Bücher mit dem Tag "anthony ryan"

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13 Bücher

  1. Cover des Buches Rabenschatten - Das Lied des Blutes (ISBN: 9783608949711)
    Anthony Ryan

    Rabenschatten - Das Lied des Blutes

     (363)
    Aktuelle Rezension von: Wortbibliothekar

    Inhaltsangabe:

    Zur Strafe für seine Verbrechen, soll der Krieger, Vaelin, mit einem Schiff zu einem Kampf gebracht werden, bei dem es für ihn um Leben und Tod geht. Ungewiss, ob am Ende der Tod auf ihn wartet, möchte er seine eigene Geschichte erzählen und, dass diese niedergeschrieben wird.

    Nachdem sein Vater ihn in den Sechsten Orden gebracht hat, beginnt für Vaelin ein hartes Leben, voller Kampftraining, Entbehrungen und der Aussicht auf Gewalt und Tod, wenn er seine Ausbildung irgendwann beendet hat. Denn die Jungen im Sechsten Orden lernen das Kämpfen und Morden und gelten nicht umsonst als die stärksten Kämpfer.

    Aber Vaelin findet auch Gefährten, die ihm eine neue Familie werden, während er herauszufinden versucht, welche Mächte in der Welt spielen und warum sein Vater ihn wirklich zum Orden gegeben hat.


    Meinung:

    Ich stehe dem Buch auch am Ende immer noch etwas zwiespältig gegenüber.

    Es ist wirklich gut geschrieben, der Schreibstil flüssig und sehr beschreibungslastig. Es wird alles bildlich und verständlich geschildert. Und auch die Handlung ist interessant. Es passiert immer etwas Spannendes und/oder Informatives, was mich als Leserin mitgezogen hat. Und die Figuren sind durchweg sympathisch und es hat mir viel Spaß gemacht zu verfolgen, wie sie weiter zusammenwachsen und zu einer neuen Familie werden.

    Die Welt und die Handlung machen viel Spaß, sind groß und weitläufig gestaltet und bieten sehr viel Raum für eine sehr spannende Geschichte. Die verschiedenen Orden, Länder und Ansichten und deren Konflikte und Probleme haben mir gut gefallen.

    Auf der anderen Seite wirkt vieles trocken und distanziert, sodass ich die Figuren zwar interessant finde, aber es bis zum Schluss nicht geschafft habe, eine große Bindung aufzubauen. Weshalb ich bin deren Schicksale nicht immer mitgenommen wurde. Auch habe ich es nicht geschafft, wirklich in die Welt einzutauchen und mich auf sie einzulassen. Ich hatte immer das Gefühl nur darüber zu schweben und eine zwar spannende Geschichte zu verfolgen, aber diese nicht wirklich zu fühlen.


    Fazit:

    Eine durchaus spannende Geschichte mit einer großen und interessanten Welt, die mich aber leider bis zum Schluss von Band 1 noch nicht so recht abholen konnte.

  2. Cover des Buches Rabenschatten - Der Herr des Turmes (ISBN: 9783608949728)
    Anthony Ryan

    Rabenschatten - Der Herr des Turmes

     (186)
    Aktuelle Rezension von: Petra78

    Schon beim 1. Teil hatte ich Probleme mit den Erzählsträngen in der Gegenwart, da sie für mich die spannende Geschichte unterbrochen haben. Am besten fand ich da den Teil der Ausbildung der Jungen, alles danach war noch interessant, aber blieb nicht wirklich in Erinnerung.
    Jetzt, beim 2. Teil, verliert mich die Geschichte mit jeder Seite mehr. Die verschiedenen Erzählperspektiven - obwohl ich das normalerweise wirklich gut finde - können mich nicht begeistern. Irgendwie hat die Geschichte seinen Reiz für mich verloren. Und um ehrlich zu sein, kann ich rückblickend nicht sagen, was wirklich passiert ist. Bei diesem Buch gibt es keine einzige Szene, die mir sofort vor das innere Auge poppt. Ein Hinweis darauf, dass es nichts besonderes ist, sondern in dem Brei vieler ähnlicher Fantasyromane verschwindet.
    Schade, ich hatte mir soviel von dieser Reihe erhofft.

  3. Cover des Buches Der Paria (ISBN: 9783608980912)
    Anthony Ryan

    Der Paria

     (96)
    Aktuelle Rezension von: Rosenthal

    Das Buch fängt wie ein solides 5 Sterne Buch an. Richtig gut geschrieben. Moralisch graue, glaubwürdige Charaktere, gute Detailbeobachtung. Man kann sich alles sehr gut vor seinem inneren Auge vorstellen. Dann nach etwa 1/5 rutscht das Buch plötzlich ab zu etwa 3 Sternen. Es wird langweilig. Es wirkt wie von einem anderen Autoren geschrieben, oder vom selben, mit sehr viel weniger Elan. Es steigt dann langsam auf 4 Sterne und endet dankenswerterweise wieder bei 5 Sternen.

    Im Buch geht es um das Leben eines Jungen Mannes, der verschiedenen Episoden, in verschiedenen Gesellschaften durchlebt. Erst als Outlaw, dann als Soldat, dann in eine Art Kloster, dann in einer Mine, dann in einem religiösen Zirkel, dann in einer Söldnertruppe. Die eigentliche Backstory entfaltet sich erst im letzten Akt. Das hätte für meinen Geschmack etwas früher kommen können. Gerade die Episode in dem "Kloster" und die in der Mine hätte man um 80-100 Seiten kürzen können.

    Allgemein aber: Gutes Buch, mit vielen Highlights, aber alles in allem "nur" 4 Sterne.


  4. Cover des Buches Das Erwachen des Feuers (ISBN: 9783608982428)
    Anthony Ryan

    Das Erwachen des Feuers

     (143)
    Aktuelle Rezension von: Bookreader34

    Das Erwachen des Feuers ist der erste Band der Draconis-Memoria-Trilogie von Anthony Ryan und eine Mischung aus Steampunk und Fantasy.

    Die Handlung spielt in einer gesellschaftlich und technologisch grob an das 19. Jahrhundert angelehnten Welt. Es gibt zwei Großmächte, das corvantinische Kaiserreich und das mandinorianische Eisenboot-Handelssyndikat (auch kurz Eisenboot genannt). Seit der Entdeckung des Kontinents Arradsia und der Drachen spielt deren Blut eine wichtige Rolle in der Weltwirtschaft.

