Rezension zu "Der Hund von Balard" von Ludovic Roubaudi
Klappentext:
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Zwei Auftragsjournalisten reisen in die französische Provinz, um eine Story für ein Klatschblatt zu recherchieren. Dort blasen Fantasie, Umstände und emotionale Verwicklungen die Geschichte zu immer größeren Dimensionen auf - aber das "böse Ende" ist schon vorprogrammiert. Der satirisch gedachte kleine Roman kommt doch etwas zu gewollt und konstruiert daher um Vergnügen zu verbreiten. Dass am Ende der eine der beiden Journalisten noch zum Gutmenschen mutiert hat bei mir auch noch leichte Übelkeit erzeugt.
Zwei Journalisten machen sich auf den Weg in die Provinz, um einer Geschichte nachzugehen, die allenfalls eine Notiz in der Rubrik "Vermischtes" wäre. Aber weil einer der beiden sich in eine dort lebende Bürgerrechtlerin verknallt, bleiben sie länger und versuchen, der kleinen Story etwas mehr Leben einzuhauchen. Leider eskaliert das Ganze nach allen Seiten.
Roubadi versucht, in seinem recht kurzen Roman ziemlich viel hineinzupacken und kratzt dadurch nur an der Oberfläche. Obdachlosigkeit, Verwaltungswahn, Politikershow und die Hauptsache: Journalismus. Die Proportionen in seiner Geschichte stimmen nicht, mal hat es Längen, mal Luftlöcher, wichtige Momente werden zu schnell durchlaufen. Der Grundton ist irgendwo zwischen flapsig und ernst, dadurch einige Male in der Gewichtung verwirrend. Im Schlussteil kann er auf drei, vier Seiten noch einiges geraderücken, nur um das Ende dann zwar konsequent, aber ziemlich klischeebefrachtet, mit unnötigen Plattitüden versehen, in zwei, drei Seiten "abzuhandeln"
Die Geschichte hätte mehr hergegeben. Wenn man sich für einen bestimmten Stoff entscheidet, muss man sich auch für eine angemessene Form entscheiden. Hier ist man eher geneigt, diesen Roman als überflüssig zu bezeichnen, obwohl er seine Momente hat.
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