Bücher mit dem Tag "siegermächte"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "siegermächte" gekennzeichnet haben.

7 Bücher

  1. Cover des Buches Der dritte Mann (ISBN: 9783864060762)
    Graham Greene

    Der dritte Mann

     (110)
    Aktuelle Rezension von: Giselle74

    Den Film mit Orson Welles und Joseph Cotten und seine berühmte Titelmelodie kannte einst jeder. In meiner Kindheit liefen diese Filme noch beständig im regulären Fernsehprogramm. Da waren auch Schwarzweiß-Fernseher noch normal.
    Das schreibe ich nicht, um auf mein Alter hinzuweisen, sondern weil ich damals eine Liebe für diese teilweise großartig inszenierten Filme entwickelt habe.
    Umso irritierter war ich, den "Dritten Mann" in Buchform zu entdecken. Es gibt also eine Romanvorlage und dann auch noch von Graham Greene?
    Nein, gibt es genau genommen nicht. Es gibt ein Drehbuch, einen erfolgreichen Film und eine für das Drehbuch entwickelte Erzählung, die daher nicht in allen Szenen mit dem Film übereinstimmt. Und diese Erzählung ist nun also als Buch veröffentlicht worden.
    Der amerikanische Autor Rollo Martins kommt auf Einladung seines Freundes Harry Lime nach Wien. Der Zweite Weltkrieg ist beendet, Wien in fünf Sektoren aufgeteilt, vier werden von je einer Besatzungsmacht, der fünfte wird gemeinsam monatlich wechselnd verwaltet.
    Kurz nach der Ankunft erfährt Martins von einem tödlichen Unfall seines Freundes und kommt gerade noch rechtzeitig zur Beerdigung. Im Zuge seines Aufenthalts stößt er auf Ungereimtheiten den Unfall betreffend und beginnt nachzuforschen.
    Es geht um Schiebereien auf dem Schwarzmarkt, um gestrecktes Penicillin, um das Wien der direkten Nachkriegszeit. Dementsprechend düster ist die Stimmung.
    Um es gleich zu sagen, an den Film kommt die Erzählung nicht einmal andeutungsweise heran. Aber das war ja auch nie der Plan. Greene ging es um eine genauere Charakterisierung seines Personals, um eine Vorarbeit zum Drehbuch. Dementsprechend nüchtern ist der Text, der dabei aber immer noch besser ist als so mancher ambitionierte Krimi. Die Lektüre lohnt also durchaus, wenn man sich für das Thema interessiert, den Film gerade nicht zur Hand hat oder Graham Greene-Fan ist.
    Die Büchergilde Gutenberg hat übrigens eine Ausgabe herausgebracht mit Illustrationen von Annika Siems, die durch ihre schlichte Schönheit besticht und in jede vernünftige Krimisammlung gehört.

  2. Cover des Buches Die Friedensmacher (ISBN: 9783548377407)
  3. Cover des Buches Das Versailler Diktat (ISBN: 9783887411954)
    Franz Uhle-Wettler

    Das Versailler Diktat

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Rechtzeitig zum 80. Jahrestag wurde dieses - singuläre - historische Ereignis der Öffentlichkeit nun wieder bewußt und die Quellentexte am Buchmarkt zugänglich gemacht. Mit einem vorzüglichen Vorwort von Generalleutnant a.D. Dr. Franz Uhle-Wettler, das die wesentlichen Kernpunkte herausarbeitet, erscheint der Text des Versailler Diktats endlich wieder auf dem deutschen Buchmarkt. Neben den üblichen historischen Querverbindungen und Gegenwartsbezügen - so ist ja schließlich Hitler in Versailles geboren, und Maastricht ist nichts anderes als ein Versailles ohne Krieg - gibt dabei ein Gegenwartsbezug besonders zu denken: Die Bundesrepublik Deutschland hat nach der kleinen Wiedervereinigung im Jahre 1990 die Zahlungen im Zusammenhang mit den Reparationsschulden aus dem Versailler Diktat - zum Teil als »Privatschulden« getarnt - wiederaufgenommen. 1997 wurden an Zinsen rund 6,9 Millionen DM und für Tilgungen rund 3,3 Millionen DM gezahlt. Kleinigkeiten, wenn man bedenkt, wie viele Milliarden heute alljährlich aus deutschen Taschen an alle Welt verteilt werden, aber symptomatisch, weil es zeigt, wie aktuell Versailles auch heute noch ist.
  4. Cover des Buches 1966 - Ein neuer Fall für Thomas Engel (ISBN: 9783734111891)
    Thomas Christos

