Der Protagonist Jed Martin ist privilegiert, aber sozial schwierig. Er hat keine wirklichen Freunde und der Kontakt zum Vater ist eher sporadisch. Der Ausdruck "Familie" ist für ihn quasi ein Fremdwort. Sein Leben besteht aus Kunst, Fernsehen und wöchentlichen Supermarkteinkäufen. Er macht sich lustig über die Gesellschaft, dabei ist er streng genommen selbst ein Versager. Bis er auf Olga trifft. Olga sorgt dafür, dass Jed plötzlich berühmt wird und gibt dem Roman ein Fünkchen Liebe (aber nicht zu viel, Jed bleibt sozial unfähig).
Houellebecq (der Autor) bettet zudem ein Double seiner selbst in den Roman und lässt dieses sogar im Laufe der Geschichte ermorden. Er stellt sich selbst als Alkoholiker dar und nimmt weder sich, noch die anderen Protagonisten oder gar das Leben ernst. Das ist eine neue Sichtweise, welche zugegeben aber auch an manchen Stellen unter die Gürtellinie geht.
"Karte und Gebiet" ist also ein bisschen was von allem: Kritik am Kunstmarkt, eine Liebesgeschichte, ein Krimi und allen voran der seelische Verfall des Jed Martin.