Bücher mit dem Tag "jugendhaft"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "jugendhaft" gekennzeichnet haben.

5 Bücher

  1. Cover des Buches Deutschstunde (ISBN: 9783455009484)
    Siegfried Lenz

    Deutschstunde

     (300)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Ein ausgiebig erzählter Blick auf Einzelpersonen unter den Nationalsozialisten. Mit Pflicht als starkes Leitthema und atmosphärischer Sprache ist "Deutschstunde" eine Heimaterzählung mit großem literarischen Wert                                                                                                                        

  2. Cover des Buches Wir müssen über Kevin reden (ISBN: 9783492310512)
    Lionel Shriver

    Wir müssen über Kevin reden

     (189)
    Aktuelle Rezension von: Helenaliebt

    Wenn ich mit einem Begriff den Roman "Wir müssen über Kevin reden" beschreiben müsste so wäre es einfach „fesselnd“!

    Die Handlung ist brisant: Evas Sohn Kevin hat mit sechzehn ein Massaker in der Schule angerichtet. Er ist also Amok gelaufen. Sie schreibt Briefe an ihren Mann Franklin um das Geschehene zu verarbeiten. Immer wieder stellen sich Fragen wie "Wie konnte es soweit kommen?", sowie die Frage der Schuld.

    "Wir müssen über Kevin reden" Gibt Einblicke in das Seelenleben der Mutter eines Amokläufers. Den Aspekt, dass die Mutter die tragende Rolle trägt und somit auch die Eltern von Amokläufern ins Blickfeld rücken, finde ich sehr interessant. Gibt man die Schuld an den Taten nicht irgendwie den Eltern? Wie leben sie damit, dass ihr Kind getötet hat?

    Eva ist eine resolute Frau vor der Tat gewesen. Sie wirkte oft egoistisch, snobistisch und distanziert, aber sie war auch reiselustig, kämpferisch und pflichtbewusst. Vor Kevins Geburt. Danach hat sie sich in eine an sich selbst zweifelnde Mutter verwandelt, die nicht versteht warum ihr Sohn ihr so seltsam fremd und fern erscheint.
     

    Ein Kind hatte Eva nie gewollt und doch kommt Kevin und sie muss sich mit ihm irgendwie arrangieren. Sie gibt sich alle Mühe, wenn auch nicht immer mit ganzem Herzen. Doch gegen die Ablehnung ihres Sohnes kommt sie einfach nicht an. Später wird sie sich selbst Fragen, ob seine Ablehnung zu ihr nicht ein Resultat ihrer ist. Sie wäscht sich keineswegs frei von Schuld.

    Meiner Meinung nach ist Eva einfach Eva. Sie trägt keine Schuld an der Entwicklung ihres Sohnes. 

    Kevin wird dargestellt als ein fast schon seelenloses Wesen. Alles was er tut, tut er weil er es tun muss. Er schwimmt mit der Masse um nicht aufzufallen, doch verurteilt er seine Umgebung aufs Schärfste. In der Schule bleibt er unauffällig. Die größte Freude für ihn scheint es zu sein seine Mutter von klein auf zu ärgern. Offenbar ist es nicht nur Verabscheung, sondern auch sein Kampf um Liebe, die er sehr wohl seiner Mutter entgegen bringt. Deutlich wird dies nach der Geburt der Schwester. Zu der Eva ein ganz liebevolles Verhältnis hegt. Kevin ist auf diese innige Beziehung  spürbar eifersüchtig. Die Tragödie nimmt ihren Lauf. Kevins ganze Entwicklung führt  nur dazu, dass er ein Amokläufer wird und das aus tiefstem Hass. Oder doch nur weil ihm alles gleich ist?


    Nach seiner schrecklichen Tat muss Eva damit leben alles verloren zu haben.

     Letztlich merkt sie das sie ihren Sohn doch liebt, wie er auch sie irgendwie auf seine Art zu lieben scheint.

