Buchinhalt:
Durch die mysteriöse Textnachricht eines Freundes um einen archäologischen Sensationsfund gerät der Theologieprofessor Knox in die Fänge der Antikenmafia, skrupellosen Sammlern und der italienischen Polizei. Sollte das gefundene Manuskript wirklich echt und die Lebensgeschichte des Apostels Paulus – von ihm selbst verfasst - sein?
Persönlicher Eindruck:
Zwei parallele Handlungsstränge wechseln sich Kapitel für Kapitel ab: die Jagd in der Gegenwart nach einer 200 Jahre alten Handschrift sowie das Schicksal ihres Verfassers zur Zeit der Christenverfolgungen im Rom Neros. Während der Protagonist des Gegenwartsteils, der Professor, sich immer tiefer verstrickt in eine Krimihandlung schildert der antike Teil das Leben des jungen Saulus vom ehrgeizigen Pharisäersohn hin zum Apostel, der sein Leben ließ für seinen Glauben.
Der Antikteil fesselte mich bereits zu Beginn und ich wartete begierig darauf, diese Kapitel vor mir zu haben. Einige Dinge habe ich allerdings anders in Erinnerung: so wird der Unterschied zwischen Saulus / Paulus von Jenkins damit erklärt, dass es sich bei ersterem um die hebräische Variante, bei zweitem um die griechische Variante handle. Soweit mir bekannt ist, wurde aus Saulus dann Paulus, nachdem Gott zu ihm gesprochen hatte und er Apostel wurde.
Nun zum Gegenwartsteil: Das Buch wird als „Thriller“ beworben, so erwartet der Leser einen irgendwie gearteten Nervenkitzel, packende Spannung und aufregende Verfolgungsjagden. Leider gelingt es dem Autor nicht, diese Atmosphäre zu vermitteln. Es dauert lange und zähe Seiten, bis nach etwa der Hälfte des Buches mal etwas Spannung aufkommt. Leider macht Jenkins nichts daraus, dieser Teil war einfach zu verworren und für meinen Geschmack zwar gewollt, aber nicht gekonnt.
Hätte der Autor doch nur einen vernünftigen historischen Roman rund um das Leben des Paulus geschrieben – dass er das könnte, beweisen die Kapitel rund um den Apostel. Ob nun die Handschrift, der Dreh- und Angelpunkt der Handlung, fiktiv ist oder nicht, spielt dabei keinerlei Rolle. Der Antikteil war klasse.
Der christliche Aspekt dieses Buchs ist sehr stark ausgeprägt, für meinen Geschmack fast ein bisschen zu viel. Weniger wäre dabei mehr – aber geschenkt, der Autor ist Kurator des Chicagoer Moody Bible Institute und das ist eben evangelikal.
Mein Fazit: nur der Antikteil des Buches konnte mich überzeugen, der Rest war leider ein Flop. Daher gerade noch 3 Sterne, wenn auch sehr knapp.