    1966 - Ein neuer Fall für Thomas Engel

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Das ist kein guter Start in Berlin für Thomas Engel. Anstatt in der Kripo zu arbeiten wird er für Observierungen eingeteilt. Als er dann den Studenten Willy Spanowski beschattet, ein führender Redner in der Studentenbewegung, kommt es zum Mord. Ausgerechnet Thomas erwischt Spanowski anscheinend auf frischer Tat. Doch es ist nicht alles so wie es scheint und binnen kürzester Zeit findet Thomas sich zwischen den Fronten wieder. Ein spannender Teil rund um das geteilte Berlin und dem grausamen Vietnamkrieg.

    Dieser Fall ist ganz anders als der erste. Wo der erste mit einem ekelerregendem Mord beginnt, startet dieser mit einem brisanten aber augenscheinlich einfachen Todschlag. Es greift wieder auf die NS-Zeit zurück und wie diese in den 60er Jahren nicht aufgearbeitet wurde, geht aber diesmal in eine andere Richtung. In diesem Teil wird vielmehr die nicht Aufarbeitung von amerikanischer Seite in Deutschland ins Licht gerückt. Wie z.B. verurteilte Kriegsverbrecher verschont wurden, um dafür dann für die USA zu arbeiten. Des weiteren geht es natürlich um den kalten Krieg und die Beziehungen in Berlin. Aber besonderen Fokus wird zu recht auf den Vietnamkrieg gelegt, welcher hier eine besondere Rolle einnimmt und schön einbezogen wird. Inhaltlich also wie im ersten Teil ein Krimi voller Spannung und Action der aber gleichzeitig einen anderen Teil der 60er Jahre beleuchtet.

    Das Cover ist wieder schwarz weiß und bildet diesmal das Brandenburger Tor ab. Durch dieses schwarz weiß und der Darstellung mit der Mauer und den drum rum löst es genau das Gefühl aus, dass ich auch beim lesen hatte. Eine gewisse Grundspannung, ein Mitfiebern und gleichzeitig ein nachdenken über die damalige Zeit, die doch sehr in Vergessenheit geraten ist.

    Der Schreibstil ist leicht und locker zu lesen. Er beinhaltet sehr vereinzelte Fachbegriffe, die man aber nicht verstehen muss, um der Story folgen zu können. Die Figuren sind wieder vielschichtig und realistisch ausgearbeitet und machen auch wieder eine bedeutende Entwicklung durch. Gerade Peggy, Thomas Freundin ist zu beginn gegenüber der Studentenbewegung und dem Redeführer Spannowski ganz anders eingestellt als gegen Ende des Buches.

    Insgesamt wieder ein super Krimi der gleichzeitig wunderbar die damalige Zeit mit aufgreift.

  5. Cover des Buches Iwans Doktor (ISBN: B074SV5Z7J)
    Will Berthold

    Iwans Doktor

     (1)
    Aktuelle Rezension von: parden

    DOKTOR WIDER WILLEN...

    Breslau, Mai 1945. Nach 83 Tagen kapituliert die schlesische Metropole. Die Zerstörung ist enorm, der Krieg hat allein hier vierzigtausend Menschen das Leben gekostet. Dem Versprechen des sowjetischen Generalleutnants, in der Stadt für Ordnung und Frieden zu sorgen, mag niemand so recht zu trauen. Dr. Arno Brenner, einen Rechtsanwalt, verschlägt es auf eine Dienststelle des Innenministeriums der UdSSR. Hier sorgt sein Doktortitel für einige Verwirrung. Major Soslow ordnet unmissverständlich an: "Du Doktor, Du operieren". Widerstand ist zwecklos, denn Soslow arbeitet an der Idee, mit Hilfe deutscher Ärzte ein russisches Lazarett aufzubauen. Mitgefangen, mitgehangen, heißt es ab jetzt für den verzweifelten Brenner…

    Wozu Challenges einen so treiben. Der Roman ist definitiv nicht mainstream, selbst beim großen A...-Riesen hat ihn noch niemand bewertet. Aktuell ist er auch nicht - den Roman gibt es in der eBook-Version von 2017 oder gebraucht als TB zu kaufen (3. Auflage 1981).

