Bücher mit dem Tag "kronkolonie"
6 Bücher
- Pauline Peters
Die Lady und der Butler – Mord im Zedernhaus
(25)Aktuelle Rezension von: DorGerMir gefällt der schonungslose und kritische Blick, der auf die Klassengesellschaft und das Verhalten gegenüber der Bevölkerung in den britischen Kolonien geworfen wird. Eingepackt in eine spannende Geschichte, in der - wie in der Reihe üblich - viel vor sich geht. Gut geschrieben, mit feinem Humor, keine Rechtschreibfehler.
- James Clavell
Tai-Pan
(96)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerEs ist die Zeit der Abenteuergeschichten und den Seefahrern. Von Romantik kann allerdings bei diesem Buch nicht die Rede sein. Es handelt von einem Mann, gebaut wie Hühne grünäugig wie ein Drache, der allein schon aufgrund seiner Erscheinung in China Eindruck macht. Mit eisernerm Willen den Handel in Honkong zu kontrollieren muß der Ausnahmekaufmann Struan sich mit der Zweizüngigkeit der chinesischen Platzhirschen auseinandersetzen die nicht damit rechnen das die Langnase aus Schottland wie ein Taifun über sie kommt und erfolgreich den Sieg davonträgt. - Richard Mason
Suzie Wong
(22)Aktuelle Rezension von: MogulDas Buch spielt größtenteils in der britischen Kronkolonie Hongkong in den 1950er Jahren. Die Stadt ist überfüllt von chinesischen Flüchtlingen aus China nach der Revolution. Die Überbevölkerung ist allgegenwärtig. Es ist eine klare Klassengesellschaft mit den Engländern an der Spitze gefolgt von den reichen Chinesen. Suzie Wong ist selbst Chinesin aus Shanghai und arbeitet als mittellose Prostitutierte im Hafenviertel von Hongkong. Sie ist also ganz klar am unteren Ende dieser Gesellschaft angesiedelt, Analphabetin und hat eine ziemlich eigene Sicht auf die Welt.
Robert ist ein Engländer, der Maler werden möchte. Da er nicht viel Geld hat und den Engländern überdrüssig ist, lässt er sich just in dem Hotel nieder, in dem auch Suzie arbeitet. Er versteht zuerst gar nicht, dass er sich in einem Stundenhotel für einen Monat eingemietet hat. Die versteckte Prostitution - offene Prostitution ist streng verboten - nimmt er anfänglich nicht war, da er zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist.
Und ganz langsam entwickelt sich eine Anziehung zwischen den beiden, die nach einer scheinbar unmöglichen Liebesbeziehung drängt.
Bei diesem Buch handelt es sich um einen Liebesroman, der sehr amtmosphärisch, aber keinesfalls romantisierend das Rotlichtmilieu am Hafen mit all seinen Akteuren einfängt. Bei der Lektüre taucht man in eine vergangene Zeit ein und erfährt hautnah, wie die Menschen unter den damals herrschenden widrigen Umständen zu überleben versuchten. Der Schmutz des Rotlichtbezirks beim Hafen, die Ausbeutung der bitterarmen Frauen, die Kankheiten, der Schmerz und die überall herrschende Armut werden ohne je anklagend oder moralisierend aus der Perspektive von Robert geschildert. Und genau in diesem Sumpf am Rande der Zivilisation entwickelt sich eine starke Liebe, mit derer Hilfe Suzie und Robert all die mühseligen Widerstände gegen solch eine Liebe zu überwinden versuchen. Es ist ein Buch, das viele überraschende Wendungen nimmt, nicht zuletzt weil Suzie eine sehr schlaue und witzige Person ist, die sich aber gleichwohl ihrer miserablen Situation bewusst ist, in der sie absolut gefangen ist.
Es geschieht äußerlich gesehen nicht wirklich viel in diesem Buch, in den Personen drinnen werden aber Welten verschoben, zerstört und neu aufgebaut. Und es wird ein Milieu aus einer vergangenen Zeit außerordentlich klug und kritisch geschildert, ohne dass der Autor in die Rolle des Moralapostels abgleitet. Wenn
man dieses Buch gelesen hat, wird man es nie mehr vergessen.
Fazit: Unbedingt lesen
- W. Somerset Maugham
Der bunte Schleier
(29)Aktuelle Rezension von: DekandaDer Roman erzählt die Geschichte von Kitty, die sich von einem oberflächlichen naiven Society-Girly der 20iger Jahre in London zu einer reflektierten Frau entwickelt. Ihr Weg dahin ist angefüllt mit persönlicher Dummheit und unüberlegten Entscheidungen, mit Liebe und Hass, Euphorie und Verzweifelung.All das wird erzählt in einer Virtuosität, die mich tief in die Geschichte gezogen hat.
Dem Autor gelingt es Gefühle sichtbar zu machen, ohne sie plakativ in die Welt hinauszuschreien. Er erzählt, bildgewaltig, und hält doch immer einen gewissen Abstand zu seiner Protagonistin Kitty. Dazu verfasst er ein Sittengemälde, dass die vergangene Zeit erlebbar macht.
Er lässt dem Leser Raum für seine eigene Wertung, die eigenen Wertvorstellungen und der Frage nach dem eigenen Verhalten in der gleichen Situation.
Die Protagonisten handeln für mich deshalb nachvollziehbar. Selbst Kittys teils naives Handeln kann ich verstehen. Sie ist ein Produkt ihres Umfeldes, einer Kultur, die sie zu einem sinnenleerten Leben anhält und das danach ruft, die gleichen moralischen Grundsätze zu brechen, die es auffstellt.
Kitty ist was sie ist, bis sie diese Welt zwangsweise verlässt und sieht, was das Leben noch sein kann, wie hart und grausam es ist, außerhalb ihrer kleinen Seifenblase. Gezwungenermaßen fühlt sie was Menschlichkeit, Respekt und Aufopferung bedeuten. Sie begegnet dem Tod und lernt hinter die Fassade eines Menschen zu sehen, der zuteifst verletzt ist und sie trotz all ihrer Fehler und begangenen Dummheiten liebt.
Die junge Frau verändert sich, findet Glück, wo sie es nie vermutet hätte. Sie verliert, was sie gewonnen hat und begreift, dass sie fortan entscheiden muss, was das Leben für sie bedeutet.
Für mich ist dieses Buch auch ein Plädoyer für Frauen, aus ihren Denk- und Handelsmustern auszubrechen und selbständig einen Weg im Leben zu suchen. Beeindruckend für die Zeit der Veröffentlichung dieses Romans.
Fazit:
Ein sehr lesenswertes Buch, das nachhallt und das ich wieder lesen werde.