Bücher mit dem Tag "kommerzialisierung"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kommerzialisierung" gekennzeichnet haben.

17 Bücher

  1. Cover des Buches Next (ISBN: 9783442466726)
    Michael Crichton

    Next

     (163)
    Aktuelle Rezension von: supersusi

    Wie so oft hat Michael Chrichton auch hier sein aus Jurassic Park bekanntes Thema aufgegriffen:  Gentechnologie

    Die mit vielen Handlungssträngen erzählte Story, die verschiedene Aspekte der Gentechnologie kritisch beleuchtet ist spannend erzählt und beinhaltet vor allem gegen Ende einige überraschende Berührungen und Überschneidungen besagter Handlungsstränge. Die Charaktere wirken sympathisch und man fiebert mit ihnen. Zwischendurch gibt es Zeitungsartikel zum Nachdenken. Es ist schon erschreckend, wie Wirtschaft und Gesetze dieses Thema behandeln. Wenn ich Gewebe zu medizinischen Zwecken spende und das Labor meine Gene als Patent anmeldet, haben sie dann ein Anrecht auf mehr Gewebe, falls die Proben verloren gehen ? Darf mir dann gegen meinen Willen Knochenmark entnommen werden, wo doch meine Gene nicht mehr mir, sondern dem Labor gehören ? Was passiert, wenn ich menschliche Gene in Tierembryos einbaue und diese austragen lassen. Kann es dann zu sprechenden Affen oder intelligenten Tieren kommen ? Hat so ein Affe die gleichen Rechte wie ein Mensch ? Darf er zur Schule gehen bzw. darf die Leitung ihn der Schule verweisen?  Darf eine Krankenversicherung die Gene Verstorbener auf Erbkrankheiten überprüfen lassen und den Nachkommen dann die Versicherung verweigern ? Oder die Ergebnisse veröffentlichen, sodass die Nachkommen nirgendwo mehr eine Krankenversicherung finden ? Was passiert mit meinem Gewebe, dass mir im Krankenhaus abgenommen wird (Biopsien, Blut, Amputation, Blinddarm etc.) ? Was ist, wenn damit geklont wird ? Und möchte man, dass Schildkröten oder Korallen Gene eingesetzt werden, die dann aufleuchten und z.B. Reklame für BP oder Pharmakonzerne zeigen ? Was ist machbar, was wird schon gemacht und wie sieht die Gesetzeslage dazu aus ? Gibt es ein "Draufgängergen" und kann dies zur Verteidigung bei Vergewaltigungen herhalten ?  Dieser spannende Roman ist gut recherchiert und hat im Anhang nicht nur ein Nachwort über die Situation und die Gesetze in Deutschland, sondern auch ein langes Literaturverzeichnis mit kurzer Vorstellung des jeweiligen Buches, falls man sich mit dem Thema intensiver beschäftigen möchte.

    Mir hat das Buch gut gefallen, es war spannend und gut und flüssig geschrieben, das Thema ist aktuell und es hat mich immer wieder zum Innehalten und Nachdenken gebracht. Anfangs haben mich die vielen Personen und Handlungsstränge verwirrt und ich mußte immer wieder kurz überlegen, wer jetzt die und die Person nochmal war, aber man kam dennoch gut in das Buch rein und meist hat man sich schon nach den ersten Sätzen wieder erinnert. Später war dies kein Problem mehr. Im Nachwort bezieht der Autor ganz klar Stellung gegen die Patentierung von Genen und Krankheiten, die wohl schon weltweit gängige Praxis ist.

    Lesenswert und erschreckend.

  2. Cover des Buches Broken Music (ISBN: 9783596162499)
    STING

    Broken Music

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Sting schreibt über seine Kindheit, seine Eltern, seine Bands und seine Frau Frances, mit der er zwei Kinder hat, Joe und Kate. Der Bandname für "The Police" wurde in einer Athmosphere einer Wohnung gegeben, die ich sehr multi-kulti fand, voll von Wasserpfeifedampf, vielen verschiedener Frauen, ein durcheinander von verschiedenen Instrumenten und eines Drummers mit Sonnenbrille, in einem Raum, völlig ohne Fenster. Der Drummer Steward sagte wir nennen uns "The Police". Sting hat auch das Talent Bücher zu Schreiben.
  3. Cover des Buches Stupid white men (ISBN: 9783492241274)
    Michael Moore

    Stupid white men

     (560)
    Aktuelle Rezension von: sunplantsky

    In dem Buch „Stupid White Men“ betrachtet Michael Moore Amerika und die Regierung Bush von einer anderen Perspektive. Er kritisiert offen und begründet dies auf nachvollziehbare Weise. Auch stellt er Fragen, deren wahren Antworten wir wohl nie kennen werden. Als Leser sollte man im Hinterkopf behalten, dass die Informationen zu bestimmten Themen mittlerweile veraltet sind. Diese Teile habe ich übersprungen, weil sie langweilten. Dennoch regt der Inhalt zum Nachdenken an, da auch parallelen zu unserem heutigen Alltag gezogen werden können, auch wenn man nicht in Amerika lebt. Unterhaltend ist auch der Humor von Moore. Kurz um, ein gutes Buch, was mittlerweile aber überholt ist.

