Bücher mit dem Tag "wandervogel"
8 Bücher
- Mel Gordon
Sündiges Berlin
(2)Aktuelle Rezension von: PaulTempleDie vielbeschworenen "goldenen Zwanziger", in deren Zeitspanne Berlin zur Kulturmetropole wurde, werden in diesem Buch aus erotischem Blickwinkel betrachtet. Seien es Nachtclubs, Amüsiermeilen, Bars oder S/M Studios - die Historie des sexuell auschweifenden Berlins von 1920 - 1933 wird detailliert erläutert und mit vielerlei Bildern und Zeichnungen visualisiert. Für Freunde der Weimarer Republik durchaus mal einen Blick wert. - Walter Sauer
Rückblicke und Ausblicke : d. dt. Jugendbewegung im Urteil nach 1945.
(1)Aktuelle Rezension von: SokratesDas Buch ist ein Sammelband verschiedener Aufsätze, die sich Ende der 1970er Jahre mit der Jugendbewegung des frühen 20. Jahrhunderts beschäftigen. Gegenstand der Aufsätze sind historische, soziologische und politische Aspekte, wie bspw. der Einfluss des Bürgerlichen auf die Wandervogelbewegung, die Entwicklung des ‚Bündischen‘ oder Themen der Sozialpsychologie und Sozialsoziolo-gie. - Hans Fallada
Damals bei uns daheim
(21)Aktuelle Rezension von: Katharina83Ich habe mich leider dadurch gequält.
Zwischen zeitlich ging es aber ich tat mich mit manchen ausdrücken schwer.
Dem nach nur ein so lala
- Stefan Barz
Die Schreie am Rande der Stadt
(11)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerMeinung
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Dieser Roman erzählt abwechselnd im Jahre 1933 und 1993 der heutigen Zeit.
Für mich war dies eine Mischung aus Krimi aber auch Drama, was mich auf ganzer Linie überzeugt hat. Durch den packenden Schreibstil des Autors und den überraschenden Wendungen, geht die Geschichte sehr zügig voran und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Wuppertal und seine nähere Umgebung spielt hier auch eine große Rolle.
Besonders dem Konzentrationslager in einer Putzwollfabrik fällt eine Schlüsselrolle zu.
Die Protagonisten in Haupt und auch Nebenrollen fand ich vielschichtig und gut beschrieben.
Das Cover des Buches fand ich passend und gut gewählt.
Alles in allem hat mich dieser Roman direkt von Anfang an gepackt und Spannung war für mich auch direkt vorhanden und blieb auch bis zum Schluss.
Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter und vergebe 💫💫💫💫💫 - Gerhard Ziemer
Wandervogel und Freideutsche Jugend. [Hauptwerk]
(1)Aktuelle Rezension von: SokratesDas Autorenduo Ziemer/Wolf hat bereits 1961 diese umfassende Publikation zum Wandervogel und der Jugendbewegung verfasst, also bereits recht früh nach dem Krieg über ein Thema publiziert, das die Jugend der Kaiserzeit und der Weimarer Republik nachhaltig geprägt und charakterisiert hat. Bereits in der Einleitung stellt Ziemer fest, dass das Bild des ‚Wandervogels‘ vielgestaltig ist und sich einer genauen Dar-stellung entzieht. Zwar handele es sich um eine ‚Weise des Seins, die sich auf Gesinnung und Gemüt bezog‘ (S. 3), aber eine nachweisbare und erhaltene Manifestation in kulturellen Hinterlassenschaften gibt es wenige. Das Einzige, was sich halbwegs erhalten hat, sind einige Liederbücher, wie der berühmte ‚Zupfgeigenhansel‘, dessen Ausgaben noch heute antiquarisch erhältlich sind. Daneben existieren einige Erfahrungsberichte ehemaliger Wandervögel, die aber nicht selten das Bild verklären, den Sinn der offiziellen politischen Meinung entsprechend anpassen und somit an der historischen Wahrheit vorbeischreiben. Denn spätestens 1933 nahmen die Wandervögel kein gutes Ende: die Bünde, die in der NS-Zeit überleben wollten, schlossen sich entweder aus Überzeugung oder aus pragmatischen Gründen der Hitler-Jugend an; alle anderen – und man darf nicht vergessen, es die Mehrzahl war – versank im Privaten, verschwand von der Bildfläche. Viele junge Männer kehrten ein in eine Art innerer Emigration. Ziemer stellt indes fest, dass eine politische Einordnung der Wandervogel-Bewegung bereits in der Kaiserzeit schwer fällt: es herrschte weder eine eindeutig national-konservative Richtung vor, noch eine sozialistisch-internationale. Die parallel zur Wandervogel-geschichte beginnende extreme Politisierung der Öffentlichkeit, das Herausbilden markanter politischer Ideen blieb verhältnismäßig unreflektiert