Konrad Paul Liessmann

 4 Sterne bei 53 Bewertungen
Autor*in von Theorie der Unbildung, Das Universum der Dinge und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Konrad Paul Liessmann, geboren 1953 in Villach, ist Professor im Ruhestand am Institut für Philosophie der Universität Wien, Essayist und Kulturpublizist. Neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen erhielt er 2003 den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz im Denken und Handeln, 2010 den Donauland-Sachbuchpreis und 2016 den Paul Watzlawick-Ehrenring. Bei Piper erschien zuletzt »Bildung als Provokation«. 

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Alles wird gut (ISBN: 9783552073951)

Alles wird gut

Neu erschienen am 18.03.2024 als Taschenbuch bei Zsolnay, Paul.

Alle Bücher von Konrad Paul Liessmann

Cover des Buches Theorie der Unbildung (ISBN: 9783492252201)

Theorie der Unbildung

 (13)
Erschienen am 01.12.2008
Cover des Buches Bildung als Provokation (ISBN: 9783552058248)

Bildung als Provokation

 (4)
Erschienen am 25.09.2017
Cover des Buches Das Universum der Dinge (ISBN: 9783552055117)

Das Universum der Dinge

 (5)
Erschienen am 16.08.2010
Cover des Buches Schuld und Sühne (ISBN: 9783552057197)

Schuld und Sühne

 (4)
Erschienen am 16.03.2015
Cover des Buches Geisterstunde: Die Praxis der Unbildung (ISBN: 9783492308502)

Geisterstunde: Die Praxis der Unbildung

 (3)
Erschienen am 01.03.2016
Cover des Buches Geisterstunde (ISBN: 9783552057005)

Geisterstunde

 (2)
Erschienen am 29.09.2014
Cover des Buches Philosophie der modernen Kunst (ISBN: 9783825220884)

Philosophie der modernen Kunst

 (2)
Erschienen am 18.02.1999

Neue Rezensionen zu Konrad Paul Liessmann

Cover des Buches Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist, Adam? (ISBN: 9783446252882)
Georg333s avatar

Rezension zu "Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist, Adam?" von Michael Köhlmeier

WAHRHEITsmäßig sind Buch & Autoren eine GEISTIGE Katastrophe! "Verführungen"? Ja, leider! Philosophie? Keine Spur, aber das Gegenteil davon! Für (demogogische) Unterhaltung (seelisch verdummend!) sind die Themen viel zu ernst! V.a., weil Unvorstellbares im Anmarsch ist! Siehe Jakob Lorber, Bertha Dudde, M. Kahir, P.O. Hesse, Kurt Eggenstein...!
Georg333vor 2 Monaten

"Denn wie sie waren in den Tagen vor der Sündflut – sie []lasen schlechte, geistig wertlose Bücher,] aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen heiraten bis an den Tag, an dem Noah in die Arche hineinging;..."

"Sage uns, wann wird das geschehen? Und was wird das Zeichen sein für dein Kommen und für das Ende der Welt?...Seht zu, dass euch nicht jemand verführe.  5... Ihr werdet hören von Kriegen...und erschreckt nicht. Denn es muss geschehen. Aber es ist noch nicht das Ende.  7 Denn es wird sich ein Volk gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere; und es werden Hungersnöte sein und Erdbeben hier und dort.  8 Das alles aber ist der Anfang der Wehen. [!] 9... Dann werden viele zu Fall kommen und werden sich untereinander verraten und sich untereinander hassen.  11 Und es werden sich viele falsche Propheten [und demagogische & geistig verdummenende Theologen, Lehrer, Autoren, Poltiker...] erheben.."



1) Fazit: a) Wahrheitsmäßig, also bzgl. echter Gott- & Gottes-Lehren ;-) , ist das Buch eine Katastrophe! Die Hauptschuld liegt vermutlich beim Professor für (schwach-GEIST-ige) Philo-Sophie als Ko-Autor; Wenn das Buch aber animiert zu ernsthaftem Bibellesen oder gar geistigem Erwachen, "Taten des LICHTS" & der LIEBE... zügle ich meine Kritik ;-)

"Die Farben sind Taten des Lichts, Taten und Leiden!" (J. w. Goethe, duckduckgo)