    Denn einigen Menschen, den Blutgesegneten, verleiht Drachenblut (das meist nur als Produkt bezeichnet wird) je nach Art verschiedene Fähigkeiten. Zum Beispiel macht das Blut der grünen Drachen einen Blutgesegneten unter anderem stärker und schneller. Außerdem kann es auch für Medizin verwendet werden.

    Claydon „Clay“ Torcreek, ein Krimineller, soll an einer Expedition in das kaum erforschte Inland Arradsias teilnehmen. Diese hat das Ziel, die nur aus Berichten der ersten Siedler bekannten weißen Drachen zu suchen. Denn das Blut der gezüchteten Drachen verliert langsam seine Wirkung und wilde Drachen der bekannten Arten sind immer schwerer zu finden.

    Lizanne Lethridge, eine Agentin der Abteilung Außergewöhnliche Maßnahmen von Eisenboot, soll einen geheimnisvollen, alten Apparat finden, den ein corvantinischer Adeliger besitzt und der den Weg zu den weißen Drachen weisen soll. Außerdem soll sie während der Expedition in Kontakt mit Clay bleiben und mit ihm Informationen austauschen.

    Leutnant Corrick Hilemore tritt währenddessen seinen Dienst als zweiter Offizier an Bord der EPS Gute Gelegenheit an, einem Kriegsschiff der Eisenbootmarine, das in den Gewässern um Arradsia unterwegs ist.

    Das Erwachen des Feuers ist sehr spannend, mir war beim Lesen wirklich nie langweilig. Es gibt in allen drei Handlungssträngen, in Lizannes besonders in der zweiten Hälfte des Romans, viel Action, sowie ein paar überraschende Wendungen. Die Welt wird ziemlich detailreich beschrieben.

    Es kommt im Lauf der Handlung immer wieder zu Angriffen durch Drachen, die plötzlich außergewöhnlich aggressiv sind und sich außerhalb ihrer üblichen Gebiete aufhalten, und die Ureinwohner Arradsias sowie See- und Landschlachten mit dem corvantinischen Militär und Piraten. Ein paar der Gewaltdarstellungen, vor allem wenn Drachen beteiligt sind, sind ziemlich brutal.

    Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht der drei Hauptcharaktere geschildert. Da nie zwei Kapitel nacheinander aus der Sicht desselben Charakters geschildert werden, hätte ich mir in manchen Fällen eine kurze Erinnerung daran gewünscht, was in dem Handlungsstrang als letztes passiert ist.

    Meistens konnte ich die Gefühle, Gedanken und Handlungen der Hauptcharaktere gut nachvollziehen. Nur in ein oder zwei Fällen haben sie plötzlich eine Erkenntnis, die mir aufgrund dessen, was sie zu diesem Zeitpunkt wissen, etwas unglaubwürdig erscheint.

    Der Schreibstil ist im Allgemeinen flüssig und gut zu lesen. Der Prolog, der in Form eines Berichts an den Vorstand von Eisenboot über einen Vorfall mit einem schwarzen Drachen geschrieben ist, der später noch eine wichtige Rolle spielt (der Vorfall, nicht der Drache), ist der Form entsprechend ziemlich nüchtern geschrieben, aber nicht der Rest des Romans.

    Der Hauptteil ist in drei große Abschnitte mit jeweils einem eigenen Titel geteilt, die wiederum jeweils in diverse nur durchnummerierte Kapitel unterteilt sind. Jeder der drei Abschnitte beginnt mit einem Zitat aus dem fiktiven Buch Plasmologie für Laien über Drachenblut und Blutgesegnete.

    Noch vor der Handlung befinden sich eine Weltkarte, die nur die Umrisse der verschiedenen Kontinente und Inseln zeigt und nur mit den Bezeichnungen der verschiedenen Länder beziehungsweise Kontinente und Meere beschriftet ist, und eine detaillierte Karte von Arradsia, die sehr hilfreich zur Orientierung ist. Nach der Handlung folgt noch ein Personenregister mit so ziemlich allen vorkommenden Charakteren.

    Eine Stadt namens Feros, die immer wieder erwähnt wird, ist leider nirgendwo eingezeichnet. Sie ist zwar kein Handlungsort (die alle in und im Ozean um Arradsia liegen), aber trotzdem hätte ich es besser gefunden, wenn die Stadt wegen ihrer häufigen Erwähnung auch auf einer der Karten zu finden wäre.

    Insgesamt hat mir Das Erwachen des Feuers gut gefallen, ich werde auf jeden Fall noch die anderen beiden Bände der Trilogie lesen.

  5. Cover des Buches Rabenschatten - Die Königin der Flammen (ISBN: 9783608949735)
    Anthony Ryan

    Rabenschatten - Die Königin der Flammen

     (103)
    Aktuelle Rezension von: Arius

    Der letzte Band der Rabenschatten-Trilogie erzählt von einem Krieg. Es gibt zahlreiche Schlachten und etliche Tote. Bedauerlicherweise verliert sich die Geschichte in Einzelheiten und Schlachtenglück. Meines Erachtens schleppt sich die Geschichte ein wenig dahin. Glückliche Fügungen treten auf und bringen das Werk dann zu einem raschen Ende. Dennoch bietet der dritte Teil immer noch gute Unterhaltung.

    Vaelin Al Sorna, der Hauptprotagonist der Reihe hat in diesem Band geschwächelt. Vermutlich lag es daran, dass der Autor ihm die Gabe genommen hat. Das Lied des Blutes ist verstummt. Und diesmal für immer. Doch dass Vaelin das Kämpfen darauf neu lernen muss, ist lachhaft. Er ist sein Leben lang zum Kämpfer ausgebildet worden. Diese Fähigkeit hatte nichts mit dem Lied zu tun.

