Bücher mit dem Tag "politische machenschaften"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "politische machenschaften" gekennzeichnet haben.

16 Bücher

  1. Cover des Buches Meteor (ISBN: 9783404175048)
    Dan Brown

    Meteor

     (1.795)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Sakrileg und Illuminati sind sicherlich keine hohe Literatur, aber Spannungsthriller mit gutem Niveau und ungeheurer Action. Meteor dagegen ist sehr lange, langatmig und manchmal sogar richtig langweilig. Die Story über amerikanischen Wahlkampf und die Hintergründe ist eigentlich spannend, aber Dan Brown kann den Spannungsbogen nicht immer halten und rutscht in völligen Durchschnitt ab.

  2. Cover des Buches Frettchenland (ISBN: 9783894254575)
    Rainer Wittkamp

    Frettchenland

     (27)
    Aktuelle Rezension von: KasiaJaeckel
    Von Rainer Wittkamp lese ich nach und nach die Reihe rund um Kommissar Martin Nettelbeck. Dieser nicht regelkonforme, dafür mit Grips und Schneid ausgestattete Ermittler arbeitet sich seit seinem Reihenstart in „Schneckenkönig“ von Fall zu Fall aus seiner Abseitsposition zurück zum Starermittler. Dieses Mal treffen er und sein Partner Wilbert Täubner auf aalglattes Pflaster im Politikmilieu. Schönerweise darf bei den Geschichten und Fällen rund um Nettelbeck nicht nur gebibbert sondern auch geschmunzelt werden. In Frettchenland wird rund um den Mord an einer LKA-Kollegin im Einsatz gebibbert. Das Schmunzeln bleibt nicht aus, wenn es um die Nebenstories geht. Wie die um Norbert Füting, seines Zeichens parlamentarischer Staatssekretär. Er gerät immer weiter in Bedrängnis nachdem er feststellen durfte, dass man einer Praktikantin mit einem IQ von 159 keine Nacktselfies schicken sollte.

    Aber zurück zum eigentlichen Mord.

    Die LKA-Kollegin Lotte Weiland bezahlt einen nicht wirklich genehmigten Undercovereinsatz im Regierungsviertel mit dem Leben.

    Die Personenschützerin hat bei einem Bundestagsabgeordneten des Atommüllendlager-Kostenausschusses Daten entwendet, die ihr Mörder nur zu gern an sich nimmt. Ich verrate an der Stelle schon mal, dass der eigentliche Initiator ihres eigenwilligen Einsatzes ihr überambitionierter Freund – seines Zeichens ebenfalls LKA-Ermittler für Wirtschaftskriminalität – war. Dessen Karriereträume haben Lotte zu der Aktion getrieben und er wird sofort zur Persona non grata des Romans, sobald man als Leser seiner Reaktion auf den Mord gewahr wird. Von Trauer keine Spur, lediglich die Rettung des eigenen Hinterns und des Falles treiben den Herrn weiter an. So tut er einem auch im weiteren Verlauf des Buches an keiner Stelle seines Niedergangs leid. Genug hierzu.

    Vom Realitätsbezug

    Ich möchte gerne vom angekündigten Kampf mit dem Realitätsbezug schreiben. Die Gedankenwelt von Politikern, Lobbyisten, Verbandschefs und anderer Einflußnehmer zu lesen war nicht leicht. In ihrem Selbstbezug, ihrem Lebensmodell und ihrer Arroganz empfand ich sie als unglaublich getroffen. So manche Wutwelle schwappte über mich als steuerzahlenden Bürger und so mancher Brechimpuls musste unterdrückt werden, wenn man die dekandenten Lunches der Aktuere und deren Austausch über „zu niedrige Gehaltsangebote von einer viertel Million“ mitliest. Nicht, dass ich da nähere Kontakte pflegen würde, aber als medienversierte Leserin stelle ich mir die Interaktionen unserer lieben politischen Player genauso vor… wenn sie mal wieder statt in die Plenarsitzung zur Gesetzesabstimmung lieber zum nächsten Vortrag eines extrem einflussreichen Verbandes fahren müssen…die Armen. Welchen Nachteil dieses Empfinden für mich nun hat? Ich hatte während der Lektüre hier und da mit der Trennung von unseren tatsächlichen aktuellen politischen Themen etwas zu kämpfen 😉 klare Gefahr von Realitätsverlust…kleiner Scherz.

