Bewertung zu "Alexander. Annas Sohn.: Lebenswege" von Rainer Schneider
Und (endlich) wieder ein neuer Lebensweg.
Dieser hier hat es in sich.
Es beginnt schon auf den ersten Seiten, wo wir in Thailand nach dem Tsunami plötzlich einen Überlebenden begleiten und das ist schon beklemmend, aber es geht noch tiefer!
Wie tief? Und wohin?
Lest es, sucht und entdeckt …
Temporär hat es was von einem Thriller, dann wieder von einem Krimi - ein wahrhaft, sehr turbulenter Lebensweg. Kein Roman als solcher, und so sollte man ihn auch nicht lesen, sondern dieser Lebensweg lässt sich nur langsam erkunden.
Es geht unter die Haut, setzt sich in den Gedanken fest, und mit dem zuklappen am Ende, bleibt es dort. Es haftet jetzt noch Tage später in meinem Geist.
Das schaffen auch nur wenige, Rainer Schneider immer wieder aufs neue.
Wenn man darüber nachdenkt, dass der Autor Rainer Schneider hier ein Thema aufgreift, dass JETZT gerade so brandaktuell und gefürchtet ist … allerdings ist das Buch gerade erschienen, somit hat er es geschrieben, als das noch nicht in unserer Vorstellung und in der zu der Zeit, noch heilen Welt war.
Das macht es richtig gruselig.
Das Buch und das Thema ist so ernst, aber Rainer schafft es auch, die Emotionen mal in eine andere Richtung zu lenken. Es gibt Sätze die lockern auf, und haben mich zum lachen gebracht, und dann gibt es wieder welche, auf denen man herumkaut und die man in Gedanken dreht und wendet.
Auf dem Weg gibt es immer Abschnitte wo man denkt, in welchem Bereich ist Rainer Schneider nicht zu Hause?Alexander und sein Studium, Ritchie und seine Ideen und Visionen.
Jeder Lebensweg eine neue Bildung. Ich glaube dieser Autor ist eine KI.😊
Dann seine Metaphern, Ausdrucksweise und sein Schreibstil - ein Genuss, wie eine exklusive Delikatesse - das alles gepaart mit dem Wissen, dass er, ohne reißerisch oder oberschlau aufzutreten, mit in die Geschichte, wie selbstverständlich dazugehörend, einfließen.
Manche Situationen beschreibt er, vielleicht nur in einem Nebensatz, kurz und knapp, aber so intensiv, dass sie haften bleiben.
Hach, das kann ich nicht laut und oft genug besingen.
Rainer Schneider nimmt dem Leser nicht das denken ab und er missioniert ihn auch nicht mit seiner Meinung. Seine Lebenswege sind wert- und urteilsfrei, aber authentisch erzählt.
Ohne Mythen als Geschichte zu verewigen😊
So findet jeder seine eigene Meinung, sein eigenes Bild über das was einmal war.
Seine bisherigen Lebenswege empfehle ich unbedingt als Schul Pflichtlektüre.
Dieses hier, gehört an die Uni, in politische und geschichtliche Vorlesungen! UNBEDINGT!
Geschichte und Zeitgeschehen in fantastische fesselnde Sätze gefasst. Protagonisten die stellvertretend für viele stehen, denen man nahe kommt und sie begleiten darf auf ihrem Weg.
Das ist für mich zum Leben erweckte Vergangenheit.
Ich verleihe Rainer Schneider den Buchpreis für seine Lebenswege🏆