  4. Cover des Buches Generation A (ISBN: 9783351050696)
    Douglas Coupland

    Generation A

     (69)
    Aktuelle Rezension von: Kathrin_Schroeder

    Leider gelesen dank Netgalley.

    Laut Klappentext Dystopie. Die Bienen sind ausgestorben. 5 junge Menschen quer über den Erdball werden auf einmal gestochen. Im Wechsel wird dies für jeden der Protagonisten inkl. einer kurzen Vorstellung erzählt. Dann werden alle kaserniert und untersucht, dann freigelassen, dann wieder auf eine Insel und wenn man bis dahin nicht eingeschlafen ist, darf man eine Auswahl schräger Kurzgeschichten und ein sehr kurzes und unglaubwürdiges Finale lesen.

    1. Hälfte ganz gut trotz eher unsympathischer Charaktere, Mitte langweilig, da alle dasselbe erleben und jede/r es erzählt. Der Rest wird dann auch nicht besser. Wohlwollende 2 Sterne.

    #Netgalleyde #GenerationA #Coupland

  5. Cover des Buches Eine Handvoll Venus (ISBN: 9783641094362)
    Frederik Pohl

    Eine Handvoll Venus

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Papiertiger17

    Die ersten zwei Drittel des Romans sind ein bitterböser Kommentar zur grenzenlosen Kommerzialisierung des Alltags ohne Rücksicht auf Mensch und Natur. Dass das Werk bereits 1952 geschrieben wurde, mutet um so erstaunlicher an, sind doch die im Buch behandelten Themen nach wie vor brandaktuell. Das letzte Drittel ist dann nicht ganz so klug und hintergründig, aber dennoch unterhaltsam.

  6. Cover des Buches Journalismus und Werbung: Kommerzielle Grenzen der redaktionellen Autonomie (ISBN: 9783531187747)
    Stefan Gadringer

    Journalismus und Werbung: Kommerzielle Grenzen der redaktionellen Autonomie

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Admiral
    Da dieser Band vom Springer Verlag gedruckt wurde, habe ich eigentlich nicht so viel Kritik erwartet, als ich anfing das Buch zu lesen. Ich meine: Springer-Verlag. Hallo ? Kann man hier eine öffentlichkeitsorientierte und kritische Untersuchung erwarten ? Doch erst beim Lesen von den ersten Aufsätzen habe ich bemerkt, dass die methodischen Vogehensweisen und Ergebnisformulierungen oftmals zwar ziemlich zurückhaltend und defensiv formuliert sind, doch Kritik fand ich auch in größerem Umfang. Und erst jetzt (nach der Lektüre des Buches) habe ich dann herausgefunden, dass dieser "Springer VS" Verlag nicht deckungsgleich ist mit dem Axel Springer Verlag. Erstere hat auf ihrer HP sogar eine ganze Seite dazu geschrieben, dass sie NICHT zum Axel Springer Ungetüm dazugehören (https://www.springer.com/de/ueber-springer/unternehmensinformationen/springer-springer-oder-springer-/meinen-sie-springer-springer-oder-springer-/29476). Wahrscheinlich wollen sie nicht (von so vorschnellen Leuten wie mir ;D) in dieselbe Schublade gesteckt werden. Kann ich allerdings auch verstehen.


    JEDENFALLS. Nun zum Buch an sich. Ihr habt es bestimmt schon rausgelesen: dieses Buch "Journalismus und Werbung. Kommerzielle Grenzen der redaktionellen Autonomie" (2012), herausgegeben von Gadringer, Kweton, Trappel und Vieth, ist eine Sammlung von 15 kommunikationswissenschaftlichen Aufsätzen.