Im Prinzip ist es eine gute Methode (philosophischer Roman statt Sachbuch), Leser zu beßerer (Er)Kenntnis von wirklich Wichtigem (in vielerlei Hinsicht) zu bringen, v.a. seelisch bzw. geistig! Wenn aber ein Halbblinder (ein schwach-GEIST-iger Philosoph) einen GEIST-ig noch Blinderen bei solch essenziellen, lebenswichtigen Themen führt und berät, die man allein aufgrund der von Christus biblisch & v.a. nachbiblisch sehr umfangreich prophezeiten weltweiten irdischen Katastrophen, v.a. in den "letzten sieben Jahren der Erde" (m.E. 2026-33!), sehr ernst nehmen sollte, kann der Nutzen eines solchen Buches vorhanden, aber wahrscheinlich nicht wirklich groß sein. Andererseits sind die Un- & Falschkenntnisse der bereits jetzt "gänzlich entarteten Menschheit" (laut GOTT!) hinsichtlich geistiger, biblischer, eschatologischer & Überlebens-Themen so groß, daß ein solches Buch Erfolg haben könnte in Zeiten von Totalitarismus, Entdemokratisierung, seelischer & geistiger Verelendung der Massen & der immer größer werdenden Gefahr eines Dritten Weltkrieges (m.E. 2026!), der laut Christus durch Menschen nicht mehr verhinderbar ist, aber auf seinem Höhepunkt (Tal Joschafat?) zwangsweise beendet wird durch den "Feind aus den Lüften"...!

b) Suspekter Untertitel: Verführungen!
Was kann man von Autoren an geistigen Wahrheiten erwarten, die einen entlarvenden Untertitel verwenden, der aufmerksame Wahrheitssucher bereits hier warnt: "Mythologisch-philosophische Verführungen"!
Philo-SOPH-ie ist ein griechisch-hebräisches Wort und bedeutet Liebe zum Absoluten LICHT (Ain/En Soph), was gleichbedeutend ist mit Liebe zur Absoluten Wahrheit und zum Heiligen Geist, der alles weiß!

2) Sehr empfehlenswerte Alternativen mit 100 % Wahrheitsgehalt
a) Sehr zu Herzen gehend!
a1) Jakob Lorber (im Auftrag Christi): "Die Jugend Jesu -Das Jakobus-Evangelium", lovelybooks
a2) Max Seltmann (im Auftrag Christi): 25 Hefte: Aus dem sehr vorbildhaften & bewegenden sozialen Leben der Urchristen in Bethanien & Jerusalem: Maria, Johannes... (lovelybooks)

3) Hilfreiches
Leseprobe: pdf: buchhandel.hanser.de
Über die Autoren: hanser-literaturverlage.de

4) Rezensionen

5) Klappen-/Werbe-Texte
a) hanser-literaturverlage.de: Von der Vertreibung aus dem Paradies und anderen Verführungen: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist, Adam? Wer bin ich? Was bedeutet Freiheit? Warum muss der Mensch leiden? Immer wieder stoßen wir auf grundsätzliche Fragen und suchen nach Antworten, um Klarheit für unser Leben zu gewinnen. Zu zwölf Schlüsselbegriffen der Existenz erzählt Michael Köhlmeier eine von der Bibel, von uralten Mythen oder Märchen inspirierte Geschichte. Anschließend erläutert Konrad Paul Liessmann, welche Ideen über Widersprüche, Spielregeln und Möglichkeiten unserer Welt darin stecken. Dieser literarisch-philosophische Dialog über Grundfragen des Daseins bietet vielfältige Anregungen zum Nach- und Weiterdenken.

5) Zitate aus dem Rezensionsbuch
a) "NEUGIER: Das Paradies
Der Eine, der Ewige – Gott – stand auf seiner Erde und zog einen Kreis um sich, so weit sein Auge reichte, und bestimmte, dies solle das Paradies sein, und er erfand die Schönheit und schmückte mit ihr den Garten. Aber die Schönheit war nicht zu sehen, denn die Welt war noch dunkel. Da rief er Helel ben Schachar, den Sohn der Morgenröte, seinen Liebling, seinen Stellvertreter, der auch der Lichtträger genannt wird, Luzifer, und er befahl ihm, sein Licht auf das Paradies scheinen zu lassen, damit die Schönheit gesehen werden konnte.


