Bücher mit dem Tag "schwarzweißfilme"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "schwarzweißfilme" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Hitchcock (ISBN: 9783453437265)
    Stephen Rebello

    Hitchcock

     (6)
    Aktuelle Rezension von: TheSaint

    1959 entwickelt der amerikanische Schriftsteller Robert Bloch (1917-1994) basierend auf den spärlichen Berichten über den nur etwas mehr als 60 km von ihm entfernt lebenden "Schlächter von Plainfield" Ed Gein (1906-1984)  den Hintergrund seiner Figur Norman Bates für seinen Roman "Psycho". Gein war 1957 festgenommen worden, als nachgewiesen werden konnte, dass er die Besitzerin eines Gemischtwarenladens umgebracht hatte. Als man seine Farm, die er allein bewirtschaftete, aufsuchte, fand man dort neben der geköpften Leiche der Frau noch unzählige andere Frauenköpfe, die zu Schalen und Schüsseln verarbeitet worden waren. Die Haut und Knochen von ausgegrabenen Leichen hatte Gein zu Lampenschirmen, Bezügen für Stühle oder Schnüren für Rollos verarbeitet. Er versuchte auch einen weiblichen Anzug aus menschlicher Haut zu entwerfen, damit er in diesen schlüpfen und zu seiner Mutter werden konnte... welche eine religiöse Fanatikerin war und die Gein bis zu ihrem Tod auf der einsamen Farm pflegte.

    Nach 46 Filmen und drei sehr erfolgreichen Staffeln seiner TV-Show "Alfred Hitchcock presents" wurde dem 59jährigen Regisseur langsam bewusst, dass die Gefahr der Wiederholungen bestand. Alle gängigen Genres hatte der Meister schon besucht. Was wäre nun ein Thema für den "Master of Suspense" und den letzten von fünf Filmen, für die er bei "Paramount Studios" unter Vertrag stand? Peggy Robertson, eine Frau aus dem inneren Kreis von Hitch, machte ihn auf den Horrorroman "Psycho" aufmerksam. Hitch erwarb sich inkognito um 9000 US-Dollar die Filmrechte... um danach von "Paramount" abgewiesen zu werden. Einen solchen Film könne man unmöglich produzieren. Das Studio verabscheute den Titel, den Inhalt... alles. Hitchcock schäumte kurz und schlug dann vor, den Film aus eigener Tasche zu finanzieren und auf dem Gelände der "Universal Studios", wo auch seine TV-Show produziert wurde, zu drehen. Paramount müsse nur den Verleih übernehmen...

    Der amerikanische Schriftsteller, Drehbuchschreiber und Journalist Stephen Rebello erzählt von dort weg akribisch und kurzweilig anhand von Aufzeichnungen Hitchcock's sowie den verschiedenen Presseabteilungen des Studios, Berichterstattungen und Interviews mit dem Regisseur, Darstellerinnen sowie Mitarbeiter*innen des Filmes von den Vorarbeiten, den Dreharbeiten, dem Schnitt, der Vertonung und von dem für diesen Film wohl wichtigsten Aspekt - dem Marketing! Das Ganze baut wie der Film selbst langsam eine eigene Spannung auf. Die zahlreichen falschen Fährten, die Hitchcock und die Filmcrew für die Presse legen... kein eigenes Screening für die Filmkritiker und ein rigoroses Verbot an alle Kinobesitzer, weder Kinobesucher nach Filmstart oder vor Filmende aus dem Kinosaal zu lassen. Raffinierte Trailer und der Aufruf, Besucher mögen Stillschweigen nach dem Verlassen des Kinos über den Inhalt bewahren, wirkten. Hitchcock ließ einen Großteil der Buchvorlage, aus der er nur sehr wenig für den Film selbst entnahm (wie so oft), aufkaufen... So mauserte sich der zuerst von der Kritik zerrissene Film zu einem Millionenseller. Weder Hitchcock noch das Studio konnten den nicht abreißenden Geldstrom fassen. Mit dem großen kommerziellen Erfolg des Films schwang sich Hitchcock zu einem der reichsten Regisseure auf (produziert hatte er "Psycho" um 3 Millionen US-Dollar mit seiner TV-Crew und strich nach den ersten Auswertungen 15 Millionen US-Dollar ein) und die Kritiker sahen den wohl erfolgreichsten Film dieses Mannes plötzlich als richtungsweisenden Film. 1992 wurde der Film als "kulturell, historisch und ästhetisch signifikant" eingestuft und zum Schutz und zur Erhaltung in die "National Film Registry" aufgenommen.

