Bücher mit dem Tag "sci-fi-thriller"

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14 Bücher

  1. Cover des Buches Virulent (ISBN: 9783453433816)
    Scott Sigler

    Virulent

     (76)
    Aktuelle Rezension von: NiWa
    Es handelt sich um den 2. Teil der Infected-Trilogie.

    In den USA verwandeln sich ganz normale Menschen in blutrünstige Amokläufer. Anscheinend durch einen Virus infiziert, wüten die Befallenen wie die ärgsten Psychopathen, bringen Familie und Freunde um, bis sie letztendlich den Tod durch Selbstverstümmelung oder Selbstverbrennung finden.

    Nur Perry hat bisher überlebt. Perry, den man bereits im 1. Teil durch die grauenhaften Stadien der Krankheit begleitet hat, und an dem es nun liegt, den CIA sowie Epidemiologin Montoya und ihr Team beim Kampf gegen die Seuche zu unterstützen.

    Im Gegensatz zum 1. Teil, steht hier der Kampf gegen die Seuche im größeren Stil im Vordergrund. Perry ist zwar nach wie vor einer der Protagonisten, aber diesmal begleitet man vor allem Montoya, ihr Team und den CIA bei der Bekämpfung der Epidemie.

    Wie gewohnt spielt Sigler mit den Perspektiven. Er wechselt ständig zwischen Perry, anderen Befallenen oder auch dem Orbiter, um den Leser dazwischen immer wieder ins Weiße Haus zum Präsidenten himself einzuladen.

    Neben der blutigen aber auch psychischen Brutalität, verleihen diese verschiedenen Blickwinkel der ganzen Geschichte eine temporeiche Spannung, die mich an den Seiten kleben ließ.

    Besonders gut hat mir die Schilderung durch einen allwissenden Erzähler gefallen, die dem Ganzen die Krone aufsetzt. Bei der Beschreibung banalster Ereignisse, wird man bereits darauf aufmerksam gemacht, dass diese Szene höchstwahrscheinlich nicht gut ausgehen wird. Aber dadurch wird die Spannung überhaupt nicht ausgebremst, sondern sogar richtig angeheizt, weil man um Montoya, ihr Team und die ganze Welt zu fürchten beginnt, wodurch man noch tiefer in die Handlung gezogen wird.

    Außerdem fasziniert mich Siglers Detailliebe. Er nimmt den Leser auf eine Reise durch den menschlichen Körper mit, beschreibt die Zellteilung, wie sich das Rückenmark ins Gehirn windet und wie manche Faktoren gut oder schlecht für den Virus sind, der ja eigentlich gar kein Virus ist, um dann wieder auf die Beschleunigung von Kampfjets zu schwenken oder sich mit dem Mysterium des Weltalls aufgrund wissenschaftlicher Fakten auseinanderzusetzen.
    Während er den Leser dadurch mittendrin Luft holen lässt, entwickelt man zeitgleich eine vage Vorstellung, was wohl die Konsequenzen aus diesen Tatsachen sind, und bekommt es erneut mit der Angst und ungebremstem Nervenkitzel zutun.

    Wie auch bereits beim Vorgänger, handelt es sich um einen hochansteckenden Thriller, ein Horrorwerk mit Science-Fiction-Elementen, das mich als Leser so bald wie möglich zum Abschlussband greifen lässt.

    Scott Siglers Infected-Trilogie:
    1) Infiziert
    2) Virulent
    3) Pandemic. Die Seuche

  2. Cover des Buches Dead Silence (ISBN: 9783453322936)
    S. A. Barnes

    Dead Silence

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Mat_Ru

    Das Buch spielt mit Ängsten, baut Spannung und Dichte auf- klaustrophobische Engen, die leere und Gefahren des Weltalls, das Gruselelement im verschollenen Schiff- und löst das Geheimnis dann recht schnell durch Rückblenden, wobei für mich schnell klar wird, dass das Übernatürliche wegfällt. Dies nimmt der Geschichte früh und schnell die Spannung. Schade fand ich auch, dass die Schicksale der anderen Crewmitglieder nicht vertieft dargestellt werden- der Rückfall in den Wahnsinn- , nur die der Chefin- sie alle haben klare Rollen und bleiben klischeehaft in ihren Handlungen- Held, Gute, Böse, Nerd, Love interest usw.- man hätte hier einiges rausholen können, wenn man mit den Elementen der Angst und Psychosen mehr gespielt hätte. Grundsätzlich aber solide, lesbar, wenig Weltall Elemente (andere Spezies oder Lebensformen- man denke an Star Trek, Aliens oder Star Wars Szenarien- das Weltall bleibt leer.). Somit 3 Sterne.

  3. Cover des Buches Die Kuppel (ISBN: 9783426305201)
    Markus Stromiedel

    Die Kuppel

     (29)
    Aktuelle Rezension von: einz1975

    Wir schreiben das Jahr 2035. Europa hat sich zusammengeschlossen und funktioniert als Einheit. Vincent Höfler, ein junger Militärpolizist, führt seinen Dienst harmlos und ruhig aus, als er plötzlich einen Sonderauftrag bekommt. Er soll nach Ostdeutschland fahren und einen seltsamen Vorfall untersuchen. In einem stillgelegten Militärgelände wurde ein erfrorener alter Mann gefunden. Keiner weiß, wie er da hinkam und wer er ist. Überrascht von dem Auftrag, macht sich Vincent auf den Weg und besucht auch gleich noch nebenbei seinen Vater. Bisher haben sich die beiden nicht ganz so gut verstanden, vielleicht hilft so ein kleiner Überraschungsbesuch. Sehr behutsam und langsam baut der Autor seine Hauptfigur auf.

    Er lässt sich Zeit viele kleine Hintergrundinformationen einfließen zu lassen, damit man ihn gut kennenlernt und auch das Geschehen genau beobachten kann. Am Tatort angekommen, lernt Vincent eine nette Ärztin kennen, wobei hier schon abzusehen war, dass mehr mit beiden passieren wird. Ab jetzt wird alles recht mystisch, denn so einfach, wie sie dachten, wird es nicht. Eine Obduktion ist nicht möglich, da die Leiche plötzlich abgeholt wird und auf das Gelände kommt Vincent auch nicht. Dennoch lässt er nicht locker und geht seinen Nachforschungen nach. Er findet heraus, dass ein hiesiges luxuriöses Wellness-Resort für Senioren ganz in der Nähe ebenfalls seinen Sitz hat. Vielleicht stammt der alte Mann von hier?

