Bücher mit dem Tag "romanhafte biografien"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "romanhafte biografien" gekennzeichnet haben.

7 Bücher

  1. Cover des Buches Das perfekte Leben des William Sidis (ISBN: 9783312010134)
    Morten Brask

    Das perfekte Leben des William Sidis

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Herbstrose

    Mit einem geschätzten IQ von 250 bis 300 gilt er als einer der intelligentesten Menschen der Welt, William James Sidis, geb. 1898 in New York City als Sohn jüdischer Einwanderer aus der Ukraine, gest. 1944 in Boston an einer Gehirnblutung. Der kleine Billy galt schon früh als Wunderkind, konnte im Alter von 6 Monaten sprechen, mit 18 Monaten las er bereits Zeitung, sprach mit 6 Jahren schon 10 Sprachen und entwickelte als 10jähriger seine Theorie der vierten Dimension, über die er im folgenden Jahr einen Vortrag an der Harvard-Universität hielt. Bis dahin hatte er schon vier Bücher geschrieben. Für die Schule benötigte er 7 Monate, die Highschool schaffte er in 3 Monaten und begann mit 11 Jahren das Studium der Mathematik, dem er nach Abschluss ein Jurastudium anhängte. Als Reaktion auf seine Erziehung (er wurde von seinen ebenfalls gebildeten Eltern schon sehr früh gefördert und gefordert) begann er als 16jähriger zu rebellieren, brach sein Studium ab und schloss sich einer Gruppe Sozialisten an. Bei einer Demonstration wurde er verhaftet und zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt …  

    „Das perfekte Leben des William Sidis“ ist der erste Roman des 1970 geborenen und in Kopenhagen aufgewachsenen dänischen Autors Morten Brask. Es gelang ihm ausgezeichnet, das Leben dieses ungewöhnlichen Mannes in eine spannende Rahmenhandlung einzubinden und dessen vermutlichen Gedanken und Gefühle zu beschreiben. Wie zu lesen ist, bezieht sich der Autor dabei auf damalige Zeitungsberichte, Biografien anderer Autoren, sowie Bücher und Briefe von Sidis selbst. In kurzen Kapiteln, zeitlich hin und her springend, berichtet Brask über verschiedene Stadien und Begebenheiten aus Sidis Leben. Wir erfahren, wie Sidis vom viel beachteten Wunderkind immer mehr zum Sonderling und Eigenbrötler mutierte, zur tragischen Figur wurde, der seine Mitmenschen oft vor den Kopf stieß und vielfach Spott und Hohn erntete. Es entsteht das Bild eines zutiefst verstörten Menschen dem man nachfühlen kann, dass er sich ein perfekteres Leben gewünscht hätte.   

    Heutzutage ist Sidis bei uns weitgehend unbekannt, umso lohnender ist es, dieses 2017 aus dem Dänischen übersetzte Buch zu lesen. Wer noch mehr über das einzigartige Genie William James Sidis erfahren möchte, dem empfehle ich gerne auch das ebenfalls 2017 erschienene Buch „Das Genie“ von dem deutschen Autor Klaus Cäsar Zehrer, in dem etwas ausführlicher auf die Eltern und Sidis früher Kindheit eingegangen wird.  

    Fazit: Ein solide geschriebenes Buch über einen genialen Menschen, dessen Handicap es war, dass er nie Kind sein durfte - berührt und stimmt sehr nachdenklich.

  2. Cover des Buches Die Frau im Orient-Express (ISBN: 9781477848289)
    Lindsay Jayne Ashford

    Die Frau im Orient-Express

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Sabine_Illetschko

    Ein gefühlvoller Roman, der uns in orientalische Gefilde entführt, der Geschichte einer großartigen Schriftstellerin folgt und mit einem emotionalen Ende überrascht. Absolut lesenswert!

