Bücher mit dem Tag "deutsche zeitgeschichte"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "deutsche zeitgeschichte" gekennzeichnet haben.

13 Bücher

  1. Cover des Buches In Zeiten des abnehmenden Lichts (ISBN: 9783875363043)
    Eugen Ruge

    In Zeiten des abnehmenden Lichts

     (256)
    Aktuelle Rezension von: EmmaWinter

    1. Oktober 1989: Wilhelm wird 90 und erhält den vaterländischen Verdienstorden in Gold. "Ich hab genug Blech im Karton." Er ist vergesslich geworden, starrsinnig und stößt seine Umwelt vor den Kopf. Wilhelm und Charlotte sind die erste Generation in diesem Familienroman, der sich von den 1950er Jahren bis 2001 erstreckt. Als die beiden aus dem Exil in Mexiko in die DDR zurückkommen, sind beide vom System überzeugt und stürzen sich voller Tatendrang in den Staatsaufbau. Ihr Sohn Kurt hat Jahre in einem Gulag verbracht und sich mit seiner russischen Frau Irina ebenfalls in der DDR "eingerichtet". Deren Sohn Sascha nutzt die Aufbruchstimmung im Herbst 1989 und flieht in den Westen, an Großvaters 90. Geburtstag. Sein Sohn Markus bleibt in Ostdeutschland.

    Eugen Ruge hat einen ganz wunderbaren Roman über eine außergewöhnliche Familie geschrieben. Das Buch hat mir unglaublich gut gefallen. Neben den Charakteren hat mich die Sprache sehr angesprochen. So treffend, humorvoll, sarkastisch und für jede Figur den richtigen Ton anschlagend, ist es ein Vergnügen dieses Buch zu lesen. Die Konstruktion der Geschichte ist sehr kunstvoll und überlegt. Sie findet auf drei Zeitebenen statt: Einmal die Geschichte der Familie, die 1952 bis 1995 fortlaufend erzählt wird, dann das Jahr 2001, das aus der Sicht von Alexander/Sascha erzählt wird und schließlich der 1. Oktober 1989, der von verschiedenen Familienmitgliedern zusammengesetzt wird. Die Zeitebenen wechseln sich ab und so baut sich die Geschichte nach und nach auf. Zweifel, Ängste und Erkenntnisse werden hochgeschwemmt und am Ende, wenn auch Sascha in Mexiko ist, ist er (unwissentlich) seiner Familie so nahe, wie selten zuvor.

    Einen großen Teil des Buches habe ich gelesen, den ganzen Roman habe ich aber auch als Hörbuch gehört und das muss ich unbedingt empfehlen. Ulrich Noethen liest einfach fulminant! Er meistert die verschiedenen Dialekte, Akzente und fremdsprachlichen Einsprengsel ebenso wie die besondere Sprache dieses Roman. Es ist einfach eine Freude ihm zuzuhören. Durch den verschlungenen Aufbau des Buches war es mir aber wichtig, einen Großteil auch selbst zu lesen. Eine klare Lese- und Hörempfehlung.




  2. Cover des Buches Grenzgänger (ISBN: 9783426306086)
    Mechtild Borrmann

    Grenzgänger

     (139)
    Aktuelle Rezension von: dunis-lesefutter

    Monschau, direkt nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Familie Schöning kommt gerade so über die Runden. Der Vater ist nicht offensichtlich versehrt aus dem Krieg wiedergekommen, doch psychisch nicht mehr in der Lage, seine Familie zu versorgen. Er zittert und als Uhrmacher ist dies das aus für seine Berufstätigkeit. Er wendet sich der katholischen Kirche zu und entwickelt eine Hörigkeit ihr gegenüber, die seiner Familie nicht gut tut. Als seine Frau plötzlich stirbt, ist Henni die Versorgerin der Familie. sie schafft es, den Vater zu überzeugen, sie und die Geschwister nicht ins Heim zu geben. Da das Geld aber vorne und hinten nicht reicht, beginnt sie Kaffee über die Grenze von Belgien nach Deutschland zu schmuggeln. Nach einem tragischen Ereignis, welches auch die Schmuggelgelei beendet, kommt sie in eine Besserungsanstalt für junge Mädchen. Der Vater schickt auch seine anderen Kinder ins Heim und wir erfahren, wie sadistisch und grausam mit den Kindern dort umgegangen wird. Todesfälle sind keine Seltenheit.