    Die Themen drehen sich in jeglicher Hinsicht um die Wechselbeziehungen zwischen Werbung und Journalismus. Die Aufsätze sind nicht in Kapiteln zusammengefasst, scheinen aber dennoch eine gewisse Gliederung zu haben. Einleitend stehen ein Aufsatz zu den theoretischen Ansätzen: "Theorien von Redaktion und Werbung" (Plank/Schopf, S. 13-30) und ein Aufsatz zum aktuellen Thema der Kommerzialisierung "Kommerzialisierung in Medien. Ursachen - Manifestation - Folgen" (Gadringer/Vieth; S. 31-49). Im Anschluß an den Kommerzialierings-Aufsatz wird dasselbe Thema aus einer anderen Perspektive nochmal behandelt. Diesmal wird ihre Auswirkung auf das Erfüllungsgebot der medialen Funktionen untersucht: "Eine leidige Pflicht? Die Auswirkungen der Kommerzialisierung der Massenmedien auf die Erfüllung ihrer demokratischen und gesellschaftlichen Funktionen" (Özbicerler/Öztürk; S. 51-66). Nachdem hier erst die Funktionen der Medien definiert und hergehoben werden, wird in kritischer Untersuchung die Gefährdung dieser Funktionserfüllung besprochen. In mehreren Einzelstudien werden hiernach mehrere Zustände und Gegebenheiten untersucht. Inhaltlich mMn etwas unbrauchbar, aber methodisch äußerst interessant, ist in diesem Rahmen der Aufsatz "Skandalös zurückgehalten? Berichterstattung über Werbekunden am Beispiel des Lidl-Bespitzelungsfalles" (Lagetar/Mühlbauer; S. 167-189). Hier werden 4 einzelne Zeitungen (2 aus D, 2 aus Ö) anhand ihrer Berichterstattung über den Lidl-Bespitzelungsfall über einen gewissen Zeitraum hinweg untersucht. Die Zeitungen sind recht gut gewählt (zB länderübergreifend, regional/weitbekannt). Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass keine Beeinflussung stattfand. Exemplarisch ist sie echt bemerkenswert, da sie die Perspektive udn die Methodik eröffnet, worauf zu achten wäre. Doch scheint mir der Vorfll nicht gut genug gewählt zu sein. Die Länder ähneln sich evtl. kulturell zu stark und das Ereignis ist zu  beschränkt. Evtl. sollte ein internationales Ereignis mit kulturell (völlig) unterschiedlichen Zeitungen (und vllt. Medien !) gewählt werden. Dann müssten vllt. auch 2 ähnliche Ereignisse mit denselben Zeitungen aus unterschiedlichen Zeiten (zB Finanzkrise 1929/2008 ?) untersucht werden, um auch noch zeitliche Unterschiede/Gemeinsamkeiten hervorheben zu können.
    Erstaunlich ist auch der Aufsatz "Nachgefragt! Deutsche und Österreichische Journalisten über den Einfluss der Werbewirtschaft" (Reimann/Schopf; S. 191-213). Die Befragungen sind quantitativ zwar stark eingeschränkt, doch qualitativ recht aussagekräftig. Journalisten werden persönlich zur Einflussnahme von Werbekunden auf ihre Berichterstattung befragt. Das Ergebnis ist interessant: Einflüsse sind durchaus vorhanden und gefährden gewissermaßen die Unabhängigkeit der Medien. Evtl. (Ähnliches scheinen auch die Autoren anzudeuten) muss die Einschätzung noch schärfer ausfallen. Denn Journalisten könnten sich einiger Einflussnahmen auch nicht bewusst sein oder sie sich/anderen nicht eingestehen wollen, obwohl die Interviews stark anonymisiert sind.


    Das soll genügen. Ich wollte nur ganz gerne einige exemplarische Untersuchungen vorstellen, um das Buch abschätzbar zu machen und Euch einen kleinen Einblick zu gewähren. Abschließend muss ich zum Inhalt echt sagen, dass die Ergebnisse nur zT überraschen. Manchmal überraschte mich lediglich die Harmlosigkeit der Werbekundeneinflussnahme (zB im Lidl-Vorfall, dazu habe ich oben mehr geschrieben).
    Vieles überraschte nicht: PR im Internet ist erwartet gefährlich für die medialen Funktionen (zB "Zu altmodisch für neue Medien? Neue Werbeformen und das Trennungsgebot auf Nachrichtenportalen" von Angerer/Schächner/Skibba; S. 297-315) und PR-Berichterstattung scheint in zahlreichen Medien mehr als präsent zu sein. Die Autoren sind jedoch sehr vorsichtig und relativ in ihrer Ausdrucksweise, wie mir scheint ("Gut kopiert ist halb geschrieben. Der PR-Durchsatz in der Berichterstattung österreichischer Tageszeitungen" von Özbicerler/Plank; S. 255-273).
    Die Gesamtuntersuchung bringt also mMn nichts Neues an die Oberfläche, was die starke Verflechtung von Journalismus und Werbung angeht. ABER es fundiert die Annahmen, die ansonsten mehr schlecht als recht begründet in vulgo hrumschwirren. Evtl. übertreibe ich jetzt, wenn ich sage, dass sowieso jeder weiß, dass (heutzutage ?) Werbekunden massive Informationseingriffe in die Berichterstattung (auch von Qualitätsmedien) unternehmen. Doch stattet dieses Buch die Vermutenden mit einem theoretischen und methodischen Rüstzeug aus, sich eine begründete Meinung zu bilden.



