte die Mutter. Der Kleine blieb allein bei den Großeltern zurück und nun folgt er seinen Eltern. Alles was sie haben und alles was folgt erkämpfen sie sich selbst. Für alles haben sie hart gearbeitet und in Boston soll ihr neues zu Hause sein. Ein großer Familienroman der viel chinesische Geschichte erzählt und mit dem Umzug in die USA das schicksal vieler Familien wieder spiegelt. Ha Jin ist ein großartiges Buch gelungen.
Ha Jin
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Ha Jin
Warten
Ein freies Leben
Verrückt
Ein schlechter Scherz
Im Teich
Kriegspack
Nanking Requiem
Papagei über Bord
Neue Rezensionen zu Ha Jin
Rezension zu "Nanking Requiem" von Ha Jin
Endlich habe ich den Roman "Nanking Requiem" gelesen. Vom Thema her, absolut lesenswert, gar keine Frage. Ich sehe es auch so, dass der Roman ein Mahnmal für die Gräueltaten des Krieges sein sollte. Das, was in Nanking geschehen ist, kann man nicht einmal als Krieg bezeichnen, es war ein Kriegsverbrechen, es war ein Massaker der japanischen Besatzer gegen chinesischer Bevölkerung. Hinrichtungen, sinnloses Töten, Vergewaltigungen waren an der Tagesordnung. Unglaubliches Verbrechen an der Menschheit ist dort geschehen.
Doch ich fand das Buch nicht so geschrieben, wie ich es mir gewünscht hätte. Kalt...
Vielleicht war es auch die Absicht des Autors, ich weiß es nicht.
"Nanking Requiem" wirkt wie ein Bericht: Distanziert und emotionslos. Ich habe ein Buch erwartet, dass mich berührt, und obwohl ich die Grauen des Massakers furchtbar fand, hat mich der Roman emotional nicht wirklich angesprochen. Der Schreibstil ist absolut sachlich und meiner Meinung nach, unpassend für so einen Roman. Die Charaktere eindimensional, wie z.B. Minnie Vautrin. Ich konnte als Leser keine Sympathien entwickeln, auch wenn mir das Ausmaß dessen, was da geschehen ist, völlig bewusst war und ich dies unglaublich schlimm fand.
Denn der Autor beschönigt gar nichts. Man muss darauf als Leser vorbereitet sein. Er schreibt sehr offen über die Grauen des Krieges. Dennoch glaube ich, man hätte mehr daraus machen können. Und die Thematik hätte es auch verdient.
Rezension zu "Nanking Requiem" von Ha Jin
Das Massaker von Nanking bzw. Nanjing ist ein furchtbares Kriegsverbrechen des 20. Jahrhunderts, verübt von der japanischen Armee – vorrangig ab der Zivilbevölkerung -, als sie die Stadt im Dezember 1937 eroberten. Wer die hübsche Stadt heute einmal besuchen möchte, sollte zwingend einen Besuch im Memorial einplanen.
Ha Jin, vom dem ich bisher den Roman »Warten« kannte, nimmt sich der Ereignisse in ruhigem Ton an. Handlungsort ist das Jinling-Mädchen-College, Erzählerin die Chinesin Anling, der Fokus liegt aber größtenteils auf der Geschichte der Amerikanerin Minnie Vlautin, die als Dekanin versucht hat, durch ihre Entscheidungen möglichst vielen Menschen das Leben zu retten. John Rabe und die von ihm geleitete Sicherheitszone kommen auch an der einen oder anderen Stelle vor, liegen aber nicht im Vorder- oder Mittelgrund.
Das Buch ist in vier Teile aufgeteilt: Im ersten Kapitel »Der Fall der Hauptstadt« geht es um den japanischen Einmarsch mitsamt allen Folgen. Hier beschönigt Ha Jin nichts, auch wenn er dennoch einen vergleichsweise besonnenen Stil anwendet. Die weiteren Kapitel beschäftigen sich viel mit dem Alltag während der japanischen Präsenz sowie die Zeit in den nächsten Jahren. Diese Abschnitte sind ebenso wichtig und waren auch interessant, dennoch wartet das Buch hier mit der einen oder anderen Länge auf.
Insgesamt die belletristische und auf viele Quellen gestützte Ausarbeitung eines abgründigen Stücks Geschichte, das – so wirkt es zumindest – ein recht authentisches Bild zeichnet und deshalb natürlich keine leichte oder angenehme Lektüre ist.
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