Tanji
- Mitglied seit 22.01.2015
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- 39 Bewertungen (Ø 4,41)
Tanjis Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Das Buch beinhaltet zwei Teile, zum einen die Geschichte einer sehr intelligenten, aber nicht einfachen Frau, die zusammen mit ihrer Freundin ihren Vater sucht und zum anderen die Geschichte eines Juden, der während der NS-Zeit gelebt hat und einiges durchmachen musste.
Ich hatte das Gefühl, dass in dem ersten Abschnitt, in dem es um Gertrude ging, sehr viel passiert ist und sich das Buch dadurch sehr schnell lesen ließ, vor allem weil ich die Mischung aus den Geschehnissen und der aktuellen Lage der damaligen Zeit sehr interessant fand.
Auch der Teil rund um dem Vater und dessen Geschichte hat mir sehr gut gefallen und mich vor allem emotional sehr berührt. Er war dabei auch der Charakter, zu dem ich am meisten Nähe aufbauen konnte. Bei Gertrude spürte ich immer eine Distanz.
Sehr positiv aufgefallen an dem Werk ist mehr der Sprachstil. Dieser ist zum einen sehr gebildet, zum anderen aber auch einfach schön und dennoch gut zu lesen.
Der Grund, weswegen es „nur“ vier Sterne, und nicht fünf, gibt, ist dann auch in „ihrem“ Abschnitt zu finden. Das Sexleben von Gertrude nimmt mir einen zu ausschweifende Platz ein. Ich verstehe zwar die Intention dahinter und dass sie wichtig sind, um den Charakter von Gertrude zu unterstreichen, aber die Sexszenen kommen mir einfach etwas zu häufig vor.
Dennoch war dieses Buch für mich besonders, da ich es als sehr einzigartig empfinde. Viele Geschichten hat man schon häufiger gelesen und auch über die NS-Zeit wurde schon viel berichtet. Aber trotzdem wurde für mich mit diesem Buch etwas geschaffen, was ich so noch nicht gelesen hatte. Der Schreibstil wird seinen Beitrag dazu geleistet haben.
Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen ist dort die 70-jährige Umweltaktivistin Signe, die im Jahr 2017 von Nordwegen nach Frankreich segeln will und zum anderen wird die Geschichte von David und seiner Tochter Lou erzählt. Diese leben 2041 in Frankreich und haben aufgrund der Dürre Zuflucht in einem Lager gefunden. Aber auch dort werden Nahrung und Wasser knapper.
Es wird immer abwechselnd von einer Zeitebene berichtet, wobei der Erzählstil trotzdem flüssig und verständlich bleibt. Dabei wechseln auch die Erzählstimmen und der Teil rund um Signe wird von einer Frau (Christiane Blumhoff) und der um David von einem Mann (Shenja Lacher) gesprochen. Gerade die Stimme von Christiane empfand ich als sehr besonders, manchmal auch anstrengend, aber trotzdem sehr passend zu dem Charakter von Signe.
Leider waren mir weder David und Lou, noch Signe, nahe. Beide Geschichten waren zwar durchaus interessant und ich konnte auch mit David und Lou mitfiebern, aber dennoch blieben für mich alle Charaktere auf Abstand und wirkten sehr unnahbar, weswegen ich auch nicht gut in die Geschichte reingefunden habe.
Die Thematik an sich fand ich sehr interessant, aber auch dort fehlten mir der Tiefgang und die Details. Ich hatte immer das Gefühl, dass mir wichtige Informationen fehlen und dass da noch irgendwas kommen müsse, um die Geschichte und die Situationen besser verstehen zu können.
Aufgrund dessen habe ich lange mit mir gerungen, wie ich das Werk bewerten möchte. Da ich das Thema aber sehr wichtig finde und da mir der Ansatz der Geschichte gut gefallen hat, nur leider das Potenzial nicht genutzt wurde, und da ich die Stimme wirklich passend fand, gebe ich für das Hörbuch drei Sterne. Ich weiß nicht, ob ich das Buch schon beendet hätte, hätte ich es selbst gelesen und nicht als Hörbuch gehört
Bereits das Cover von diesem Werk ist ganz zauberhaft und so geht es auch direkt im inneren weiter, da dort eine Playlist zu finden ist. Die meisten der Lieder treffen dabei genau meinen Geschmack. Aber auch die Gedichte und Gedankengänge der Autorin sind sehr tiefgründig und perfekt für kalte Winterabende, um sich aufs Sofa zu kuscheln und nachzudenken. Weswegen Titel und Cover genau das halten, was sie versprechen.
Einige der Werke sind sehr kurze, andere bestehen aus längeren Gedankensträngen und ein ganz paar sind auf Englisch. Dabei werden unterschiedliche Themen behandelt, wie Liebeskummer oder Gesellschaftskritik. Der einzige kleine Kritikpunkt meinerseits ist, dass mir ein paar positivere Lichtblicke gefehlt haben, da die Welt auch voller schöner Seiten steckt und die gingen mir etwas unter.