    Warum hat ihn aber keiner als vermisst gemeldet? Schon von Weiten sieht er eine gigantische Kuppel. Sein Besuch lässt den aufmerksamen Leser allerdings schon erahnen, dass hier etwas ganz anderes passiert, als man mit bloßem Auge sieht. Stromiedel wartet allerdings noch eine ganze Weile mit der Auflösung. Vielmehr lenkt er den Leser auf eine ganz andere Fährte. Könnte es sein, dass hier eine Geheimorganisation ebenfalls ihre Finger mit im Spiel hat? Dann kommt auch noch sein Vater hinzu, ein wenig Action, Kampf und mehr als eine Flucht und schon hätten wir einen rundum in sich geschlossenen Thriller. Interessant fand ich die Zukunftsideen des Autors. Mit sogenannten Datenbändern auf der Stirn kann man in virtuelle Realitäten einsteigen.

    Sehr detailgetreu nutzt auch die Armee diese Funktion zur Schulung seiner Soldaten. Der Autor geht auch auf globale Ereignisse ein, wie die Wüstung der Dörfer, das Fahren in Elektroautos und die komplette Überwachung durch Kameras oder dem Handy. Da der Roman schon mehr als zehn Jahre als ist, haben einige der Erfindungen schon deutlich Einzug in unser Leben gehalten, andere lassen in dem Umfang noch auf sich warten. Dennoch hat Stromiedel die Mischung aus Science Fiction, in Kombination mit einem Kriminalfall, so gut vereint, dass man sich sehr gut darin zurechtfindet. Das Ende hätte meiner Meinung nach noch etwas überraschender gestaltet werden können, hat aber den Vorteil, dass wirklich alle Fragen beantwortet werden.

    Fazit:
    Eine Leiche, ein Ort = Tatort. Dass Markus Stromiedel Drehbücher für genau dieses Fernsehformat schreibt, spürt der Leser von der ersten Seite an. Gut inszenierte Szenen und es wird sich Zeit gelassen, die Hauptfigur ins richtige Licht zu stellen. Die Grundidee hinter der Geschichte ist am Ende sicherlich nicht ganz neu, wird hier aber auf eine unterhaltsame Art und Weise erzählt. Kleine nette Sci-Fi-Details bringen uns in die passende Zeit und es herrscht von Anfang an eine leicht kalte, düstere Stimmung, die bis zum Ende hin anhält. In Sachen Action wurde nicht übertrieben und auch technisch wird nicht zu weit ausgeholt, so dass man dafür studiert haben müsste. Der Spannungsbogen schwingt sich allmählich auf und kommt gelungen zum Höhepunkt. Vielleicht an einigen Stellen etwas vorhersehbar und doch heizt man durch die Zeilen und will wissen wie es weitergeht. Ein überraschend guter Sci-Fi-Krimi aus Deutschland.

    Matthias Göbel

    Autor: Markus Stromiedel
    Taschenbuch: 401 Seiten
    Verlag: Droemer Knaur Verlag
    Veröffentlichung: 02.05.2012
    ISBN: 9783426413388

  4. Cover des Buches Die Pforte (ISBN: 9783499254789)
    Patrick Lee

    Die Pforte

     (76)
    Aktuelle Rezension von: LAVO

    Zum Inhalt möchte ich nicht viel sagen, weil ich selbst keine Spoiler mag. Es ist eine tolle SF-Geschichte, die von Anfang an ihr Tempo mehr und mehr steigert. Wer sich vom Agenten-Flair und der „ein oder anderen Leiche“ nicht abschrecken lässt, wird mit einem originellen, ideenreichen SF-Kracher ohne Raumschiffe und Weltraumschlachten belohnt. Ich jedenfalls habe mich auf keiner Seite gelangweilt.

  5. Cover des Buches Die 22 Tode der Madison May (ISBN: 9783453322356)
    Max Barry

    Die 22 Tode der Madison May

     (16)
    Aktuelle Rezension von: kristinaliest

    Ich hatte mir leider etwas anderes bei diesem Buch erwartet und hatte daher leider nicht so ein tolles Leseerlebnis.

    Die Idee der Geschichte war richtig cool, nur war die Umsetzung leider so gar nicht mein Fall. Parallelwelten finde ich super spannend, aber die Umsetzung war mir leider zu verwirrend, stellenweise auch etwas ausschweifend erzählt was z. B. Felicity anging, aber andererseits zu wenig Informationen über andere Personen und Ereignisse. 

    Leider hat für mich auch die Spannung und das Miträtseln gefehlt, so dass die Geschichte leider als langweilig bei mir ankam.

  6. Cover des Buches Mörderischer Mars (ISBN: 9783948700140)
    Darius Dreiblum

    Mörderischer Mars

     (2)
    Aktuelle Rezension von: einz1975

    Nicht nur, dass die Menschen nicht mehr die Erde beherrschen, sie dürfen auch nicht mehr alles denken, was sie wollen. In dieser Zukunft von Darius Dreiblum haben Mutanten die Erde übernommen. Jeder Mensch muss zudem einen Chip tragen, wobei hier seine Gedanken übertragen werden. Frank Kilian arbeitet als Gedankenpolizist und sobald ein Individuum etwas Falsches denkt, wird er auch schon bestraft. Damit ist die Verbrechensrate schlagartig gegen null gesunken. Es gibt nur noch selten Ausbrüche von Gewalt und wenn doch, landet das Individuum auf dem Mars. Hier gibt es Mienen, in denen die „Verbrecher“ arbeiten müssen. Frank hatte das Pech, dass er, während er mit einer jungen Frau zusammen war, seinen Gedanken freien Lauf ließ und schon hat er damit nicht nur die Polizei auf sich gehetzt, sondern darf auch gleich die Reise zum Mars antreten.