    …was gibt´s noch zum Buch?
    Erwähnenswert ist noch der weitere Plot rund um Lottes Großmutter. Die wohlbetuchte Grandma wird durch den Tod der Enkelin aus ihrem depressionsbedingten Haschrausch gerissen und plant eine Ermittlung ihrer ganz eigenen Art. Schliesslich war sie mal erfolgreiche Sportschützin.

    Plot plätschert ansonsten so dahin. Ist was für den Strandkorb...
  3. Cover des Buches Schwarzer Schwan (ISBN: 9783894254131)
    Horst Eckert

    Schwarzer Schwan

     (53)
    Aktuelle Rezension von: NinaRichter
    Kurzbeschreibung bei Amazon: „Eine Investmentbankerin verliert einen Milliardenpoker, ein Abgeordneter seine große Liebe und ein Mädchen seine Freiheit. Hanna Kauls Welt liegt in Trümmern. Erst sagen die Chefs der Investmentbankerin einen von ihr eingefädelten Milliardendeal überraschend ab. Dann erfährt sie, dass sie ausspioniert wurde, und schließlich verschwindet auch noch ihre Nichte Leonie. Kripomann Dominik Roth will Hanna helfen und begibt sich auf verdammt dünnes Eis. Denn im Hintergrund bewegt ein Klub von Topleuten aus Politik und Wirtschaft die Regler von Macht und Einfluss.“
    Es ist schon einige Zeit her, seitdem ich dieses Buch gelesen habe, und dass ich es immer noch in Erinnerung habe, spricht für sich. Die Thematik der Bankenkrise, die hier zu einem mitreißenden Wirtschafts- und Politthriller verarbeitet wird, war damals (vor knapp drei Jahren) hochaktuell und ist es im Grunde heute noch, auch wenn das Thema die Schlagzeilen nicht mehr so stark beherrscht. Der Hintergrundrahmen in dem die Geschichte spielt – was sich hinter den Kulissen von Wirtschaft und Politik abspielt, ist sehr gut recherchiert, so dass man sich manchmal bei der Frage ertappt, was noch Realität sein könnte und wo die Fiktion eigentlich beginnt. Alle Charaktere - nicht nur die Hauptpersonen – sind sehr authentisch gezeichnet, man erfährt genau so viel wie nötig, um ihre Handlungen nachvollziehen zu können. Dem Autor ist es sehr gut gelungen, die nicht wenigen Charaktere trotz der sehr umfangreichen Handlung des Romans, der 383 Seiten Umfang hat, lebensnah und überzeugend rüberzubringen. Die Geschichte enthält zwar Krimielemente, ist aber alles andere als ein gemütlicher Krimi, sondern ein temporeicher Politthriller, den man viel zu schnell zu Ende gelesen hat. Der Autor schafft es am Ende alle Handlungsstränge, auch der Nebencharaktere, zu einem in sich schlüssigen Abschluss zu bringen. Und obwohl mich das Motiv des Täters dann doch nicht einhundertprozent überzeugt hat, ist die Geschichte so gut durchdacht und erzählt, dass ich trotzdem volle fünf Sterne vergeben muss.
  4. Cover des Buches Dunkle Flüsse des Herzens (ISBN: B006FT85UM)
    Dean Koontz

    Dunkle Flüsse des Herzens

     (80)
    Aktuelle Rezension von: chrissie

    Schon der Anfang zieht sich sehr in die Länge und ich habe mich mehr als einmal gefragt, ob ich das Buch zur Seite legen soll. Dean Koontz ergeht sich in langatmigen Beschreibungen und selbst eine Szene in der Wüste, die eigentlich atemraubend sein könnte, wird meiner Ansicht nach totbeschrieben.

    Es dauert sehr lange, ehe man ansatzweise versteht, worauf es hinauslaufen könnte. 

    Zwischendurch gibt es aber durchaus spannende und manchmal lustige Dinge, die sich vor allem in den Dialogen zwischen Spencer und Ellie zeigen. Auch Spencers Beziehung zu seinem Hund Rocky gefällt mir gut.

    Der Showdown, der sehr gut eingefädelt war und viel Spannung versprach, hat mich leider nicht wirklich gepackt und das Ende gefiel mir nur teilweise.

    Dies war mein zweiter Roman von Dean Koontz und ich muss gestehen, dass es mein letztes Buch von ihm sein wird.

  5. Cover des Buches Teufels Genossen (ISBN: 9783897735910)
  6. Cover des Buches Das Stockholm Oktavo (ISBN: 9783455403893)
    Karen Engelmann

    Das Stockholm Oktavo

     (45)
    Aktuelle Rezension von: gst
    Denjenigen, die sich für die Kunst des Kartenlegens begeistern können, denen dürfte dieses Buch gefallen!

    Es entführt uns in das Stockholm des späten 18. Jahrhunderts, in die Regentschaft von König Gustav III. Zwar erfahren wir von ihm relativ wenig, entdecken dafür aber eine mir fremde Welt. Durch sie begleitet uns hauptsächlich der Ich-Erzähler Emil Larsson, der neben seinem Beruf als Sekretär noch seinem Hobby, dem Spielen frönt. Auch andere Zeitgenossen kommen zu Wort, die die Umstände aus ihrer Sichtweise schildern. Wunderbare Zeichnungen diverser Karten vervollständigen die Szene. Nach und nach erfahren wir, wie den Karten lebende Menschen zugeordnet werden und die die ihnen zugedachten Rollen ausfüllen. Es geht um Irrtum, Intrigen, Macht und Liebe.

    Auch wenn das 500 Seiten starke Buch ein paar Längen enthält, lässt es sich gut lesen. Zum Schluss hin baut die amerikanische Autorin, die acht Jahre in Schweden lebte, richtige Spannung auf. Die relativ kurzen Kapitel ermöglichen Lesepausen, das eingearbeitete Stoffband erleichtert das Wiederauffinden der zuletzt gelesenen Seite. Der Schutzumschlag ist mit Silberdruck sehr ansprechend gestaltet. Insgesamt hat dieser historische Roman drei bis vier Sterne verdient. 
  7. Cover des Buches Bayern weg, alles weg (ISBN: 9783426786321)
    Ulrich Berls

    Bayern weg, alles weg

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Der Autor leitet das ZDF-Studio in Bayern und berichtet 2013 vor der damals anstehenden Landtagswahl über die damals mögliche perspektive, daß die CSU in Bayern doch tatsächlich in die Opposition in ihrem Stammland müßte. Dies hätte nach Ansicht des Autors katastrophale Folgen, die CSU stünde vor ihrem Ruin. Berls schildert die Gründe des Niedergangs aus dem komfortablen Wahlergebnis von 2003 heraus, als man eine Zweidrittelmehrheit errang, und zeigt die Fehler auf, die Stoiber Beckstein Huber (angeblich) gemacht haben. Seehofer und seine möglichen Nachfolger werden detailliert beleuchtet, und es wird die Frage geklärt, ob es sich bei dem MInisterpräsidenten tatsächlich um einen reinen Populisten handele. Für alle Politikinteressierten und natürlich für alle (angehenden) Politikwissenschaftler.
  8. Cover des Buches Am Tag, als Walter Ulbricht starb (ISBN: 9783955520724)
    Jan Eik