    Helden verändern sich im Laufe einer Handlung. Das ist ein normaler Prozess. Doch Vaelin hat sich in mehrfacher Hinsicht verändert. Er ist etwas älter, etwas weiser und wurde durch die Ereignisse im zweiten Band komplett auf Mittelmaß zurückgestutzt. Trotz aller Abenteuer, die er im vorliegenden Werk besteht, trauert er seiner verlorenen Kraft nach und muss sich vermehrt auf seine Begleiter verlassen. Dies wäre grundsätzlich kein Problem, würden diese die richtige charakterliche Tiefe besitzen – denn die Handlung wird pro Band immer fragmentierter. Waren im ersten Teil der Reihe noch so gut wie alle wichtigen Charaktere zusammen, hat sich das über den zweiten Teil ziemlich aufgelöst

    Auch diesmal wird die Handlung von mehreren Personen getragen. Wir verfolgen den Weg derselben fünf Protagonisten, die bereits im zweiten Band zu Wort gekommen sind. Leider bleiben auch diese Protagonisten viel schuldig. Manche von ihnen sind auf ihre Kämpfe reduziert. Das Ende kommt dann relativ abrupt. Auf knapp vierzig Seiten wird der Schluss der Trilogie abgehandelt, der sich vorher über hunderte Seiten gestreckt hat.

    In diesem Band ging es vor allem um Königin Lyrna Al Nieren. Sie ist schön, intelligent und klug jedoch eine eiskalte Herrscherin. Sie schafft es ihr Volk für einen Krieg zu begeistern, doch sobald es zur Schlacht kommt, schwächelt die Handlung. Schlacht folgt auf Schlacht. 

    Die beschriebenen Szenen ähneln sich nach einiger Zeit sehr. Dazu kommen noch einige Logiklöcher. Plötzlich erscheint Voloria schwach, obwohl es stärker als das Alpiranische Reich sein soll, welches wiederum deutlich mächtiger ist als die vereinten Königslande. Warum erscheint Voloria plötzlich so wehrlos? Königin Lyrna gelingt es anscheinend mühelos ein riesiges Heer aufzustellen und zu unterhalten. Dies erschließt sich mir nicht wirklich. Immerhin ging diesen neuen Auseinandersetzungen eine verlustreiche und gescheiterte Invasion voraus, sowie der Angriff der Volorianer auf die Königslande, bei welchem viele Landstriche entvölkert und zerstört wurden.

    Dafür lernen wir neue interessante Figuren kennen, müssen uns aber von einigen liebgewonnenen Freunden verabschieden. Schließlich befinden wir uns im Krieg. Und dieser geht bekanntlich nicht ohne Schaden ab. Am Ende treffen die verschiedenen Stränge zum großen Showdown aufeinander. Am Schluss ist der Feind besiegt und Friede herrscht. Wie der Sieg zustande kam, erscheint bei genauem Nachdenken unglaubwürdig. Zudem erfahren wir nicht wirklich, was den Antagonisten zu seiner Bösartigkeit verholfen hat. Aber was solls. Es muss nicht immer alles hinterfragt werden.

    Der Abschluss der Trilogie war für mich leider der schwächste Band der Reihe. Es fehlten richtige Höhepunkte und das Ende wurde recht schnell abgehandelt. 

  6. Cover des Buches Das Heer des Weißen Drachen (ISBN: 9783608983630)
    Anthony Ryan

    Das Heer des Weißen Drachen

     (93)
    Aktuelle Rezension von: Bookreader34

    Das Heer des weißen Drachen ist der zweite Band der Draconis-Memoria-Trilogie von Anthony Ryan und eine Mischung aus Steampunk und Fantasy.

    Nach den Ereignissen im ersten Band wollen die Langgewehre und die Besatzung der Gute Gelegenheit unter dem Kommando von Hilemore ins Südpolargebiet zu dem Ort reisen, den Clay in seiner Vision gesehen hat. Sie hoffen, dort etwas zu finden, das gegen den weißen Drachen und sein Heer von anderen Drachen und Verderbten hilfreich ist.

    Lizanne wird in der Zwischenzeit als Mitglied einer diplomatischen Delegation zum corvantinischen Kaiserreich geschickt. Diese soll eine Allianz vereinbaren, um sich der Bedrohung durch den weißen Drachen gemeinsam zu stellen. Doch sie selbst soll währenddessen als Häftling getarnt in die gefährliche Gefängnisstadt Scorazin eingeschleust werden. Denn es gibt einen Hinweis, dass der Verrückte Tüftler, der mehr über den weißen Drachen zu wissen schien, dort lebt, obwohl er schon vor langer Zeit gestorben sein soll.

    Diesmal gibt es noch einen vierten Hauptcharakter und zwar einen überlebenden Morstaler, der durch den weißen Drachen in einen Verderbten umgewandelt wird. Dieser zwingt ihn, an den Vorbereitungen und dem Beginn seines Eroberungszugs teilzunehmen. Doch er behält anders als viele andere seine Persönlichkeit und versucht das zu verheimlichen.

    Das Heer des weißen Drachen ist wieder sehr spannend und es gibt wieder eine gute Portion Action und ein paar überraschende Wendungen und Enthüllungen. Zu letzteren gehört auch der Ursprung der Drachen und Blutgesegneten. Im Lauf der Handlung gibt es natürlich wieder einige Kämpfe und manche der Gewaltschilderungen sind auch wieder recht brutal.

    Die Welt wird wie im Vorgänger ziemlich detailreich beschrieben und die Handlung wird wieder abwechselnd aus der Sicht der Hauptcharaktere erzählt. Ihre Gefühle und Gedanken werden ebenfalls wieder gut geschildert, so dass ich ihre Handlungen meistens gut nachvollziehen konnte. Der Schreibstil ist wie im Vorgänger flüssig und gut zu lesen.

    Der Hauptteil ist erneut in drei große Abschnitte mit jeweils einem eigenen Titel geteilt, die wiederum jeweils aus diversen nur durchnummerierten Kapiteln bestehen. Jeder der drei Abschnitte beginnt diesmal mit einem mehrseitigen Zeitungsartikel einer mandinorianischen Zeitung über Fälle von Brandstiftung, die natürlich mit der Handlung zusammenhängen.

    Noch vor der Handlung befinden sich wieder die gleichen Karten wie in Das Ewachen des Feuers. Zusätzlich gibt es diesmal aber eine Karte, die den Teil des Kaiserreichs zeigt, in dem Lizannes Handlungsstrang stattfindet, und eine Karte des Gebiets, zu dem die Langgewehre und die Crew der Gute Gelegenheit wollen. Beide Karten sind wieder hilfreich zur Orientierung.

