Bewertung zu "Ewige Buße. McAvoys dritter Fall" von David Mark
Detective Aector McAvoy ist eigentlich ein ganz normaler Mann: er liebt seine Familie und seinen Job. Doch leider verschließt er seine Gedanken und Gefühle immer wieder tief in seinem Innern und begibt sich dadurch in ausweglose Situationen. Auch die – aufgezwungene – Psychiaterin kann nur ein wenig an seiner Oberfläche kratzen. Doch, was dort zu Tage kommt, wird prompt gegen ihn verwendet und ein unbekannter Mann erpresst Aector mit dem ihm zuteil gewordenen Wissen.
Dabei ist der Detective gerade dabei, eine grausame Mordserie aufzuklären die Hull in Angst und Schrecken versetzt. Zuerst sind keine Zusammenhänge zwischen den Toten zu erkennen, doch nach und nach kristallisiert sich heraus, dass alle Toten vor einer langen Zeit an der Rettung des Vergewaltigers Hoyer-Wood beteiligt waren. Seitdem lebt Hoyer-Wood in einem Stadium des Verfalls: seit einem Schlaganfall kann er sich nicht mehr bewegen, artikulieren ist ihm fast unmöglich und er vegetiert in einem Heim vor sich hin. Doch in wem schlummert so tiefer Hass, dass er nach Jahren noch die Rache übt, weil dieser Mann überlebt hat?
Aector und seine Truppe versuchen alles, um den Täter zu stellen, bevor es noch ein weiteres Opfer geben kann. Dabei hilft die – manchmal verquere – Denkweise des Detectives sehr. Auch, wenn ihm keiner recht Glauben schenken will.
Er muss wieder an die Worte denken, die Nielsen achtlos hingeworfen hat.
“Die Sache ist die, Sarge, vielleicht sehen Sie inzwischen überall Serienmörder. Nach allem, was Sie durchgemacht haben … nach dieser Scheiße an Weihnachten. Nicht jeder mordet aus kosmischen Gründen, Sarge. Manche Mörder sind einfach bloß dumme oder brutale oder bösartige kleine Dreckskerle…”
Doch nicht nur die Jagd nach dem Mörder hält das Dezernat für Schwerverbrechen und organisierte Kriminalität in Atem. Auch eine neue Gruppe Drogenschmuggler greift mit immer härteren Mitteln durch. Leider gerät nicht nur eine der Polizistinnen in deren Visier, sondern auch Aectors geliebte Frau wird Ziel dieser Leute. Sie konnte ja auch nicht ahnen, dass der Mann, der ihre Freundin bedrohte, zum organisierten Verbrechen gehört und nun auf grausame Rache sinnt.
Obwohl bereits der dritte Fall von McAvoy hatte ich keine Probleme, mich in den Krimi einzulesen und die spannende Story zu genießen. Der Detective fesselt durch seine ganz besondere Persönlichkeit und seine Verletzlichkeit. Obwohl nach außen ein ansehnlicher, starker Kerl, wird er doch beim Anblick seiner Familie butterweich und würde für sie immer wieder durch die Hölle gehen.
Die beiden Fälle, die parallel in der Geschichte geschehen, sind sehr packend und irgendwann war ich an dem Punkt, mich zu freuen, dass ich weiß, wer der Täter ist. Genauso, wie der Hauptakteur. Und dann? Im nächsten Kapitel war alles hinfällig: da lag mein Hauptverdächtiger doch glatt selbst als Leiche auf der Straße! Hervorragender Schachzug vom Autor. Ich war verwundert, enttäuscht und noch mehr gespannt, wie die Story denn nun weitergehen wird.
Mit Spannung erwarte ich nun, dass David Mark den nächsten Fall von Aector präsentiert. Denn auch, wenn die Fälle gelöst wurden, stehen doch noch viele offene Fragen zu diesem besonderen Mann im Raum. Und ich freu mich auf die Antworten.