    Zumindest habe ich sein Verhalten am Ende so interpretiert. Es bleibt fraglich, ob er überhaupt irgendein echtes Gefühl empfinden kann.  Oder ob er sich einfach nur manipulativ verhält, was typisch für einen Psychopathen wäre . Fakt ist, dass er von seiner Mutter nicht los kommt und eine geradezu krankhafte Fixierung auf sie hat.  


    Ein sehr spannender Roman, bedrückend und authentisch. Mich hat "Wir müssen über Kevin reden" gefesselt. Ich habe tagelang über das Buch nachgedacht und mich mit dem Thema "Amoklauf" auseinandergesetzt. Dabei war für mich auch die Frage wichtig, die auch in diesem Roman nachgegangen wird: "Wie wird ein Mensch zum Amokläufer?

    Ich denke, dass Kevin eine Art Sonderfall bildet, da er sich durch einen Mangel an Empathie kennzeichnet und die Täter meiner Meinung nach vorrangig keine Psychopathen sind.

    Amokläufe wie Columbine sind Lionel Shriver ein klares Vorbild. Es ist erschreckend wie häufig solche Geschehen Kettenreaktionen auslösen. Auch das wird zum Teil im Roman thematisiert.

  3. Cover des Buches Ghettokids (ISBN: 9783492248020)
    Susanne Korbmacher

    Ghettokids

     (3)
    Aktuelle Rezension von: thepowerofpages
    Am Rande des scheinbar perfekten Münchens gibt es Bezirke, die von den Behörden und Verantwortlichen angeblich nicht existieren: Ghettos. Soziale Brennpunkte, in denen die Kinder und Jugendlichen inmitten von Gewalt, Drogen und Prostitution aufwachsen und die dem Teufelskreis nur schwer entkommen. 

    Das Cover hätte mich wahrscheinlich so erstmal im Laden gar nicht angesprochen...das wäre mir wohl zu real. 
    Liest man aber das Buch, passt es wie die Faust aufs Auge.

    Dieses Buch liegt mir besonders am Herzen, denn es spielt im Münchner Norden: dem Hasenbergl und Moosach - zwei Bezirke in denen auch ich groß geworden bin. 
    Wenn ich jemandem von den Zuständen erzählt habe, die dort oft herrschen, wurde ich oft belächelt und mit dem Satz zum Schweigen gebracht: "In Deutschland gibt es keine Ghettos." 
    Ich habe mich dann oft gefragt, ob ich mir das vielleicht nur eingebildet habe, oder die Wahrheit ein wenig überspitzt darstelle, aber nach diesem Buch weiß ich, dass ich mich nie getäuscht habe. Ghettos existieren, auch wenn die Stadtverwaltung deren Existenz lieber unter den Tisch fegen würde. 
    Das Buch beschäftigt sich mit den Schicksalen verschiedener Jugendlicher, die im Hasenbergl und in Moosach aufwachsen und die die Kinder selbst aufgeschrieben haben. 
    Dadurch, dass ich viele Schicksale persönlich über Bekannte oder Geschichten aus dem Bezirk miterlebt habe, waren sie für mich keine große Überraschung, aber dennoch schwer zu lesen, denn es sind keine Geschichten, die sechzehnjährige Jugendliche erzählen sollten. 
    Ich fand es von Susanne Korbmacher außerdem sehr mutig auch ihre eigene Geschichte aufzuschreiben, die ja auch nicht ohne ist. 
    Am Anfang fand ich es ein wenig gewöhnungsbedürftig, vor allem, weil Konversationen sich nicht vom Fließtext unterscheiden und man anfangs nie so ganz weiß wer was zum wem sagt, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran.
    Mich hat das Buch voll und ganz eingenommen: Ich konnte die Wege nachverfolgen, ich hatte die Plattenbauten und die dunklen Straßen vor Augen. Und die vielen Kinder an den Bushaltestellen und vor den Supermärkten, denen man häufig keinen zweiten Blick schenkt, die aber wahrscheinlich ähnliche Schicksale teilen, wie die Jugendlichen in diesem Buch. 
    Ich denke zur Zeit der Veröffentlichung waren viele Offizielle noch nicht bereit sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, aber für den Verein von Susanne Korbmacher hat sich sicherlich einiges ins Positive verändert. 
    Ich hoffe, dass es solche Bücher in Zukunft häufiger schaffen den Leuten die Augen zu öffnen, um Kindern ohne Perspektive aus ihrem Teufelskreis zu holen und ihnen Hoffnung zu schenken! 