    Die Autoren sind Studenten der Kommunikationswissenschaft in Salzburg (gewesen ?), die im Rahmen ihrer Master-Studiums dieses Thema behandelten. So entstanden diese Untersuchungen (von jeweils etwa 20 Seiten) unter jeweils mindestens 2 Studenten. Alle Aufsätze und bes. der 1. mit dem Titel "Theorien von Redaktion und Werbung" (S. 13-30) fundieren auf einem sehr umfassenden methodischen Kern. Die Untersuchungen werden Schritt für Schritt nacherzählt und beschrieben, sodass die Ergebnisfindung sehr gut nachvollzogen werden kann (= "normale" Wissenschaft :D). Die Schlussfolgerungen sind dementgegengesetzt meistens sehr knapp und pointiert. Die Aufsätze sind zudem stark gegeliedert mit zahlreichen Kapiteln und Unterkapiteln, sodass sie sehr übersichtlich sind. Leider ist auch dieser Band ein weiteres Beispiel für die sprachliche und theoretische Entfremdung vieler Wissenschaftszweige von der regulären Gesellschaft. Nicht selten sind die Formulierungen etwas unverständlich, die Theorieansätze ziemlich abgehoben und gleichzeitig unglaubwürdig vereinfacht. Letzteres liegt jedoch nicht direkt an den Autoren der Aufsätze, da auch sie sich lediglich auf die Theorieansätze, die in ihrer Wissenschaft kursieren, beziehen und sich auf diese stützen (müssen ?).


    Leider nicht immer sonderlich gut lesbar, aber echt informativ.
  7. Cover des Buches Heillose Zustände (ISBN: 9783426275818)
    Werner Bartens

    Heillose Zustände

     (3)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick
    Die „50 bittere(n) Wahrheiten, die Patienten kennen sollten“, die der Wissenschaftsredakteur der „Süddeutschen Zeitung“, Werner Bartens, auf den Innenumschlagseiten seines neuen Buches notiert hat, sollte man vielleicht zuerst lesen, bevor man ein Buch zur Hand nimmt , das nüchtern aufzeigt, woran unser System der medizinischen Versorgung krankt. Obwohl als eines der besten, wenn nicht das Beste auf der ganzen Welt hoch gelobt, macht es doch die Menschen krank und das Land arm. Denn auch unser Gesundheitssystem hat sich ganz dem Wachstumsdenken unterworfen. Und wenn die Gesundheitsindustrie wachsen soll, müssen immer mehr Menschen krank sein, bzw. durch allerlei möglichen neuen Untersuchungsmethoden und Diagnosen krank gemacht werden. Werner Bartens zeigt in seinem Buch, wie die unterschiedlichsten Krankheiten erfunden werden und weshalb in großer Zahl völlig unnötige Medikamente verschrieben werden. Aufwendige Untersuchungen werden nicht selten gemacht, um herauszufinden, woran der Patient leidet, sondern weil der Abschreibungsbedarf immer teurer werdender Geräte das erfordert. Das Buch will aufrütteln, besonders die Menschen, die als Ärzte und medizinisches Fachpersonal im System arbeiten und in großer Zahl selbst damit unzufrieden sind. Aber auch den einfachen Patienten soll deutlich werden, welche Möglichkeiten sie trotz allem haben, mit etwas Wissen sich gegen unsinnige und teure Behandlungen zu wehren.
  8. Cover des Buches Rettet das Spiel! (ISBN: 9783442716371)
    Gerald Hüther

    Rettet das Spiel!

     (5)
    Aktuelle Rezension von: YukBook

    Das WM-Fieber steigt und steigt. Der Fußball spielt auch in diesem Buch eine Rolle. Schließlich sind Fußballspiele „die öffentlichkeitswirksamsten Kulturereignisse unserer Zeit“, so die Autoren Gerald Hüther und Christoph Quarch. Doch inwieweit haben sie ihre spielerische Leichtigkeit und Lebendigkeit bewahren können? Und warum müssen Spiele im allgemeinen  – wie der Buchtitel suggeriert – gerettet werden?

