Bücher mit dem Tag "naturwesen"

Ich hab mir mal wieder was Schickes aus dem Regal gezogen und jeder der ein Faible für den Norden hat, sollte jetzt weiterlesen, denn das gute Stück dürft ihr euch wirklich nicht entgehen lassen!

Wild und gefährlich sind die Wesen, die in den dunklen Wäldern, tiefen Seen und schroffen Bergen des hohen Nordens leben. Sie halten sich vor uns Menschen verborgen, und doch sind sie allgegenwärtig: Wenn ein Wanderer auf rätselhafte Weise in der Wildnis verschwindet, wenn am Fluss die Klänge einer Flöte ertönen oder geheimnisvolle Nebelschwaden aufziehen… 

"Nordische Wesen" von Johan Egerkrans ist schon von der äußerlichen Aufmachung ein wirklich hochwertiges (in Leinen gebundenes) Buch aber der Innenteil toppt das Ganze nochmal.

Schon die künstlerischen Illustrationen sind wirklich schön anzusehen und fallen einem direkt ins Auge, mal in Farbe, dann wieder in schwarz-weiß.

Aber auch der dazugehörige Inhalt kommt nicht zu kurz und ist verständlich formuliert. Man erhält viele interessante Beschreibungen zu den jeweiligen Wesen, welche in verschiedene Unterkategorien unterteilt sind, wie zum Beispiel Helfergeister, Gestaltwandler, Totenwesen oder Ungeheuer. Ob Elfe, Riese, Bachpferd oder Wichtel, für jeden Geschmack ist hier ein (nordisches) Fabelwesen vertreten. Ich kann mir zudem auch gut vorstellen, dass es dem einen oder anderen als Nachschlagewerk dienen kann.

Entgegen der Altersempfehlung finde ich persönlich allerdings, dass dieses Buch eher für Jugendliche und Erwachsene statt für Kinder geeignet ist. Der Inhalt enthält doch viel Mystisches, sowie einige unheimliche Erklärungen.

Ich habe mich jedenfalls gerne in die Welt der nordischen Mythologie entführen lassen. Es hätten zwar etwas weniger christliche Ansichten sein dürfen, ich hatte nämlich eher auf ein Werk ganz ohne religiösen Zusammenhang gehofft, aber halb so schlimm.

Für jeden Liebhaber von nordischer Kultur, Mythischen Wesen und Sagengestalten ist dieses Buch ein kleines Goldstück, welches nur darauf wartet, an einem kühlen Herbst- oder Winterabend gelesen zu werden. 

Inhalt: Das nächste Abenteuer wartet auf die Geschwister Sebastian und Felix und ihre Koboldfreunde. Diesmal treibt ein gefährliches Wesen in der magischen Welt sein Unwesen und zerstört alles, was ihm auf dem Weg zu Miesgrimms Burg im Weg ist. Neugierig und mutig gehen die Freunde der Sache auf den Grund. Werden sie es schaffen, sich dem Untier in den Weg zu stellen und die Burg zu retten?

Meinung: Martina Türschmann gelingt es immer wieder in ihren Büchern ein aktuelles Thema geschickt und kindgerecht zu verpacken. Diesmal geht es um die Rettung des natürlichen Lebensraums der magischen Wesen. Durch einen Straßenbau sind diese in Gefahr. Ich finde es toll, wieviel Mut und Einsatzbereitschaft sie den beiden Jungen zuschreibt und gleichzeitig auch Platz für die Angst der Jungen lässt. Hier wird keiner wegen seiner Gefühle gehänselt und kann sein, wie er ist.

Sie bleibt der altersgerechten Sprache treu und verleiht der Geschichte dadurch Lockerheit und Lebendigkeit. Auch die größeren Zeilenabstände werden zu ihrem Markenzeichen. Einzelne Illustrationen lockern den Text auf. Definitiv ein Lesetipp von mir für Jungs wie auch abenteuerlustige Mädchen, der 5 von 5 Sternen bekommt.  

Das Buch beginnt mit einer spannenden Geschichte über die Zerstörung des Waldes der Gnome. Ein Gnom sucht Hilfe und vertraut sich einer Kräuterfrau an. Die Geschichte verliert nicht an Spannung und ist immer wieder mit tollen Kräuterfachwissen gespickt und vermittelt dem Lesenden ein schönes Grundkräuterwissen. Die Zeichnungen sind sehr schön aber nicht aufdringlich. Mir gefällt das dezente.

Der Umgang mit der Natur und das vermitteln des Zusammenlebens mit der Natur finde ich sehr schön integriert und sehr wichtig den Kindern nahe zu bringen.

Das Happy End am Ende finde ich auch sehr wichtig und man kann schön weiter fantasieren wie die Geschichte weiter gehen kann.

Die Sprache ist verständlich und das Buch ist gut gegliedert.

Die Rezepte am Ende finde ich besonders gut, da man die Geschichte so noch mit allen Sinnen nachempfinden und das erlernte Krüuterwissen vertiefen kann.

Im gesamten ein sehr gelungenes Buch!

Einen Stern musste ich leider abziehen, da mich persönlich das Beschimpfen des kleines Gnoms durch seine eigene Schwester und seinen Papa beim lesen irgendwann sehr genervt hat, vielleicht stört das aber wen anders auch gar nicht :) 

Dieses Buch ist ein magisches Feuerwerk aus mystischen Wesen der unterschiedlichsten Art.