    Nach der Handlung gibt es diesmal auch wieder ein Personenregister mit so ziemlich allen vorkommenden Charakteren. Außerdem gibt es einen Anhang mit den Regeln von Pastasch, einem corvantinischen Kartenspiel, das wohl ein bisschen Poker ähnelt, aber zusätzlich mit Würfeln gespielt wird.

    Das detailreiche Titelbild finde ich zwar hübsch. Nicht gut finde ich aber, dass neben dem weißen Drachen darauf Ritter mit Speeren zu sehen sind. Das erweckt den falschen Eindruck, dass Das Heer des weißen Drachen in einer mittelalterähnlichen Welt spielt, was eben nicht stimmt.

    Insgesamt hat mir auch Das Heer des weißen Drachen gut gefallen.

  7. Cover des Buches Blood Song (ISBN: 9780425281598)
    Anthony Ryan

    Blood Song

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Anthony Ryan schreibt unter einem Pseudonym. Ich konnte nicht herausfinden, wie der britische Autor tatsächlich heißt, aber ich habe erfahren, dass er sich zu diesem Schritt entschied, weil er während der Entstehung seines Debüts „Blood Song“ als Beamter arbeitete. Parallel zu seinem Job studierte er damals zusätzlich in Teilzeit mittelalterliche Geschichte, weshalb sechseinhalb Jahre vergingen, bis er seinen Roman fertigstellte. Seine Arbeit war zuerst jedoch nicht von Erfolg gekrönt: er fand keinen Agenten. Daher beschloss er, „Blood Song“ im Selfpublishing zu veröffentlichen. Das Buch wurde von der Leserschaft begeistert aufgenommen und weckte dadurch das Interesse des Verlagsriesen Penguin, der Ryan einen Vertrag über drei Bücher anbot – die Geburtsstunde der Trilogie „Raven’s Shadow“. Ende gut, alles gut.

    Nach Jahren der Gefangenschaft erblickt der berüchtigtste Häftling des Alpiranisches Reiches wieder die Sonne. Vaelin Al Sorna weiß, dass er nur befreit wurde, um zu sterben. Ein Schiff soll ihn auf die Meldeneischen Inseln bringen, wo er ein gnadenloses Duell auf Leben und Tod ausfechten wird. Auf seiner Reise begleitet ihn der kaiserliche Geschichtsschreiber Verniers, der nicht widerstehen kann, den Hoffnungstöter persönlich zu befragen. Vaelin erzählt ihm seine Geschichte. Er berichtet von seiner Kindheit und Ausbildung im strikten Sechsten Orden der Vereinigten Königslande, seiner Zeit als Glaubenskämpfer, den Kriegen als Schwert des Königs und dem Blut an seinen Händen. Doch sein größtes Geheimnis behält er für sich: die mysteriöse Macht, die in seinen Adern flüstert und ihn lehrt, zu sehen. Er kann nicht riskieren, Verniers einzuweihen, denn hinter dem Gewebe der Welt giert eine bösartige Kreatur danach, die Kontrolle über die gesamte Menschheit an sich zu reißen. Vaelin ist der einzige, der ihre Pläne vereiteln kann. Er ist der Rabenschatten. Sein Lied ist noch nicht gesungen.

    Zwischenzeitlich dachte ich, ich würde es niemals fertigbringen, „Blood Song“ zu rezensieren. Ewig habe ich auf diesem Trilogieauftakt herumgedacht, habe versucht, ihn auseinanderzunehmen und meine Gefühle beim Lesen zu analysieren. Wieder und wieder nahm ich Anlauf. Wieder und wieder rannte ich gegen eine Wand und holte mir eine blutige Nase. Möglicherweise habe ich irgendwann sogar meinen Laptop angeschrien und das Buch gedanklich als fieses, gemeines Biest betitelt, weil ich keinen Ansatz fand, immer wieder abrutschte und mit allem, was ich (digital) zu Papier brachte, unzufrieden war. Ich musste mich fragen, was da los war, warum ich so fürchterlich blockierte. Ich verrate es euch: ich verstrickte mich immer tiefer in meiner Frustration, weil ich den Auftakt der „Raven’s Shadow“-Trilogie besser bewerten wollte, als er ist. Ja, das klingt hart, ich weiß. Doch in meiner aktuellen Lage hilft nur brutale Ehrlichkeit. „Blood Song“ ist kein schlechtes Buch, das möchte ich klarstellen. Ich freue mich für alle, die die Lektüre begeistert genossen und will absolut nicht abstreiten, dass Anthony Ryan einen guten Job machte, als er es völlig im Alleingang schrieb und veröffentlichte. Aber sehen wir den Tatsachen ins Auge: ich hätte keine Schwierigkeiten, diesen Roman zu besprechen, hätte er bei mir mehr Eindruck hinterlassen. Meiner Meinung nach ist „Blood Song“ ganz stinknormale, durchschnittliche High Fantasy. Die Euphorie, die offenbar viele Rezensent_innen dafür empfinden, teile ich nicht. Ich sehe darin nichts Besonderes und erst recht keine Offenbarung. Es enthält einige interessante Ideen und leitet eine verschachtelte, komplexe Geschichte ein, die der perfekte Nährboden für zahlreiche spannende Konflikte ist – das ändert jedoch nichts daran, dass mich Ryans blutleerer Schreibstil emotional nicht abholte. Ich empfand keine Leidenschaft, kein Feuer und habe die meisten Entwicklungen distanziert hingenommen. Mein Interesse war stets rein intellektueller Natur; beispielsweise wollte ich natürlich herausfinden, wie Ryan die Rahmenerzählung der Gegenwart, in der sein Protagonist Vaelin Al Sorna als Gefangener des Alpiranischen Reiches auf die Meldeneischen Inseln verschifft wird und ein langes Gespräch mit dem kaiserlichen Historiker Verniers führt, mit der Binnenhandlung der Vergangenheit, die Vaelins Werdegang detailliert beschreibt, zusammenführt. Ebenso nahm ich das interessante Worldbuilding, das die Kultur des mittelalterlichen Europas mit den religiösen Merkmalen eines Ahnenkults kombiniert, wohlwollend zur Kenntnis. Dennoch funkte es nicht, weil ich nicht an Vaelin herankam, der so wenig in Kontakt mit seinen Gefühlen steht, dass er auch mir den Zugang verwehrte. Ohne eine emotionale Bindung an die Hauptfigur las sich „Blood Song“ für mich spröde und abstrakt. Nicht einmal ich kann rund 600 Seiten High Fantasy bejubeln, wenn mein Herz schweigt.