    20 Jahre später steht Henni vor Gericht. Sie wird beschuldigt, das Elternhaus angezündet und somit ihren Vater getötet zu haben, sowie eine der Erzieherinnen aus dem katjolischen Kinderheim getötet zu haben. Wir erfahren nun häppchenweise aus mehreren Perspektiven, was sich zugetragen hat. Elsa, Hennis beste Freundin glaubt an ihre Unschuld und versucht vieles aufzuklären. Dabei behilflich ist auch Thomas, der mit Hennis Bruder Fried gemeinsam im Heim war. 


    Diese fiktive Geschichte versucht sehr viel sie stellt das spießige Dorfleben und das, der katholischen Kirche hörige Gehabe des Vaters, sehr gut dar. Die Autorin beschreibt den sadistischen Umgang mit den Kindern, der mir wirklich sehr nah gegangen ist. Dann wiederum versucht sie die Figuren sich rächen zu lassen. Und ermittlerische Elemente fügt sie auch noch ein. Zum Schluss geht alles etwas Holterdiepolter, und es wirkt als muss der Roman irgendwie ein Ende finden muss. Befriedigt hat mich das nicht.


    Dreiviertel der Geschichte war ich wirklich begeistert und eingenommen. Vom Erzählstil von Mechthild Borrmann, der minimalistisch und berichtartig ist . Im letzten Viertel, ist aber leider das Buch in eine Richtung gelaufen die mir einerseits zu schnell zu viel wollte, andererseits mich etwas ratlos zurück lies. Die Erkenntnis bleibt, dass wenn man mehr miteinander geredet hätte vieles hätte abwenden können.


    Ein historischer Roman, deren Figuren mir sehr nah gekommen sind, der aber letztendlich viele Fragen offen ließ

  3. Cover des Buches Machandel (ISBN: 9783328100249)
    Regina Scheer

    Machandel

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Elenchen_h

    "Das Schweigen über diesem Dorf war so alt, so alt wie die Sagen von der Mahrte, so alt wie das Märchen vom Machandelboom, wohl ewe dusend Johr." - Regina Scheer, "Machandel"

    Mecklenburg-Vorpommern, 1985: Claras Bruder Jan möchte vor seiner Ausreise aus der DDR unbedingt noch einmal seinen Geburtsort, Machandel, besuchen. Er nimmt Clara mit, die sich sofort in eine alte Kate dort verliebt. Sie beginnt, das alte Wohnhaus zu renovieren und verbringt dort viele Sommer mit ihren Töchtern beim Schreiben ihrer Dissertation über ein altes Märchen. Doch das Dorf bringt sie auch ihrer Vergangenheit näher, der Verganhenheit ihres Vaters im KZ und später als Minister in der DDR, der Verganhenheit von Natalja, einer Ost-Zwangsarbeiterin des 2. Weltkriegs, der von Emma, die nach Machandel kam, um fremde Kinder zu hüten. Sie alle sind durch dünne und festere Fäden verbunden, die Clara nach und nach entwirrt...