  3. Cover des Buches So nah bei dir und doch so fern (ISBN: 9783404607525)
    Kate Allatt

    So nah bei dir und doch so fern

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Kate plant mit ihrem Mann und Freunden gerade die Besteigung des Kilimandscharo, als sie plötzlich einen Schlaganfall erleidet. Die Ärzte halten sie für hirntot, da sie unfähig ist sich zu bewegen und in irgendeiner Form mitzuteilen. Doch Kate bekommt alles, was um sie herum geschieht, mit, denn sie leidet am Locked-in-Syndrom. Verzweifelt versucht sie mithilfe ihrer Augen, Kontakt aufzunehmen, denn diese sind das Einzige, was sie kontrollieren kann. Als sie es endlich schafft, sich mitzuteilen, kämpft sie sich Schritt für Schritt zurück ins Leben -

     

    Kate Allatt verdient meinen Respekt für ihre wahnsinnige Kraft wieder ins Leben zurück zukommen und ausserdem verdient sie ein grosses DANKE  für dieses Buch.  Hoffentlich erreicht es viele Locked-In Betroffene und sie erhalten dadurch soviel Mut wie Kate.

  4. Cover des Buches Eine Reise (ISBN: 9781979195362)
    Sigrid Kleinsorge

    Eine Reise

     (1)
    Aktuelle Rezension von: buchwanderer
    „Es braucht eine gewisse Standfestigkeit im Leben, um nicht von der Brutalität unfassbarer Tatsachen weggeschwemmt zu werden.“ (Pos.334)1)

    Zum Inhalt:

    Bahnhöfe, Orte die par excellence für Zufallsbegegnungen jene Bühne bieten, auf der sich in Sigrid Kleinsorges neuem Roman ein Journalist und eine weitere Reisende flüchtig treffen. Sie verlässt einige Stationen weiter das Zugabteil, lässt jedoch versehentlich Aufzeichnungen einer/ihrer Reisen zurück. Eine Gelegenheit für den Mitreisenden, dessen Aufmerksamkeit die Frau schon während des gemeinsamen Wartens am Bahnsteig erregt hatte, mehr zu erfahren über einen Lebensweg der nun einen Schnittpunkt mit dem seinen hat.

    Der in kleinen und großen Historien wie Schmuckperlen aneinandergereihte Erzählfaden, beginnt durchaus in jenem geradlinigen Geschichtskonzept des Zeitstrahls in dem wir unsere scheinbar linearen Lebenswege gerne sehen (wollen). Schnell wird jedoch deutlich, dass dieses Leben in all seiner „Normalität“, seinem „nicht-exotisch-Sein“ hingegen eher einer Wäscheleine gleicht, an der die Ereignisse – den bunten Kleidungsstücken gleich – ihre Halt finden. Eine jener Leinen, die zwischen zwei Häusern endlos um zwei Rollen läuft, einem Universum immer neuer Geschichten in einem sich perpetuierenden Fluss menschlicher Schicksale in denen die Positiva keinesfalls selbstverständlich zur Tagesordnung gehören.

    Gehalten von Gedächtnisbildern welche wiederum ihrer eigenen Dynamik folgend, eintauchen lassen in ein längst vergangenes, aber nicht minder farbiges Neu-Erleben. „Es genügt ein Blick, ein Geruch, eine Stimme, ein Geräusch, eine Atmosphäre und schon sind sie da, sind wachgekitzelt, kümmern sich keinen Deut darum, ob sie willkommen sind, ob sie zu den Lebensjahren gehören, in denen man sich herumtreibt oder über die man gerade nachdenkt.“ (Pos.641)

    Es geht um eine Reise in mannigfacher Hinsicht. Eine Reise in klassisch geografischer Ausformung über Kontinente hinweg, einer Reise durch Geschichte en gros und im persönlichen Detail, durch politische Systeme, ihre schicksalshaften Weichenstellungen ungeachtet der Bruchgräben in Lebenslinien und Familienverbänden.

    Fazit:

    „Immer will ich zum Kern einer Geschichte vordringen, weil für mich die Welt aus Geschichten besteht, die zusammen das Universum ergeben.“ (Pos. 96). Mit diesem Satz könnte ich für mich die Texte Sigrid Kleinsorges in einer umfassenden Klammer subsummieren: er ist Programm, Credo, verinnerlichte Expression einer an der Realität erprobten Humanistin, weit jenseits jeglicher Schönrederei oder verklärter Weltsicht. Auch in „Eine Reise“ beweist die Autorin auf’s Neue ihr virtuos genutztes Gefühl für Details, unterschwellig menschliche Wahrnehmung der subjektiven Realitäten, der Geschichten, Lebens- und teils Leidenswege, die stets zwischen Scheitern und Reifen changieren lassen.

    1) Alle Angaben, sowohl Seiten-/Positionsnummern, wie auch technische Details, beziehen sich auf die Kindle-Ausgabe des Rezensionsexemplares

  5. Cover des Buches Magdalena 24h (ISBN: 9783000584916)
    Magdalena Nirva

    Magdalena 24h

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Strokeline

    Magdalena stammt aus ärmlichen und vor allem schwierigen Verhältnissen aus Bulgarien. Schnell entdeckt sie die Männerwelt für sich, wird jung (alleinerziehende) Mutter und spätestens als sie Eagle kennenlernt, ist ihr Weg in die Prostitution vorgezeichnet. Über verschiedene Stationen landet sie mit ihrem Zuhälter in Berlin und berichtet in ihrem Buch über diverse Erleb- und Geschehnisse im Rotlichtmilieu. Diese Geschichten sind interessant - auch weil Magdalena neben Escort auch in vielen Puffs gearbeitet hat. 

    Umso länger das Buch andauert, umso mehr fällt auf, dass das Buch wenig reflektiert erscheint. Glaubt man Magdalena, hat sie nahezu immer selbst einen Orgasmus erleben dürfen und die schlimmen Erfahrungen bleiben kurzangeschnitten und geraten dem Lesenden schnell in Vergessenheit. Da ist das Kapitel mit dem Freier im katastrophalen, hygienischen Zustand fast eine Wohltat - so anschaulich ist diese Stelle beschrieben...

    Die verwendete Sprache ist nicht uninteressant, aber oftmals sehr einfach und vulgär gehalten. Manchmal passt es, manchmal leider nicht. 

    Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen, daher gibt es von mir 4/5 Sterne.

  6. Cover des Buches Die Revolution von Fräulein Mindermann (ISBN: B0798K49V7)
  7. Cover des Buches Frida (ISBN: 9783442492893)
    Maren Gottschalk

    Frida

     (15)
    Aktuelle Rezension von: medsidestories

    Ich bin bereits seit meiner Schulzeit aus nicht immer exakt zu definierenden Gründen eine große Bewunderin von Frida Kahlo und lese deshalb unwahrscheinlich gerne über ihr Leben. In Maren Gottschalks „Frida“ geht es um eine ganz bestimmte Episode davon. Nicht primär um ihre Jugend, den Unfall und die Liebe zu Diego, sondern um ihre Zeit in New York und Paris, ab dem Jahr 1938. Bevor Frida aufbricht, ist ihr Leben in Mexiko und ihre Ehe in eine Sackgasse geraten. In der Ferne sucht sie nach beruflichem Erfolg, nach Freiheit, nach Liebe. Frida rückt die Kunst in den Mittelpunkt ihres Daseins.

    Und wird fündig!

    Der Roman schildert in einer Mischung aus Realität und Fiktion eine bedeutsame Phase aus Fridas Leben. Die Autorin lässt viele berühmte Persönlichkeiten auferstehen. Ich mag den Glanz der Metropolen des frühen 20. Jahrhunderts, der im Buch transportiert wird. Manchmal klingen speziell die Dialoge in meinen Ohren etwas hölzern oder unecht.  Dafür gefallen mir die Beschreibungen von Fridas Bildern sehr. Sie wirken im Text so plastisch und lebendig. Gerne hätte ich noch mehr davon gelesen. Schließlich soll ihre Kunst doch gerade in dieser Zeit der zentrale Aspekt ihres Lebens gewesen sein. 

    Im Buch wird Fridas ganze Ambivalenz, ihre Zerrissenheit gut deutlich, sei es zwischen ihrem Leid und ihrer Lust auf das Leben oder zwischen zwei Männern, von denen sie sich gleichermaßen abgestoßen und angezogen fühlt. Man merkt, dass Maren Gottschalk für ihren Text weitreichend recherchiert hat. Ganz besonders gern gelesen habe ich Fridas Liebesbriefe, die im Buch immer wieder abgedruckt werden. Dank diesem Roman weiß ich jetzt, dass man Fridas Briefe auch als Sammlung kaufen kann. 

    „Frida“ von Maren Gottschalk ist sicherlich ein Buch für Fridaliebhaber*innen, weil es keinen Überblick gibt, sondern in die Tiefen ihrer Biographie eintaucht und Brücken zwischen ihrem früheren und späteren Leben schlägt, für solche ist es jedoch ein überaus lesenswerter Roman!


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