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xalizix

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Cover des Buches Das Zehn-Minuten-Projekt (ISBN: 9783827012623)

Bewertung zu "Das Zehn-Minuten-Projekt" von Chiara Gamberale

Das Zehn-Minuten-Projekt
xalizixvor 8 Jahren
Nimm dir deine zehn Minuten!

„Armes Nilpferd… Rein oder raus, aber wenn du in der Zootür stehen bleibst, blockierst du mir den Verkehr.“ - Das 10-Minuten-Projekt, S. 148


Der von der Italienerin Chiara Gamberale geschriebene Roman „Das 10-Minuten-Projekt“ (erschienen im Oktober 2015 im Bloomsbury Berlin-Verlag) erzählt die Geschichte einer jungen Frau, geprägt von einschneidenden Schicksalsschlägen und einem teils steinigen, teils erheiternden Weg in Richtung neue Lebensfreude.


Das Leben scheint besser nicht laufen zu können für Chiara: Seit fast achtzehn Jahren bereichert eine glückliche Partnerschaft und schließlich Ehe ihren Alltag, sie verfolgt eine Karriere als Schriftstellerin und mit „Sonntagsessen“ ist sie zudem auch noch Autorin einer angesagten Kolumne in der Wochenendzeitung Roms. Doch so oft das Leben einem auch Rosen schenkt, irgendwann kommt der Tag, an dem man sich an den Dornen sticht. Die plötzliche Trennung von ihrem Mann, der per Telefon die Beziehung der beiden beendet, der Verlust ihrer Kolumne, die – welch Ironie – durch einen Liebeskummerkasten ersetzt wird, und die Tatsache, dass sie in einer Stadt wohnt, in der ein erfülltes Leben ihrer Meinung nach unmöglich ist und auf die sie sich einfach nicht einlassen kann, lassen sie in einem tiefen emotionalen Loch versinken, aus dem es scheinbar keinen Ausweg gibt. Durch ein spannendes Experiment jedoch, welches ihre Therapeutin veranlasst, begibt sich Chiara erneut auf die Suche, nach dem Sinn des Lebens. Einen Monat lang jeden Tag für zehn Minuten etwas vollkommen Neues auszuprobieren, was sie noch nie zuvor getan hat, soll ihr helfen, zurück zu sich selbst zu finden und das Leben wieder zu genießen.


Als eine Art Tagebuch angelegt, schreibt Chiara (Autorin), wie Chiara (Protagonistin) sich jeden Tag einer neuen Challenge stellt. Ob die Autorin sich dabei selbst in der Rolle der Chiara befindet und es somit eine Autobiografie ist, erfährt man hier jedoch an keiner Stelle.
Jedem Tag des Projektes ist ein einzelnes Kapitel gewidmet, welches mal länger und mal ziemlich kurz ausfallen kann. Teilweise gibt es auch Kapitel in der Länge von gerade einmal einer Seite, wodurch es zwar nicht schwer fällt, der Handlung zu folgen, jedoch kann man sich kaum richtig auf eine Situation bzw. eine Aufgabe einlassen. Denn diese wird sehr zügig und oberflächlich abgehandelt. Auch die Figuren kommen dadurch etwas zu kurz. Längere Kapitel mit mehr Tiefe bieten eine tiefgründigere Auseinandersetzung mit sowohl den Figuren, als auch deren Handlungen. Aus diesem Grund erscheinen die Charaktere im Ganzen etwas farblos.
Abwechslung dagegen bringen die Rückblicke in Chiaras Vergangenheit, die an unterschiedlichen Stellen in mehreren Kapiteln untergebracht sind. Da all diese Informationen nicht direkt am Anfang gegeben werden, hat man so die Chance, Chiara nach und nach besser kennen zu lernen, wodurch sich der Charakter allmählich mit etwas mehr Farbe füllt.
Somit ist der Schreibstil durchaus ansprechend und die Handlung gut nachvollziehbar, haut aber im Ganzen betrachtet nicht wirklich vom Hocker.


Die Aufmachung des Buches harmoniert sehr gut mit dem, was drin steckt. Viele bunte Pünktchen und eine geschwungene Schrift zieren den Einband, welcher somit farbenfroh und dynamisch wirkt. Die Freude am Leben spiegelt sich praktisch darin. Zudem sticht der Titel sofort ins Auge und stellt einen direkten Bezug zum Thema des Romans her. Das eigentliche Hardcover unter dem Schutzeinband ist pink, passend zu Teilen der Handlung selbst. Außerdem ist ein praktisches Lesebändchen vorhanden, was ganz vorteilhaft ist, wenn man mal kein Lesezeichen zur Hand hat.


Um ein Fazit aus all dem zu ziehen, kann man sagen, dass die Grundidee an sich sehr gut ist und auf jeden Fall Potential hat. Durch kurzgehaltene Kapitel lässt sich das Buch schnell lesen und kann somit als Lektüre für Zwischendurch dienen. Es ist ansprechend gestaltet und geschrieben, jedoch nicht durchgehend fesselnd. Auch wenn es an einigen Stellen an Tiefe fehlt, ist die Gesamtbotschaft zu erkennen, doch durch das teils oberflächliche Abhandeln, kann man leicht die Lust am Lesen verlieren. Lässt man sich allerdings selbst auf die Challenges ein, kann es zu einem äußerst amüsanten und überraschenden Leseerlebnis werden und jedes Kapitel, jede Challenge regt zum Nachdenken an. Das Buch bleibt also eher im Gedächtnis, wenn man sich selbst den Aufgaben widmet und versucht, diese ebenfalls zu erfüllen, als wenn man es schlichtweg nur liest.


Aus diesen Gründen bekommt das Buch von mir 3/5 Sternen. Unter der Bedingung, die Challenges selbst anzugehen, würde ich 4/5 Sternen geben, da es amüsant ist und das Buch viel tiefer auf einen wirkt.

Cover des Buches Von der perfekten Frau zur Teufelin (ISBN: 9783945661246)

Bewertung zu "Von der perfekten Frau zur Teufelin" von Hannah Fackel

Von der perfekten Frau zur Teufelin
xalizixvor 8 Jahren
Authentisch, herzzerreißend, nervenaufreibend bis zur letzten Seite!

„Ich wurde traurig und wünschte mir, dass mir ein Penis wachsen würde, um für meine Familie ein wertiger Mensch zu werden.“ - Von der perfekten Frau zur Teufelin, S. 14

Als Fortsetzung von „Ich bin die perfekte Frau“ von Helena Fackel veröffentlicht nun ihre jüngere Schwester Hannah Fackel ihre tragischen Kindheitserlebnisse und ihren weiteren Lebensweg bis ins Jahr 2015 in ihrem Buch „Von der perfekten Frau zur Teufelin“ (erschienen am 10.12.2015 bei AGLA Medien). Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, erzählt sie von Demütigung und Gewalt gegenüber Frauen in vom Wahhabitentum geprägten Familien und schildert dabei ihre eigenen Schicksalsschläge auf eine zutiefst ergreifende Art und Weise.

Schon als kleine Kinder bekommen Hannah und ihre beiden älteren Schwestern Helena und Helga die harten Erziehungsmethoden ihrer Familie zu spüren. Selbst Mutter und Großmutter schrecken nicht davor zurück, den Mädchen, welche ihrer Meinung nach „unwertes Leben“ sind, mit Gewalt einzutrichtern, „wo ihr Platz ist“, währenddessen die Männer im Haus zu „Königen“ erzogen werden. Im Gegensatz zu ihren Schwestern, kommt in Hannah der Wunsch auf ein normales Leben und einen Ausweg aus diesem traditionsbedingten Teufelskreis auf.
Nachdem die Familienehre durch eine mit dem Glauben und der Kultur nicht zu vereinbarenden Tat Helenas stark zu leiden hat, wird die mittlerweile jugendliche Hannah zur weiteren Erziehung zu Verwandten geschickt. Doch was sie dort erwartet ist nicht etwa die schöne Kindheit, die sie sich erträumt, sondern noch mehr Verachtung, Demütigung und Gewalt.
Während ihre Geschwister im Laufe der kommenden Jahre dem alten Muster treu bleiben und sich „von der perfekten Frau zur Teufelin“ entwickeln, versucht Hannah einen anderen Weg einzuschlagen und für Anerkennung, Geborgenheit und ein für sie lebenswertes Leben zu kämpfen.

Zentral ist hierbei, besonders zum Ende hin, der innere Konflikt Hannahs, die trotz des Wunsches, ihr eigenes Glück zu finden und ausleben zu können, versucht, auch den Rest ihrer Familie aus den Fängen der radikalen, traditionsbehafteten Vorstellungen von Ehe, Familie und Erziehung zu befreien.

Hannah Fackel stellt all die Geschehnisse in ihrem autobiografischen Werk so dar, dass sie in sich schlüssig sind und man als Leser kein Problem hat, der Handlung zu folgen. Es ist durchaus möglich, es auch dann zu lesen, wenn man das vorhergehende Buch ihrer Schwester zuvor noch nicht in den Händen hatte und die Geschichte Helenas nicht kennt. Denn diese ist hier teilweise mit eingeflochten und Hannah gibt genug Informationen, um sowohl die Handlung selbst als auch ihre eigenen Wünsche und Entscheidungen nachvollziehen zu können.
Durch einen guten Mittelweg zwischen parataktischem (kurze aneinandergereihte Sätze) und hypotaktischem (Schachtelsätze) Schreibstil ist es ihr gelungen, dem Leser ihre Gefühle und Gedankengänge anschaulich und intensiv darzulegen und die einzelnen Sätze dabei trotzdem gut verständlich und das Geschehen leicht erschließbar zu gestalten.
Auch wenn in der Erstauflage noch einige Rechtschreibfehler zu finden sind, wird der Lesefluss dadurch nicht groß gestört.