    Dank seiner sonst fabelhaften Akte, darf er hier als Sicherheitschef anfangen. Schon wenige Stunden nach seiner Ankunft passiert der erste Mord. Sein Assistent beschwört noch, dass es hier seit Jahren kaum Verbrechen gab und doch passiert es plötzlich. Eine Frau hat einen Mann auf sehr bestialische Weise getötet. Sie selbst ist nicht mehr auffindbar und nicht alle viel später passiert schon der nächste Mord und noch einer und noch einer und so weiter. Die Ermittlungen der beiden Polizisten führen durch alle Bereiche der Mars-Kolonie. So erfahren wir auch einiges mehr, was die Menschen hier in den letzten Jahrhunderten geschaffen haben. Doch dann beginnt bei dem Roman eine neue Phase. Wir erfahren die Gedanken des Mörders. Sein Hass, sein Wahn und seine Macht, die er jetzt in den Händen hält. Er will sich rächen an alles und jedem, der ihm jemals weh getan hat.

    Doch damit noch lange nicht genug. Der Autor präsentiert noch einige andere fantastische Ideen und lässt den Leser dabei ein klein wenig durch die Zeit reisen. Einige hunderttausend Jahre in der Vergangenheit wurde etwas in Kraft gesetzt, was heute noch Bestand hat. Die Krimi-Story baut sich indessen immer weiter auf und man erlebt einen recht klassischen Ablauf von Polizeiarbeit und ein vorhersehbares Ende. Zwar wartet der Autor sehr lange, um die Identität des Antiprotagonisten zu offenbaren, dennoch spielt dieser nur eine Rolle, so richtig hineinversetzten kann man sich als Leser in ihn nicht. Intelligenz hat eben nicht immer etwas mit Empathie oder sozialer Zugehörigkeit zu tun, aber deshalb gleich ganze Welten verschlingen wollen? Frank als Ermittler und sein Assistent haben einige sehr nette technische Spielereien, welche auch heute schon der Polizei eine große Hilfe wären.

    Vielleicht klappt es ja in ein paar Jahren so einen Scanner zu entwickeln? Etwas seltsam fand ich die Idee mit der Gedankenpolizei. Mal ehrlich, man kann am Tag sich auch mal über Kleinigkeiten auffegen und das wäre völlig normal, aber deswegen gleich bestraft werden? Vielleicht hat der Autor ein wenig zu viele Ideen in seinen Roman einfließen lassen. Der Weg zum Ende hin wirkt ab einem gewissen Punkt auch etwas holprig. Die Figuren agieren nur noch und fallen von einer in die nächste Situation ohne zu hinterfragen, was sie hier eigentlich machen oder wie fantastisch es sein müsste, was sie gerade alles entdecken. Die kleinen erotischen Einspieler, sind meiner Meinung nach auch überflüssig, dennoch, wer es mag, wird sich darüber freuen.

    Fazit:
    Der Mars kein Ort für Menschen! Zumindest in dieser Zukunft haben einige Menschen auf dem Mars keine lange Überlebensdauer. Nicht nur das sie den Mutanten gehorchen müssen, sie töten sich brutal und keiner weiß warum. Vielleicht nur die Natur des Menschen? Weit gefehlt, denn vielleicht haben auch die Mutanten selbst schuld daran? Als Leser folgen wir zwei doch recht pfiffigen Polizisten, welche dem eigentlichen Täter immer näher kommen und alles in einem klassischen Action-Showdown enden lassen. Für meinen Geschmack hat Darius Dreiblum leider zu viele verschiedene Ideen vermischt, welche einzeln großartig allein für sich stehen würden, aber in Summe zu viel des Guten sind. Der Anfang ist eindeutig das Highlight. Der Leser wird gut angefixt und man will wissen, was auf dem Mars passiert, doch verliert sich die Spannung etwa ab dem Moment, wenn man in den Gedanken des Täters wandelt. Blut fließt allerhand, nur der Grund dafür ist so banal, wie oft bei kranken Tätern. Möchte der Mars einst ein Paradies für uns Menschen sein und kein Ort, an dem man stirbt. Ein netter, aber nicht über sich hinauswachsender Sci-Fi-Krimi.

    Matthias Göbel

    Autor: Darius Dreiblum
    Taschenbuch: 312 Seiten
    Verlag: Fehnland Verlag
    Veröffentlichung: 16.08.2021
    ISBN: 9783948700140

  7. Cover des Buches Instinct – Der Tod in den Wäldern (ISBN: 9783492064590)
    David Gray

    Instinct – Der Tod in den Wäldern

     (12)
    Aktuelle Rezension von: einz1975

    Im Jahr 2124 würdet ihr Deutschland oder besser gesagt Europa nicht mehr wiedererkennen. In der Zukunft von David Gray gibt es keine kleinen Dörfer oder Ortschaften mehr. Die Menschen wurden umgesiedelt in große Megastädte. Die freigewordenen Flächen werden fortan genutzt, um neue großflächige Urwälder zu schaffen. Kilometerweiter Wald und eine Fauna-Welt, welche es seit vielen tausend Jahren nicht mehr gab. Tiere, die längst ausgestorben sind, werden wieder angesiedelt und manche finden auch von allein ihren Weg. Warum das alles? Ganz einfach, nichts liefert dem Planeten einen besseren Restart, als ein funktionierendes Ökosystem. Elena arbeitet als Wildhüterin in einer Überwachungsstation nahe der polnischen Grenze.

    Mitten in dieser Wildnis, umgeben von viel Grün, muss sie sich aktuell von einem Kollegen verabschieden. Er ist vor einigen Wochen verschwunden und wird nun für Tod erklärt. Trotz wochenlanger Suche, mit Einsatztrupps und Drohnen, ist er nicht wieder aufgetaucht. Jetzt übernimmt sie seinen Job und soll ein kleines Team von Wildhütern leiten. Ehrlich gesagt hätte ich gedacht, dass Mann und Frau es endlich geschafft hätten wirklich gleichberechtigt zu sein, doch dem scheint leider nicht so. Nicht alle Mitglieder des Teams sind davon begeistert, dass gerade sie die Nachfolge antritt. Der Autor holt ein wenig aus und lässt uns einen tiefen Blick in die einzelnen Figuren werfen.

    Dabei geht es für meinen Geschmack zu sehr auf unnötige Lebenseinstellungen ein oder hängt sich an Erlebnisse fest, die keine Auswirkungen auf die Story haben. Es dauert doch länger als gedacht, bis die Story langsam Fahrt aufnimmt. Denn das Verschwinden des Kollegen ist erst der Anfang. Die Fotos erster toter Tiere wecken das Interesse von Elena, denn die Spuren passen nicht zu Wölfen oder anderen Jagdtieren. Es stellt sich die Frage, ob eventuell Wilderer hier in dem Gebiet unterwegs sind? Warum haben sie aber ihre Trophäen nicht mitgenommen und diese seltsamen Spuren, passen auch nicht wirklich? Der Autor baut hier gut ein Spannungsbogen auf, unterbricht diesen aber mit Elenas Gedanken und Zukunftsfragen.