    So wunderschön zu lesen, wie Kino in jenen Tagen erlebt und begangen wurde. Kino war ein Gruppenerlebnis, ein Höhepunkt des Tages. Presse und Publikum hielten sich über den Inhalt bedeckt aber äußerten sich euphorisch über die Schockmomente und über die bravouröse Leistung des jungen Anthony Perkins. Eine perfekt mysteriös angelegte Werbekampagne schürte eine Stimmung, die Pulsraten und Ohnmachtsanfälle rapide steigen aber dafür die Verkäufe für Duschvorhänge dramatisch sinken ließ. Kein deppertes spoilern und keine großartige Vernichtung von magischen Kinomomenten wie es heute von ach soooo lässigen Plattformen hirnlos praktiziert wird. Selige Kinozeiten... doch auch 1960 begannen sich markante Veränderungen in der Gesellschaft und somit auch in der Erzählweise des Kinos abzuzeichnen.

    Dieses Buch liefert neben der Produktionsgeschichte auch etwas Einblick in das Leben des Meisterregisseurs. Er war selbst ein schwieriger Mensch, der stets mit Ängsten und Obsessionen zu kämpfen hatte. 

    Rebello's informatives Werk wurde 2012 mit Sir Anthony Hopkins als Alfred Hitchcock und Helen Mirren als seine Frau Alma sehr gekonnt verfilmt.

  2. Cover des Buches Wer ist B. Traven? (ISBN: 9783608503470)
    Torsten Seifert

    Wer ist B. Traven?

     (84)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Traven, der bekannte unbekannte Bestsellerautor, ist auch heute noch, knapp 50 Jahre nach seinem Tod, ein Mysterium. Es gibt unzählige Gerüchte und Hypothesen, wer nun wirklich hinter dem pseudonymen Abenteuerromantiker steckte. Torsten Seifert greift einige dieser Mutmaßungen auf und verwebt sie in seinem Roman Wer ist B. Traven?. Stellvertretend für die Leser*innen begibt sich der Reporter Leon 1947 auf die Suche nach dem großen Unbekannten. Von Los Angeles nach Mexiko zum Filmset von „Der Schatz der Sierra Madre“, nach Wien und zurück nach Mexiko treibt den Journalisten, die zu einer Obsession werdende Jagd. Im Stile des Gesuchten, hat Seifert einen Abenteuerroman geschrieben, der die Jury des Blogbusterpreises 2017 überzeugt hat.

    Um es gleich vorweg zu sagen: Für mich ist das Debüt von Torsten Seifert vor allem ein Beleg für gutes Marketing und durch mediale Aufmerksamkeit verzerrte Bewertungen. Offensichtlich wird die Kritikfähigkeit herabgesetzt, wenn nur genügend „berühmte“ Befürworter gefunden sind. Nun soll das hier aber auch kein Verriss werden, denn Seiferts Roman ist sprachlich und stilistisch ohne Beanstandung. Wer ist B. Traven? liest sich ausgezeichnet. Der trockene Humor gefällt ebenfalls und viele Textstellen, die sich auf das Werk, die Gedanken- und Gefühlswelt Travens beziehen, sind auch äußerst gelungen. Gerade hier, in der Aufnahme der Gesellschaftskritik des Anarchisten Traven hat das Debüt ganz klar seine Stärke.