    Die High Fantasy nimmt in meiner Lesewelt eine Sonderrolle ein. Es ist mein Lieblingsgenre, für das ich – zugegeben – gern mal ein Auge zudrücke. Meine Erfahrung mit „Blood Song“ beweist allerdings, dass selbst ich Grenzen habe und gewisse Mindestanforderungen erfüllt sein müssen, um diese Nachsicht zu rechtfertigen. So gern sich mein Kopf durchsetzen wollte und mir immer wieder vorbetete, in welcher Hinsicht der Auftakt der „Raven’s Shadow“-Trilogie bemerkenswert ist, gegen die Stimme meines Bauches, den ich als Sprachrohr meines Herzens interpretiere, konnte er nicht bestehen. Ist der Bauch unglücklich, bin ich es auch. Selbstverständlich ist es schade, dass „Blood Song“ bei mir nicht die Reaktion auslöste, die ich mir wahrscheinlich ebenso wünschte wie der Autor Anthony Ryan, doch entschuldigen werde ich mich dafür nicht, denn meiner Ansicht nach war nicht ich das Problem. Hätte Ryan nur ein klein wenig mehr Wert auf die emotionale Ebene seiner Geschichte gelegt, hätte er mich gehabt. Ich werde sehen, ob ihm das in der Fortsetzung „Tower Lord“ besser gelingt.

  8. Cover des Buches Das Imperium aus Asche (ISBN: 9783608984002)
    Anthony Ryan

    Das Imperium aus Asche

     (88)
    Aktuelle Rezension von: Bookreader34

    Das Imperium aus Asche ist der dritte Band der Draconis-Memoria-Trilogie von Anthony Ryan und eine Mischung aus Steampunk und Fantasy.

    Clays Handlungsstrang beginnt genau da, wo er im vorherigen Band aufgehört hat. Die Langgewehre und die Besatzung der Überlegenheit unter dem Kommando von Hilemore kehren aus dem Süden zurück. Sie wollen wieder nach Arradsia, denn dort soll etwas verborgen sein, das beim Kampf gegen den weißen Drachen und sein Heer nützlich sein soll.

    Hilemore versucht in der Zwischenzeit, in der Stadt Stockcombe im Süden Arradsias weitere Unterstützung für den Kampf zu finden, was aber durch die Folgen des Eroberungszugs der Feinde erschwert wird.

    Lizanne kehrt währenddessen aus dem ehemaligen corvantinischen Kaiserreich zurück. Mit der Hilfe von Makario und dem Solargraphen des Verrückten Tüftlers kann sie die in Bastlers Geist verborgenen Erinnerungen freilegen, die Informationen enthalten, die kriegsentscheidend sein könnten.

    Inzwischen rückt das Heer des weißen Drachen immer weiter voran, überrennt eine Stadt nach der anderen und tötet die Bewohner, die nicht fliehen konnten, oder wandelt sie zu Verderbten um. Sirus hofft immer noch auf eine günstige Gelegenheit, um sich und die anderen vom weißen Drachen zu befreien. Schließlich kommt es zu einer großen Schlacht, die über das weitere Schicksal der Menschheit entscheidet.

    Auch Das Imperium aus Asche ist wieder sehr spannend und es gibt auch wieder eine gute Portion Action (sogar noch mehr als in den Vorgängern, vor allem in der zweiten Hälfte) und ein paar überraschende Wendungen und Enthüllungen. Manche der Gewaltschilderungen sind auch diesmal recht brutal.

    Die Welt wird wie in den Vorgängern ziemlich detailreich beschrieben und die Handlung wird wieder abwechselnd aus der Sicht der Hauptcharaktere erzählt. Ihre Gefühle und Gedanken werden auch wieder gut geschildert, so dass ich ihre Handlungen auch diesmal meistens gut nachvollziehen konnte. Der Schreibstil ist wie in den vorherigen Bänden flüssig und gut zu lesen.

    Mindestens gefühlt passiert in diesem Band mehr als in den vorherigen, obwohl er der kürzeste ist. Vielleicht liegt das an den häufigen Kampfszenen, den vor allem in Lizannes Handlungsstrang häufigen Ortswechseln und dem im Vergleich zu den vorherigen Bänden auch recht häufigen Einsatz von Blautrance.

    Der Hauptteil ist wieder in drei große Abschnitte mit jeweils einem eigenen Titel geteilt, die wiederum jeweils aus diversen nur durchnummerierten Kapiteln bestehen. Jeder der drei Abschnitte beginnt in diesem Band mit Einträgen in das Tagebuch von Hilemores Ex-Verlobter Lewella Tythencroft, in denen man erfährt, welche Folgen der Krieg für Eisenboot hat und auch, was aus den Flüchtlingen aus Kerberhafen und Feros wurde.

    Diesmal befinden sich auch wieder einige Karten noch vor der Handlung. Zusätzlich zu den Karten in Das Erwachen des Feuers gibt es in diesem Band noch zwei von Varestia. Alle Karten sind wieder hilfreich zur Orientierung.

    Auch ein Personenregister mit so ziemlich allen vorkommenden Charakteren gibt es wieder. Diesmal gibt es wie in Band 1 wieder keinen Anhang, dafür aber einen Epilog, der wie der Prolog von Band 1 in Form eines Berichts geschrieben ist und die Handlung der Trilogie befriedigend abschließt.

    Insgesamt hat mir auch Das Imperium aus Asche gut gefallen.

