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BuecherweltenBummlerin

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Die Party (ISBN: 9783453439184)

Bewertung zu "Die Party" von Jonas Winner

Die Party
BuecherweltenBummlerinvor 4 Jahren
Cover des Buches WEST (ISBN: 9783630876061)

Bewertung zu "WEST" von Carys Davies

WEST
BuecherweltenBummlerinvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Davies schafft es, auf nur wenigen Seiten eine riesige Zeitspanne zu erzählen, ohne dass dabei etwas verloren geht.
Wild wild West

Ich habe bisher noch keine Geschichte gelesen, wie diese von West. Sowohl die Thematik als auch der Erzählstil waren relativ neu für mich, dennoch habe ich das Buch genossen und in nur wenigen Tagen gelesen.


Zum Inhalt:

Cy Bellman lebt zusammen mit seiner Tochter Bess und seiner Schwester Julia in Pennsylvania im Jahr 1815. Der Witwer lebt von der Maultierzucht, bis er eines Tages in der Zeitung von der Entdeckung von Knochen großer wundersamer Tiere liest. Diese lässt ihn nicht mehr los und er erkennt, dass er seine Unruhe erst stillen kann, wenn er die Wesen gefunden hat. Also lässt er seine Tochter in der Obhut der ruppigen Tante und bricht nach Westen auf, in ein bisher nur wenig erforschtes Terrain.

Meine Meinung:

Davies schafft es, auf nur wenigen Seiten eine riesige Zeitspanne zu erzählen, ohne dass dabei etwas verloren geht. Ich habe bisher noch keine vergleichliche Geschichte gelesen. Abwechselnd begleiten wir Bellman auf seiner Reise ins Ungewisse, lernen etwas über die amerikanischen Staaten im 19. Jahrhundert, und erfahren etwas über Bess‘ Leben auf der Maultierfarm. Obwohl ich  in keinester Weise verstehen konnte, wie Bellman seine kleine Tochter alleine lassen kann, fieberte ich ständig mit ihm. Ich glaube, Davies trifft mit diesem Unverständnis aber den Zahn der Zeit und bildet den Wilden Westen somit authentisch ab. Eine halb entdeckte Welt, das Arrangieren von indigener Bevölkerung und Amerikanern, und das Streben nach Wissen.

Aufjedenfall macht diese Buch Lust auf mehr, Lust auf Western!

10. Satz:


Bellmans Tochter zupfte einen losen Faden von der Decke, die bis zu diesem Morgen auf seinem Bett gelegen hatte.


Besten Dank an den Luchterhand Verlag für das Rezensionsexemplar.

Cover des Buches Dunkelgrün fast schwarz (ISBN: 9783627022587)

Bewertung zu "Dunkelgrün fast schwarz" von Mareike Fallwickl

Dunkelgrün fast schwarz
BuecherweltenBummlerinvor 5 Jahren
Cover des Buches Das rote Adressbuch (ISBN: 9783442314997)

Bewertung zu "Das rote Adressbuch" von Sofia Lundberg

Das rote Adressbuch
BuecherweltenBummlerinvor 5 Jahren
Cover des Buches All die schönen Tage (ISBN: 9783431040968)

Bewertung zu "All die schönen Tage" von Julia Kaufhold

All die schönen Tage
BuecherweltenBummlerinvor 5 Jahren
Cover des Buches Wildnis ist ein weibliches Wort (ISBN: 9783455004182)

Bewertung zu "Wildnis ist ein weibliches Wort" von Abi Andrews

Wildnis ist ein weibliches Wort
BuecherweltenBummlerinvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Für Feministen ein Muss, für alle anderes schwierig zu lesen
Wildnis ist ein weibliches Wort

Schon im Titel stecken zwei sehr zentrale Themen, die dieses Buch behandelt. Wildnis ist das Ziel der Protagonistin und weiblich ihr biologisches Geschlecht. Warum ist ihr Geschlecht ausschlaggebend? Erin ist der Meinung, dass bisher nur Männern das Privileg vorbehalten war, in die Wildnis einzutauchen und sich von der Zivilisation abzuschotten. Doch das grammatikalische Geschlecht von Widlnis ist genau so weiblich, wie Erin sich fühlt. Wildnis ist ein weibliches Wort strotzt nur so von feministischen Gedanken und wie sie sich in den Ereignissen unserer Geschichte niederschlagen.