    Natürlich wird alles noch um einiges heftiger, sonst gäbe es nicht den Zusatz: „Der Tod in den Wäldern“. Was oder wer auf euch wartet, wird euch vielleicht überraschen, zu erahnen ist es nicht. Dennoch treibt der Autor die Geschichte eher in eine Richtung, welche nicht vorhersehbarer sein könnte. Gewalt, Flucht, Angst, Blut, Tod und eine bösartige Gegenseite warten noch auf euch und auch hier bekommt man genau das, was man erwartet und leider auch nicht mehr. Stereotypische Szenen brechen sich im letzten Drittel von Seite zu Seite und heben einige gute Ideen auf. Denn grundlegend hätte die Story doch einiges an Potential gehabt, wenn zum einen die Figuren ein bisschen sympathischer gewesen wären und die Story mehr Überraschungen geboten hätte.

    Fazit:
    Wenn die Natur sich ihren Weg sucht... Eigentlich beschreibt David Gray keine Dystopie, eher eine Utopie. Denn wenn Wälder und Tiere statt Häuser und Straßen zurückkehren, klingt das eher nach etwas Guten, oder? Und doch gibt es da etwas in den Wäldern, was dort nicht hingehört. Vielleicht der Mensch selbst? Der Autor hat es nicht an allen Stellen geschafft den Leser abzuholen. Seine Hauptfigur Elena klingt auf dem Papier cool und abgeklärt, ist aber zerbrechlich und voller Ängste. Hinzu kommen zu viele Klischees, egal ob im Kampf der Geschlechter oder Gut gegen Böse. Es gibt allerhand ähnliche Ideen, die das im Hintergrund gespielte Thema verarbeiten und daher sind genretypische Szenen sehr oft gesät. Am Ende bleibt ein Öko-Sci-Fi-Horror mit einer wundervollen grünen Zukunftsidee, einer blutigen und grusligen Endphase und doch zu normal, um besonders zu sein.

    Matthias Göbel

    Autor: David Gray
    Taschenbuch: 304 Seiten
    Verlag: Piper Verlag
    Veröffentlichung: 02.01.2024
    ISBN: 9783492064590

  8. Cover des Buches Blade Runner Origins (ISBN: 9783741638244)
    K. Perkins

    Blade Runner Origins

     (1)
    Aktuelle Rezension von: einz1975

    Los Angeles 2009. Die Tyrell Coporation hat begonnen ihre Replikanten auf den Markt zu bringen. Sie sehen dem Menschen nicht nur ähnlich, sie sind eher kaum von ihnen zu unterscheiden. Tyrell arbeitet schon an einem neuen Model namens Nexus. Diese haben einige neue Features, welche sie noch effizienter und nützlicher machen sollen. Doch plötzlich stirbt eine hochrangige Wissenschaftlerin und die Frage ist, ob es wirklich Selbstmord war. Detective Cal Moreaux macht sich auf den Weg und untersucht den Tatort. Nicht nur er, sondern auch als Leser, bekommt man schnell mit, dass hier definitiv etwas faul ist, allerdings bleibt das eigentliche Geheimnis, noch lange verborgen. Erst einmal schauen wir uns ein wenig Moreaux genauer an.

    Seine Schwester liegt im Wachkoma und aktuell ist eine Heilung ausgeschlossen. Er selbst wirkt mehr als desillusioniert und kämpft sich eher von Tag zu Tag. Es liegt wohl am Job des Blade Runners oder an dieser Zukunft selbst. Dunkel, düster, kalt und unpersönlich präsentiert sich nicht nur die Umgebung, auch die Menschen scheinen alle mittlerweile abgestumpft. Dennoch hat Cal auch ein paar Freunde, auch wenn sie etwas seltsam sind. Die Story zeigt neben der offensichtlich bösartigen Tyrell Coporation Angestellten, auch einige andere Charaktere, welche der Story erst Tiefe geben. Da hätten wir den Bruder der toten Wissenschaftlerin oder ihre Assistentin, welche doch mehr Informationen hat, als sie zuerst zugibt.

    Das alles führt unweigerlich zu Problemen und Moreaux darf sie am Ende ausbaden. Hin und wieder schaut der Comic auch zurück, was zeitweise etwas verwirrt, da einige Figuren sich doch optisch etwas ähneln. Da hätte ich mir ein paar markantere Gesichtszüge gewünscht. Ansonsten haben Fernando Dagnino und Marco Lesko die Welt von Philip K. Dicks gut einfangen können. Schöne Details der Autos oder der Waffen lassen schnell Erinnerungen an den ersten Film wach werden. Hinzu kommt die tragisch finstere Grundstimmung, welche auch ohne Regen sich komplett durch den Band durchzieht. Kein Wunder, das Intrigen, Tod und Verzweiflung hier nah beieinanderstehen. Hier bekommt der Fan wahrlich eine unverhoffte Erweiterung des Blade Runner Franchise.

    Fazit:
    Kein Mensch und doch am Leben! Die Replikanten sahen den Menschen sicherlich noch nicht so ähnlich, wie das, was die Tyrell Coporation geschaffen hat. Der Spruch „Das Leben findet immer einen Weg“ kommt nicht von ungefähr und so verwundert es nicht, dass auch diese künstlichen Wesen mehr wollen, als Sklaven der Menschen zu sein. Detective Cal Moreaux wirkt stetig müde und ihn plagen alte Erinnerungen, dennoch ist er auf der richtigen Seite und versucht seinen aktuellen Fall zu lösen. Allerdings stehen so mächtige Gegner im Weg, dass auch er wohl keinen passenden Ausweg finden wird. Einige Zeitsprünge wirken etwas zusammenhanglos, werden sich aber sicher später noch erklären. Ein starker Einstieg in einen Sci-Fi-Noir-Comic-Thriller.

