Rezension zu "Magische Gute-Nacht-Geschichten für gefühlsstarke Kinder" von Martha Wirtenberger
11 magische Gute-Nacht-Geschichten, die positiv in den Schlaf begleiten
euch erwarten magische Orte
und bezaubernde Charaktere,
die man sofort ins Herz schließt und
helfen durch ihre Gefühlserfahrungen Kinder durch ähnliche Gefühle zu begleiten
Inklusive - kindgerechter Entspannungsmethoden
für Kinder ab 3-4 Jahren
Ja, ich weiß, es ist unüblich für mich, dass ich Informationen oder Erklärungen von Autor/innen oder Verlagen vorwegstelle, doch die Autorin Martha Wirtenberger findet die besten und klarsten Worte um ihr Buch, die Intention, sowie den Aufbau und Inhalt zu beschreiben, und das in einer Ausführlichkeit, die so fantastisch ist, dass ich dem überhaupt nichts hinzufügen kann und möchte, so dass ich euch bitte auch in ihre Buchvorstellung zu stöbern um die wesentlichen Fakten zu erfahren.
Ich hingegen beschränke mich auf unsere Erfahrungen mit dem Buch
. Viele werden sich vielleicht fragen was genau eigentlich "gefühlsstark" überhaupt ist, zumindest werde ich das häufig gefragt.
Das Wort "gefühlsstark" verbreitet sich zunehmend mehr, aber allzu lang gibt es dieses noch gar nicht. Früher sagten wir es sind schwierige, unruhige Kinder, oder auch Sensibelchen. Kinder mit extremen Gefühlsschwankungen. In einem Augenblick Himmelhoch jauchzend und im anderen unglaublich traurig.
Fakt ist, es sind Kinder, die Gefühle stärker, intensiver wahrnehmen als andere. Dabei kann man nicht sagen, dass es sich bei allen gleich äußert. Ganz im Gegenteil. Jeder nimmt andere Dinge intensiver wahr. Fakt ist, dass dieses intensive Fühlen extrem anstrengend für das Kind ist, was in Folge dazu führt, dass sie ein Ventil brauchen, um mit ihren Gefühlen klarzukommen.
Die Geschichten in diesem Buch sind Geschichten, die man in ein Abendritual einbauen kann. Es sind Gute-Nacht-Geschichten, die Kinder zur Ruhe kommen lassen und auch durch kindgerechte Entspannungsmethoden die Einflüsse des Tages verarbeiten lassen, bevor sie die Kinder mit in ihre Träume nehmen und genau das ist die Intention der Geschichten. Sie sollen Kindern schöne Träume schenken.
Sicherlich geht das mit vielen anderen Gute-Nacht-Geschichten auch, doch diese hier sind genau dafür konzipiert. Sie erzählen von Figuren, in denen sich die Kinder mit ihren Gefühlen wiederfinden und verstanden fühlen können, was einen besonderen Bezug, eine besondere Verbindung herstellt, die für den Verarbeitungsprozess wichtig sind.
Die Botschaften, die vermittelt werden, verinnerlichen die Kinder, sie nehmen sie für sich an und stärken so das Selbstbewusstsein. Was uns besonders gut gefallen hat ist die Magie, der Zauber, in den Geschichten, und der Geschichten im Allgemeinen. In Verbindung mit den Entspannungshilfen lernen die Kinder ihre Emotionen bewusst wahrzunehmen, ohne dass sie von den Emotionen regelrecht überschwemmt werden, was dann wieder Angst machen würde.
Die Wesen in diesen Geschichten erleben überwältigende Situationen und Gefühle und schaffen es einen Weg zu finden mit ihren Gefühlen umzugehen, was die Kinder für sich adaptieren (können).
Besonders die kleinen Anregungen mit Entspannungsübungen, die sich nach jeder Geschichte direkt an die Kinder wenden begeisterten unsere Kinder (nach jeder Geschichte eine Anregung). Sie sind mit dem Symbol einer kleinen lachenden Glühbirne kennzeichnet und sprechen das Kind direkt persönlich an. Mit der Zeit lernen die Kinder alle 11 Anregungen kennen, aber meist ist es so, dass die Kinder 1,2 oder auch 3 Lieblingsgeschichten und Lieblingsübungen haben, die (so ist unsere Erfahrung) immer wieder gehört werden wollen. Und wir Erwachsene, die die Kinder begleiten tun gut daran, diese Geschichten auch immer wieder vorzulesen und die Entspannungsübungen ins Abendritual zu integrieren, denn erst mit der Zeit kommt es zu einer gefestigten Routine. Je häufiger wir wiederholen, desto wirkungsvoller ist es und je sicherer und stärker werden die Kinder.
Ein Wort noch zu den Illustrationen. Handlungsverläufe findet man hier vergebens. Jede Geschichte hat seine eigene Identifikationsfigur, die fantasievoll und magisch zugleich eigentlich jedes Kind fasziniert. Ich habe einige Stimmen von Erwachsenen gehört, die sie als kitschig und zu Fantasy bezeichnen, doch das liegt, wie so oft, im Auge des Betrachters. Ja es gibt Elfen, Troll und Einhorn aber auch die kleine Mona, die gedankenverloren am Tisch vor einem Buch sitzt und nach oben schaut, oder das Bild eines Teichs im nächtlichen Zauber mit vielen kleinen Lichtpunkten. Bei unseren Kindern hat jedes sein eigenes Lieblingsbild und auch wir Erwachsenen sind dem Zauber der Bilder erlegen. Wir finden sie magisch-traumhaft schön, aber wie gesagt, das liegt im Auge des Betrachters.
Das Buch ist schon längst Teil der Abendroutine der Kinder geworden und sie selbst sagen, dass es so schön ist mit den Geschichten einzuschlafen.