Darum gehts:

Als Erin fertig mit der Schule ist, ist für sie sonnenklar, was folgt. Sie will alleine in die Tundra und Taiga Alaskas losziehen und beweisen, dass nicht nur Männer in der Lage sind, das ohne Hilfe durchzuziehen. In einem Dokumentarfilm hält sie ihre Reise und ihre Gedanken fest und will so der Welt beweisen, was eine Frau alles kann. Sie reist über Island nach Grönland, um dann durch Kanada nach Alaska zu gelangen und den Spuren Chris McCandless (Into the wild) zu folgen.

Meine Meinung:

Erst beim Verfassen des Inhaltstextes fällt mir ein Widerspruch auf: Warum möchte Erin genau dort hin, wo McCandless auch war? Das gesamte Buch ist überfüllt mit Feminismus und Kritik an den Mountain Men. Dennoch folgt Erin diesen Mountain Men, indem sie nach Alaska zieht. Warum geht sie nicht woanders hin? In die Wälder Sibiriens? Dieses Folgen passt nicht zu Erins Absichten. Sie zeigt nicht, dass ein Frau auch alleine in die Wildnis kann, denn Wildnis ist es, wie man im Buch merkt, gar nicht mehr richtig. Stattdessen begegnen Erin ständig Menschen, die ebenfalls McCandless folgen, wodurch die Tundra und Taiga mehr zu einem touristischen Ziel werden, als noch gänzlich unberührte Natur. Stattdessen zeigt Erin nur, dass sie es genauso kann wie Thoreau und McCandless. Feministischer wäre es doch gewesen, nicht gleichzuziehen, sondern einen eigenen Weg einzuschlagen und etwas neues zu erreichen?! Außerdem vergisst Erin eine wahrhaftige Mountain Woman zu erwähnen, nämlich Cheryl Strayed, deren Wildnisabenteuer auf dem Pacific Crest Trail ebenfalls berühmt wurde.

Trotz dieser „Schwäche“ hat mich der Inhalt des Buches sehr angesprochen. Erin ist auf jeden Fall zu bewundern und zeigt beständig Mut, auch wenn ihr Dokumentarfilm zu sehr im Vordergrund steht und sie sich durch nichts anderes ablenken lässt. Dadurch entgehen viele Aspekte, die ich gerne erfahren hätte. Wie ist es auf dem Schiff, dass sie von Island nach Gröndland bringt und in einer Walmission unterwegs ist? Der erste Teil von Erins Reise wird extrem kompakt geschildert. Anstelle von Handlungen und interessanten Beschreibungen, wird der Leser mit feministischen, historischen und ökologischen Fakten überströmt. Dies war mir dabei eindeutig zu viel und außer, dass Erin extrem schlau ist und diese Fakten alle zu kennen scheint, erfährt man nur sehr wenig über die Protagonistin und noch weniger über Nebenfiguren. Zwar wird alles sehr anschaulich durch Zeichnungen, Graphiken und Interviewausschnitte dargestellt, doch insgesamt nehmen diese Fakten den Lesefluss. Ich kam mir manchmal seitenweise so vor, als läse ich Fachliteratur und keinen Roman.

Ich bin von der Aufmachung und dem Inhalt des Romans wirklich begeistert, die Umsetzung stört mich dabei ziemlich. Ich denke, dass Menschen, die sich viel mit der Materie Feminismus auseinandersetzen, das Buch lieben werden. Mir waren es jedenfalls viel zu viele Informationen abseits der Romanhandlung.

7. Satz:

Doch die Signale der Raumsonde brauchen siebzehn Stunden, um mit Lichtgeschwindigkeit zurück zur Erde zu reisen.

(Abi Andres: Wildnis ist ein weibliches Wort, S.9.