    Regina Scheers Roman "Machandel" ist eine wahre Wucht! Er erfasst und verarbeitet so viel deutsche Geschichte und ist dabei so fesselnd und fantastisch geschrieben, dass ich ihn kaum weglegen konnte. Die Autorin erzählt geschickt durch ihre Figuren von Ostdeutschland im Zweiten Weltkrieg bis zum Fall der Mauer und darüber hinaus. Sie fängt menschliche Zwischentöne meisterhaft ein, lässt niemanden nur gut oder nur böse erscheinen, beleuchtet Verganhenheiten, die zu unmenschlichen Taten führten und Träume und Hoffnungen, die enttäuscht wurden. Ich war beim lesen dieses fast 500 Seiten starken Romans dauerhaft fasziniert, ich habe sehr viel gelernt auf dieser Reise in unser Gestern und hätte den Figuren noch seitenlang weiter folgen können. Auch das Setting ist wunderbar gewählt, der Roman spielt zwischen Ostberlin und dem kleinen Dorf Machandel in Mecklenburg-Vorpommern, und bildet so sowohl das Leben auf dem Land, als auch das Leben der Städter*innen ab.

    Ich bin ganz ohne Erwartungen an "Machandel" herangegangen, habe es mehr zufällig bei einer Bestellung mit in den Warenkorb gelegt. Wie schön, dass sich gerade so ein Roman als Lektüre genau nach meinem Geschmack entpuppt. Ein Stück deutscher Zeitgeschichte fantastisch erzählt - ein Lese-Muss, nicht nur für begeisterte Leser*innen historischer Romane!

    Hinweis: Im Buch wird das Z- und I-Wort verwendet.

  4. Cover des Buches Der Tag ist hell, ich schreibe dir (ISBN: 9783784433059)
    Tanja Langer

    Der Tag ist hell, ich schreibe dir

     (25)
    Aktuelle Rezension von: jenvo82

    Helen und Julius trennen 32 Lebensjahre, sie ist Studentin, er ein Mann von Welt mit Rang und Namen. Sie sucht Antworten und einen Lebensweg, er erfreut sich an ihrer Leidenschaftlichkeit und überschäumenden Lebensfreude. Lange Zeit bleibt ihre Verbindung rein platonisch, manifestiert sich in Briefen und regelmäßigen Telefonaten – als sie schließlich auf die körperliche Ebene wechselt, erkennen beide die Vergänglichkeit, die fehlende Perspektive und letztlich vollkommen andere Lebensentwürfe. Jeder geht seinen eigenen Weg, behält den anderen und dessen Gedanken jedoch im Hinterkopf. Als Julius schließlich Opfer eines Attentats wird, recherchiert Helen sein Leben, seine politische Gesinnung, sein öffentliches Wirken und rollt damit das Zeitgeschehen einer ganzen Epoche auf. Fazit: Eine seltsame Beziehung verliert sich in den historischen Begebenheiten einer bewegten Zeit, stellenweise langatmig erzählt, nichts für Zwischendurch. Das größte Problem ist jedoch die Tatsache, dass der Leser immer mehr erwartet, als dann tatsächlich passiert.

     

  5. Cover des Buches Das Wochenende (ISBN: 9783257603316)
    Bernhard Schlink

    Das Wochenende

     (146)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Seit 20 Jahren Haft wurde er nun vom Bundespräsidenten begnadigt. Seine Schwester lädt für das erste Wochenende in Freiheit die alten Freunde und Bekannten ein. Es soll ein Wiedersehen geben, ein zusammen erinnern und einfach das Leben genieren. Aber schon bei seiner Ankunft gibt es Spannungen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und einer aus der Mitte hatte ihn damals verraten und deshalb kam er ins Gefängnis. Schwer lastet die Schuld auf allen und gereizt reagieren sie auf die Entführungsfälle von damals. Jeder hat sich weiter entwickelt und sich in einem neuen Leben zurecht gefunden, aber er war so lange weg. Bernhard Schlink entwirft das Bild eines Wochenendes, eines Neubeginns, der Vergangenheit und der großen Schuld. Ungeheuer dicht, klug und mit einem sehr wichtigen aktuellen Thema versteht er es aufs neue uns Leser zu begeistern.

  6. Cover des Buches Die sieben Todsünden des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg (ISBN: 9783730601358)
    Sebastian Haffner

    Die sieben Todsünden des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Masau

    Für ein so altes Werk fand ich es echt interessant geschrieben. Mir wurde das Buch nach einem Vortrag zum Ersten Weltkrieg von dem Referendar empfohlen und es hat mir wirklich Spaß gemacht, es zu lesen. Es war fast schon schade, dass es so schnell vorbei war. Für alle zu empfehlen, die ihr Wissen über den 1. Weltkrieg kurz und knapp erweitern wollen.