  9. Cover des Buches Das Schwarze Lied (ISBN: 9783608988130)
    Anthony Ryan

    Das Schwarze Lied

     (44)
    Aktuelle Rezension von: Karola_Dahl

    Dieser Band beginnt mit einem Bericht von Obvar, der von Kehlbrand Reyeriks Aktivitäten erzählt. In den brutalen Schlachten und mystischen Geheimnissen schält sich die Hauptperson heraus:

    Der Held Vaelin Al Sorna, der Gesetzlose  jagt,  ist ein großer Krieger aus den Ländern jenseits des Meers, ein Mann auf der Suche nach seinen Freunden Nortah und den anderen. Mehr denn je ist Vaelin in Gefahr bei all seinen Kämpfen nicht nur in Kriegen, vor allem droht ihm Gefahr durch Kehlbrand Reyerik, den Anführer gewaltiger Streitmächte mit Gefolgsleuten, ausgestattet mit besonderen Fähigkeiten. Kehlbrand ist ein Warlord, der sich selbst für ein gottgleiches Wesen hält. Und da existiert ein noch größeres Übel für Vaelin:. Das Schwarze Lied, das sein eigenes Lied des Blutes ersetzen soll, welches ihn einst zum unbezwingbaren Kämpfer machte. Nun ist es kein Segen mehr, sondern ein Fluch. Aber ein zweites, altes Lied antwortet in einer tieferen Tonlage und singt weiter von Tiger und Wolf – von Sho Tsai und seinem Sohn Tsai Lin. Tsai Lin ist jedoch nicht Sho Tsais Sohn. Tsai Lin trägt aber das Blut des letzten Herrschers des Smaragd-Kaiserreichs in sich.

    Das in schwarz gehaltene Cover zeigt einen Kämpfer in Harnisch, bewaffnet mit einer kunstvoll gearbeiteten Stichwaffe – insgesamt ansprechend gestaltet.

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    https://www.lesejury.de/anthony-ryan/buecher/das-schwarze-lied/9783608982183?tab=reviews&s=2#reviews

    https://www.weltbild.de/konto/kommentare

    https://www.buecher.de/go/my_my/my_ratings/

  10. Cover des Buches Queen of Fire (ISBN: 9780425265642)
    Anthony Ryan

    Queen of Fire

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Einen sicheren Job zu kündigen, der ein verlässliches Einkommen garantiert, um hauptberuflich zu schreiben, ist keine leichte Entscheidung. Für Anthony Ryan scheint es trotz dessen eine Erleichterung gewesen zu sein, seine Beamtenstelle nach „Tower Lord“ aufzugeben. Die Erfahrung, täglich während des Pendelns 2.000 Worte produzieren zu müssen, wollte er keinesfalls wiederholen und berichtet, dass er seitdem weniger müde sei. Vielleicht war die Veränderung für ihn auch deshalb befreiend, weil er seine Identität hinter seinem Pseudonym nicht mehr rigoros schützen musste. Als Beamter durfte ja nicht mal ein Foto von ihm in seinen Büchern abgedruckt werden. Mit dem Finale „Queen of Fire“ konnte er wahrscheinlich erstmals die Anerkennung beanspruchen, die seine „Raven’s Shadow“-Trilogie hevorrief. Das muss ein tolles Gefühl gewesen sein.

    Tausende fielen dem Angriff des Volarianischen Kaiserreichs zum Opfer. Unter großen Verlusten wurden die feindlichen Truppen zurückgeschlagen. In den Vereinigten Königslanden herrscht wieder Friede. Dennoch ist Königin Lyrna besessen von dem Gedanken, bald erneut volarianische Segel am Horizont zu entdecken, kommt sie ihnen nicht zuvor. Entschlossen, die Bedrohung, die auch sie beinahe das Leben kostete, ein für alle Mal auszulöschen, schließt sie nie dagewesene Allianzen mit allen Völkern der Königslande und entsendet ihre Armee ins unbekannte Feindesland. Doch das Volarianische Reich ist trotz seiner Macht kaum mehr als eine Marionette. Seit Jahrhunderten intrigiert der finstere Verbündete im Verborgenen, um die Welt nach seinen Wünschen neu zu formen. Mit herkömmlichen Mitteln kann er nicht getötet werden; wer ihn besiegen will, muss zu seinen Ursprüngen zurückkehren. Der einzige, dem dies gelingen könnte, ist Vaelin Al Sorna, dessen Blutlied seit ihrer letzten Konfrontation verstummte. Blind und taub kann Vaelin lediglich erahnen, was sein unmenschlicher Gegner plant. Nur eines ist gewiss: die Zeit versteckter Ränkespiele ist vorbei.

    Ich kann mir nicht helfen, für mich fühlte sich „Queen of Fire“ nicht wie das Finale einer Trilogie an. Nicht, dass es kein Abschluss wäre, das ist es durchaus und die Geschichte bietet zweifellos zahlreiche heroische Szenen, die typisch für das Ende eines High Fantasy – Zyklus sind. Aber irgendwie fehlte mir die Note von Endgültigkeit. Ich denke, das hatte zwei Gründe. Ich vermisste in der Handlung Abwechslung und dadurch die inhaltliche Abrundung der die Trilogie begleitenden Geschichte. Anthony Ryan löst wirklich alles mit der Inszenierung von Schlachten. Nun will ich nicht jammern, weil ich Schlachtbeschreibungen liebe. Ihr wisst das. Alle wissen das. Dennoch finde sogar ich es ein bisschen uninspiriert, wenn restlos alle Konflikte in physischen Konfrontationen gipfeln. Ich gebe es kleinlaut zu: es war mir zu viel. Die Perspektivcharaktere, die mit einer kleinen Ausnahme dieselben sind, die ich bereits aus „Tower Lord“ kannte, haben die Kriegstrommeln ausgepackt und kämpfen sich ausnahmslos von einem Ort zum anderen. Sie alle landen früher oder später im Volarianischen Kaiserreich. Dort tun sie erneut nichts anderes, als zu kämpfen. Durch dieses gemeinsame Ziel hatte ich das Gefühl, wieder und wieder denselben Ablauf in geringer Variation zu erleben. Ihr versteht sicher, dass selbst ich etwas mehr Facettenreichtum begrüße, den Lyrnas Rache-Eroberungsfeldzug nicht abdeckt, weil es dank innenpolitischen Unruhen im Volarianischen Reich ausreicht, militärische Stärke zu demonstrieren. Sie muss ihren Feind quasi nur pflücken wie eine überreife Frucht, wodurch Anthony Ryan es auch versäumt, sich mit Lyrnas spannendem finsteren Potential auseinanderzusetzen. Ich vermute, er wollte sich in „Queen of Fire“ auf den Verbündeten als zentralen Antagonisten konzentrieren und nahm das Reich deshalb kurzerhand vom Spielfeld. Mir erschien dieser Zug sonderbar, weil Ryan dafür meiner Meinung nach viel zu spät offenbart, wer der Verbündete eigentlich ist und was er mit der Welt vorhat. Seine Pläne betreffen die Begabten, also Menschen mit magischem Talent wie Vaelin, was ich tatsächlich erst kapierte, als Ryan es mir sagte. Ich wäre selbst nie darauf gekommen, obwohl ich die beiden Vorgängerbände gelesen habe. Für mich bedeutet das, dass er die Pointe seiner Trilogie ungenügend vorbereitete, was ich als direkte Folge seines vagen Konzepts der Begabten interpretiere. Ich habe bis zum Schluss nicht richtig durchschaut, wie das mit den magischen Kräften funktioniert und fand die Erklärung der Absichten des Verbündeten deshalb äußerst abstrakt. Darüber hinaus hielt er sich so lange im Hintergrund verborgen, dass es Ryan in „Queen of Fire“ nicht mehr gelingt, seine Relevanz als ultimativer Bösewicht überzeugend zu etablieren. Seine Untergebene, die berüchtigte Hexe aus „Tower Lord“, stiehlt ihm mühelos die Show.