Cover des Buches Die Schönheit der Nacht (ISBN: 9783426654064)

Bewertung zu "Die Schönheit der Nacht" von Nina George

Die Schönheit der Nacht
BuecherweltenBummlerinvor 5 Jahren
Cover des Buches Ich erfinde dir Paris (ISBN: 9783455004069)

Bewertung zu "Ich erfinde dir Paris" von Liam Callanan

Ich erfinde dir Paris
BuecherweltenBummlerinvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Eine einzige Liebeserklärung, die etwas Entscheidendes außer Acht lässt. Und grade das macht das Buch aus!
Ich erfinde dir Paris - Paris Fans aufgepasst!

Erst kürzlich habe ich mich neu in die malerische Stadt Paris verliebt – undzwar Dank Callanans Ich erfinde dir Paris! Das Buch ist eine Liebeserklärung an die Stadt der Liebe, an Bücher, an Bemelmanns und Lamorisse und vieles mehr. Und dennoch bleibt eigentlich etwas auf der Strecke, etwas, was meiner Meinung nach wirklich zählt.


Zum Inhalt:

Die Liebesgeschichte zwischen Robert und Leah beginnt mit Lamorisses Roter Luftballon und dem beidseitigen Träumen von Paris. Gemeinsam erkunden sie die gleichnamigen Ortschaften in Wisconsin, in der Hoffnung gemeinsam einmal das wahrhaftige Paris zu erleben. Als sie Kinder bekommen, rückt dieser Traum erst mal nach hinten und das Leben holt sie ein. Ab und an verschwindet Robert aus dem Alltag, um zu schreiben. Und dann kommt er aus einer Schreibflucht nicht mehr zurück – es fehlt jede Spur, bis Monate später Flugtickets auftauchen – nach Paris, Frankreich!

Meine Meinung:

Eins ist in Callanans Roman immer und überall spürbar, nämlich Lamorisses Roter Luftballon, der beinahe alles zu sein scheint, was die komplette Familie von Leah und Robert zusammenhält. Auch als Robert verschwindet, ist Lamorisse da und schweißt zusammen und gibt Hoffnung. So sehr, dass die drei Frauen aufbrechen und nach Paris ziehen, was als Urlaub und der Suche nach Robert beginnt, wird zu einem neuen Leben. Liebevoll wird geschildert, wie schwierig es für Leah ist, mit Roberts Verschwinden umzugehen. Alle leben mit der ständigen Frage, ob Robert abgetaucht ist und sie verlassen hat oder womöglich sogar tot ist. Das Buch zeigt ein ständiges Zerwürfnis und obwohl die Familie sich langsam ein neues Leben aufzubauen scheint, können sie nie richtig loslassen. Stattdessen ist jede Seite mit einer gewissen Leere gefüllt, die auch die Töchter und die Frau von Robert empfunden haben müssen.

Zu Beginn war ich noch etwas verwirrt von den unmarkierten Zeitsprüngen, den langen Kapiteln und den verschiedenen Orten namens Paris. Allmählich blickte ich hinter die Materie und verlor mich völlig in dem Buch und in der Liebe zu den Büchern und der Stadt. Die Handlungen der Charaktere waren für mich dabei nicht immer vollkommen nachvollziehbar, vieles, denke ich mir, hätte ich anders gemacht. Doch ich war auch noch nie in einer Situation, die so von Ungewissheit gefühlt ist. Gänzlich unbefriedigend ist für mich das Ende! Ich hätte es mir so gerne anders gewünscht, doch gleichzeitig schätze ich Callanan dafür, dass es weder vorhersehbar war, noch allzu unrealistisch. Ich kann es wirklich ganz und gar nicht fassen, was Leah ihren Töchtern alles verschweigt. Statt mit ihnen gemeinsam die Situation durchzustehen, behält sie Wichtiges für sich. Doch es zeigt gleichzeitig, dass niemand wirklich perfekt ist und immer einwandfrei handelt.

In diesem Buch steckt so viel Liebe – doch die Liebe zur Familie bleibt meiner Meinung nach am Schluss auf der Strecke. Aber grade das macht das Buch möglicherweise zu einem so guten Buch!

6. Satz:

Meistens begebe ich mich in die belebte Rue Saint-Antoine und durchsiebe die vorbeiziehende Menge.