    Um diesen Fragen nachzugehen, nehmen uns die Autoren zunächst mit auf eine Zeitreise in die Antike – denn bereits die Griechen waren von der Idee beseelt, das Leben als ein Spiel zu feiern und in vielfältigen Spielen das wahre Menschsein auszubilden. Im Laufe des Buches begegnen wir weiteren Verfechtern des Spiels, zum Beispiel Schiller, der freie Spielräume und Spielzeiten forderte, um der Schönheit zu huldigen, oder die Romantiker, die die Magie des Lebens mit seinen unendlichen Möglichkeiten entfesseln wollten.

    In diesem kulturgeschichtlichen Abriss macht das Autorenduo deutlich, dass das Spielen Freiräume öffnet, in denen die Spieler in einer guten Balance von Verbundenheit und Freiheit ihre Geschicklichkeit, Talente und Emotionen zeigen können. Der Homo ludens werde in der heutigen Zeit jedoch immer mehr durch den Homo oeconomicus verdrängt, der nach Effektivität und Produktivität strebt.

    In einer Mischung aus philosophischen Gedanken und neurowissenschaftlichen Erkenntnissen beleuchten Hüther und Quark verschiedene Spielvarianten und entlarven auch gefährliche Spielverderber. Stellenweise schien mir die Lobpreisung des Spiels etwas übertrieben und ihre Vorstellungen sehr idealistisch, doch beschreiben sie eine Welt, die auch aus meiner Sicht unbedingt erstrebenswert ist. Das Buch ist ein überzeugendes Plädoyer für das zwang- und absichtslose Spiel, das das volle kreative Potenzial der Spieler zum Vorschein bringen kann, Lebensfreude weckt und das Gefühl des Miteinanders in Beruf, Familie und Freizeit stärkt.

  9. Cover des Buches Zwölf Ringe (ISBN: 9783518458402)
    Juri Andruchowytsch

    Zwölf Ringe

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Piope

    Zwölf Ringe spielt inmitten der Berge mit seinem Figuren durch, zu welchem Kulturkreis sich die Ukraine zugehörig fühlt. Kein Wunder, dass die Ukrainierin Roma zwischen dem Russen Artur und dem Österreicher Karl-Josef hin- und hergerissen ist. Letzterer findet sich auf einem Irrweg zwischen Huzulen und letztlicher Selbstauflösung. Der Roman verlangt vom Leser Vorwissen, damit er die Handlung richtig einordnen kann. Dann sind die karnevalesken Ausbrüche und metaphysischen Momente verständlich und verdeutlichen, wie die Ukraine zum Zeitpunkt des Erscheinens des Romans mit ihrer Selbstfindung zwischen zwei Polen, Westeuropa und Russland, gerungen hat.  

  10. Cover des Buches SV Meppen (ISBN: 9783730817933)
    Michael Reckordt

    SV Meppen

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Ein Buch, das viele Erinnerungen weckte, als Gubbel zB sein erstes Heimspiel hatte, beim legendären 6:1-DFB-Pokal-Triumph gegen die Frankfurter Eintracht, hatte ich als Zivi Sanitätsdienst im damaligen Hindenburgstadion und stand zwischen den Trainerbänken, do daß ich hören konnte, was die Trainer aufs Feld riefen, auf Frankfurter Seite "Stepi" Stepanovic, und ich konnte den Trash talk der Spieler hören, zB gegen den Frankfurter Maurizio Gaudino. Als 1994 1860 München bei uns im Stadion aufstieg, hatten die Sechzger schon früh 1:o geführt, aber Werner Lorant war sauer, und sein grauer Haarhelm wackelte von vorne nach hinten, als er verärgert aufstampfte. Nach dem Spiel haben die Fans das Spielfeld gestürmt und Rasen rausgerissen und Tornetze entfernt, und als sich Leute, ua meine Mutter, aufregten, wie man sich so benehmen könnte, sagte Wilkdmoser sr. "Jo freili werden wir das ersetzen." Abends war eine Abiparty in unserer Disco, und nicht ganz schlanke und durchgeschwitzte 60-Fans sind bei uns versackt ("Aufgstiegn samma!). Und Stefan Brasasas war mein allererster Fahrgast als Taxifahrer. Sachen, die man nie wieder vergißt! Interessant natürlich auch zu erfahren, was "hinter den Kulissen" bei den einzelnen Fanorganisationen abläuft, mit was für Aufwand und Ernsthaftigkeit da gearbeitet wird. Nur die Abschnitte über angebliche rechte Fans aus Meppen konnte ich kaum glauben, da hätte man dabei sein sollen. Ein (ganz) moderner Klassiker der Fanliteratur.