    Mir vermittelte Anthony Ryan in „Queen of Fire“ nicht den Eindruck, dass die Geschichte seiner Figuren gänzlich abgeschlossen ist. Eher hatte ich das Gefühl, dass „Raven’s Shadow“ lediglich ein Kapitel ist, dessen Fäden Ryan jeder Zeit wieder aufnehmen kann. Diese Empfindung ist nicht völlig unberechtigt, denn er hat 2019 tatsächlich begonnen, eine weitere Trilogie im selben Universum zu veröffentlichen, „Raven’s Blade“, die erneut Vaelin Al Sorna in den Mittelpunkt stellt. Ich habe prinzipiell nichts gegen eine Fortsetzung, aber mir wäre es lieber gewesen, hätte er sich etwas mehr Mühe gegeben, die losen Enden der ersten Trilogie mit „Queen of Fire“ ordentlich abzurunden, statt sie mit Erklärungen, die sich meiner Ansicht nach nicht überzeugend aus der Geschichte ergeben, einfach zu kappen. Der Fokus auf Schlachten ist definitiv zu dominant, wodurch alle anderen Ebenen der Handlung und auch zahlreiche Charaktere viel zu kurz kommen. Aktuell weiß ich daher nicht, ob ich „Raven’s Blade“ eine Chance geben werde. Meine Neugier hält sich in Grenzen.

  11. Cover des Buches Das Duell der Bösen (ISBN: 9783608981179)
    Anthony Ryan

    Das Duell der Bösen

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Leeman_reads

    4.5/5 Sterne

    Drei Kurzgeschichten: Zwei Abenteuergeschichten und ein kurzer Abriss eines bedeutenden Konflikts zweier rivalisierender Handelsmächte aus der Feder eines altbekannten Chronisten.

    In jeweils unter 100 Seiten liefert Anthony Ryan überzeugende Charaktere, mitreißende Action und spannende Einblicke in die Entstehung von Mythen und Geschichten innerhalb der hervorragend ausgearbeitete Welt der Rabenschatten Trilogie. Persönlicher Verlust und/oder Rache spielen dabei in den beiden Abenteuergeschichten eine wesentliche Rolle.

    Das Schicksal der Stadt Kethia wird als interessanter Mix aus chronologischer Abhandlung und dramaturgischer Erzählung wiedergegeben. Überlieferungen wie Augenzeugenberichte oder persönliche Briefe lassen die handelnden Personen dabei lebendig wirken.

    Eine sehr gelungene Ergänzung zur Rabeschatten-Trilogie!

  12. Cover des Buches Tower Lord (ISBN: 9780425265635)
    Anthony Ryan

    Tower Lord

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Anthony Ryan begann seine Autorenkarriere als Selfpublisher. Nach dem Erfolg seines Debüts „Blood Song“ nahm er ein Angebot des Verlagsriesen Penguin an, denn er wünschte sich, seine Trilogie „Raven’s Shadow“ so vielen Leser_innen wie möglich zugänglich zu machen, was durch die Kontakte des Verlages zum internationalen Markt und traditionellen Buchhandel leichter ist. Den zweiten Band „Tower Lord“ schrieb er bereits unter der Schirmherrschaft von Penguin. Es war eine neue Erfahrung für ihn, mit einer Deadline zu arbeiten. Er konnte es sich nicht länger leisten, inkonsequent zu sein und produzierte trotz seines Vollzeitjobs 2.000 Worte täglich, sodass „Tower Lord“ nur ein Jahr nach „Blood Song“ erschien.

    Ihr Leben lang wurde Reva darauf vorbereitet, zu Ehren des Weltvaters Großes zu vollbringen. Endlich, nach Jahren der erbarmungslosen Ausbildung, wurde ihr ihre Mission offenbart. Sie soll den Mörder der Wahrklinge stellen und sein heiliges Schwert zurück in die Hände der Gläubigen bringen. Der Priester warnte sie, dass die Dunkelklinge wahrscheinlich der schrecklichste Gegner ist, der ihr je begegnen wird. Sie war jedoch nicht darauf gefasst, dass er nicht das Monster ist, das ihr beschrieben wurde. Er erzählt ihr eine völlig andere Geschichte vom Tod der Wahrklinge und hinterfragt alles, woran sie je glaubte. Könnte der Priester sie getäuscht haben? Ist jedes Wort über ihren Auftrag eine Lüge, um zu verschleiern, dass er nicht dem Weltvater, sondern einer finsteren Macht dient? Reva schwört, die Wahrheit aufzudecken und gerät zwischen die Fronten im Eroberungsfeldzug des Volarianischen Kaiserreichs, das danach trachtet, die Vereinigten Königslande zu unterwerfen. Plötzlich lastet das Schicksal ihrer Heimat auf ihren Schultern und der einzige, dem sie trauen kann, ist der Mann, den sie töten sollte: Vaelin Al Sorna.