    Allerdings, und das ist ein sehr großes allerdings, hat die Suche nach Traven auch seine Schwächen. Während der gesamte Anfang noch sehr stimmig und stimmungsvoll ist, kippt der Roman nach dem ersten Drittel. Die Geschichte ist nicht mehr aus einem Guss, die Kapitel folgen nicht zwangsläufig aufeinander, sondern eine „Liste, der zu beschreibenden Szenen“ scheint zu herrschen. Während des Lesens hatte ich immer wieder das Gefühl direkt in den Arbeitsprozess von Seifert zu blicken. Und da liegt diese Liste mit Szenen, die man halt beschreiben muss, wenn man über Traven schreibt und über Mexiko. Dabei sind die meisten Szenen zu konstruiert, zu gewollt, zu zwanghaft integriert.

    Auf den Spuren des B-Movies

    Die Religionskritik Travens wird durch eine absurde Sexszene im Beichtstuhl dargestellt. Sex, Check. Jetzt noch eine spezifische Szene für Mexiko. Da gab es doch sowas Folkloristisches. Den Lucha Libre, das mexikanische Wrestling. Zack integriert. Die Szene ist weder stimmig, noch sinnvoll, noch irgendwie nachvollziehbar. Egal, mexikanische Folklore, Check. Richtige Männer in richtigen Abenteuerromanen müssen raufen. Es folgt eine an „Zufälligkeit“ kaum zu überbietende Schlägerei. Check. Mexiko, was gab es da noch. Stimmt, Stierkämpfe. Also rein damit. Check. Nun ist Seifert kein Hemingway und „Wer ist B. Traven?“ kein „Tod am Nachmittag“. Aber gerade deswegen kann man sich natürlich fragen: Hätte es da nicht etwas gegeben, was nicht weniger stereotyp ist und nicht bereits ausgiebig literarisch verarbeitet wurde?

    Es folgen noch weitere B-Movie Szenen. Eine absurde Schießerei, eine grotesk-peinliche „Bordellszene“ und ein etwas weit hergeholtes Finale. Warum alle Juror*innen und so viele Rezensent*innen bereit waren all dies zu überlesen oder gar für gut zu befinden, erschließt sich mir nicht. Vielleicht waren sie aber auch bereit, die guten Abschnitte, die es ja auch zweifelsohne gibt, höher zu gewichten und bei den weniger starken ein Auge zuzudrücken. Aufgrund der Häufigkeit und des Bildes was dort transportiert wird, gelingt das bei mir nicht. Natürlich gab es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch ein anderes Männerbild und entsprechend waren auch die Abenteuerromane geprägt. Aber weder ist daran irgendetwas gut, noch muss man es 2017 genauso reproduzieren. Sex und Gewalt sind nicht gerade herausragende literarische Werte. Kann man machen, wenn es dem Vorantreiben des Sujets geschuldet ist und man distanziert mit dem Gegenstand seiner Beschreibung umgeht, kann man aber auch lassen, wenn es nur um den Effekt geht.

    Letztlich ist Seiferts Debüt immer da stark, wo es direkt um B. Traven geht und schwach, wenn es um die Suche, Verwicklungen und „Abenteuer“ des Protagonisten geht. Aufgrund der Sprache und der guten Abschnitte bin ich mir sicher, dass Torsten Seifert noch Interessantes abzuliefern hat. Wer ist B. Traven? konnte mich aber nicht überzeugen.

  3. Cover des Buches The Third Man (ISBN: 9788742974513)
    Graham Greene

    The Third Man

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Die gekürzte und vereinfachte Fassung des legendären Nachkriegsthrillers, für mittlere Englischschüler empfehlenswert, macht Lust auf mehr in Form der deutschen umfangreicheren Übersetzung und des Films, ich hab schon wieder die Zithermusik im Ohr! Anton Karas rocks!
  4. Cover des Buches Der tolle Bomberg (ISBN: 9783550060922)
    Josef Winckler

    Der tolle Bomberg

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  5. Cover des Buches Marilyn Monroe intim (ISBN: 9783453010451)
    William Stadiem

    Marilyn Monroe intim

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  6. Cover des Buches Weg zum Ruhm (ISBN: 9783548226682)
    Kirk Douglas

    Weg zum Ruhm

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden

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