    Matthias Göbel

    Autor: K. Perkins, Mellow Brown; Mike Johnson
    Zeichnung: Fernando Dagnino, Marco Lesko,
    Übersetzung: Bernd Kronsbein
    Taschenbuch: 116 Seiten
    Verlag: Panini Verlag
    Veröffentlichung: 20.02.2024
    ISBN: 9783741638244

  9. Cover des Buches Der Skandal (ISBN: 9783453322103)
    T.S. Orgel

    Der Skandal

     (27)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    In Deutschland werden jedes Jahr etwa 660 Millionen Hühner, 52 Millionen Schweine, 33 Millionen Puten, 20 Millionen Fische aus „Aquakultur“, zehn Millionen Enten, drei Millionen Rinder und eine Million Schafe und Ziegen für den Verzehr geschlachtet. Das sind jeden Tag über zwei Millionen Landwirbeltiere. 1.440 pro Minute. 24 pro Sekunde. Nur, weil jemand Fleisch essen möchte. Weil es ja so gut schmeckt. Und so schön billig ist. Fast alle diese Tiere leben in brutalen Massentierhaltungen. Tierschutz ist in Deutschland quasi nicht existent, es handelt sich um ein reines Lippenbekenntnis. Und während wir empfindsame Lebewesen quälen und töten, zerstören wir gleich noch unsere Lebensbedingungen, indem die Massentierhaltung eklatante Umweltschäden fabriziert. Das ist die Ausgangsbasis des neuen Romans des Autorenbrüderpaars Tom und Stephan Orgel. Der Skandal denkt Lösungsmöglichkeiten dieses weltweiten Problems weiter. Was wäre, wenn wir den Fleischbedarf mit Laborfleisch decken könnten? Und so ist ein Near-Future-Thriller entstanden, der mit einer herausragenden Hintergrundstory überzeugt.

    Im Mittelpunkt steht das Milliarden-Unternehmen Light Foods mit seinem hippen Gründer Dan Light, der ziemlich stark an eine Mischung aus Elon Musk, Jeff Bezos und Steve Jobs erinnert. Der sich allerdings dabei eher wie Johnny Depp benimmt. Light Foods stellt Laborfleisch her und wirbt damit, umweltfreundlich und ohne Tierleid echtes Fleisch herzustellen. So muss niemand Verzicht üben und kann sich mit gutem Gewissen seinem Steak oder Rippchen widmen. So weit, so genial. Nur leider bricht eine weltweite Krankheit aus, die sich BSE als Vorbild nimmt. Kann es einen Zusammenhang mit Light Foods geben?

    Chance skandalös vertan

    Die Rahmenhandlung ist wirklich ausgezeichnet und böte die Grundlage für einen neuen dystopischen Klassiker. Nun sind die Orgel-Brüder allerdings eher bekannt für launige Unterhaltungsromane aus dem Bereich Fantasy und Science-Fiction. Mit „Der Skandal“ legen die beiden ihren ersten Thriller vor.  Und die Mischung aus (genretypischen) Spannungsroman und (vermeintlich) spaßiger Darbietung funktioniert eher mittelmäßig. Einige Szenen, manche Charaktere und vor allem die Actionsequenzen sind dermaßen stereotyp, unrealistisch und unlogisch, dass am Ende nur die Grundlage für ein B-Movie zustande kommt. Und das ist wirklich schade, denn „Der Skandal“ hatte das Potenzial nicht nur verkaufbare und unterhaltsame Massenware zu liefern, sondern auch mit einem spannenden und wichtigen Thema aufzurütteln. Mal ganz abgesehen davon, dass es auch das Potenzial für wirklich überraschende Wendungen gegeben hätte, die die beiden aber zugunsten äußerst vorhersehbarer und gewöhnlicher Plot Twists liegen gelassen haben. So bleibt leider von einer tollen Hintergrundgeschichte am Ende doch nur Thriller-Stangenware übrig.

    Zwar wird mit Berichterstattung, Verschwörungstheorien und FakeNews gespielt, aber leider wird dies viel zu inkonsequent verfolgt. Die verschiedenen Kommunikationsformen werden zwar genutzt, aber nicht stringent und kohärent durchdacht. So wirkt es eher wie Effekthascherei, anstatt zu einem eigenen strukturgebenden Prinzip zu werden. Und es kommt, wie es kommen muss. Es gibt einen Super-Bösewicht, der eher in einen James Bond Film gepasst hätte, sowie unlogische und unrealistische Szenarien, die nicht aufgeklärt werden, einfach nur um die Handlung überhaupt zu ermöglichen. Das kann man auch mit der schriftstellerischen Brechstange konstruiert nennen, nur um Spannung zu erzeugen. Vom Vorgehen erinnert das an unmotivierte Jumpscares in entsprechenden Genrefilmen.

    Yippie-ya-yeah, Schweinebacke

    Je weiter der Roman voranschreitet, desto mehr B-Movie Action kommt hinzu, die schlimme Verfilmungen auf RTL Niveau ahnen lässt. Selbst die gefährlichsten Situationen müssen immer noch mit einem (peinlichen) lustigen Spruch versehen werden. Das könnte man jetzt wohlwollend als Reminiszenz an (z.B.) Bruce Willis Filme der 1990er Jahre ansehen, man kann davon aber in den 2020ern auch gerne schnell gelangweilt sein. Dennoch funktioniert die ein oder andere Pointe und schmiegt sich damit an den unterhaltsamen Flow an. Augen zu und durch. Aber mal ehrlich, kann sich noch irgendwer Die Hard ohne Cringe-Moment anschauen? Und dass, obwohl ich zur direkten Zielgruppe gehören dürfte. Zumindest was das Alter angeht. Immerhin befinden sich im Text erwähnte Lieder in meiner Playlist. Denn wie auch in anderen Romanen der beiden Brüder, finden sich auch hier einige popkulturelle Referenzen. Was mir tatsächlich große Freude bereitet. Zumal dieses Stilmittel hier nur spärlich verwendet wird.

    Aber genauso wie bei 90er Jahre Actionfilmen, verabschieden sich Logik und Realitätsanspruch im zweiten Teil des Buches komplett. Jason Bourne meets Lola rennt. Und da schrammt das Buch dann auch das ein ums andere Mal an der Trashgrenze entlang. Um es noch einmal zu sagen. Das kann man ruhig alles machen. Es ist ja auch (leidlich) unterhaltsam. Man muss eben nur wissen, worauf man sich bei T.S. Orgel einlässt. Leider gibt es dann zum Ende hin noch einige innere Widersprüche, was eigentlich hätte auffallen müssen. Oder es war dann nach der ganzen absurden Action auch schon egal. Auch scheint sich das Lektorat gegen zwei völlig überflüssige Kapitel nicht ausgesprochen zu haben. Diese Kapitel treiben die Geschichte nicht voran und ergänzen sie nur um weitere hanebüchene Aspekte. Und so ist ein Teil des Endes wirklich übelster James Bond Kram.

