Gekauft habe ich das Buch, weil es runtergesetzt war (Mängelexemplar) und sich gar nicht so schlecht anhörte. Außerdem habe ich kurz bei den Rezensionen auf Amazon reingeschaut und da die alle ziemlich überzeugend klangen, nahm ich es schließlich mit.
Die ersten Seiten haben mich dann aber nicht ganz überzeugt. In Callies Welt gibt es nach dem sogenannten Sporenkrieg eine riesige Schere zwischen Arm und Reich, viele Kinder leben auf der Straße, da sie keine Eltern mehr haben und sonst ins Waisenhaus gesteckt würden. Callie lebt mit ihrem Bruder Tyler und dem guten Freund Michael in verfallenen Häusern und muss sich durchschlagen, indem sie Essen stiehlt...
Ich wusste, dass mich hier wieder eine postapokalyptische Welt erwarten würde, fand es aber nach ein paar Seiten ziemlich deprimierend und mir war die Lust aufs Lesen vergangen. Außerdem hat es mich einfach von der Grundstimmung her ziemlich stark an andere Bücher erinnert (Panem, Die Bestimmung, Seelen...). Ich legte es für ein paar Wochen beiseite und habe erst vor zwei Tagen weitergelesen, da ich den Stapel auf meinem Nachttisch endlich mal abarbeiten wollte. Nun, es war eine sehr gute Entscheidung.
Es dauert ein wenig, doch die Geschichte nimmt bald Fahrt auf und wird wirklich spannend. Durch den einfachen, an das jugendliche Publikum angepassten Schreibstil liest es sich leicht und flüssig, sodass man sich voll und ganz auf die Story fokussieren kann. Da immer wieder neue Details zu der Body Bank und deren Kunden auftauchen, sowie ein düsteres Vorhaben dieser Institution erst angedeutet, dann vertieft wird, kann man das Buch nur schwer zur Seite legen. Ich habe es nicht geschafft und in einem Rutsch durchgelesen. Callie ist ein Sympathieträger und da man als Leser durch die Ich-Perspektive genau so im Dunkeln gelassen wird wie sie, will man unbedingt herausfinden, was geschehen ist und wie es weitergeht. Callie hat zwischendurch immer wieder Blackouts und sie kann sich nicht erinnern, was sie - oder besser ihr Körper - während dieser Zeit gemacht hat. Nach und nach finden sich alle Puzzleteilchen an ihren Platz und man kommt der Body-Bank und ihren Verbündeten auf die Schliche...
Was mich ein wenig an Starters gestört hat, ist die Beziehung zwischen Callie und Blake, die mir etwas zu schnell zustande kommt. Sie hat hier eindeutig die rosarote Brille auf und wirkt ein wenig naiv. Doch es handelt sich hierbei um eine Teenagerin und es ist ein Buch für Teenager, also drücke ich mal ein Auge zu ;)
Price macht diesen Punkt allerdings wieder wett und zwar mit einem fetten Plottwist! Ich war kurz davor, das Buch kurz beiseite zu legen, und hab gedacht, dass das jetzt nicht ihr Ernst ist. Doch, es ist ihr Ernst - am besten lest ihr selbst!
Es gibt übrigens schon eine Fortsetzung - Enders -, die ich mir demnächst auch holen werde.
Karaundfederminuskiel
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Bewertung zu "Die Flüsse von London" von Ben Aaronovitch
Dieses Buch habe in der Fantasyabteilung gefunden, was mich gleich aufmerken ließ, denn es gibt nur selten Fantasybücher, die in "unserer Welt" spielen und im Buchladen unter Fantasy einsortiert sind. Meist findet man dort eher Geschichten, die in anderen Welten spielen (Mittelerde, Westeros usw.). Harry Potter, Chroniken der Unterwelt u.Ä. findet man hingegen meist in der Mystery-Abteilung. Ich war also neugierig und las mir den Klappentext durch und fand ihn sofort ansprechend. Es geht um Zauberer, magische Wesen und um London - ein ziemlich vielversprechendes Paket.
Die ersten Seiten haben mich sehr begeistert, allem voran natürlich die Harry-Potter-Anspielungen. Der Protagonist, Peter Grant, ist ein sehr aufgeschlossener, junger Mann, der nicht unbedingt immer ein Blatt vor den Mund nimmt und gern mal auf den Sarkasmus-Zug aufspringt. Sarkasmus aus der Ich-Perspektive kommt immer gut, hier wird er perfekt eingesetzt. Da Peter ein Einwandererkind ist, kommentiert er ab und zu das typisch steife Britische, zieht aber ebenso manchmal über seine eignen Wurzeln her. Beides auf liebe- und humorvolle Weise, dennoch mit Biss.