  7. Cover des Buches Die lange Reise des Jakob Stern (ISBN: 9783841505620)
    Rainer M. Schröder

    Die lange Reise des Jakob Stern

     (37)
    Aktuelle Rezension von: JaHu_712

    "Die lange Reise des Jakob Stern" beginnt in Deutschland kurz vor den schrecklichen Ereignissen der Reichspogromnacht 1938. Juden werden von Uniformierten durch die Straßen gehetzt und verprügelt, die Zeitungen berichten von angeblichen sexuellen Übergriffen und tätlichen Angriffen von Juden auf die Bevölkerung. Es wird dazu aufgerufen, jüdische Geschäfte zu boykottieren. In dieser Zeit wird auch Jakobs Vater zum ersten Mal festgenommen und die Familie bangt, ob er jemals wieder nach Hause zurückkehren wird. Als er schließlich wieder freigelassen wird, ist er ein gebrochener Mann. Kurzerhand beschließen Jakobs Eltern daraufhin, ihren einzigen Sohn für einen der regelmäßig organisierten Kindertransporte anzumelden, der Jakob in eine Art Feriencamp nach England und damit fort von den Nationalsozialisten bringen soll.

    Die Schilderungen sind sehr bedrückend und beschämend zugleich, zumal vor dem Hintergrund, dass gerade wieder in ganz Europa rechte Kräfte an Einfluss und Stärke gewinnen, dass Rechtsextreme und Neonazis mit Reichsfahnen und Fackeln in Deutschland durch die Straßen ziehen und dabei Parolen aus dem Dritten Reich grölen. 

    Besonders interessant an diesem Roman ist aber auch, was die jüdischen Kinder und Jugendlichen außerhalb Deutschlands erfahren mussten. Denn nach Hitlers Machtübernahme und dem Beginn des Zweiten Weltkriegs galten auch sie nur als "bloody Germans", die von ihren vermeintlichen Rettern ausgegrenzt, teilweise wie Vieh gehalten und misshandelt wurden. Dabei spielte es keine Rolle, dass sie vor den Nationalsozialisten auf der Flucht waren, die ihnen nach dem Leben trachteten. Es zählte nur, dass sie Deutsche waren und somit Feinde.

    Dem Autor gelingt es sehr gut, die Ängste und Sorgen, aber auch die Wut dieser Kinder einzufangen. Ich finde, dass sich "Die lange Reise des Jakob Stern" hervorragend als Schullektüre ab der 5. Klasse eignet, denn hier werden die Schrecken des Nationalsozialismus, aber auch des Zweiten Weltkriegs, sehr anschaulich aus der Sicht der Kinder geschildert, mit denen sich die Schülerinnen und Schüler sicherlich leicht identifizieren können.