Im Mittelpunkt stehen die pflanzenartigen Waldwesen (Wenetra) mit ihren Ästen, Blüten und Blättern, die als natürlicher Teil ihres Körpers beliebig wachsen können. Daneben besiedeln Sandwesen (Kargon), Steinwesen (Warkrow), Wasserwesen (Lewedes),  Eiswesen (Eskim) und weitere unzählige Mischformen dieser die Welt Amga. Nur die kriegerischen Feuerwesen (Nafga) ächten die anderen Völker und gehen keinerlei Verbindung mit ihnen ein.

Ausnahme ist die Nafga-Wenetra-Hybride Eigin. In den vorauseilenden Schatten eines neuen schrecklichen Krieges zwischen den Nafga und den restlichen Wesen Amga muss sie ihren Platz in dieser Welt finden und sieht sich unversehens zwischen den Fronten. Für welche Seite sie sich entscheidet, wird weitreichende Folgen für das Schicksal aller haben. Indessen lässt Amga selbst die legendären Waldspäher erwachen, um sich gegen das drohende Unheil zur Wehr zu setzen.

Diese Geschichte ist absolut bildgewaltig, äußerst detailverliebt  und zum großen Teil in sehr poetischen Wortkreationen ausformuliert. Dies gilt für die unzähligen mystischen Plätze und magischen Momente, die in vollem Ausmaß ausgekostet werden, aber auch für sämtliche Grausamkeiten dieser Welt. Denn diese werden ebenfalls mit derselben beschreibenden Intensität weitererzählt, wo andere die Augen verschließen. 

Vor allem die vielgestaltigen Charaktere machen Amga zu einem faszinierenden Ort. Das Zusammenleben der verschiedenen Völker in ihrer Unterschiedlichkeit hat mich tief berührt und ich habe mich in der vielfältigen Schönheit dieser durch und durch magischen Welt verloren.

Fazit: Eine fesselnde Geschichte über die Wichtigkeit von Akzeptanz und Toleranz, verpackt in eine bildgewaltig und fantasievoll ausgeschmückte Welt und einer bunten Vielzahl außergewöhnlicher Charaktere.

"Aurora in geheimer Mission" von Diana Dörr ist ein Fantasyroman, der für alle Altersklassen geeignet ist. 

Aurora, der Sonnenengel, macht sich viele Sorgen um die Umwelt und die Menschen. Sie möchte die Welt retten, wozu sie viel Hilfe benötigt. Um diese zu bekommen wird eine Konferenz der Naturgeister einberufen. Doch nicht alle Naturgeister sind auf Auroras Seite. Kann sie trotzdem die Welt retten?! 

Der größte Teil des Romans handelt von der Konferenz der Naturgeister. Die Teilnehmer berichten davon, wie sich die Welt verändert und welche Rolle der Mensch dabei spielt. Das zeigt die Vielfalt der menschengemachten Umweltprobleme, da von der Erwärmung, über den Plastikmüll, bis hin zu überfischten Meeren, alles angesprochen wird. Das gefiel mir sehr gut.

Obwohl die Thematik recht bedrückend ist, ist das Buch weder deprimierend noch schulmeisterlich. Im Gegenteil: Die verschiedenen Arten von Naturgeistern machen die Handlung lebhaft und bunt. 

Ich hätte mir nur etwas mehr Abwechslung bei den Dialogen gewünscht. Manchmal sind sie sich recht ähnlich. 

Eine gemeinsame Kulturgeschichte von Menschen und Elfen? Ausgehend davon, wie sehr verschiedenste Ausformungen von Naturwesen in unserer heutigen Kultur gegenwärtig sind (der Autor spannt hier einen unterhaltsamen Bogen von Shakespeare, Goethe und Wagner bis zum Herrn der Ringe, Pumuckl und ALF),  schildert das Buch, wie Naturwesen in verschiedenen Kulturkreisen und der Geschichte gesehen wurden und werden. 

Das Buch wirkt gut recherchiert und informiert umfassend (manchmal etwas zu detailliert, aber wollten Sie nicht auch schon längst etwas über japanische Sandalenkobolde wissen?). Der Autor geht davon aus, dass Naturwesen tatsächlich existieren, stellt aber sympathischerweise klar, dass er selber Elfen, Zwerge, etc. nicht konkret wahrnehmen kann. Die Tatsache, dass aber in so vielen Religionen und Weltanschauungen quer durch die Geschichte und die Regionen hinweg, über Wesen in ähnlicher Form erzählt wurde, hat auch mich beeindruckt. Wenn wir Menschen erkennen, dass die Natur beseelt ist, wird auch klar, wie wichtig Umweltschutz ist, nicht für Menschen und Tiere, sondern auch für die Wesen um uns (erste konkrete Ansätze dafür sind Flüsse, die als rechtliche Personen anerkannt werden!).

Margot Ruis hat über ihre schamanische Ausbildung persönlichen Kontakt mit Naturwesen gefunden. In diesem - zumindest für den deutschsprachigen Raum - Klassiker schildert sie Gespräche und Kontakte mit Elfen, Devas und Baumwesen. Ich konnte Frau Ruis noch persönlich kennenlernen (sie ist jetzt in "Elfenpension") und sie hat mich sehr durch ihre robuste und authentische Ausstrahlung beeindruckt. Das Buch spiegelt gut ihre geerdete und authentische Art wieder.