Das war am ersten Tag der Schöpfung, an dem Gott sprach: »Es werde Licht!«


Luzifer stellte sich in die Fußstapfen Gottes und schickte sein Licht aus und sah, was er noch nie gesehen hatte: Schönheit. Und die Schönheit war so mächtig, dass er weinen musste. Da waren die Tränen erfunden. Aber Luzifer freute sich nicht über die Schönheit, er wurde neidisch. Er wurde neidisch, weil er solche Schönheit nicht erschaffen, weil er sie nur beleuchten konnte. Und da senkte er den Blick und sah an sich hinab und sah, dass die Fußabdrücke Gottes nur um ein Weniges größer waren als seine eigenen Füße. Da dachte er: Und wenn ich wäre wie er? Wenn ich sogar mächtiger wäre? Wenn ich ihn vielleicht sogar von seinem Thron stürzen könnte und mich zum Herrscher über die Welt ausriefe? Und er rief aus:
»Ich bin wie Gott!« Da stand Gottes treuester Engel im Tor zum Paradies, in der Hand das Flammenschwert, und er rief zurück:
»Wer ist wie Gott?« Und er hat sich damit seinen Namen gegeben: Michael.

Die beiden Engel, die größten und stärksten von allen, rangen miteinander, und Michael siegte in dem Kampf und stürzte den Lästerer in die Hölle. Aber bevor er fiel, griff Luzifer zum Himmel, um sich festzuhalten, und der Himmel riss unter seinem Gewicht, und so nahm Luzifer ein Stück des lebendigen Himmels mit hinunter in die Hölle. Dieses Stück wird es ihm erlauben, von Zeit zu Zeit in den Himmel zu steigen, um Gott zu besuchen und mit ihm zu sprechen – für eine knappe Frist nur, nie genug, um alles zu sagen, was er ihm gern sagen würde. Den Riss im Himmel kann man noch heute sehen: die Milchstraße.
Nun war es wieder dunkel, und Gott schuf die Sonne und die Sterne. Das war am dritten Tag, so steht es geschrieben.


Dann formte Gott aus Lehm den Adam und hauchte ihm Leben ein. Er formte ihn nach seinem Ebenbild: groß, mächtig, herrlich, schön. Durch nichts unterschied sich das Geschöpf von seinem Schöpfer. Da breiteten sich Unruhe und Verwirrung unter den himmlischen Heerscharen aus. Sie glaubten, ein neuer Gott sei gekommen, ein zweiter. Die einen meinten, der sei stärker als der erste, der alte, und sie schlugen sich auf seine Seite, dienerten sich ihm an. Die anderen rüsteten sich, um den ersten, den alten Gott zu schützen und seine Macht zu verteidigen. Die Dritten warteten ab.


Michael sagte zu Gott: »Ich rate dir, mach ihn kleiner, weniger mächtig, weniger herrlich, weniger schön, damit er sich von dir unterscheide
Und Gott nahm den Rat seines Treuesten an und verminderte den Adam.Dann befahl er den himmlischen Heerscharen, sich vor Adam niederzuknien und ihm ihre Referenz zu erweisen. Und alle knieten sich vor Adam nieder, nur einer nicht: Samael. Samael sagte: »Ich bin aus Ewigkeit gemacht, der nur aus Lehm, aus Erde, aus Dreck. Schon einmal hast du nachjustieren müssen. Woher wissen wir, ob er endgültig ist? Wenn bewiesen wird, dass er besser ist als ich, dann will ich mich gern vor Adam niederknien. Jetzt aber nicht.«

b) "Da wurde Adam traurig, und er sagte: »Ich will nicht länger allein sein. Ich möchte auch ein Weibliches neben mir!« Und er gab keine Ruhe, und die Tiere mussten auf ihre Namen warten, und da wandte sich Michael an Gott und sagte: »Mach ihm ein Weib! Sonst wird deine Schöpfung nicht zu Ende geführt.« »Ich wollte aber, dass er einmalig ist und einzig«, sagte Gott, »dass er unsterblich ist wie ich. Ich wollte nicht, dass er sich fortpflanzen muss.« Aber Adam gab keine Ruhe, und da erfand Gott den Schlaf, und als Adam schlief, schnitt er ihm eine Rippe aus dem Leib und formte daraus Eva.
Nun war der Mensch, wie er noch heute ist. Gott führte Mann und Frau durch das Paradies und zeigte ihnen den Garten, der für sie gemacht war, und erklärte ihnen alles. In der Mitte des Paradieses aber wuchs ein Baum. Er wuchs aus den Fußstapfen Gottes und aus den Fußstapfen Luzifers, es war der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. »Von allen Bäumen des Gartens dürft ihr essen«, sagte Gott, »nur von diesem nicht. Wenn ihr von diesen Früchten esst, dann werdet ihr des Todes sterben.«"

6) Mahnungen & Warnungen: Zitate aus geistiger & endzeitlicher Literatur
<„Endankündigung und Zeichen der Zeit....
Es sind die Ankündigungen eines nahen Endes, welche den Menschen unglaubwürdig scheinen und die sie darum ablehnen und auch zweifeln lassen an der Wahrheit aller geistigen Botschaften, die Ich zur Erde leite ....Und doch wird es nicht mehr lange dauern, daß sich diese Ankündigungen erfüllen, denn Mein Wort ist Wahrheit .... Und gerade der Umstand, daß die Menschen nicht mehr lange Zeit haben für die Wandlung ihres Wesens zur LIEBE, veranlaßt Mich, immer wieder auf das Ende hinzuweisen und sie ernstlich zu ermahnen, Mein Wort anzuhören und entsprechend nun ihr Leben zu führen. Die Menschen wollen aber nicht glauben, und Ich kann keinen Zwang ausüben auf ihr Denken und Wollen, Ich kann ihnen nur Kunde geben davon, was ihnen bevorsteht, und muß ihnen den freien Willen belassen, wie sie solche Kundgaben bewerten und auswerten. Und da es sich am Ende um einen Vorgang handelt, der auf dieser Erde noch nicht stattgefunden hat, da die Menschen um nichts Derartiges wissen, fällt ihnen auch der Glaube daran schwer, wenngleich Ich von Beginn dieser Erdperiode an immer wieder auf dieses Ende hingewiesen habe! Doch sie sollten auch der Zeichen achten, die Ich gleichfalls voraussagte ....

Und sie werden erkennen, daß sich die Anzeichen mehren und daß auch, rein weltlich gesehen, eine Wandlung kommen muß, denn es überspitzt sich alles, es befinden sich auch die Menschen auf einer Ebene, die zu denken geben müßte .... es herrscht keine LIEBE mehr, sondern die Menschen überbieten sich in Lieblosigkeit, es ist kein harmonisches Zusammenleben mehr, sondern die Menschen feinden sich an und lassen ihren unedlen Trieben und Leidenschaften freien Lauf, sie jagen materiellen Gütern nach und streben keinerlei geistige Bindungen an .…

Es ist, wie es war zur Zeit der Sündflut, die Menschen suchen nur Weltgenuß und verschaffen ihn sich auch auf unrechtmäßige Weise, weil die Liebe völlig erkaltet ist .... Und wer offenen Auges um sich blickt, der sollte schon die Zeichen der Endzeit erkennen und wissen, daß auch einmal der Ausgleich kommen muß, daß einmal die Macht und Gerechtigkeit eines Gottes hervortreten muß, wenn überhaupt noch an einen Gott geglaubt wird. Und fehlt dieser Glaube gänzlich, dann sind die Menschen wahrlich in einem geistigen Tiefstand angelangt, der auch ein Ende dieser Erde heranzieht ....

Doch es kann von Meiner Seite aus nichts anderes getan werden, als immer wieder hinzuweisen auf das Ende, als immer wieder durch den Mund der Propheten und Seher die Menschen anzusprechen und sie aufzuklären über Ursache und Auswirkung des Lebens der Menschen ....ihnen aber immer die Willensfreiheit lassend, den Verkündern Meines Wortes Glauben zu schenken oder nicht. Jedoch schneller, als ihr denkt, wird sich euer aller Schicksal abrollen, ihr werdet alle die Zeit durchleben müssen, die ihr nicht die Gnade habet, vorzeitig abgerufen zu werden.