  8. Cover des Buches Der Fall (ISBN: 9783933022721)
    Peter Fischer

    Der Fall

     (0)
    Aktuelle Rezension von: peter_fischer
    Peter Fischers Roman "Der Fall" erschienen/Dichter Reiner Kunze lobt:"Ein besonders lebensnahes Zeitdokument" Rechtzeitig zum 21. Jahrestag des Mauerfalls ist unter dem Titel "Der Fall" Peter Fischers neuer Roman erschienen, der als Fortsetzung einer als Trilogie angelegten Nachkriegschronik über eine Jugend im geteilten Deutschland anzusehen ist. Nachdem im Roman "Der Schein", dem ersten Teil der Chronik, der Lebensgang der Hauptfigur Michael Sahlok in der DDR über Schule und Studium exemplarisch verfolgt wurde, der schließlich in seine Verhaftung durch die Stasi und seinem Freikauf durch die Bundesregierung einmündete, scheint im Roman "Der Fall" in der Biografie Michael Sahloks eine entscheidende Hürde genommen zu sein: Er lebt nach einer kurzen Zwischenstation im Notaufnahmelager Gießen im Westteil Berlins und arbeitet als Redakteur. Doch bald muss er erkennen, dass Vergangenheit sich nicht einfach lösen lässt, sich nicht abstreifen lässt wie eine übergestülpte Haut. Sie bleibt haften, sie prägt Lebenszeit, formt Gefühle, fixiert Denkgewohnheiten: sie gerät zudem zum Maßstab für Vergleiche mit der neuen Lebenswirklichkeit. Die Bedrängnisse der Haftzeit wirken auf immer neue Weise nach, sie stehen gegen neu gewonnene Eindrücke: Breit gestreuter Wohlstand muss nicht unbedingt zu größerer Solidarität führen, Phantasie und Empfindsamkeit steigern. Vorurteile und Desinformation sind auch hier keineswegs fremd. Was treibt schließlich Westdeutsche um, was wissen sie über den so genannten Arbeiter- und Bauernstaat, der immer stärker durch die vielfältigsten Widersprüche in seinem Fortbestehen erschüttert wird, und seine Bewohner? Die Ära um 1989 ist voller Widersprüche, Spannungen, Hoffnungen, doch die Kräfte der Vergangenheit bleiben noch wirkmächtig. Berühmte Zeitgenossen kreuzen Michael Sahloks Lebensweg und prägen seine Ansichten neu: Reiner Kunze, der Dichter, Willy Brandt, der vormalige Kanzler, auf den er über einen obskuren politischen Zirkel trifft, Journalisten und ein Künstler, ein Maler, der nicht nur gehörig klugen Abstand zu den Tycoonen der Epoche wahrt, sondern Sahloks Blicke auf die Dinge der Welt zu weiten weiss. Plötzlich taucht eine Jugendfreundin aus Thüringen auf, sie bittet um Fluchthilfe für ihren Mann. Lange vor den spektakulären Fluchten von 1989 taucht der Fluchtwillige auf einen Rat Michael Sahloks hin in der westdeutschen Botschaft in Warschau auf. Doch es gibt ungeahnte Schwierigkeiten, Günter Gaus, der Ständige Vertreter der Bundesrepublik bei der DDR, wird eingeschaltet, der antichambriert bei Honecker... Dem Autor gelingt es, durch die Vielzahl der exemplarisch agierenden Personen Zeitgeschichte so zu verdichten, dass daraus ein Bild jener Epoche um 1989 entsteht, in deren Gefolge sich das Gesicht Europas entscheidend veränderte. Dabei kapriziert sich der Schriftsteller nicht so sehr auf die äußerlich offensichtlichen Geschehnisse jener Ära, sondern er spürt in äußerst einfühlsamer Weise den Inneneinsichten jener Menschen nach, er verfolgt ihre widersprüchlichen, oft gegenläufigen Gefühle und Regungen an scheinbar nebensächlichen Objekten, die er schließlich so zu weiten versteht, dass daraus ein nuancenreiches und coloriertes Bild jener Epoche entsteht, das Schatten keineswegs ausspart. Peter Fischer, geboren in Suhl, Jahrgang 1943, der auch als Lyriker reüssierte ("Ananke"), Lyrikpreisträger der Zeitschrift "Dulzinea", ist mit seinem Roman ein großer belletristischer Wurf gelungen. Der Dichter Reiner Kunze ("Die wunderbaren Jahre") urteilte nach der Lektüre des Romans, dass es sich um ein "besonders lebensnahes Zeitdokument" handelt, und lobte, "so detailgenau ... wird bald niemand mehr über jene Zeit berichten können". Dr. Eberhard Grünert Peter Fischer "Der Fall" Ludwigsfelder Verlagshaus 2011, 174 Seiten, ISBN:978-3-933022-72-1 Preis 22,00 Euro
  9. Cover des Buches Der deutsche Goldrausch (ISBN: 9783570551646)
    Dirk Laabs

