AlexandraK
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AlexandraKs Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Meine wundervolle Buchhandlung" von Petra Hartlieb
Bewertung zu "Meine Adresse ist: Saargemünd" von Alfred Döblin
Christian Sievers ist allen bekannt, die heute oder das heute-journal schauen. Jahrelang war er Auslandskorrespondent im Nahen Osten für das ZDF. In seinem Buch Grauzonen erzählt er von Erlebnissen, die es nicht in eine Sendung geschafft haben. Er erzählt von Menschen und Regionen, die uns fremd und weit weg erscheinen und zumindest in meinem Fall weckt er auch Sympathien für die Region des Nahen Ostens.
Das Buch ist in 3 Teile geteilt: Davor, Draussen und Drinnen.
Im ersten Teil erzählt der Autor, wie er zum Journalismus gekommen ist und auch seine ersten Schritte als Journalist.
Der zweite Teil ist der größte Teil. Darin geht es um seine Zeit als Auslandskorrespondent im Nahen Osten. Knappe 5 Jahre war er im Auslandsstudio Tel Aviv und hat entsprechend viel zu erzählen. Dieser Teil war für mich auch definitiv der Spannendste, was nicht heißt, dass die anderen Teile langweilig waren. Am Ende des zweiten Teil sind dann ein paar Seiten mit Fotos von Christian Sievers in Aktion eingefügt. Das macht die Geschichten noch greifbarer, noch realer oder auch absurder.
Im dritten Teil geht es dann um seine Zeit nach der Rückkehr aus Tel Aviv. In dem Teil werden dann auch grundlegende Fragen und Themen zum Journalismus bearbeitet. Sievers zeigt auf, in welchem Dilemma Journalisten zuweilen stecken und welchem Druck sie ausgesetzt sind und welche Schwierigkeiten sie hin und wieder zu überwinden haben.
Spannend und in einem angenehmen Schreibstil bringt uns Christian Sievers das journalistische Leben mit all seinen Höhen und Tiefen näher. Die Lektüre zieht einen in den Bann, man spürt das Adrenalin, als wäre man selbst gerade Reporter. Es wühlt einen auf und lässt den Leser nachdenklich zurück. Wie gehen wir mit Medien um? Wie gehen wir mit Journalisten um? Respektvoll, wie sie es eigentlich verdient haben? Wie konsumiere ich Nachrichten? Und noch viele Fragen mehr treiben einen nach der Lektüre um.
Ich hoffe, dass nach der Lektüre dieses Buches keiner mehr teilweise abschätzig über „die Medien“ spricht, sondern auch an die Menschen dahinter denkt. Menschen, die für Nachrichten teilweise ihr Leben riskieren. Sie stehen mitten im Krieg während wir abends gemütlich auf dem Sofa die Nachrichten schauen. Und letztlich erkennen die Leser hoffentlich, dass die Welt nich nur schwarz-weiss ist, sonder dazwischen ganz schön viele Grauzonen liegen.
Bewertung zu "Mein wunderbares Bücherboot" von Sarah Henshaw
Sarah Henshaw kauft sich ein altes Narrowboat eröffnet darauf einen Buchladen und schippert damit 6 Monate durch England. Dabei erlebt sie allerlei Abenteuer, von denen sie in diesem Buch erzählt. Eine wahre Achterbahn der Gefühle. Die Autorin lernt einige interessante Menschen kennen und meistert das harte Leben auf Englands Kanälen ganz alleine. Durch die kurzen Kapitel und den angenehm leichten Schreibstil lässt sich das Buch sehr gut lesen.
Doch leider gibt es für mich auch einen Kritikpunkt. An manchen Stellen ließ mich die Autorin fassungslos und erschüttert zurück. Ihre zuweilen maßlose Naivität regte mich wirklich wahnsinnig auf. Wie man mit rund 30 Jahren immer noch so unbedacht und blauäugig durch die Welt wandern kann ist mir ein Rätsel.
Um ihren Traum zu leben, begab sie sich in existenzbedrohende Situationen. So tauschte sie Bücher gegen Essen, Herberge und andere Dienstleistungen. Und selbst als ihr Boot ausgeraubt wird und sie auf die Täter trifft, tritt sie denen fast gleichgültig gegenüber.
Auch ärgerte es mich wirklich sehr, dass sie nach der gescheiterten Reise mit der Book Barge nach Paris reist, schon wieder ohne Plan, ohne Geld nur mit Hoffnung und Zuversicht im Gepäck. Manche mag das begeistern, mich ärgert diese Naivität. Entschuldigung, aber wenn ich 6 Monate lang fast verhungert bin, auf Spenden angewiesen bin und dann immer noch an einem Traum festhalte, der zu diesem Zeitpunkt und ohne Mittel nicht erfolgreich ist, dann ist das für mich vollkommen unverständlich. Zum Glück kamen solche Kapitel, die mir den Blutdruck in die Höhe trieben, sehr selten vor. Doch es hat mich eben auch gelehrt, dass es manchmal besser ist einen Traum loszulassen oder ihn wenigstens ruhen zu lassen bis die Zeit dafür gekommen ist.
Letztlich finde ich es ein gelungenes Buch mit tollen Geschichten, geschrieben in einem sehr angenehmen Stil. Sarah Henshaw ist unglaublich belesen und schreibt mit viel Humor. Ich kann das Buch also trotz ein paar Schwächen (subjektiv!) weiterempfehlen.
Bewertung zu "Der Spielmann - Die Geschichte des Johann Georg Faustus" von Oliver Pötzsch
Oliver Pötzsch hat mit "Der Spielmann" einen historischen Roman über den echten Faust geschrieben.
Über mich
- weiblich
- 11.02.1995
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