Peter ist ein Charakter, der einen interessiert, der Ecken und Kanten hat und durch seine forsche Art dem Leser manchmal ein Schmunzeln entlockt. Gott sei Dank, denn Peter trägt die Geschichte. Ohne ihn wäre das Buch nur halb so gut. Das übergeordnete Thema, das Verbrechen, das die Story wie ein roter Faden durchläuft, ist mir vielleicht ein wenig zu abgefahren. Es ist ganz interessant, aber nicht so spannend, dass ich das Buch schnell durchlesen musste, ich habe definitiv nicht mit Peter mitgezittert. Die Auflösung des Falls wirkte für mich ein wenig wie an den Haaren herbeigezogen.
Das Thema Magie ist allem natürlich übergeordnet, allerdings auf sehr skurile Art und Weise, die nicht unbedingt meinen Geschmack getroffen hat. Es war zwar mal etwas anderes, dennoch hat es mich nicht ganz überzeugen können. Vielleicht hat Aaronovitch für ein Buch auch einfach zu viele Themen angeschnitten, denn ganz beleuchten konnte er sie nicht. Es war irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes.
Einige Figuren bleiben die ganze Zeit über etwas rätselhaft, wie z.B. Peters Mentor Nightingale oder die Haushälterin Molly oder Mama Themse. Da es sich aber um den Auftakt einer Reihe handelt, gehe ich davon aus, dass man über diese Charaktere noch mehr erfahren wird.
Sehr gut war, dass man auch ein wenig über die Geschichte Londons und ein bisschen britische Lebenskultur erfährt (Pubs, Bier usw.).
Es sind leider nur drei Sterne geworden, doch ich sehe Potenzial und werde mir die anderen Bücher der Reihe demnächst auch zu Gemüte führen.
Ein Titel, in dem das Wort Engel vorkommt, klingt für mich auf der einen Seite interessant, auf der anderen Seite nach Da lass ich lieber die Finger von, da ich z.B. ungern etwas lesen würde, was sehr in die esoterische oder religiöse Richtung geht. Dies ist hier nicht der Fall, daher finde ich gut, dass ich die Finger nicht davon gelassen habe. Allerdings habe ich das Buch auch nicht mit allzu großer Begeisterung gelesen. Die Story ist auf jeden Fall interessant, war jetzt aber nicht wirklich packend. Der Protagonist Motte, der eigentlich Markus heißt, wird plötzlich über Nacht zum Engel und gilt als einziger seiner Art, denn die Engel sind vor tausenden von Jahren ausgelöscht worden. An und für sich klingt das schon mal nach meinem Geschmack.
In dem Buch gibt es drei Erzählperspektiven. In den Kapitel über Motte finden wir den Ich-Erzähler, in allen anderen den personalen und manchmal auch den auktorialen Erzähler. Dies unterstreicht, dass Motte unser Hauptcharakter ist. Wir erfahren im Laufe der Zeit von verschiedenen Personen, wie es dazu kommt, dass Motte plötzlich ein Engel ist und was das alles zu bedeuten hat. Die Geschichte ist nicht chronologisch, was ich eigentlich ganz gut finde, denn in gewisser Weise schließt sich so am Ende der Kreis. Was mir bei all diesem ganzen Erzähler-und Zeitwechsel aber nicht gefallen hat, ist, dass man eigentlich nur wenig von Motte selbst liest, obwohl sich alles um ihn dreht. Seine Kapitel machen Spaß zu lesen, während ich die anderen schnell hinter mir haben wollte, um wieder was von Motte zu erfahren, was leider so gut wie nicht passiert. Große Sympathie für fast alle anderen Figuren kann ich nicht empfinden, noch gibt es großartige Bösewichte, deren Handlungen große Spannung erzeugen. Die Figuren sind alle doch recht blass und man vermisst richtig, dass man mit ihnen mitfiebern kann.
Die Idee des Buches ist gut, man hätte meiner Meinung nach aber noch mehr daraus machen können, vor allem aus den Figuren! Den zweiten Teil werde ich aber lesen, denn ich will trotz allem wissen, wie es weitergeht.
Bewertung zu "Diana Gabaldon Highland Saga 1,2,3,4,5,6,7 Feuer und Stein, Die Geliehene Zeit, Ferne Ufer, Der Ruf der Trommel, Das Flammende Kreuz, Ein Hauch von Schnee und Asche, Echo der Hoffnung (Highland Saga)" von
Bewertung zu "Tintenwelt 1. Tintenherz" von Cornelia Funke
Bewertung zu "Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele" von Suzanne Collins
Bewertung zu "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" von Jonas Jonasson
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- 05.10.2015