„Ritter und die Al-Qaida“ beginnt bereits mit einem sehr gewalttätigen Prolog, der zeigt, dass der Täter vor nichts zurückschreckt, der aber auch zum Weiterlesen animiert.
In dem Thriller geht es um einen Deutsch-Tunesier, Sami Cherfia, der in Stuttgart einen Anschlag zum 10. Jahrestag vom 11.09. plant. Dabei ist dieser skrupellos und gewalttätig, aber gleichzeitig auch sehr intelligent und manipulierend. Also eine gefährliche Mischung.
Deswegen schafft er es auch zunächst falsche Fährten zu legen, auf die der Kriminalhauptkommissar Alexander Ritter reinfällt. Im Verlauf der Geschichte mischt sich dann auch noch CIA-Agent Richard Hoffmann ein und steht dabei auf der Seite von Cherifa.
In dem Thriller gibt es viele Wendungen und Intrigen, die vor allem durch die Raffinesse von Cherifa zustande kommen. Dadurch bleibt das Buch bis zum Schluss spannend und liest sich sehr gut. Allerdings fiel es mir schwer, Nähe zu dem Protagonisten Ritter aufzubauen. Eine latente Distanz war immer zu spüren, dies hat den Thriller für mich aber nicht weniger spannend gemacht. Ganz im Gegenteil, weil ich dies eigentlich nicht gewohnt bin.
Wen brutale Szenen also nicht stören, sollte diesen Thriller unbedingt lesen, denn auch wenn das Cover eher unscheinbar wirkt, ist der Inhalt es ganz und gar nicht.
In dem Thriller „Black Shuck: Alte Wunden“ von Ian Graham geht es um den ehemaliten IRA-Terroristen Declan McIver. Dieser hat sich mittlerweile in Amerika ein „normales“ Leben mit seiner Frau Constance aufgebaut. Bei einem Vortrag seines alten Freundes Kafni, zu dem er von diesem eingeladen wurde, gibt es jedoch ein Attentat, bei dem viele Menschen ums Leben kommen oder verletzten werden. Nachdem er auch noch anwesend war, während sein Freund Kafni nach diesem Attentat ermordet wurde, halten ihn die Behörden, aufgrund einiger Intrigen, für schuldig. Deswegen flüchtet er mit seiner Frau und nimmt Kontakt zu alten Bekannten aus seiner Zeit in Irland auf, die ihm helfen, die Drahtzieher hinter dem Attentat zu finden.
Obwohl in diesem Thriller sehr viel passiert und es viele Wendungen gibt, wirkt es nie so, als wäre es zu viel des Guten. Ganz im Gegenteil, die Spannung kann von Anfang bis Ende gehalten werden. Und obwohl ich eigentlich kein Fan von Actionszenen bin, haben sie mir in diesem Werk sehr gut gefallen, weil sie einfach dazu gepasst und dafür gesorgt haben, dass die Spannung erhalten bleibt.
Und auch der Schreibstil, der sich flüssig lesen lässt, passt zu diesem Inhalt.
Bewertung zu "Wenn Eltern sich streiten" von Hans-Jurgen Gaugl
In dem Ratgeber „Wenn Eltern sich streiten“ von Hans- Jürgen Gaugl werden Familienkonflikte thematisiert. Dabei wird in dem gesamten Buch immer wieder auf die eigentlichen leidtragenden bei einem Konflikt zwischen den Eltern eingegangen, nämlich die Kinder.
Mit der Einleitung und dem Schlusswort gibt es fünf Kapitel, die sich wie folgt aufbauen.
In dem zweiten Kapitel „Wenn Gewitterwolken den Himmel über dem Familienglück verdunkeln“ werden mit vielen Beispielen die neun Stufen eines Konflikts beschrieben. Gerade diese Beispiele sorgen für eine gute Lesbarkeit und Abwechslung. In dem dritten Kapitel „Blick hinter die Kulissen“ geht es zum einen darum, was eigentlich ein Konflikt ist und welch unterschiedliche Arten es gibt, mit diesem umzugehen. Zum anderen wird aber auch näher erläutert, welche Verarbeitungsphasen es nach einer Scheidung gibt. Zum Schluss des Kapitels geht Gaugl noch auf das Kindeswohl ein und gibt Tipps für eine Betreuungsvereinbarung.
Das vierte Kapitel „Hilfreiche Wege in eine bessere Zukunft“ besteht im Hauptteil aus „zwölf Tricks im Miteinander". Dort werden also verschiedene Punkte genannt, auf die in einer Beziehung geachtet werden sollte, um eine bessere Kommunikation zu ermöglichen. Nach jedem „Trick“ kommt ein Kästchen mit Aufgaben bzw. Anregungen zum Nachdenken über das eigene Verhalten. Zum Schluss werden noch verschiedene Möglichkeiten genannt, um sich Hilfe zu holen, aber auch, worauf dabei geachtet werden muss.