    Pageturner

    Letztlich bildet den Handlungsrahmen also eine ausgezeichnete Triple-A-Story, die den gesamten Roman trägt und zu einem spannenden Pageturner macht. Dennoch ist es keine große Literatur, die sich mit den dystopischen Vorgängern messen könnte, sondern es ist Massenware. Gut unterhaltende Massenware, aber eben auf Verkaufszahlen ausgerichtet und nicht auf künstlerischen oder gesellschaftlichen Mehrwert.

  10. Cover des Buches Frontal (ISBN: 9783596299799)
    John Scalzi

    Frontal

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Rezi von Buchrättin Mann

    Haden – eine Krankheit, die das Gehirn befällt und den Geist in einem bewegungsunfähigen Körper einsperrt.

    Doch mit Hilfe neuronaler Netze können diese Menschen einen Roboter, einen „Threep“, steuern als wenn es ihr eigener Körper wäre.

    Chris Shane ist so ein „Haden“ und steht im Dienste des FBI. Er untersucht zusammen mit seiner menschlichen Partnerin den Tod eines Haden, der bei einem Spiel mit modifizierten „Threeps“ umkommt. War es ein natürlicher Tod oder ein Mord?


    Ein gut gemachter Krimi/Thriller in einer gar nicht so weit entfernten Zukunft. Die Handlung ist schnell und aktionsgeladen, Scalzi baut aber auch einen guten Hintergrund für die Story auf, die daher umso realer erscheint.

    Dies motiviert den Leser sich selber Gedanken über mögliche Motive und Hergänge zu machen. Insgesamt sind ihm interessante Charaktere gelungen, die auch ihre Kanten und vielleicht nicht immer geradlinige Vergangenheit haben.

    Die beschriebene Technik scheint mit den Entwicklungen in der Robotik in naher Zukunft machbar, so dass man recht schnell in diese Welt eintauchen und die Handlung mit erleben kann.


    Ein gelungener Zukunftsthriller. der den Leser mit in die Handlung einbindet und das Buch nicht so schnell aus der Hand legen lässt.

    4 Sterne,

  11. Cover des Buches DER ENIGMA-VIRUS (ISBN: 9783958355217)
    Nick Thacker

    DER ENIGMA-VIRUS

     (1)
    Aktuelle Rezension von: einz1975

    Wer weiß schon, was vor vielen tausend Jahren die Ureinwohner mancher Länder entdeckt haben. Wissen, was verloren ging und nicht weitergetragen werden konnte. So wie in diesem Fall des Enigma-Virus. Vor knapp 300 Jahren unternahm eine Gruppe russischer Forscher eine Reise in ein bisher wenig erforschtes Land. Sie kamen dabei durch das Gebiet des heute bekannten Yellowstone Nationalparks. Die Gruppe entdeckte eine Höhle, in der sie seltsame Zeichnungen und Behälter mit einem Pulver fanden. Kurze Zeit später starb die gesamte Gruppe und ihr Verschwinden ist bis heute ein Rätsel. In der Neuzeit angekommen, erleben wir den Yellowstone-Ranger Harvey Bennett, welcher sich um einen Bären kümmern muss, als es plötzlich passiert - eine Bombe explodiert.

    Ein Erdbeben ist die Folge, doch damit nicht genug, denn auch ein seltsamer Ausschlag bildet sich auf der Haut einiger seiner Kollegen. Das ruft die CDC (Seuchenschutzbehörde der USA) auf den Plan und Harvey wird verhört. Dank einer recht lebhaften Mitarbeiterin dieser Abteilung, sind beide schneller weg, als dass der Virus beide erreichen kann. Als Leser dürfen wir auch etwas tiefer hinter die Kulissen schauen und erfahren etwas über ein Projekt, welches eine Gruppe von Menschen aufziehen will und sie gehen dabei wahrhaft über Leichen. Es dauert allerdings noch eine ganze Weile, bis der Autor uns verrät, was hier wirklich gespielt wird. Das erhört schon ungemein die Stimmung und man folgt Harvey und Julie, die gefühlt die nächsten Tage nur im Auto verbringen.

    Den was sich erst wie eine einfache Infektion anhört, entwickelt sich zu einem ernsten Virus-Zwischenfall. An diesem Punkt der Geschichte packt Nick Thacker den Leser mit gut recherchiertem Wissen. Ist es ein Virus oder ein Bakterium? Könnte es auch eine Mischung aus beidem sein? Geht das überhaupt? Interessant, was sich der Autor hier ausgedacht hat und auch die Lösung später klingt verblüffend und ist nicht vorauszuahnen. Indessen passieren einige zwar klischeehafte Ereignisse, dennoch sind sie so kurzweilig eingefügt, dass sie die Story sogar fördern, als störend wirken. Harvey und Julie lernt man auch ein wenig besser kennen, wobei Harvey deutlich mehr im Mittelpunkt steht.

    Hin und wieder kommen auch andere Figuren hinzu und egal auf welcher Seite der Geschichte sie stehen, sie bekommen alle erst einmal einen Hintergrund und später fügen sie sich geschmeidig in das Geschehen ein. Ich war auch sehr erstaunt, dass es sehr wenige blutige oder ekelige Szenen gab, was man aufgrund eines solchen Virus vermuten würde. Vielmehr lag dem Autor daran, den Grund für all das in den Vordergrund zu stellen. Die Personen, ihr Handeln und wie groß die Gefahr wäre, wenn eine noch größere Bombe an der richtigen Stelle im Yellowstone Nationalpark explodieren würde. Gemischt mit dem eigenartigen Virus ergibt sich hier ein Thriller, welchen man nicht so schnell weglegen möchte.

    Fazit:
    Ein bombensicherer Plan! So schön und geheimnisvoll die Natur auch ist, sie hat einige tödliche Erfindungen gemacht, welche heute vielleicht mehr existieren, aber irgendwo vielleicht noch versteckt auf ihre Entdeckung warten. Dann noch eine Bombe über einen der größten Vulkane der Erde, zwei sehr sympathische Hauptfiguren und eine Verschwörung, welche die Welt komplett verändern würde. Das klingt nicht nur nach einem gelungenen Plot, es liest sich auch ganz genauso. Als Leser fühlt man sich zu jeder Zeit sehr gut unterhalten und es bleibt der Schlusssatz: Ein spannender und mitreißender Sci-Fi-Thriller.