  11. Cover des Buches Elisa oder Die Nacht der Wünsche (ISBN: 9783446264410)
    Rafik Schami

    Elisa oder Die Nacht der Wünsche

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Die Kinder kennen das Paradies des Lachens nicht mehr«, hatte er noch gemurmelt, bevor er in seinen Sessel fiel. Seine Stimme hatte alt und resigniert geklungen…


    Elisa, die Frau des Weihnachtsmanns, erkennt ihn kaum noch wieder. Dieser Mann ist nicht mehr da, den sie mal geheiratet hat! Und überhaupt kann und will sie sich nicht vorstellen, dass die Kinder keine richtige Freude mehr verspüren können. Sie beschließt, die Angelegenheit selbst in die Hand zu nehmen…


    Dieses weihnachtliche Kinderbuch von Rafik Schami hat mir wieder richtig gut gefallen. Mit treffenden Worten und farbenfrohen Illustrationen erzählt der Autor eine Geschichte, die zugleich stimmungsvoll ist und gleich mehrere problematische Themen anspricht.


    Da ist zunächst ein kleiner, dunkelhäutiger Junge, der traurig in das reich geschmückte Schaufenster eines Spielwarenladens irgendwo in Deutschland schaut. Kurz zuvor wurde er noch verprügelt, vermutlich kennt er Rassismus aus eigener, leidvoller Erfahrung. Seine Mutter ist eine arme Frau, die hofft, eine Arbeitsstelle zu bekommen.


    Praktisch als Gegenpol wird das Thema Konsum und Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes aufgegriffen. Ein Punkt, der den Weihnachtsmann in der Geschichte besonders deprimiert. Obwohl er an der aktuellen Entwicklung nicht ganz unschuldig ist, wie man Elisas Erinnerungen entnehmen kann. Bilder zeigen Kinder aus aller Welt, auch aus Kriegs- und Krisengebieten, dabei geht es auch um die Diskriminierung von Andersdenkenden und -gläubigen.
    »Und seit wann kümmerte er sich nicht mehr um die Menschen in China, Korea, Japan, Südostasien und Arabien, weil sie dort angeblich nicht den rechten Glauben hatten?«


    Dies ist eine absolut zeitgemäße Geschichte und Elisa zum Glück eine selbstbewusste, moderne Frau. Sie wartet nicht ab, ob ihr Mann noch die Kurve bekommt oder versucht, ihn irgendwie zu beeinflussen, sondern sie schlüpft einfach selber in den Mantel des Weihnachtsmanns, denn was ein Mann kann, kann eine Frau eben auch.


    Fazit: Diese tolle Geschichte zum Vor- und Selberlesen verbreitet weihnachtliche Stimmung und bringt gleich mehrere Probleme gut verständlich auf den Punkt.

  12. Cover des Buches Death of a Salesman (ISBN: 9783140412735)
    Arthur Miller

    Death of a Salesman

     (54)
    Aktuelle Rezension von: Matalina85
    Viel und nichts hat sich geändert in der amerikanischen Wirklichkeit, seit der 'Handlungsreisende' zum ersten Mal seine Musterkoffer auf die Bühne schleppte. Entlassen würde er heute wohl früher als mit 63, Biff wäre auch mit 32 noch arbeitslos, wenn er den Wettkampf mit seinem Nächsten ablehnt, ein Haus abzuzahlen dauert länger als 25 Jahre, und mit 40 Dollar die Woche käme keiner mehr über die Runde. Und doch gibt es den amerikanischen Traum noch, den Traum, dass jeder es zur Nummer Eins bringen kann. Obwohl wir ihn durchschauen, verhalten wir uns noch danach. Ich habe dieses Buch damals in der Schule lesen müssen, aber im Gegensatz zu den bisherigen Schullektüren fand ich dieses Buch sehr interessant. Erzählungen gibt es keine. Das gesamte Buch ist wie ein einziges Gespräch aufgebaut und sehr tragisch wie die Inhaltsangabe schon unter Beweis stellt. Fazit: Wenn es in der Schule auseinander gepflückt wird, macht es weniger Spaß dieses Buch zu lesen, aber wenn man es sich nach ein paar Jahren mal wieder hervorholt, ist es ein kurzes Lesevergnügen wert.
  13. Cover des Buches Windows on the world (ISBN: 9783548262413)
    Frédéric Beigbeder

    Windows on the world

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Das Buch war das erste von einem bedeutenderen Autor, das nach 9/11 erschienen ist und die Terroranschläge thematisiert (2003 genaugenommen): Ein Immobilienmakler nimmt seine beiden Söhne mit in das Restaurant unter dem Dach des Nordtrums des World Trade Centers, als kurz danach die Hölle ausbricht und Rettung unmöglich ist. Beigbeder erspart keine grausigen Details, er selbst sagt, man kann sich nur vorstellen, was wirklich an diesem Morgen in dem Hochhaus passierte.
  14. Cover des Buches Scheiss-Fussball! (ISBN: 9783821848655)
    René Martens

    Scheiss-Fussball!

