Bücher mit dem Tag "deutsch-dänischer krieg"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "deutsch-dänischer krieg" gekennzeichnet haben.

5 Bücher

  1. Cover des Buches Wir Ertrunkenen (ISBN: 9783328102649)
    Carsten Jensen

    Wir Ertrunkenen

     (73)
    Aktuelle Rezension von: Beust

    Carsten Jensen setzt den Marstaler Seeleuten ein Denkmal, indem er ihr Werden, Fahren und Ertrinken erzählt. Mit den drei Generationen der Familie Madsen (Laurids, Albert und Knud Erik, der allerdings kein Madsen mehr ist) geht die Lektüre auf Große Fahrt – von Dänemark bis Shanghai, New York und Samoa. Mehr als hundert Jahre Seefahrt umspannt dieser Roman und intoniert den Abgesang auf die Segelschifffahrt. Ich war mir nicht sicher, ob ich das mögen würde, zumal auf achthundert Seiten.

    Aber ich mag es nicht nur, ich liebe es: Jensen hat nämlich große Lust zu erzählen und begibt sich mit einer undefinierten Wir-Perspektive mitten unter die Marstaler, direkt ins Geschehen hinein. Überdies spickt er die Lebensgeschichten der Figuren mit so viel Anekdoten, Geschichten, Seeluft und Salzrändern, dass es nie langweilig wird.

    Dabei vergisst Jensen nicht, einige Grundtöne in die Story zu weben, nämlich einerseits die Melancholie angesichts der sich wandelnden Zeiten und der untergegangenen Romantik der Großsegler, andererseits die Entlarvung dieser Romantik als hartes Schicksal voll Arbeit und Schmerz und zum dritten die gespiegelte Geschichte der Daheimgebliebenen, der Mütter, Ehefrauen und Kinder nämlich, die es weniger und weniger ertragen wollen, den Tod auf See als schicksalsgegeben hinzunehmen.

    Dieses dritte Motiv verkörpert Klara Friis, Witwe, Erbin und plötzliche Reederin, die es sich zum Ziel gemacht hat, die Schiffe ein für alle Mal aus Marstal zu verbannen und den Männern der Stadt ein Leben an Land aufzuzwingen. Klara ist Jensen gut gelungen, und ihr monströses Ziel, das Meer gleichsam aus Marstal herauszupeitschen, ist großartig.

    Dass Jensen bisweilen die Spur verliert, ist auf achthundert Seiten zu vernachlässigen, desgleichen, dass sich die Erzählung in den drei Kreisen der Generationen strukturell wiederholt.

    Ich habe „Wir Ertrunkenen“ auch als Abenteuer gelesen und es sehr gemocht – und das nicht etwa, weil ich Segler bin, sondern trotzdem.

  2. Cover des Buches Unwiederbringlich (ISBN: 9783746636450)
    Theodor Fontane

    Unwiederbringlich

     (24)
    Aktuelle Rezension von: sKnaerzle


    Holk von Holkenäs lebt ein Leben, das allen seinen Grundsätzen widersprechen müsste, wenn er denn etwas auf Grundsätze gäbe. Er ist Schleswiger zu einer Zeit als er und die dortige Bevölkerung wünschen, sich von Dänemark zu trennen und sich Preußen anzuschließen und er ist im Grunde seines Herzens ein treuer Ehemann. Trotzdem hat er eine Stellung als Hofmann bei einer alten dänischen Prinzessin, und ist dazu da, die Prinzessin zu unterhalten. Im Grunde ist es bezahlte Faulenzerei an einem ziemlich sittenlosen Hof, wo er weder als Deutscher noch als Ehemann eigentlich etwas zu suchen hätte.

    Was mir am meisten Spaß gemacht hat, ist, nach den Stellen zu suchen, wo Holk sich ganz entsetzlich dumm benimmt. Außerdem kann man lange darüber nachdenken, ob seine Gegenspielern, die Hofdame Ebba von Rosenberg, eine Intrigantin ist, die Holk vernichten will oder ob sie ihm eine Lektion erteilt, die er dringend nötig hat. (Ich glaube, Holk beleidigt Ebba bei ihrer ersten Begegnung und merkt es nicht einmal)

    Das alles ist typisch Fontane und könnte Spaß machen, aber mir hat diesmal die Sprache nicht gefallen. Oft nimmt Fontane Aussagen zurück oder betont sofort die Bedeutung des Alltags, wenn etwas Außergewöhnliches behauptet wird. Mit anderen Worten, alle Personen redeten, als befänden sie sich in einem Roman von Fontane, und das war mir zuviel

  3. Cover des Buches Eidergrab (ISBN: 9783954519026)
    Volker Streiter

    Eidergrab

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Volker_Streiter_Autor
    Eidergrab ist ein gelungener historischer Küstenkrimi, der bis zum Ende spannend beliebt und der die Leser vorzüglich in die Mitte des 19. Jahrhunderts entführt. Bleibt zu wünschen, dass man bald mehr von Autor und Protagonistin lesen darf. ...sagt die histocouch.de
  4. Cover des Buches LITTLE MOTHER OF RUSSIA (ISBN: 9780856832291)
    Coryne Hall

    LITTLE MOTHER OF RUSSIA

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Wedma

    Diese Biographie (Bio) von Dagmar von Dänemark (1847-1928)/Maria Fjodorovna, i.d. Familie auch Minnie genannt, die von 1881 bis 1894 Kaiserin von Russland war, habe ich ausgesprochen gern gelesen, daher empfehle ich diese Bio auch gern weiter.


    Rund 350 Seiten des Textes sind in fünf Teile geordnet und erzählen recht detailliert und lebendig über das Leben der dänischen Prinzessin, angefangen von der Kindheit in eher wenig üppigen Verhältnissen, ohne typische kaiserliche Firlefanz, was sie zu einer bodenständigen, praktisch veranlagten Frau werden ließ, über ihre ersten erwachsenen Jahre, als sie sich zum ersten Mal als Verlobte  des russischen Thronfolgers, des Erstgeborenen von Kaiser Alexander II. und seiner Frau Maria Alexandrovna/ Marie von Hessen und bei Rhein, genannt Nixa, Russland näherte, später den Bruder von Nixa, nach seinem frühen Tod, heiratete und an seiner Seite 13 Jahre die Kaiserin von Russland war. Auch ihre Jahre als Kaiserwitwe, sowie die Exiljahre sind sehr schön, facettenreich und bildhaft beschrieben worden.


    Die Schilderungen spiegeln viel mehr als nur das Leben von Dagmar. Da steht eine längst vergangene Epoche samt den historischen Persönlichkeiten einem lebendig vor Augen. All die politischen Entscheidungen, die getroffen werden mussten, die Kriege und ihre Auswirkungen sind hier keineswegs ausgespart worden, denn Dagmar hat schon ihren Einfluss ausgeübt, wo sie konnte: manche Heirat und manchen Ausgang der Verhandlungen mitbestimmt, obwohl sie offiziell „nur“ die Frau von Alexander III. war und sich bloß um das Häusliche kümmern sollte. Sie hat sechs Kindern das Leben geschenkt, nur vier erreichten das Erwachsenenalter.


    Dagmar war am Hof sehr beliebt, hat gern die kaiserlichen Bälle veranstaltet, da das Tanzen ihr großes Vergnügen bereitete. Sie trug gern auch Schmuck, der oft üppig ausfiel, und schöne Kleider. Insofern ähnelte sie der Alexandra Fjodorovna, Charlotte von Preußen, der Frau von Nikolaus I. Dagmar konnte aber auch genauso gut in einer Hütte stehen und eine Fischsuppe kochen, aus den Lachsen, die ihr Mann, Kaiser Alexander III., aus dem Wasser gezogen hatte, was sie gern auf den Reisen in skandinavische Ländern taten.  Sie führten größtenteils ein normalbürgerliches Leben, bloß ihr Mann ging dem Job eines reaktionären Kaisers in einem verfallenden Staat nach und sie kümmerte sich um das Zwischenmenschliche.


    Man lernt auch einiges über das Leben am Hof, aus Dagmars Sicht, man sieht den letzten Kaiser Nikolaus II. aufwachsen und seine Frau Alix von Hessen und bei Rhein, und keine andere, auswählen. Man erfährt auch ein wenig über den Alexej, insb. über seine Krankheit, und etwas mehr über die Töchter des letzten Kaiserpaares. Auch darüber, dass Dagmar die Alix nie mochte und kein gutes Verhältnis zu ihr hatte. Die Fehler von Nikolaus II. konnte sie kaum verhindern, obwohl sie es versucht hatte.


    Dagmar war ein Familienmensch und sorgte sich um die Ihren, wobei ihr Standesdünken keineswegs fremd war. Aber einige, darunter ihre Kinder Olga und Michael, heirateten die Bürgerlichen, was Dagmar am Ende, insb. im Exil, auch hinnahm.


    Spannend war u.a., wie sie zum Schluss auf der Krim saß und Russland nicht verlassen wollte, obwohl es schon recht gefährlich wurde, da die neue Macht der Kaiserfamilie auf den Fersen war. Dagmar konnte sehr bestimmend sein und ließ paar Schiffe ohne sie übers Schwarze Meer nach Konstantinopel abfahren.


    Ich habe  mich in dieser Bio sehr wohl gefühlt. Sie liest sich sehr angenehm: Sachlich, aber auch sehr nett erzählt, was man schlicht und ergreifend nennt. Einige Momente gingen just unter die Haut.


    Alles in allem hinterlässt dieses Werk einen bleibenden, sehr positiven Eindruck. Man sieht auch, dass dieser Bio umfangreiche und tiefgreifende Recherchen zugrundeliegen. Die Quellen sind im Text gekennzeichnet und hinten nach Kapiteln geordnet, anschließend in der Bibliographie auf 10 S. mit vollen Titeln aufgeführt. Ausführliches Register auf 15 S. hilft beim Wiederfinden der Schlüsselstellen. Am Anfang gibt es Ahnentafeln von der dänischen und der russischen kaiserlichen Familien, was sich auch sehr hilfreich erweist.


    Es gibt 62 s/w Fotos in zwei Blöcken im Text, die sowohl die kleine Dagmar mit ihren Schwestern zeigen, ihre Eltern, sie mit Nixa und später Dagmar als Kaiserin von Russland; als auch paar Mal die russischen kaiserlichen Familien, 2 Generationen, ihre Anwesen auf der Krim und St. Petersburg; zum Schluss Dagmar als alte Frau und ihren Sarg. Bei manchen Fotos fehlt das Datum, bei den meisten ist die Jahrangabe aber da.


    Die Bio hat 1999 das Licht der Welt erblickt, was erklärt, warum so manches Detail zum Schluss nicht auf dem neusten Stand ist, 2006 wurde sie überarbeitet und in 2017 nochmals aufgelegt.


    Fazit: Eine sehr gut gelungene, detaillierte, facettenreiche Biographie von Dagmar/ Maria Fjodorovna, die ich auf der gesamten Länge genossen habe. Ich musste mal lachen, mal weinen. Aber die meiste Zeit las ich vergnügt und konnte das Buch kaum aus der Hand legen, machte aber extra Pausen, damit das tolle Buch nicht zu schnell zu Ende ging. Wenn ich so schöne Biographien zu lesen bekomme, bräuchte ich keine Romane mehr, da hier wohl kaum etwas der Dichtung angehört, zudem sehr schön erzählt. Da musste ich nochmals denken: Das Leben selbst schreibt die tollsten, ergreifendsten Geschichten.

     

     

  5. Cover des Buches Illustrierte Geschichte des deutschen Kaiserreichs (ISBN: 9783927117570)

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