    Fazit: 
    Das Buch ist mit Sicherheit kein literarisches Meisterwerk, aber so echt und unverfälscht, dass es einem wirklich unter die Haut geht und auch noch lange danach beschäftigt! 
  4. Cover des Buches Wer dem Tode geweiht (ISBN: 9783442477784)
    Elizabeth George

    Wer dem Tode geweiht

     (165)
    Aktuelle Rezension von: SigiLovesBooks

    George ist immer wieder in der Lage, sich zu steigern bzw. kein Buch ähnelt dem anderen; wohl findet man/frau jedoch die Figuren wie Lynley und Havers etc. wieder! Auch wenn es manchen Lesern langatmig erscheint passagenweise, finde ich die Darstellung der Hintergründe sehr gelungen, auch die parallelen Erzählstränge, die letztendlich einen Sinn ergeben! Keinen Sinn hingegen ergibt eine Gesellschaft, in der es außerhalb der Vorstellungskraft der Menschen liegt, dass auch Kinder zu Bösem fähig sind: an Sozialkritik hat George (zurecht!) nicht gespart und zeigt hier auch gute Ideen auf, wo etwas passieren müsste, bevor etwas Boshaftes passiert. Ich habe das Buch soeben ausgelesen und mich trotz schwieriger Thematik (Kinder verüben Morde - bis hin zur Änderung der Identität) auch amüsiert, besonders über die Darstellung der Trunksucht der "Neuen"... - die Fläschchen lagen wie kleine Babys in ihrer Tasche... sowas kann nur Elizabeth George! Nach den beiden letzten Büchern, die ich auch nicht so gut fand wie die 12 ersten, hat sie m.E. zu ihrem Stil zurückgefunden, wie Lynley zur Met - absolut empfehlenswert und 98 Punkte!             


    ---- gelesen Dezember 2010 - -------

  5. Cover des Buches Wer dem Tode geweiht (ISBN: 9783837107333)
    Elizabeth George

    Wer dem Tode geweiht

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Felice
    Zunächst muss ich vorausschicken, dass ich Inspector Lynley seit seinem ersten Fall vor zwanzig Jahren begleite und seit Elizabeth George sich das mit Lady Helen hat einfallen lassen, fertig mit der Serie war.
    Aber so ganz komme ich dann doch nicht los und dachte, beim Autofahren kann ich vielleicht mal wieder einen Krimi von ihr hören, zumal das Buch mit 900 Seiten sehr umfangreich ist.
    Sabine Postel liest auch sehr engagiert und routiniert, man kann ihr gut zuhören.  Da ich mich aber nicht immer so auf die Geschichte konzentrieren kann, war hilfreich, dass sich das O-Buch in unserem Haushalt befindet. Beim Nachlesen gewisser Stellen merkte ich, wie viel für die Lesung gekürzt wurde. Logischerweise Stellen, die für den Kriminalfall nicht relevant sind, aber die das Buch für mich immer lesenswert machen, nämlich z.B. die Dialoge zwischen Thomas und Barbara. Thomas, der den "Lord" nie rauskehren will, aber der doch in ihm steckt und Barbaras trockene Art sind einfach unverzichtbar! Und ganz am Ende merkte ich, dass auch die  Stellen fehlen, in denen Barbara mit ihren Nachbarn, bes. der kleinen Hadyyah, komplett gestrichen sind.
    Fazit: wer also nur (irgend)einen Krimi lesen mag, liegt hiermit durchaus nicht falsch-wer allerdings das komplette "Inspector-Lyney-Barbara-Havers-Programm" möchte, sollte unbedingt zum Buch greifen!

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