     (1)
    Aktuelle Rezension von: berka
    Der platte Titel schreckt ab, das Buch gibt zum Glück etwas mehr her. Martens schreibt u. a. für die taz, die Süddeutsche und ftd. Er sammelt interessante Fakten rund um das Fußballgeschäft und fördert dabei einiges längst Vergessene zutage. Wer erinnert sich z. B. dass Franz Beckenbauer einst Trainer bei Olympique Marseille war? Tenor sind aber die vielfältigen Skandälchen und Verwicklungen rund um den grünen Rasen. Einen Schwerpunkt bildet die zunehmende Kommerzialisierung, aber man findet auch viele Kuriositäten zu bekannten und weniger bekannten Stars des runden Leders. Wer weiß z. b. dass die VIP-Logen bereits 1926 in Deutschland erfunden wurden? Das alles ist vielfältig angelegt und in Kapiteln geordnet, zu Schiedsrichtern, Spielerfrauen, Fans, Stadien usw. Der Stil ist flott bis polemisch, an einigen Stellen hätte ich mir etwas mehr Vertiefung gewünscht. Manches erscheint mir auch nicht durchrecherchiert, z. B. die Entstehung der Stadion-Variante von 'Go West' - die englische Variante 'stand up if you won the war' war mir allerdings neu. So fällt der Autor leider ein wenig zu oft in den Stil zurück der sich im Buchtitel andeutet. Trotzdem: kurzweilige Lektüre für alle, die sich gerade über ihren Verein geärgert haben.
  15. Cover des Buches Machtwahn (ISBN: 9783426779798)
    Albrecht Müller

    Machtwahn

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Unsere Elterngeneration haben dieses Land zu dem gemacht, was es heute ist und die heutigen Politiker, sogenannten Eliten, mittelmäßigen bis dummen Führungskräfte sind dabei alles zu zerstören, was unsere Eltern einst mit großer Energie aufbauten.  Es gilt nur noch Profitdenken, Egoismus, Lug und Betrug, das Sozialwesen, dass Deutschland einmal auszeichnete, ist im Vergleich zu anderen westl. EU-Nachbarn weit abgefallen und im Steilflug weiter nach unten unterwegs. Alfred Müller nimmt kein Blatt vor den Mund und beschreibt anhand von FAKTEN, wie die mittelmäßige Elite uns für ihre Misserfolge (Banken etc) scheinheilige Erklärungen liefert, uns alle für dumm verkauft. Und wie unser Gesetzgeber bei allem immer der Nutznießer ist.
    Wenn man von Schmarotzern dieser Gesellschaft spricht, sollte man sich hüten, mit den Fingern auf die Armen zu zeigen, auf die Ärmsten der Armen. Denn die wahren Schmarotzer und Nutznießer, dass wird einem mit diesem Buch klar, sind ganz andere. Das sind die gleichen Leute, die unsere Demokratie und unseren Sozialstaat selbst demontieren und beschädigen und sich dabei die eigenen Taschen bis zum Bersten füllen.
    Und auch der Blick auf unsere Justiz macht klar, wie weit wir gekommen sind. Wer sich für dieses Buch interessieren sollte, sollte auch die Bücher von Thomas Wieczorek "Die geplünderte Republik" und die Bücher von Jürgen Roth lesen!!! "Mafialand Deutschland" und "Ermitteln verboten lesen". Diese Bücher öffnen uns die Augen, was wirklich in diesem Lande abgeht, anhand von Fakten!
  16. Cover des Buches Was man für Geld nicht kaufen kann (ISBN: 9783864974632)
    Michael J. Sandel