(Liam Callanan: Ich erfinde dir Paris, S.9)

Cover des Buches The Couple Next Door (ISBN: 9783404176687)

Bewertung zu "The Couple Next Door" von Shari Lapena

The Couple Next Door
BuecherweltenBummlerinvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Stetig kleine Spannungshappen
The couple next door

The couple next door ist ein Buch, das einem schon vieles vor dem Lesen zu verraten scheint. Erster Gedanke: Es geht um das Paar, das nebenan wohnt. Der Untertitel verrät: Jedes Paar hat seine Geheimnisse. Manche sind tödlich. Normalerweise finde ich, dass das schon viel zu viel verrät und man mit bestimmten Erwartungen an das Buch herantritt. Inwiefern trifft das nun auf The couple next door zu?

Der Inhalt:

Als die Babysitterin ein paar Stunden bevor Marco und Anne ausgehen wollen absagt, stehen diese vor einer Entscheidung: Sollen sie nicht zur Dinnerparty nebenan gehen oder doch? Das Kind mitzunehmen ist keine Option, da die beste Freundin und Nachbarin des Paars Kinder hasst. Sie entscheiden sich, zu gehen und alle halbe Stunde rüberzulaufen, um nach ihrer Tochter zu sehen. Als sie dann nach Hause kommen, ist das Kinderbett leer und Tochter Cora spurlos verschwunden.

Meine Meinung:

Wie oben erwähnt fragte ich mich ständig, was eigentlich der Titel bedeuten soll? Hängt das Paar von nebenan mit in der Sache drin? Oder sind mit dem Couple next Door in Wirklichkeit sogar Anne und Marco gemeint? Lapena schaffte es, mir ständig neue Fragen zu stellen, die ich mir erst nach dem Buch beantworten konnte. Oder vielleicht auch nicht, da ich eigentlich denke, dass Titel und besonders Untertitel gänzlich unpassend sind!

Die Geschichte rund um Coras Verschwinden wird aus den unterschiedlichsten Perspektiven erzählt. Es gibt die von Marco und Anne, die des Inspektors und manchmal auch die anderer, vermeintlich beteiligter Personen. Dadurch gelingt es Lapena, dass der Leser immer mehr zu wissen scheint, als die anderen Figuren des Buches. Sie schafft es, immer genau im richtigen Moment kleine Spannungshappen vorzuwerfen, sodass das Buch nie wirklich an Spannung verliert und der Leser am Ball bleibt.

Viele Verwicklungen konnte man in irgendeiner Weise erahnen, gleichzeitig hätten es aber auch wieder komplett andere Verwicklungen der Charaktere geben können. Sicher sein, konnte man sich während des Lesens eigentlich nie. So wurde der Leser selbst zum Ermittler. Man wusste immer etwas Neues und musste sich dennoch eigene Gedanken und Interpretationen dazu machen. Genial!

Am Ende weiß man gar nicht mehr, wem man trauen und glauben kann und wem nicht. Denn wirklich warm wurde ich mit keiner der Figuren. Das kann nun für oder gegen einen guten Thriller sprechen – je nachdem wie man es betrachtet. Ich würde The couple next door jedenfalls immer wieder lesen.

5. Satz:

Ohne Alkohol hätte sie diesen Abend nicht überlebt.

(Shari Lapena: The couple next door, S. 7.)

Cover des Buches Stella (ISBN: 9783446259935)

Bewertung zu "Stella" von Takis Würger

Stella
BuecherweltenBummlerinvor 5 Jahren
Friedrich und Stella

[...]

Der Schweizer Friedrich sollte schon immer Künstler werden, zu einer Zeit, die heute gerne in Schwarz und Weiß gezeichnet wird. Er wächst mit Vater, Mutter und der jüdischen Köchin in der Schweiz auf. Das Verhältnis zu seinen Eltern ist komplex. Seine Mutter ist dem Alkohol verfallen, nachdem Friedrich bei einem Unfall die Fähigkeit verliert, Farben zu sehen. Sein Vater lebt mehr in der Welt als in der Schweiz. Die einzige, die immer da zu sein scheint, ist die Köchin. Dann kommt der Krieg, die Eltern trennen sich, die Mutter wird zum Nazi, der Vater flieht raus in die Welt und Friedrich will ausgerechnet nach Berlin, die Stadt, die seiner Mutter als zu jüdisch erscheint. Dort lernt Fritz Kristin kennen, mit der er ein Leben neben dem Krieg und neben den Lebensmittelrationen zu führen scheint. Bis diese mit Striemen im Gesicht vor seiner Tür steht und ihm gesteht, nicht die Wahrheit gesagt zu haben.