    Der deutsche Goldrausch

     (6)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick
    Wie kann es sein, so fragt der Autor und Filmemacher Dirk Laabs in diesem gut recherchierten Buch über die Geschichte der Treuhand, die die Vereinigung der beiden ehemaligen deutschen Staaten nach 1989 wirtschaftlich abwickelte, dass nach der Abwicklung von über 10000 Betrieben mit vier Millionen Beschäftigten am Ende drei Millionen Arbeitslose und nur 34 Milliarden Gewinn standen ? War die DDR, war die Lebensleistung ihrer Einwohner wirklich nicht mehr wert? Oder wer hat von den ganzen Deals der Treuhand eigentlich profitiert? Wer hat sich in diesem beispiellosen „deutschen Goldrausch“ eine goldene Nase geholt und fährt deshalb heute noch in der Gewinnzone, während viele Ostdeutsche sich nach wie vor, oft schon in der zweiten Generation, als die Verlierer dieses in der Geschichte einzigartigen Prozesses sehen? Dirk Laabs hat mit vielen Insidern gesprochen und sie zum Reden gebracht. Genau verfolgt er die Geschichte der Treuhand von 1989 bis zu ihrer eigenen Abwicklung im Jahr 1994. Ein spannendes Geschichtsbuch über die deutsche Wiedervereinigung und ihre bis heute spürbaren Folgen ist da entstanden, das sich stellenweise liest wie ein spannender Roman. Doch so lange die Archive der Regierung nicht zugänglich gemacht werden über diese Zeit, bleibt auch Laabs Buch, wie er selbst sagt, unvollständig. Gab es wirklich keine andere Alternative, oder rechtfertigt der nachträgliche ökonomische Erfolg des neuen Deutschland nachträglich auch diese Mittel? Um diese Frage anzustoßen, hat Laab sein Buch geschrieben. Die vollständige Geschichte der Treuhand hingegen steht noch aus.
  10. Cover des Buches Affäre Wulff (ISBN: 9783847513339)
  11. Cover des Buches Helmut Schmidt: Die späten Jahre (ISBN: B01G1S94BA)
  12. Cover des Buches Als die Tage ihr Licht verloren (ISBN: 9783866124660)
    Stephanie von Hayek

    Als die Tage ihr Licht verloren

     (57)
    Aktuelle Rezension von: Lesehoernchen99

    Bewertet mit 4 Sternen

    Linda und Gitte, Töchter einer liberalen, gut bürgerlichen Berliner Familie, genießen ihre Jugend. Gitte, die als Sekretärin im Reichsinnenministerium arbeitet, hofft, einst als Juristin Karriere zu machen, Linda, die ungestüme Träumerin, schlägt den künstlerischen Weg ein und heiratet den sensiblen Erich, die Liebe ihres Lebens. Als seine Nachrichten von der Front ausbleiben und sein Schicksal ungewiss ist, fällt sie in tiefe Melancholie – gefährlich in einer Zeit, in der psychische Krankheiten zum Todesurteil werden können. Denn die Nationalsozialisten planen bereits, was sie verharmlosend »Euthanasie«, den guten Tod, nennen …

    Da ich mich sehr für den geschichtlichen Hintergrund des dritten Reiches interessiere, wollte ich auch dieses Buch sehr gerne lesen. Ich bin jetzt nicht so bewandert in historischen Romanen, aber bei diesem hatte ich stellenweise das Gefühl, die Autorin wollte zuviel und alles zur gleichen Zeit. Dennoch konnte mich das Buch unterhalten, wenn man bei der schlimmsten Geschichte, die Deutschland je passierte überhaupt von Unterhaltung sprechen kann.
    Mir kam es aber ganz gut recherchiert vor und trotz des überaus ernsten Thema ist das Buch sehr lesenswert. Ich hoffe die Autorin schreibt noch mehr

  13. Cover des Buches Ich wollte Deutschlands Einheit (ISBN: 9783548373492)
  14. Zeige:
    • 8
    • 12
    • 24

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks