James Sallis

 3,6 Sterne bei 151 Bewertungen
Autor*in von Driver, Stiller Zorn und weiteren Büchern.

Lebenslauf

James Sallis wurde 1944 in Arkansas geboren und verbrachte dort seine Kindheit. Er studierte Literaturwissenschaft in New Orleans und arbeitete anschließend als Lektor und Drehbuchautor. Er übersetzte Raymond Queneau und Puschkin ins Englische und veröffentlichte eine Biografie von Chester Himes. Bekannt wurde er mit seiner Romanreihe um den schwarzen Privatdetektiv Lew Griffin. Seine Kriminalromane wurden mehrfach für Literaturpreise nominiert, u.a. für den Edgar, den Shamus und den Gold Dagger Award. 2008 wurde James Sallis mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet. Er lebt in Phoenix, Arizona.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von James Sallis

Cover des Buches Driver (ISBN: 9783954380015)

Driver

 (62)
Erschienen am 27.08.2012
Cover des Buches Stiller Zorn (ISBN: 9783832162351)

Stiller Zorn

 (16)
Erschienen am 16.05.2013
Cover des Buches Der Killer stirbt (ISBN: 9783935890786)

Der Killer stirbt

 (10)
Erschienen am 11.04.2011
Cover des Buches Driver 2 (ISBN: 9783453437456)

Driver 2

 (11)
Erschienen am 10.02.2014
Cover des Buches Sarah Jane (ISBN: 9783954381371)

Sarah Jane

 (10)
Erschienen am 23.08.2021
Cover des Buches Dunkle Schuld (ISBN: 9783453434103)

Dunkle Schuld

 (10)
Erschienen am 06.07.2009
Cover des Buches Willnot (ISBN: 9783954381029)

Willnot

 (8)
Erschienen am 18.02.2019
Cover des Buches Deine Augen hat der Tod (ISBN: 9783453434417)

Deine Augen hat der Tod

 (8)
Erschienen am 01.02.2010

Neue Rezensionen zu James Sallis

Cover des Buches Sarah Jane (ISBN: 9783954381371)
mapefues avatar

Rezension zu "Sarah Jane" von James Sallis

Leben in Schneekugeln
mapefuevor 2 Jahren

Die einzige Linearität besteht darin, dass der Roman nicht linear ist.

James Sallis skizziert die Welten und Charaktere seiner Protagonisten mit knapper, aber treffender, humorloser Ausdrucksweise. Hinter seinen Sätzen verbirgt sich eine Sensibilität, gekennzeichnet durch Zynismus, Fatalismus und moralischer Mehrdeutigkeit, eben „noir“. 

Der Roman handelt von einer Frau, die ihren Platz in der Welt findet, aber ihrer Vergangenheit nicht entfliehen kann. Sallis versprüht tiefe Empathie für zentrale und nebensächliche Charaktere. Sarah begann als 7jährige ein Tagebuch zu führen. Kryptisch und zugleich mit dunkler Spannung ihr Bekenntnis: "Aber ich habe nicht die Sachen gemacht, die man mir andichtet. Zumindest nicht alle."

Zunächst rurales Noir auf Daddys Hühnerfarm und seiner Ansicht von privater Justiz: „Wir stammen aus einer guten Hillbilly-Familie. Wir rufen nicht die Polizei.“ Einer Mutter, die hin und wieder auf unbestimmte Zeit verschwindet. Dieses unstete rastlose Streben wird für Sarah bezeichnender Charakterzug. Mit siebzehn verschwindet sie, setzt sich in den Bus ohne Ziel und Plan, steigt einfach fünfhundert Kilometer weiter wieder aus: Cracker Barn.

Sarah meldet sich nicht ganz freiwillig für einen Militäreinsatz im Irak, kehrt traumatisiert zurück, arbeitet als Köchin, bringt mehrere unglückliche Beziehungen hinter sich, holt ihren Collegeabschluss nach, wird schließlich eine engagierte Polizistin und findet in ihrem Vor­gesetzten und Mentor Calvin ‚Cal‘ Phillips einen Seelenverwandten, dem gegenüber sie sich öffnen und über ihre Vergangenheit sprechen kann. Als Cal plötzlich verschwindet findet sich Sarah unversehens als Sheriff wieder.

Ein Verbrechen, das mehrere Jahre zurückliegt, holt Sarah ein, als ein FBI-Mann auftaucht, um in ihrem Umfeld zu recherchieren. Als er eines Tages mit „professionell“ gebrochenem Genick gefunden wird, sind die Umstände seines Todes schwer zu klären, und Sarah, die mehr ahnt, als sie preisgibt, gerät unter Druck. Ihr junger Kollege KC scheint unter die oberflächliche Kruste blicken zu können.