Denn es ist Mein Heilsplan festgelegt seit Ewigkeit, und er wird auch ausgeführt werden, weil auch die Zeit erfüllet ist, die dem Geistigen in dieser Erlösungsperiode bewilligt wurde zur Freiwerdung aus der Form .... Und selbst die überaus kurze Zeit, die euch noch bleibt bis zum Ende, kann für diese endgültige Freiwerdung genügen, wenn ihr nur den ernsthaľen Willen bekundet, euren Erdenlebenszweck zu erfüllen, und Mir bewußt zustrebet und Mich bittet um Hilfeleistung zu eurer Vollendung .... Denn dieser ernsten Bitte wird wahrlich entsprochen werden, Ich werde euch helfen aus jeglicher geistigen Not und euch zu Mir ziehen in tiefer Erbarmung, auf daß ihr nicht verlorengehet wieder auf endlos lange Zeit [!], wenn das Ende dieser Erde gekommen ist .... Amen“ (BD 8310 empfangen 1962)>

Cover des Buches Lauter Lügen (ISBN: 9783552073425)
M

Rezension zu "Lauter Lügen" von Konrad Paul Liessmann

Eine kundige, mit feiner Ironie versehene, Betrachtung der „öffentlichen Meinung(en)“
M.Lehmann-Papevor einem Jahr

Eine kundige, mit feiner Ironie versehene, Betrachtung der „öffentlichen Meinung(en)“

 

Nicht reihen sich „Lügen an Lügen“ /lauter Lügen eben) im öffentlichen Diskurs mehr und mehr aneinander, vor allem auch im Wortsinne „Laut“ geht es auf dem „Markt der Meinungen“ zu. Nicht erst, aber sehr gesteigert, seitdem die social Media mehr und mehr das Feld betreten haben.

 

Wie das ist, warum das so abläuft und, vor allem, warum nicht wenige Menschen immer und immer wieder auch krudeste „Meinungen“ für bare Münze halten, aber auch zurückhaltende und reflektierende Leser und Hörer „darauf hereinfallen“ („Ambivalenz der Zeitgenossenschaft“), das legt Konrad Paul Lissmann in diesem fundierte, fein beobachteten und sehr flüssig zu lesendem Buch vor die Augen der Leser und Leserinnen.

 

Dabei versteht sich Liessmann eher als „Kolumnist“, als einer, der zunächst „verstehen will“, was da vor sich geht, was der „Zeitgeist“ ist. „In welcher Zeit lebe ich gerade“? Das zieht sich als Leitfrage durch die verschiedenen Betrachtungen einzelner Aspekte der Zeit im Buch hindurch.

 

Seien es dabei „Verschwörungstheorien und andere Vergnügungen“ oder „Soziale und sonstige Beziehungen“, seien es „Notstände“ („Zwischen Pandemie und Klimawandel“ oder eben, allgemeine, „Werte im Wandel“, innerhalb derer das Gute „flexibel“ wird, in allen Bereichen geht Liessmann abwechslungsreich in den Themen, sorgfältig in den Details und sehr flüssig im Stil vor.

 

„ungeniert können Populisten ihre Lügen verbreiten, ihre Anhänger wissen das und jubeln trotzdem oder vielleicht gerade deshalb“. Ein Befund, der stimmt und der sich dennoch weiterhin mit dem humanistisch geprägten Menschenverstand „alter Schule“ reibt und reibt, weil es so lange gesetzt war, dass im öffentlichen und privaten Diskurs Argumente, soweit es geht, auch faktisch zu belegen sind, dass miteinander nach „der Wahrheit“ und nicht nur „privaten und ungesicherten“ Meinungen gesucht und gerungen wird.

 

So dass inzwischen „Faktenwissen“ als „verzichtbar“ mehr du mehr gar öffentlich deklariert wird. Was zwar im Politischen, in dem es um reine Macht meist geht, verständlich sein mag, gefährlich aber im wissenschaftlichen Bereich dann wird. Denn dort sabotiert die Lüge „das Denken selbst“.

 

Ebenso, wie Liessmann pointiert das moderne Diktat der „Augenhöhe“ an anderer Stelle entzaubert. Die es schlichtweg, böses Wort, „faktisch“ nie gibt oder gegeben hat. Vor Gott und, hoffentlich in freien Demokratien, vor dem Gesetz sind alle Menschen gleich.