Besonders gut hat mir gefallen, dass durch die vielen Beispiele und Anregungen viel Abwechslung beim Lesen vorhanden war. Zusätzlich zu der Auflockerung haben diese aber auch dazu geführt, dass der Ratgeber sehr verständlich und leicht zu lesen war. Außerdem konnte ich mich so gut in die Konflikte hineinversetzen, sodass ich mich manchmal in den Protagonisten der Beispiele wiedergefunden habe. Dadurch wurde ich zum Nachdenken über mein eigenes Handeln animiert, was die Selbstreflexion vereinfacht hat.
Da zum Inhalt schon einiges in den vorherigen Rezensionen geschrieben wurde, werde ich mich nun eher auf meine Meinung zu dem Buch konzentrieren.
Ich finde es bewunderswert, wie aus der Dokumentation, die am Ende des Buches angefügt wird und einige Aussagen von Zeitzeugen beinhaltet, eine solch berührende und authentische Geschichte werden konnte.
Das Buch zeigt eindrucksvoll, wie sich von Jahr zu Jahr der Hass gegen die jüdischen Menschen verschlimmert hat. Dabei wird diese Steigerung auch wirklich sehr deutlich und spürbar, teilweise lassen sich gar Parallelen zu der heutigen Fremdenfeindlichkeit erkennen.
Und gerade aufgrund dessen sollte dieses Buch unbedingt von so vielen Menschen wie möglich gelesen werden, damit sie ihr eigenes Handeln reflektieren und auch sensibilisiert für Handlungen anderer sind. Denn solch eine grausame Zeit sollte sich niemals wieder wiederholen.
Trotz einiger Tippfehler werde ich deswegen kein Stern abziehen, denn dafür ist das Buch inhaltlich zu gut und vor allem zu wichtig.
Bewertung zu "Die Stillen müsst ihr fürchten" von Salim Güler
Zum Inhalt möchte ich gar nicht viel sagen, denn den solltet ihr euch selbst durchlesen.
Ich lese gerne und viele Krimis, aber „Die Stillen müsst ihr fürchten“ war dieses Jahr wohl einer der Besten, weswegen ich leider auch nur einen Tag etwas davon hatte.
Einige Kapitel sind aus Sicht des Psychopathen geschrieben und vor allem diese sind Salim Güler hervorragend gelungen. Man könnte meinen, sorry Salim Güler, dort schreibt tatsächlich ein Psychopath seine Gedanken nieder. J In diesen Abschnitten ist die Sprache sehr derb und auch vulgär, aber für mich passt es zum Täter und es hat mich das ein oder andere Mal zum Schmunzeln gebracht.
In den anderen Kapiteln geht es um die Ermittlungen der Kölner Kripo und vor allem um den ermittelnde Kriminalbeamte Lasse Brandt und seinen neuen Kollegen Aydin. Beide sind sehr sympathische Protagonisten, auch wenn Brandt einige Ecken und Kanten hat und seine Zeit braucht, um Aydin als seinen Partner zu akzeptieren.
Dieser Krimi war der Erste, den ich von Salim Güler gelesen habe, aber weil es mich so überzeugt hat, warten die anderen schon auf meinem Kindle und wenn ich könnte, würde ich mehr als fünf Sterne geben.
Bewertung zu "Das Geheimnis des Katalanen" von Wolf Kunik
In diesem Buch erzählt der Katalane Xavier seinem Kind seine Lebensgeschichte.
Dabei musste Xavier als Kind mit seiner Mutter und seiner Schwester fliehen und alles zurücklassen, denn diese wurde von dem gewalttätigen Onkel missbraucht. Die drei können aber in Granada unterkommen, jedoch stirbt dort die Schwester bei der Geburt, wodurch die Mutter verrückt wird.
Aber Xavier wird von einem muslimischen Weisen aufgenommen, der ihn in religiösen und philosophischen Fragen lehrt und außerdem verlobt er sich mit der Christin Maria, wodurch eigentlich alles perfekt zu laufen scheint. Sein Meister hat jedoch andere Pläne und will ihn mit seiner Tochter Niba verheiraten, weswegen Xavier erneut die Flucht ergreifen muss, da sich Nibas Brüder für diese Schmach rächen wollen.
Xavier flieht nach Marroko und durchquert die Wüste, wo er den Tuareg Farid und seine schwangere Frau kennenlernt. Nach dem Tod der Beiden muss er erneut seine Bleibe verlassen, was sich in der Geschichte häufig wiederholt.
Der Beginn des Buches war sehr spannend und ich konnte mich gut in die alte Zeit hineinversetzen. Nur leider haben sich einige Passagen, gerade durch die Wiederholung des Themas der Flucht, sehr gezogen und wurden somit etwas langweilig. Außerdem war das Ende an und für sich zwar spannend, aber wie Xavier sich aus dem Kerker befreien konnte fand ich etwas unglaubwürdig, weswegen es mich doch leicht enttäuscht hat. Der Inhalt der Geschichte hat mir aber trotzdem gefallen, deswegen gebe ich drei Sterne.
Über mich
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- 22.09.1991