    Von dem Autor habe ich noch nie etwas gehört, allerdings verrät der Umschlagtext:

    Will Berthold (1924–2000) war einer der kommerziell erfolgreichsten deutschen Schriftsteller und Sachbuchautoren der Nachkriegszeit. Seine über 50 Romane und Sachbücher wurden in 14 Sprachen übersetzt und erreichten eine Gesamtauflage von über 20 Millionen. Berthold wuchs in Bamberg auf und wurde mit 18 Jahren Soldat. 1945 kam er vorübergehend in Kriegsgefangenschaft. Von 1945 bis 1951 war er Volontär und Redakteur der "Süddeutschen Zeitung", u. a. berichtete er über die Nürnberger Prozesse. Nachdem er einige Fortsetzungsromane in Zeitschriften veröffentlicht hatte, wurde er freier Schriftsteller und schrieb sogenannte "Tatsachenromane" und populärwissenschaftliche Sachbücher. Bevorzugt behandelte er in seinen Werken die Zeit des Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg sowie Themen aus den Bereichen Kriminalität und Spionage. 

    Kennt ihn einer von Euch? Eure Eltern? Großeltern? 

    Ach, egal, hier soll es jetzt ja um das Buch selbst gehen, und der Klappentext verrät schon ausreichend, worüber hier geschrieben wird. Breslau, einst Deutsch, dann von den Russen zum Ende des Zweiten Weltriegs eingenommen, später den Polen überlassen, woraufhin die Deutschen vertrieben wurden. Der Roman erzählt nebenher von den unmenschlichen Zuständen und Ereignissen, konzentriert sich aber im Wesentlichen auf einzelne Schicksale.

    Dr. Arno Brenner wird aufgrund seines Doktortitels dazu verpflichtet, einem neu gegründeten Lazarett für russische Soldaten als Chefarzt vorzustehen. Dabei interessiert es den russichen Major nicht, dass der Doktortitel ein juristischer ist: Arno Brenner soll operieren. Der schwitzt Blut und Wasser, kann jedoch einen ehemaligen deutschen Feldarzt rekrutieren und mogelt sich irgendwie durch die Tage.

    Mehr als einmal ist er der festen Überzeugung, dass er nun auffliegen wird, doch das Schicksal scheint andere Pläne mit ihm zu haben. Deutlich wird, dass er und alle anderen deutschen Angestellten im Lazarett abhängig sind von den sehr launenhaften Russen, die gerne auch einmal ihr Mütchen an ihnen kühlen wollen. Einige Liebeleien sorgen für zusätzliche Erschwernisse, pflanzen aber auch Hoffnung in das Herz des Lesers.

    Geschrieben ist die Erzählung sehr flüssig in einfach gehaltenen Sätzen, und bis auf einige Rechtschreibfehler ist daran nichts auszusetzen. Allerdings ist dieser Nachkriegsroman im Stile eines Groschenromans gestrickt, und trotz der teilweise wirklich üblen Geschehnisse zwischen Siegern und Besiegten besteht an einem zufriedenstellenden Ende von Anfang an kein Zweifel.

    Durch Perspektivwechsel und unerwartete Einschübe gelingt es dem Autor jedoch, die Spannung zu halten. Allein das Ende war - hm, naja - mit der heißen Nadel gestrickt, sehr plump und kurz gehalten. Das hätte anders ausgefeilt sein müssen.

    Tatsächlich habe ich hier einiges erfahren über die Geschehnisse in Breslau, was mir vorher nicht bekannt war. Der Schreibstil war dabei nüchtern und ließ wenig Emotionen zu, was angesichts einiger Gräueltaten auch besser war. Der Humor kam trotz allem nicht zu kurz, was insgesamt für eine nette Mischung sorgte. Gefallen hat mir, dass hier bei allen Grausamkeiten 'die Russen' oder auch 'die Polen' nicht als Schurken schlechthin geschildert wurden, sondern dass Will Berthold eine differenzierte Charakterzeichnung wählte und mehrfach betonte, dass es gute und schlechte Menschen in allen Völkern gibt.

    Ein gut lesbarer Nachkriegsroman, einfach gehalten und doch informativ und ausreichend spannend. Not bad, wie der Franzose sagt... ;)


    © Parden

  6. Cover des Buches Wahrheit f³r Deutschland. Die Schuldfrage des Zweiten Weltkrieges. (ISBN: B002894YVM)
  7. Cover des Buches Ich wollte Deutschlands Einheit (ISBN: 9783548373492)

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