Betrachtet man das Cover, so ist dessen Aufmachung allein schon äußerst aussagekräftig. Angelehnt an das von „Ich bin die perfekte Frau“, zeigt es eine junge Frau mit Kopftuch, die einer anderen mit der Hand den Mund zuhält. All dies untermalt im wahrsten Sinne des Wortes den Inhalt des Buches und wirkt nach dem Lesen noch viel eindringlicher, als zuvor.

Die Thematik dieses doch gesellschaftskritischen Werkes ist gerade heutzutage durch den großen Zuzug islamisch geprägter Familien in westlichen Gebiete sehr gegenwartsnah und wird diese Aktualität mit hoher Wahrscheinlichkeit noch eine ganze Weile beibehalten.
Man muss dazu sagen, dass durch derartige Bücher oder andere Beiträge gängige Vorurteile, wie in diesem Fall die Unterdrückung der Frau in islamisch geprägten Gesellschaften, bei einigen Menschen oder Gruppierungen durchaus weiter verinnerlicht und gefestigt werden könnten. Die Autorin selbst betont jedoch an vielen Stellen im Buch sowie auch im Schlusswort, dass es sich dabei einzig und allein um den Einfluss der kulturellen und traditionellen Bedingungen handelt und dies nicht auf eine Religion an sich zu übertragen ist. („Auch wenn der Koran der Frau Rechte einräumt, so liegt es doch letztendlich an ihrem Umfeld, ob sie diese auch umsetzen kann.“, S. 31)

Das Buch ist also im Grunde nichts für Fantasy-Suchtis oder Krimi-Lover, sondern spricht eher all diejenigen an, die sich für gesellschaftskritische Literatur interessieren und sich dabei auf zutiefst ergreifende Schicksale einlassen können und wollen. Zudem bietet es auf jeden Fall die Grundlage für eine mögliche Fortsetzung.
Durch die Intensität einiger Passagen, die teilweise keine Details auslassen, kann es dem Leser an einigen Stellen durchaus schwerfallen, zu glauben, dass es sich hierbei um eine wahre Geschichte handelt. Aus diesem Grund ist das Buch zwar sowohl für Erwachsene als auch für Jugendliche geeignet, allerdings nichts für schwache Nerven. Denn die braucht man, um nach dieser mitreißenden Geschichte noch ruhig einschlafen zu können.

Cover des Buches Ich bin die Nacht (ISBN: 9783404169238)

Bewertung zu "Ich bin die Nacht" von Ethan Cross

Ich bin die Nacht
xalizixvor 8 Jahren
Cover des Buches Das Lächeln der Frauen (ISBN: 9783492272858)

Bewertung zu "Das Lächeln der Frauen" von Nicolas Barreau

Das Lächeln der Frauen
xalizixvor 8 Jahren
Cover des Buches Nachricht von dir (ISBN: 9783492302944)

Bewertung zu "Nachricht von dir" von Guillaume Musso

Nachricht von dir
xalizixvor 8 Jahren
Cover des Buches Die Auserwählten - In der Todeszone (ISBN: 9783551313607)

Bewertung zu "Die Auserwählten - In der Todeszone" von James Dashner

Die Auserwählten - In der Todeszone
xalizixvor 8 Jahren
Cover des Buches Die Auserwählten - In der Brandwüste (ISBN: 9783551312822)

Bewertung zu "Die Auserwählten - In der Brandwüste" von James Dashner

Die Auserwählten - In der Brandwüste
xalizixvor 8 Jahren
Cover des Buches Die Auserwählten - Im Labyrinth (ISBN: 9783551312310)

Bewertung zu "Die Auserwählten - Im Labyrinth" von James Dashner

Die Auserwählten - Im Labyrinth
xalizixvor 8 Jahren
Cover des Buches Bis(s) zum Morgengrauen (ISBN: 9783551356901)

Bewertung zu "Bis(s) zum Morgengrauen" von Stephenie Meyer

Bis(s) zum Morgengrauen
xalizixvor 8 Jahren
Cover des Buches Ein ganzes halbes Jahr (ISBN: 9783499267031)

Bewertung zu "Ein ganzes halbes Jahr" von Jojo Moyes

Ein ganzes halbes Jahr
xalizixvor 8 Jahren

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  • weiblich
  • 16.03.1998

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