 

„Ansonsten herrscht Ungleichheit“, wie Liessmann auch an dieser Stelle fundiert und nachvollziehbar argumentiert. Und dabei, wie auch im weiteren Verlauf der Lektüre, so manche gängigen und empört vorgetragenen „Schlagworte“ oft entzaubert. Was Leser und Leserinnen zunächst einmal stutzen lassen, dann aber zur Reflexion darüber bewegen, wie sehr man selbst gängigen „Meinungen“ und „Behauptungen“ im Lauf der Zeit, so diese nur laut und häufig genug behauptet werden, Glauben schenken.

 

Alles in allem eine sehr gut zu lesende, gehaltvolle Lektüre, in welcher der „Zeitgeist der Meinungshoheit“ eindrucksvoll auch „gegen alle Fakten“ das Primat erhalten hat.

Cover des Buches Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist, Adam? (ISBN: 9783446252882)
tschulixxs avatar

Rezension zu "Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist, Adam?" von Michael Köhlmeier

Für Jedermann
tschulixxvor 2 Jahren

Köhlmeiers Bücher sind etwas Besonderes, das wurde mir schon bei seinen neu Erzählungen der griechischen Mythologie klar. Er schreibt auf sehr hohem Niveau, sodass es diesen alten Bücher/Erzählungen trotzdem an nichts fehlt und es einem vorkommt, als würde man in die Geschichten eintauchen. Das hat er auch mit diesem Buch bzw. Hörbuch geschafft. In diesem Hörbuch erzählt er und Konrad Paul Liessmann mit viel Charme alte Mythen, und rücken gewisse Erzählungen wieder neu ins Licht. Philosophie auf höchstem Niveau für Jedermann… 


Das Buch ist nicht sehr dick, enthält aber viel mehr Wissen als zuerst gedacht. Der Autor geht auf griechische Mythen ein, sowie Märchen und, was mir so gut gefallen hat, Bibelgeschichten. Was Köhlmeier aufgeschrieben hat, wird vom Philosoph Liessmann hinterlegt und durchdacht. Die beiden stellen ein sehr gutes Team dar, denn es fehlt weder an Witz, Charme und Wissen. Die Geschichten werden oft aus einer anderen Sichtweise durchleuchtet, und vieles wurde mir erst dadurch klar. Ich habe mir schon oft gedacht, dass ich die Bibel lesen möchte. Nicht aus religiösen Gründen, sondern einfach weil ich sagen möchte, dass ich sie gelesen habe, und weil es zur Allgemeinbildung gehört. Habe es bis jetzt aber leider noch nicht geschafft. Nachdem ich dieses Hörbuch beendet hatte, bin ich in die nächste Buchhandlung und habe mir die Bibel besorgt. Durch die Denkweise der beiden Autoren bin ich jetzt auch für dieses Buch gewappnet und ich hoffe, auch zwischen den Zeilen lesen zu können, denn genau darauf kommt es, finde ich, bei der Bibel drauf an. Und genau das ist auch die Idee dieses Buchs finde ich. Es durchleuchtet, erklärt und rückt ins andere Licht. Das alles zusammen mit geschichtlichem Hintergrund.


Der Einstieg des Hörbuchs hat mich schon einmal sprachlos gemacht. Adam und Eva, ihre Geschichte im Paradies, zusammen mit den Ereignissen im Himmel und der Hölle. Das alles gepaart mit Köhlmeiers Schreibstil, haben mich sofort gefangen genommen. Er erzählt diesen Teil des Alten Testaments absolut köstlich. Ich musste während des Hörbuchs öfters lachen. So schreitet man von Mythen zu Märchen und man lernt sehr viel fürs Allgemeinwissen dazu. Und ja, ich habe mir auch sehr viel daraus gemerkt. Die Autoren haben es auch geschafft, die Geschichten auf die heutige Welt umzuwälzen und haben treffende, amüsante und erschreckende vergleiche. 


Ja, das Buch ist absolut wissenschaftlich. Es ist zwar für Jedermann geschrieben, Vorwissen braucht man auf jeden Fall keines, aber die Art, wie sie die Geschichten erzählen sind mit sehr viel Wissen und Informationen umgesetzt. Man lernt neue Redewendungen bzw. deren Herkunft, sowie Geschichtliches und auch die Fähigkeit zwischen den Zeilen zu lesen. Der Philosoph Liessmann versucht nicht zu urteilen, sondern geht sehr sachlich an alles heran. 

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