marmeloni

»Endgültig«, der erste Teil der Trilogie um die blinde Verhörspezialistin Jenny Aaron, war für mich mit großem Abstand der beste Thriller 2016. Mit »Niemals« legt Pflüger nicht nur eine nahtlose Fortsetzung der Ereignisse des ersten Teils vor, sondern einen weiteren fulminanten und actiongeladenen Thriller, der meines Erachtens noch besser ist als der Vorläufer. Erneut taucht man tief in Aarons dunkle Welt ein, begleitet sie von Berlin nach Marrakesch, quer durch Marokko bis an die Sahara und schließlich zu einem spektakulären Showdown in die Alpen. Mehr traue ich mich gar nicht zu verraten. Ein wahnsinnig spannendes Buch, das man am besten nicht unter der Woche beginnt, da es einem die ganze Nacht rauben wird.

Was Andreas Pflüger mit "Endgültig" abliefert, ist wohl der rasanteste deutsche Thriller aller Zeiten. Die blinde BKA-Profilerin Jenny Aaron wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, vor allem aber mit Ludger Holm, dem stärksten Antagonisten, der mir je in einem Krimi untergekommen ist. Pflügers Sprache ist so präzise wie das dramaturgische Gerüst des Romans, seine Art zu erzählen virtuos, sein Rhythmus stets der Situation entsprechend. Kein Wunder, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte und nun die Tage zähle, bis eine Fortsetzung erscheint.

Seit dem Film "The Bucket List" hat jeder halbwegs vernünftige Mensch einen Zettel, auf dem all die Dinge stehen, die er oder sie vor dem Ableben noch machen möchte. Dank dem Buch von Bräuer und Nagel kann man nun 101 Dinge getrost von dieser Liste streichen und sich um die wirklich wichtigen Dinge kümmern: Endlich mal den Physik-Nobelpreis gewinnen, die Welt retten, einen nahe liegenden Witz auslassen.