    Ich danke Anthony Ryan von Herzen für die Öffnung der Perspektive in „Tower Lord“. Ich bezweifle, dass ein weiterer Band aus dem exklusiven Blickwinkel von Vaelin Al Sorna für mich gut ausgegangen wäre. Nach der Lektüre von „Blood Song“ begriff ich, dass ich Schwierigkeiten mit dem Protagonisten der „Raven’s Shadow“-Trilogie habe, die meine Leseerfahrung negativ beeinflussten. Deshalb war ich wahnsinnig erleichtert, dass „Tower Lord“ drei weitere Perspektivcharaktere anbietet, die mir endlich eine Identifikation ermöglichten und die Handlung facettenreicher gestalteten, weil sie unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte repräsentieren. Es fiel mir erheblich leichter, emotionale Verbindlichkeit herzustellen und mich über die intellektuelle Ebene hinaus für das zu interessieren, was ich las. Ich nahm dabei eine Gewichtung der Erzählstränge wahr: obwohl Vaelins ehemaliger Ordensbruder Frentis, Prinzessin Lyrna und natürlich Vaelin selbst ebenfalls wichtig sind, folgt der rote Faden des zweiten Bandes der jungen Kriegerin Reva. Ihr Weg führt die Leser_innen zu den bedeutenden Scheidepunkten der Geschichte. Mir kam das sehr entgegen, denn zu ihr baute ich die stabilste Verbindung auf. Reva wuchs unter der brutalen Fürsorge eines Priesters einer fanatischen Konfession der Religion des Weltvaters auf. Seit frühester Kindheit wurde sie indoktriniert und ist überzeugt, das Richtige zu tun, als sie loszieht, um Vaelin zu töten. Angesichts dieses Hintergrundes fand ich es etwas unglaubwürdig, wie mühelos Vaelin die Grundfesten ihres Glaubens erschüttert und welche Entwicklung sich daraus ergibt. Reva durchläuft eine Blitzwandlung von einer fanatischen Rotzgöre zu einem patriotischen, strategischen Genie, deren Vergangenheit wie ein Accessoire erscheint, durch das Anthony Ryan sie lediglich in die benötigte Position bringt. Unabhängig davon, dass ich sie sehr mochte, fehlte mir Selbstreflexion, um Ryan ihre 180-Grad-Wende vorbehaltlos abzunehmen. Mit Frentis hatte ich ähnliche Probleme. Auch er war mir sympathisch, doch sein Erzählstrang ist meiner Ansicht nach nicht konsequent durchdacht. In „Tower Lord“ muss Frentis einer fiesen, volarianischen Hexe dienen, die ihn mit ihrer Magie kontrolliert. Sie benutzt ihn, missbraucht ihn und quält ihn in jeder vorstellbaren Art und Weise – physisch, mental, emotional und ebenso sexuell. Kurz gesagt, sie vergewaltigt ihn. Frentis reagiert so gut wie überhaupt nicht auf den Missbrauch. Oh, er hasst seine Peinigerin, aber all die zu erwartenden Reaktionen wie Ekel, Angst und Selbsthass bleiben aus. Er wirkt nicht traumatisiert, wodurch ich mich schwertat, sein Martyrium in vollem Umfang anzuerkennen. Es ist nicht realistisch, dass die Grausamkeit seiner Sklaverei minimale Narben bei ihm hinterlässt. Nichtsdestotrotz fand ich die Einblicke in das Worldbuilding, die Frentis vermittelt und die durch Vaelins und Lyrnas Erzählstränge unterstützt werden, sehr wertvoll. Ryans Universum ist spannend und vielfältig und die Pläne, die das Volarianische Kaiserreich durchzusetzen versucht, ließen mir alle Haare zu Berge stehen. Demzufolge überzeugte mich die Handlung mehr als die Charaktere, die sie transportieren.

    Meine Lektüre von „Tower Lord“ war definitiv erfolgreicher als meine Erfahrung mit „Blood Song“. Die Distanzierung von Vaelin wirkte für mich Wunder, sodass ich mit dieser Fortsetzung deutlich mehr Spaß hatte, obwohl ich nicht abstreiten kann, dass sie sich trotz dessen etwas schwerfällig las. Die neuen Perspektivcharaktere offenbaren, wie komplex das Universum der „Raven’s Shadow“-Trilogie ist und geben Aufschluss darüber, wohin Anthony Ryan die Handlung zu führen gedenkt. Ich empfand es nicht als allzu tragisch, dass mich die Konstruktion seiner Figuren nicht voll und ganz überzeugte, weil es mir wesentlich wichtiger war, dass ich sie in meinem Herzen spüren konnte. Dennoch glaube ich nicht, dass Ryan je einen Platz unter meinen Lieblingsautor_innen ergattern wird. Dafür ist mir seine High Fantasy dann doch etwas zu durchschnittlich.

  13. Cover des Buches Das Lied des Wolfes (ISBN: 9783608987607)
    Anthony Ryan

    Das Lied des Wolfes

     (99)
    Aktuelle Rezension von: Xamaror

    Information zum Buch

    Klappentext:

    Unter Vaelin al Sornas Führung wurden ganze Kaiserreiche besiegt, seine Klinge entschied erbitterte Schlachten – und er stellte sich einer bösen Macht entgegen, die schreckenerregender war als alles, was die Welt bis dahin gesehen hatte. Er verdiente sich eine Unmenge an Ehrentiteln, nur um später in den Nordlanden ein friedvolles Leben zu suchen … Doch von weit über dem Meer verbreiten sich Gerüchte – ein Heer mit dem Namen Stählerne Horde treibt dort sein Unwesen. Es wird von einem Mann angeführt, der sich selbst für einen Gott hält. Als Vaelin erfährt, dass Sherin, die Frau, die er vor Jahren geliebt und verloren hat, der Horde in die Hände gefallen ist, bleibt ihm keine Wahl, er muss wieder einmal in den Kampf ziehen. 

    Das Buch hat insgesamt 555 Seiten und 34 Kapitel. Das Cover gefällt mir sehr gut. Besonders die Axt kommt gut rüber. 

    Die Hauptfiguren/Die Story *Spoiler-Warnung*

    Vaelin zieht aus in das Ehrwürdige Königreich ohne das Wissen seiner Königin um seine alte Liebe Sherin zu retten. Den diese ist mit der Jadeprinzessin verschwunden. Im Verdacht steht die neue Bedrohung, die "Stahlhast". Vaelin ist mit seinem Gefolge und den verbündeten des Kaufmannskönigs auf der Mission Sherin und die Jadeprinzessin zu befreien und sich der Bedrohung durch die Stahlhast zu stellen. 

    Schreibstil

    Der Autor schreibt sehr detailreich und flüssig. Der Geschichte kann man gut Folgen.

    Fazit

    Besonders gefallen haben mir die Kampfzehnen der Autor hat die Story in guter Spannung halten können auch mit den Charakteren kann man gut warm werden.

     

     

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