Bei weitem kein klassischer Krimi, wenn überhaupt, dann mehr philosophische Einlassungen der Protagonisten. Gesprächsfetzen und Gedanken, die ineinanderfließen, Texteinschübe entführen in neue Gegenden und Zeitphasen, das alles ist keine leichte Kost und verlangt vom Leser höchste Konzentration.

Einfach und flüssig zu lesen ist „Sarah Jane“ nicht, aber ein intellektuelles Vergnügen.

Cover des Buches Sarah Jane (ISBN: 9783954381371)
renees avatar

Rezension zu "Sarah Jane" von James Sallis

Geheimnisse
reneevor 2 Jahren

Der Hauptcharakter und die titelgebende Figur Sarah Jane Pullman ist ein guter Cop mit einer komplizierten Vergangenheit. Denn genau diese Vergangenheit hat sie längere Zeit nie irgendwo fest Fuß fassen lassen, immer zog es sie wieder fort, Bindungen waren nicht Sarahs Ding. Ihre problembehaftete Vita machte etwas mit ihr, denn die Angst vor weiteren Enttäuschungen verändert, lässt Mauern wachsen, lässt eine innere Härte entstehen. Bis sie schließlich in einer Kleinstadt namens Farr landet und dort auf den Sheriff Cal stößt, hier ändert sich etwas in Sarah, Cal nimmt sich ihrer an, weil er in ihr etwas spürt, weil er in ihr etwas wahrnimmt. Er bildet sie aus, fordert und fördert sie, stützt und formt sie, bis er schließlich verschwindet. Sarah Jane sucht nach ihm und findet Geheimnisse. Geheimnisse, welche auch sie selbst hütet, wie wahrscheinlich jeder Mensch auf der Erde Geheimnisse hat. Nur die Intensität dieser Geheimnisse variiert. Doch nicht nur Sarah Jane sucht nach Cal. Auch das FBI sucht, und findet. Und auch Sarahs Geheimnisse haben plötzlich eine neue Gewichtigkeit.

Die Schreibe wirkt nicht zusammenhängend, eher ist das Buch zerrissen, zerstückelt, dennoch aber sehr spannend und der Autor zeigt deutlich, dass er richtig gut schreiben kann. Das Zerstückelte, das Zerrissene gibt nach und nach Geheimnisse preis. Dennoch lässt es auch einiges offen. Es sind Fragmente aus Sarahs Leben, Fragmente, die berühren und Erklärungen liefern, aber eben nicht alles erklären und durch dieses noch Fehlende Möglichkeiten offenlassen.

Und wenn Sarah Jane über sich selbst sagt "Ich habe nicht die Sachen gemacht, die man mir andichtet. Zumindest nicht alle." weckt sie eine Neugier in mir. Und Deutungsmöglichkeiten. "Sarah Jane" ist kein vollkommen normaler Krimi, wirkt eher wie ein unvollständiges Psychogramm einer interessanten Frau, das gerade durch die Leerstellen Deutungen erzeugt. Und durch die markante und eckige Antiheldin Sarah Jane Möglichkeiten entstehen lässt. Gerade weil sie eine Polizistin ist, gerade weil sie keine weiteren Enttäuschungen erleben möchte/erleben kann. 

Cover des Buches Sarah Jane (ISBN: 9783954381371)
K

Rezension zu "Sarah Jane" von James Sallis

Verwirrend und eintönig
kurti66vor 2 Jahren

Sarah Jane ist eine empathielose Killerin auf der Flucht vor ihren Mitmenschen und sich selbst. So in etwa könnte man den Inhalt des Buches in einem Satz wiedergeben. Es ist Sallis' Sprache, die einen in den Bann zieht, präzise wie ein Scharfschützengewehr und kalt wie Eis. Aber leider zerrinnt diese Faszination mit jedem neuen Kapitel wie Butter in der heißen Sonne: es gibt keine stringente Handlung; ständig werden neue Charaktere eingeführt, die Erzählung mäandert zwischen Vor- und Rückblendungen und sobald man in das Geschehen eingetaucht ist, wird ein neues Tableau mit neuen Akteuren und Handlungssträngen eröffnet. Alle Fragen bleiben offen. Dabei wird die zu Beginn faszinierende Sprache mit der Zeit nervtötend, denn Sallis kann nur diesen Ton: es gibt keine emotionalen Abweichungen. Erotische Szenen kommen nicht vor, auch wenn Sarah Jane die Partner wechselt  wie unsereins die Hemden. Intimität reduziert sich auf das gemeinsame Kochen. 

 Vielleicht sollte man die knapp 210 Seiten dieses  Büchleins am Stück lesen, damit man einigermaßen die Absichten des Autors und den Charakter Sarah Janes verstehen kann. Ich bin jedenfalls total enttäuscht.  

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