    Was man für Geld nicht kaufen kann

     (13)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick
    Waren sie für eine lange Zeit auf das Gebiet des wirtschaftlichen Handelns beschränkt, haben sich im Zeitalter des Internets, der Globalisierung und der Allverfügbarkeit der menschlichen Arbeitskraft die Regeln und die Gesetze des sogenannten Marktes auf fast alle Lebensbereiche ausgeweitet, Sie haben Bereiche infiltriert und besetzt, die eigentlich außerhalb des Konsums und des Strebens nach Mehrwert liegen sollten. Zum Beispiel in der Medizin, in der Kunst, im Sport, in der Erziehung und immer mehr auch im Bereich der Familie und der Partnerschaft zwischen Menschen. Immer mehr Menschen halten das für unerträglich, sehen sich aber meistens außerstande, sich wirkungsvoll und nachhaltig gegen solche Tendenzen zu wehren und ihre Selbständigkeit und auch die Autonomie ihrer moralischen Urteilskraft zu bewahren. Die westlichen Demokratien haben sich von Marktwirtschaften zu regelrechten Marktgesellschaften verwandelt, in der nur zählt, was einen Preis hat, bewertbar und (ver)käuflich ist. Bedroht sind dadurch nicht nur zahllose zivilisatorische Errungenschaften, sondern auch die moralischen Grenzen haben sich bedenklich verschoben. Wie, so fragt der amerikanische Philosoph Michael J. Sandel, der 2008 in einem bemerkenswerten Buch bei Berlin University Press ein „Plädoyer gegen die Perfektion“ hielt und über die Ethik im Zeitalter der genetischen Technik nachdachte, können wir all das, „was man für Geld nicht kaufen kann“ bewahren und dem Markt die moralischen Grenzen setzen, die nötig sind, soll unsere Humanität und Menschenwürde nicht vor die Hunde gehen. In insgesamt fünf Kapiteln versucht er das mit vielen Beispielen zu beschreiben: * Privilegien * Anreize und Belohnungen * Wie Märkte die Moral verdrängen * Das Geschäft mit dem Tod * Sponsoring und Werbung Und er entdeckt die zunehmende Ungleichheit in der Gesellschaft als Quelle: „In einer Zeit zunehmender Ungleichheit läuft die allumfassende Kommerzialisierung des Lebens darauf hinaus, dass Arme und Reiche zunehmend getrennte Leben führen. Wir arbeiten und kaufen und spielen an verschiedenen Orten. Unsere Kinder besuchen verschiedene Schulen, unsere Lebenswelten schotten sich voneinander ab. Das dient weder der Demokratie noch unserer Lebensqualität. Demokratie erfordert keine vollkommene Gleichheit, aber sie erfordert, dass Bürger an einer gemeinsamen Lebenswelt teilhaben. Es kommt darauf an, dass Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund und Sozialstatus miteinander in Kontakt kommen und im Alltag auch einmal zusammenstoßen. Denn nur so lernen wir, wie wir unsere Unterschiede aushandeln und wie wir gemeinsam dem Gemeinwohl dienen können. Am Ende läuft die Frage nach den Märkten also auf die Frage hinaus, wie wir zusammen leben wollen, Wünschen wir uns eine Gesellschaft, in der alles käuflich ist? Oder gibt es gewisse moralische und staatsbürgerliche Werte, die von den Märkten nicht gewürdigt werden – und die man für Geld nicht kaufen kann?“ Hoffentlich, meint ein von dem Buch sehr skeptisch gemachter Rezensent.
  17. Cover des Buches Gefühle in Zeiten des Kapitalismus (ISBN: 9783518294574)
    Eva Illouz

    Gefühle in Zeiten des Kapitalismus

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Das Buch enthält die im Jahre 2004 gehaltenen Adorno-Vorlesungen an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Im Wesentlichen enthalten die Vorlesungsmitschriften die von Eva Illouz vertretenen Grundthesen und reflektieren insoweit ihre soziologischen Grundpositionen und Forschungsinteressen. So diskutiert sie die gesellschaftliche Veränderung in der Unternehmens- und Arbeitswelt, beschäftigt sich mit der zwiespältigen, aber immanent wichtigen Rolle der Psychologie/Psychoanalyse seit dem Beginn des 20. Jh. für die Entwicklung der westlichen Gesellschaften, und schließlich - dem aktuellsten ihrer Themen - der Veränderung von (romantischer) Liebe in kapitalistischen Zeiten. Hier anknüpfend schließlich das in Deutschland 2012 erschienene Buch "Warum Liebe wehtut" (Suhrkamp). Ihre Kritik an Online-Partnerbörsen hat Illouz im vorliegenden Buch bereits herausgearbeitet, nimmt in "Warum Liebe wehtut" eine endgültige Formulierung ihrer Thesen vor. - Wer sich bislang weniger an ihre Standardschriften getraut hat, wird mit Stil, Denkweise und Grundthesen in dieser doch recht schmalen Publikation für den Anfang ausreichend Lesekost erhalten.
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