Meine Meinung: [Achtung Spoiler!]

Ich muss sagen, dass mich gerade die Liebesgeschichte und das Gefühl, dass das Leben in Berlin trotz Krieg weiterzugehen schien, reizte und mich dazu bewegte, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Durch die Lesung kannte ich schon Kristins Geheimnis, dass sie in Wahrheit Jüdin ist und gefälschte Papiere hatte, bevor sie letztlich aufgeflogen ist. Von der Gestapo wird sie vor eine schwere Wahl gestellt, die den Verlauf der Handlung wesentlich steuert. Gut zu wissen ist hierbei, dass die Person Kristin, alias Stella, wirklich lebte und ihre Geschichte auf der Biographie Stella Goldschlags beruht. Würger weist darauf zu beginn seines Romans hin und in seiner Lesung betonte er, dass er nicht DIE Stella darstellen konnte, die wirklich lebte, denn uns kann niemand sagen, was sie dachte und aus welchen Gründen sie wie handelte. Die Stella aus dem Roman ist eine mögliche Stella Goldschlag. Es klang ebenfalls an, dass manche Figuren auch von anderen Personen inspiriert sein können. Dies merkt man meiner Meinung nach gerade daran, dass alle Charaktere authentisch wirken und nicht oberflächlich sondern durchdacht erscheinen. So entfernte ich mich immer mehr von Friedrichs Mutter und wandte mich dafür seinem Vater zu. Stella und Tristan fand ich zu beginn wahrhaft inspirierend und distanzierte mich auch von ihnen mehr und mehr. Gegen Ende war es schwierig zu entscheiden, wen und was man schließlich mochte.

Sehr hilfreich zum Einordnen von Geschehen und Zeitgeist sind die Abschnitte zu Beginn jedes Kapitels. Hierbei schildert Würger, was in diesem Monat des Jahres 1942 geschah und dass die NSDAP an die Macht kommen konnte und doch gleichzeitig noch Romane geschrieben und veröffentlicht wurden und Musik Geschichte schreiben kann.

Kritisch sehen kann man die Ausschnitte aus originalen Akten von 1942. Mit meinem Vorwissen aus der Lesung konnte ich mir denken, was die Akten aussagen sollen. Ob man dies auch als unvoreingenommener Leser wirklich verstehen kann, wage ich zu bezweifeln. Es handelt sich dabei um Gerichtsakten, die Stella Goldschlag betreffen (zumindest vermute ich das immer noch). Fraglich ist, ob man diese unkommentiert mitten in das Buch stecken sollte. Allerdings ist das auch irgendwie ein künstlerischer Kniff, wobei sich der Leser fragt, was soll das hier? Und gleichzeitig Andeutungen zum weiteren Verlauf liefert. Ich kann verstehen, dass sich Angehörige oder auch Andere darüber Ärgern, dass die Akten dafür verwendet werden. Einsehbar müssten diese aber  meines Wissens im Landesarchiv Berlin sowieso sein.

Insgesamt stand für mich Stellas und Friedrichs persönliches Schicksal und ihre Liebe zueinander im Vordergrund. Die Geschichte konnte mich packen und überzeugen, wie keine Liebesgeschichte seit langem. Ich war dabei von der ersten bis zur letzten Seite und weiß schon jetzt, dass ich das Buch jedem, der fragt, empfehlen werde! Dazu muss ich gestehen, dass Originaldokumente und was man darin hineininterpretieren kann für mich schon einen gewissen Reiz ausmachen! Wenn doch klar ist, dass der Roman dennoch nur Fiktion ist, ist es meiner Meinung nach auch Okay. Soll aber hier jeder für sich entscheiden, wie es für ihn passt!

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