    Matthias Göbel

    Autor: Nick Thacker
    Übersetzung: Tina Lohse
    Taschenbuch: 351 Seiten
    Verlag: Luzifer Verlag
    Veröffentlichung: 31.07.2020
    ISBN: 9783958355217

  12. Cover des Buches Kernschatten (ISBN: 9783608986907)
    Nils Westerboer

    Kernschatten

     (8)
    Aktuelle Rezension von: einz1975

    Wer sich ein wenig für Wissenschaft interessiert, hat sicherlich schon einmal vom CERN, der Europäische Organisation für Kernforschung gehört. Physikalische Grundlagenforschung steht hier an erster Stelle. Mit Hilfe des Teilchenbeschleunigers treffen Teilchen in unvorstellbarer Geschwindigkeit aufeinander und es entstehen dabei unbekannte Ergebnisse. Genau hier sind einige Wissenschaftler vor einigen Monaten gewesen und sind seit dem verschwunden. Einer dieser wird nun tot im Schnee einer Kleinstadt gefunden und schon sind wir mitten im Geschehen. Wobei die eigentlichen Figuren noch ein wenig auf sich warten lassen. Zuerst lernen wir den etwas hilflosen Polizisten Block kennen. Er soll sich um diesen Fall kümmern und damit seine Beförderung gleich noch einmal rechtfertigen.

    Doch er scheint nicht der fähigste zu sein, zumindest kann die Presse schon vor Eintreffen der Kriminalpolizei Fotos vom Tatort machen. Der folgende Artikel bringt noch mehr ins Rollen. Der Sprung zu einem desillusionierten Fotostudiomitarbeiter kommt etwas abrupt, dennoch lockert er die Stimmung etwas auf. Dank seines Praktikanten ist er noch im Studio, als er einen seltsamen Auftrag bekommt, der sofort noch erledigt werden muss. Damit haben wir schon zwei Figuren und eine dritte gesellt sich nicht viel später hinzu. Es handelt sich um eine Frau, wobei wir erst später herausfinden, was sie mit dem Toten, dem seltsamen Auftraggeber und Mika Mikkelsen aus dem Fotolabor zu tun hat.

    An oberster Stelle steht die Aufklärung, ob der Tote im Park vielleicht umgebracht wurde. Der dahinter gestrickte Krimi baut sich sehr langsam auf, aber es gibt genug Anhaltspunkte, die logisch klingen und nicht nur die Ermittler, sondern auch den Leser weiter voranbringen. Die eigentliche Geschichte handelt aber von etwas ganz anderem. Hier geht es um die erwähnten Wissenschaftler, die das CERN besuchten. Ihre Arbeit und was genau sie machen, bleibt sehr lange ein Geheimnis. Zwischendurch gibt es kryptische Ergebnisse, auf die man sich erst einmal keinen Reim machen kann. Mit späteren Erklärungen an was sie gearbeitet haben, kommt immer mehr Lichts ins Dunkel, was fast wortwörtlich gemeint ist.

    Nils Westerboer erwähnt am Ende des Romans, dass es damals bei der Inbetriebnahme von CERN viele Bedenken gab, ob sich womöglich Schwarze Löcher bilden oder so viel Energie freigesetzt wird, welche die Realität auslöschen könnte. Was bekanntlich nicht passiert ist, aber was wäre, wenn doch etwas Seltsames passiert wäre? Der Autor hat sich einiges einfallen lassen, dass man schon etwas Gänsehaut bekommt, wenn man sich vorstellt, dass es wirklich passieren könnte. Unsere Realität wie wir sie kennen, wäre nicht mehr die gleiche und wenn man mit diesen Experimenten etwas weckt, dass uns vorher gar nicht wahrgenommen hat, dann haben wir es mal wieder selbst geschafft und unser Ende besiegelt.

    Fazit:
    Wissenschaftlicher Durchbruch um jeden Preis! Ich bin mir sicher, die Wissenschaftler des CERN haben damals nicht schlafen können, als sie das erste Mal die Maschine anstellten. Die Wissenschaft dahinter ist so theoretisch und auf unvorstellbar kleinste Teile gerichtet, dass man sich kaum ausmalen kann, was dort passiert. Ein Mord, Polizei, eine Frau, ein unfreiwilliger Beteiligter und ein paar Wissenschaftler mit einem wahnsinnigen Experiment, wenn das mal nicht der Stoff für einen richtig spannenden Thriller ist. Nils Westerboer macht schon sehr viel richtig. Er lässt den Leser an jeder Situation anschaulich teilhaben und erzählt seine Story geradlinig, mit nur kleinen Unterbrechungen. Einzig Mikas Beweggründe sind manchmal nicht ganz nachvollziehbar. Ein guter Sci-Fi-Thriller, der als harmloser Krimi anfängt und eine völlig neue Welt übrig lässt.

    Matthias Göbel

    Autor: Nils Westerboer
    Taschenbuch: 288 Seiten
    Verlag: Klett Cotta Verlag
    Veröffentlichung: 18.02.2023
    ISBN: 9783608986907

  13. Cover des Buches Ein kleiner Schritt (ISBN: 9783740707484)
    Galax Acheronian

    Ein kleiner Schritt

     (2)
    Aktuelle Rezension von: einz1975

    Die erste Stadt auf dem Mars, welch unvorstellbare Meisterleistung der Menschheit. Doch auch hier scheint es nicht immer friedlich zu sein. Seit Jahren war es ruhig in der Stadt, bis zu diesem Tag. Marek Zintok ist Polizist mit Leidenschaft und er erkennt schnell, dass hinter diesem ursprünglich aussehenden Raubüberfall mehr stecken muss. Er nimmt den Fall genauer unter die Lupe und bekommt zu Hilfe noch eine neue Kollegin zu Seite gestellt. Der Autor betont dabei sehr deutlich, wie engstirnig Marek denkt. Sichtweisen aus den weit vor den 50er Jahren und schlimmer werden wach. Frauen können nichts und sind nichts wert oder nur der christliche Glaube zählt, es gibt keinen anderen Gott. Wobei es in dieser Zukunft auch einen regelrechten Glaubenskrieg gab, wer gewonnen hat, müsst ihr selbst erlesen.