unter den Gruppenmitgliedern. Stattdessen campte man im Freien, feierte an alten Burgen Feste, sang Lieder, entzündete Lagerfeuer. Die Natur erlebte man als Umherziehende, weniger sie beherrschen wollend durch den geschickten Umgang mit Techniken des Überlebens, denn als Vagabund, als heimatloser Streuner. Hin und wieder tauchte bewusst das markante Bild des Landstreichers auf, dem man sich – so Ziemer – oftmals bewusst annahm, gleichsam als Gegenbild zur ansonsten engen, nach Luft ringenden konservativ-verstaubten kaiserzeitlichen Gesellschaft. Erst mit den Nationalsozialisten zog eine bewusst paramilitärische Gesinnung ein; das Landstreicheridiom, wie Ziemer es nennt, wurde sodann bewusst ausgeschlossen aus allen weiteren Programmen. . Das Buch ist sehr umfassend. Nicht allein deswegen, weil Großformatig, sondern auch weil es mit vielen s/w-Bildern aufwartet und eine Vielzahl an kürzeren und längeren Aufsätzen enthält, die von den Autoren selbst oder Dritten, meist Zeitzeugen, herrühren und über die Erlebnisse aus erster Hand erzählen. Daneben werden viele Idole und ‚Meister‘ der Wandervogelgruppen biographisch vorgestellt. So gewinnt man auch eine Vorstellung von den Menschen, die für die jungen Wandervögel zum Vorbild wurden und ihnen die für sie entscheidende Lebensphilosophie transportierten. Wer sich für die Soziologie der Jugend in Kaiserzeit und Weimarer Republik interessiert, wird an den Wandervögeln und der Jugendbewegung nicht vorbei kommen. - Walter Laqueur
Die deutsche Jugendbewegung. Eine historische Studie
(1)Aktuelle Rezension von: SokratesWer sich mit dem deutschen Kaiserreich beschäftigt wird alsbald auf 'die Jugendbewegung' stoßen, die neben den in England weit verbreiteten 'Pfadfindern' eine DER Bewegungen dieser Zeit war. Laqueur's Studie ist eine einzigartige: neben vielen Zeitdokumenten hat bislang nur er es geschafft, eine objektiv-historische Darstellung der Gründerzeit, Hoch- und Endphase der Jugendbewegung zu schreiben. Die Anfänge dieser überaus wichtigen Jugendbewegung sind die Jahre 1880 ff., in denen sich die deutsche Jugend mehr und mehr von der wachsenden Verstädterung abwanden, den gesellschaftlichen Ausstieg forderten, gegen das konservative Etablisment der Eltern rebellierten. Insbesondere das 'Wandern' wurde zum Leitmotiv, politisch völlig unmotiviert, einzig auf der Suche nach der inneren Bestimmung und der Erhebung der eigenen Seele. Gemeinschaft und Gruppe kamen danach. Hier lassen sich die ersten Reibungspunkte der Jugendbewegung mit der tradierten deutschen Gesellschaft erahnen, aber auch die ersten Anknüpfungspunkte für Gedankenströmungen, die weit nach 1918 einsetzen werden: Gruppengeist und ähnlichem. Noch weitgehend unpolitisch betreten die Mitglieder der Jugendbewegung den Kriegsschauplatz des ersten Weltkrieges; eine gemeinsame Position zum Krieg als solchem gab es nicht. Die Jugendbewegung selbst bestand aus einer Reihe charismatischer Führer - DEN Anführer gab es nicht. Ein Großteil der Teilnehmer des ersten Weltkrieges kommt desillusioniert wieder. Nach dem ersten Weltkrieg brechen andere Ideale hervor: Rückbesinnung auf Alt-Deutsches; neben gemäßigten Meinungen erscheinen radikalere, die sich alsbald mit den Nationalsozialisten verbünden. Außer in EInzelschicksalen bleibt die Jugendbewegung jedoch unpolitisch, auch in Zeiten der NS-Herrschaft ab 1933. Dass die Ortgruppen der Jugendbewegung und der 'Wandervögel' der HJ angeglieder werden, bedeutet nicht in jedem Fall eine Übereinstimmung in ideologischen Fragen. Nach 1945 findet - bis heute - eine Renaissance statt. Das Buch ist gut geschrieben, unglaublich informativ und stellt leider bis heute (geschrieben in den 1970er Jahren) die einzige brauchbare Publikation in diesem Bereich dar. Laqueur arbeitet anhand wissenschaftlicher Quellen, bindet Zeitzeugen wie Helwig ein, deren Literatur heute noch erhältlich ist und mit den von Laqueur gelieferten Informationen besser gedeutet werden kann. Insgesamt ist die Quellenlage doch recht dürftig, und so wird Laqueurs Buch auch weiterhin Standardwerk bleiben. Nebenbei ist eine interessante Mentalitätsgeschichte der Kinder der Mittelschicht und des gutsituierten Bürgertums der Jahre 1900 - 1933.