Thomas Lehr

 3 Sterne bei 90 Bewertungen
Autor von 42, September. Fata Morgana und weiteren Büchern.
Autorenbild von Thomas Lehr (©Peter-Andreas Hassiepen)

Lebenslauf

Thomas Lehr studierte Biochemie in West-Berlin und war danach zunächst als Programmierer an der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin tätig. Heute lebt er als freier Schriftsteller in Berlin. Im Sommersemester 2011 hatte er die Heiner-Müller-Gastprofessur für deutschsprachige Poetik an der FU Berlin inne. Sein Werk wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. 2012 mit dem Marie-Luise Kaschnitz-Preis und 2015 mit dem Joseph Breitbach-Preis.

Neue Bücher

Cover des Buches 42 (ISBN: 9783423149204)

42

Neu erschienen am 18.04.2024 als Taschenbuch bei dtv Verlagsgesellschaft.
Cover des Buches Kafkas Schere (ISBN: 9783835355866)

Kafkas Schere

Neu erschienen am 28.02.2024 als Gebundenes Buch bei Wallstein Erfolgstitel - Belletristik und Sachbuch.

Alle Bücher von Thomas Lehr

Cover des Buches 42 (ISBN: 9783423142700)

42

 (51)
Erschienen am 01.12.2013
Cover des Buches September. Fata Morgana (ISBN: 9783423141444)

September. Fata Morgana

 (15)
Erschienen am 01.09.2012
Cover des Buches Nabokovs Katze (ISBN: 9783423145497)

Nabokovs Katze

 (9)
Erschienen am 10.02.2017
Cover des Buches Frühling (ISBN: 9783446240452)

Frühling

 (3)
Erschienen am 20.11.2011
Cover des Buches Zweiwasser (ISBN: 9783446247109)

Zweiwasser

 (3)
Erschienen am 29.09.2014
Cover des Buches Schlafende Sonne (ISBN: 9783446256477)

Schlafende Sonne

 (4)
Erschienen am 21.08.2017
Cover des Buches Die Erhörung (ISBN: 9783446240469)

Die Erhörung

 (1)
Erschienen am 20.11.2011
Cover des Buches Größenwahn passt in die kleinste Hütte (ISBN: 9783446239838)

Größenwahn passt in die kleinste Hütte

 (1)
Erschienen am 27.08.2012

Neue Rezensionen zu Thomas Lehr

Cover des Buches Manfred – Bekenntnisse eines Außerirdischen (ISBN: 9783446277496)
PunktundKommas avatar

Rezension zu "Manfred – Bekenntnisse eines Außerirdischen" von Thomas Lehr

Bekenntnisse eines Außerirdischen
PunktundKommavor 6 Monaten

Dieses Buch ist ein Beispiel dafür, dass die Klappentexte ein grandioses Marketingwerkzeug sind, das den Leser nicht selten auf die falsche Fährte lockt. Hätte ich vor dem Kauf des Romans geahnt, was mich erwartet, hätte ich diesen im Laden liegen gelassen.

Thomas Lehr ist ein erfahrener Autor, der sein Handwerk eigentlich beherrscht. Nicht umsonst wurde er für seine Arbeiten bereits ausgezeichnet. Es gäbe Anlass genug, die sprachlichen Qualitäten des Autors über den grünen Klee zu loben, und ebenso taugt sein Schreibstil zum gnadenlosen Verriss. Dieser Zwiespalt spiegelt sich im Plot, den Charakteren und dem vermeintlichen Ansinnen des Autors wider. Kurz gesagt: Die Geschichte ist langatmig, die Protagonisten sind farblos bzw. unsympathisch, die Erzählweise gewöhnungsbedürftig und insgesamt weit weg von kurzweiliger und fesselnder Literatur.
 Fazit: Zwar mag der Roman stilistisch anspruchsvoll sein, das allein macht ein gutes Buch allerdings nicht aus.

Eine ausführliche Rezension findet man hier: https://www.buchleserin.de/2023/11/05/manfred/

Cover des Buches Schlafende Sonne (ISBN: 9783446256477)
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Rezension zu "Schlafende Sonne" von Thomas Lehr

Mühsames Leseerlebnis
frenx1vor einem Jahr

Wer Bücher liest, um besser einschlafen zu können, der kann an Thomas Lehrs "Schlafende Sonne" vielleicht seine Freude haben. Vielleicht aber auch nicht. Denn der ab- und ausschweifende Erzählstil Lehrs lässt die Gedanken des Lesers ebenso schnell abschweifen. Man kann sich in Bildern, Beschreibungen, Geschichten in der Geschichte gnadenlos verlieren. Will man aber der Handlung des Buches doch irgendwann folgen, so ist Lehrs "Schlafende Sonne" so gar nicht als Bettlektüre geeignet.

Ein Tag im Jahr 2011 ist der Kristallisationspunkt, auf den alles hinläuft. An diesem Tag findet die Ausstellungseröffnung der bekannten Künstlerin Milena Sommer statt. Ihr Mann Jonas, ein aus Freiburg stammender Physiker, wird vom Erzähler immer wieder als Erzählperspektive genutzt .

Zwar sind es Bilder der Ausstellung, die immer wieder Thema sind, doch die Handlung pausiert in dieser Zeit nicht, und man hat Mühe ihr zu folgen. So folgt etwa dem Blick auf das Freiburger Münster beim Besuch in der badischen Stadt eine seitenlange Beschreibung über einen früheren Versuch von Jonas, den Turm zu besteigen. Inklusive: jede Menge Fachbegriffe der Architektur wie Expressschlingen, Sprossen und Krabben, Kreuzblume und Maßwerkfenster. Dazu noch: Metaphernreichtum grenzenlos. Das Freiburger Münster? Ein "hohes filigranes Massengebilde aus rotem Fleisch, Raucherlungengewebe oder alter Herzmuskel, mit Finesse in den Himmel ziseliert". Aha.

"Schlafende Sonne" als Gelehrtenroman zu bezeichnen, ist sicherlich richtig, doch hilft dies für das Verständnis mitnichten. So schön einzelne Beschreibungen sind, so sehr es Spaß macht, sich in einzelnen Szenen zu verlieren: den Gesamtzusammenhang überhaupt nur zu erkennen, ist eine Herausforderung, der man als Leser kaum gewachsen ist.

Der extreme Blick auf Details, das abschweifende Erzählen, das ausschweifende Abdriften in Belangloses, die konturlosen Figuren des Buches. All das macht das Buch zu einem zutiefst mühsamen Lese-Erlebnis. Und ja: die Ernte der Lesefrüchte erscheint doch äußerst mager, blickt man auf den Kraftakt, den man dafür geistig aufbringen muss. Nicht zu vergessen die Geduld, die es braucht, um sich immer wieder auf die - zumeist vergebliche - Suche nach einem roten Faden zu machen. Die wenigen Glücksmomente, wenn man sich über eine Formulierung freut, eine Anspielung erkennt, einen Zusammenhang bemerkt, können all dies nicht aufwiegen.

Cover des Buches 42 (ISBN: 9783423142700)
oszillierens avatar

Rezension zu "42" von Thomas Lehr

Rezension zu 42 von Thomas Lehr
oszillierenvor einem Jahr

Science-Fiction mit Niveau von einem hochgelobten deutschen Schriftsteller – so klang das, als ich den Klappentext las. Ganz mein Geschmack, theoretisch. "42" entpuppte sich jedoch schnell als Fehlgriff. Perverserweise muss ich zugeben, es ist fast eine Kunst, die eigene Idee so zu sabotieren, wie Thomas Lehr es hier tut. 

Kurz zum Inhalt: Im Kernforschungszentrum CERN ereignet sich ein Unfall und auf der ganzen Welt bleibt die Zeit stehen. Nur ein paar Dutzend Menschen, die gerade das CERN besichtigt hatten, können sich auf mysteriöse Weise noch frei bewegen; der Rest der Menschheit ist wie in Schockstarre/Stasis/Dornröschenschlaf im Moment steckengeblieben. Die „Überlebenden“ können weder mit ihnen sprechen noch Fahrzeuge oder Kommunikationsmittel nutzen. Da sich unter den aus der Zeit Gefallenen auch eine Menge schlaue Leute befinden, werden natürlich auch Anstrengungen unternommen herauszufinden, was genau passiert ist und wie man das Zeitgefüge wiederherstellen kann. Und nebenbei versucht jeder auf seine Art, sich mit der Situation zu arrangieren. 

Klingt super, oder? War es für mich aber nicht, aus zwei Hauptgründen: 

  • Auf die Vergewaltigungsszenen war ich nicht vorbereitet. Dass in dystopischen Romanen irgendwann Anarchie ausbricht, kennt man. Aber hier passt das nicht ganz, denn die Überlebenden haben Essen, Trinken, Kleidung und auch sich selbst. Dass nach 2 Tagen regelmäßig dazu übergegangen wird, die erstarrten Menschen zu schänden und missbrauchen, leuchtet aus erzählerischer Sicht kein bisschen ein – es sei denn Herr Lehr wollte in den Roman eine gewisse perverse Würze hineinbringen. Da passe ich aber! Geschildert werden die Szenen übrigens auf lapidarste Weise, sodass die Wortwahl so geschmacklos rüberkommt wie die Taten selbst. 
  • Die Sprache ist so dicht, dass die Handlung wie in einem dicken Brei darin versinkt. Ist so sperrig, dass ich den Inhalt nicht mehr sehen kann. Ich habe mich im Linguistikstudium durch 1000 Jahre alte Texte gekämpft und es war immer die Mühe wert, aber an „42“ bin ich gescheitert. (Selbst ein Querlesen war schwer möglich, und als bei mir nach ca. der Hälfte des Buches Schluss war, reimte ich mir mithilfe von Rezension zusammen, wie das Buch ausgeht. Neugierig war ich schon! Ob mich das Ende zufriedenstellt, könnt ihr an meiner Bewertung ablesen.) 


Fazit: Das Buch wird mir in schlechter Erinnerung bleiben, obwohl die Ausgangsidee hochinteressant ist. Was für ein Meisterwerk Octavia Butler oder Thomas Glavinic wohl daraus gemacht hätten? Andererseits muss ich sagen, dass es mir imponiert, wenn ein Autor sich treu bleibt und seinen Schreibstil keinen Trends unterwirft. Daher auch 2 Sterne statt nur einem für Thomas Lehrs "42."

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Zusätzliche Informationen

Thomas Lehr wurde am 22. November 1957 in Speyer (Deutschland) geboren.

Community-Statistik

in 191 Bibliotheken

auf 21 Merkzettel

von 3 Leser*innen aktuell gelesen

von 1 Leser*innen gefolgt

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