    Der Fall beginnt natürlich mit der Leiche. Schon hier beweist der Autor das feine Gefühl für Details. Es werden Kleinigkeiten beschrieben und untersucht, so dass auch der Leser ein Teil der Ermittlungen wird. Jeder noch so kleine Hinweis könnte den Fall voranbringen. Neben den wechselnden Szenenbildern nimmt uns Galax mit auf eine Reise zum Mars. Er erklärt, wie die Stadt funktioniert, worauf sich die ersten Kolonisten vorbereiten mussten und was der eigentliche Sinn dieser Stadt ist. Der Mars selbst ist und bleibt eher lebensfeindlich, aber er ist der perfekte Ort, um von hier aus weiter ins All vorzustoßen. Eine mächtige Organisation baut hier seit Jahrzehnten Raumschiffe und schickt von hier aus Kolonisten zu neuen Planeten, auf dass die menschliche Rasse niemals ausstirbt.

    Was hat das aber mit dem Mord zu tun? Das Opfer in diesem Fall, war Wissenschaftler der Shermanstiftung und es wird nicht leicht, hier überhaupt Informationen zu bekommen. Neben Marek wird auch seine Kollegin als Figur gut analysiert, tritt jedoch etwas mehr in den Hintergrund. Marek hingegen erweist sich wirklich als Ekel. Nicht nur, dass er diese wahrlich eingestaubten Weltansichten hat, auch seine Art und Weise, mit seinen Kollegen umzugehen, machen ihn doch mehr unsympathisch, als dass man ihn als Held sehen will. Einzig sein Sinn für Gerechtigkeit und die Suche nach der Wahrheit bringen ihm ein wenig Menschlichkeit. Die Verschwörung hinter der Tat wird erst zum Schluss offenbart.

    Es bleibt jederzeit spannend und wenn man mit der Geschichte fertig ist, darf man gleich noch in eine Kurzgeschichte springen. Diese spielt auf der ersten Kolonie außerhalb unseres Sonnensystems. Nach fast dreißig Jahren Kälteschlaf erreicht das Kolonieschiff 5 den Planeten Adonis. Leider entpuppt sich dieser Planet doch nicht so lebensfreundlich, wie zuerst angenommen. Hochgiftige Pflanzen bevölkern den Planeten und es scheint fast, dass dieses Projekt als gescheitert gilt. Dennoch versuchen sie Siedler ihr Bestes. Plötzlich aber verschwindet ein Junge. Bei dieser Umgebung stehen seine Überlebenschancen schlecht. Weiß vielleicht sein bester Freund etwas, der aber gar nicht mehr sein Freund sein will? Eine kurze, knackige Jugendstory, mit unvorhersehbarem Ausgang.

    Fazit:
    Der Mars ist nur der Anfang für den homo Sapiens. Galax Acheronian schuf mit „Ein kleiner Schritt“ den Start in ein eigenes unglaublich großes und detailliertes Universum. Diese Zukunft hat ihren Reiz und ihre Tücken. Wo auf der einen Seite der Glaube keine Rolle mehr spielt, ist er auf der anderen Seite noch lange nicht vergessen. Der Hauptfigur würde man selbst als Leser von Anfang an gern mal die Meinung sagen. (Kleiner Spoiler, das übernehmen später andere). Die Ermittlungen sind detektivisch durchdacht und seine Partnerin hat neben ihrer harten Vergangenheit einige interessante technische Raffinessen. Der Autor treibt die Geschichte gekonnt voran und untermalt sehr anschaulich und greifbar die Science Fiction seiner Erzählung. Es bleibt mir ein absolutes Rätsel, dass Galax Acheronian bis heute keinen großen Verlag für seine Geschichten gefunden hat. Großartig und fesselnd geschrieben, mit vielen eigenen Ideen ausgeschmückt, mehr braucht der Sci-Fi-Fan nicht, um sich glücklich zu lesen.

    Matthias Göbel

    Autor: Galax Acheronian
    Taschenbuch: 240 Seiten
    Verlag: TWENTYSIX / Selfpublisher
    Veröffentlichung: 12.03.2020
    ISBN: 9783740707484

  14. Cover des Buches Froststurm (ISBN: 9783957771087)
    Jan-Tobias Kitzel

    Froststurm

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Blaustern
    Dagmar Schöller tritt mit ihrem Mann Heinz die langersehnte Urlaubsrundreise durch Thailand an. Doch am ersten Abend ist Heinz auf einmal spurlos verschwunden. Ein Albtraum beginnt für Dagmar, denn von der Reiseleitung erhält sie dabei keinerlei Hilfe. So muss sich Dagmar wohl oder übel allein auf den Weg machen, um ihren Mann in dem fremden Land zu suchen. Die dortige Polizei rührt sich langsam, die deutsche Botschaft ist ebenfalls überfragt. Vollkommen verzagt, lernt sie dann zum Glück die Reiseleiterin Ute kennen, die ihr tatkräftig unter die Arme greift und zu einer Freundin wird. Es stellt sich heraus, dass Heinz schon in Deutschland polizeilich gesucht wurde. Hat er sich abgesetzt? Was hat er ihr verschwiegen? Ist es nun endlich mal an der Zeit, auch über ihr eigenes Leben nachzudenken? Als die beiden dann auch noch die extravagante Hermine kennenlernen, ist das Trio perfekt.
    Man kommt direkt in der Atmosphäre Thailands an, und Bangkok kann man sich lebhaft vorstellen. Es ist doch eine ganz andere Welt, und das wird hier sehr deutlich. Neben dem Paradies werden auch die nicht so schönen Seiten erwähnt, wobei die Thais trotz allem klaglos sind mit ihrem Leben und auch freundlich bleiben. Die Story ist unterhaltsam, und durch das Hinzukommen von Hermine wird es auch witzig, wenn auch ein wenig überspitzt. Die drei Frauen können unterschiedlich nicht sein. Während Ute eine Einzelgängerin ist, konnte Dagmar gerade das nie für sich ertragen, weshalb sie auch bei Heinz blieb. Nun sind aber alle drei an einem Punkt in ihrem Leben angekommen, der eine Wende einläutet. Man kann sich überraschen lassen. Spannung kommt in Heinz‘ Part auf. Insgesamt läuft dann alles auf ein überraschendes Ende hinaus.
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