    Am Tag, als Walter Ulbricht starb

     (1)
    Aktuelle Rezension von: cvcoconut

    Ein junges Paar aus der DDR möchte fliehen und das mit einem Faltboot über die Ostsee. Für das Unterfangen trainieren sie fast ein Jahr lang. In der Geschichte wird ihr Leben gezeigt, wie es damals war, mit der Kontrolle, den Einkaufsmöglichkeiten oder auch die einfachen Dinge wie das Warten auf ein Telefon. Auf der anderen Seite sieht man dann ihren Cousin in Westberlin, der scheinbar alles hat, was man sich wünscht.  Auf der einen Seite war das Buch mal sehr interessant, gerade die ganzen Unterschiede zu sehen. Allerdings hatte ich mit dem Erzählstil manchmal ein bisschen Probleme, der hat mir nicht so ganz gefallen.

  9. Cover des Buches Tränenpalast (ISBN: 9783897736047)
  10. Cover des Buches Das letzte Fest (ISBN: 9783426049389)
    Peter Dickinson

    Das letzte Fest

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  11. Cover des Buches Die Generalprobe. (ISBN: 9783548245652)
    Arno Meyer zu Küingdorf

    Die Generalprobe.

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Jens65
    Endlich einmal wieder ein herausragender Thriller aus deutschen Landen! "Die Generalprobe" von Arno Meyer zu Küingdorf greift das Thema Nationalsozialismus auf: Der Reichstag soll in die Luft gesprengt werden. Wir verfolgen den Sportjournalist Markus Springer, der davon allerdings noch keine Ahnung hat. Er ist sympatisch mit seinen Alltagsproblemen. Er arbeitet zu viel, hat keine Zeit für seine Familie und steht unter starkem Konkurrenzdruck im Sender. Der Roman hat mir deshalb so gut gefallen, weil der Autor die Geschichte und seine Figuren nicht ganz so ernst nimmt, und er gelegentlich die Regeln des Thriller-Genres druchbricht. Außerdem bietet das Werk eine hervorragende Sightseeing-Tour durch Berlin und gibt Einblicke in die Medienszene. Im Vordergrung stehen nicht politische Machenschaften und Verschwörungen, sondern die Charaktere. Seine Figuren sind liebevoll gezeichnet und mit Schwächen und Stärken ausgestattet. Es wird kein Heldenbild aufgebaut, denn der Protagonist ist keiner. Stattdessen werden die unterschiedlichen Lebenswege zweier ehemaliger Freunde aufgezeigt. Aber natürlich ist der Roman ein Politthriller und dementsprechend spannend. Besondere Aktualität ist durch die Einweihung des Reichstags, die im April stattfand, gegeben. Solide Unterhaltung und daher empfehlenswert!
  12. Cover des Buches Inspektor Kajetan kehrt zurück (ISBN: 9783442743223)
    Robert Hültner

    Inspektor Kajetan kehrt zurück

     (10)
    Aktuelle Rezension von: PaulTemple

    Der allseits unangepasste und mittlerweile mehrmals nur knapp mit dem Leben davon gekommene, ehemalige Kommissar Paul Kajetan befindet sich auf der Flucht. Aus Angst davor, von nationalsozialistischen Kommandos liquidiert zu werden, plant er die Flucht nach Österreich und macht sich auf den weg ins Berchtesgardener Land. Doch auch dort lässt die Polizei nicht lang auf sich warten und innerhalb weniger Stunden ist Kajetan in einen Mord verwickelt.

    Die aufgeheizte politische Situation Bayerns wird von Hültner wunderbar in das Krimigeschehen integriert, der beständige Machtkampf zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten wird auch in weit entlegende Dörfer ausgedehnt. 

    Wie immer historisch, wie auch kriminaltechnisch sehr sehr lesenswert!

  13. Cover des Buches Der Consul (ISBN: 9783866853560)
    Christian v. Ditfurth

    Der Consul

     (19)
    Aktuelle Rezension von: P_Gandalf

    Im November 1932 wird Adolf Hitler in einem Hotelzimmer in Weimar tot aufgefunden. Schnell steht fest; es war Mord. In den nächsten Tagen werden weitere Führer der NSDAP in Berlin ermordet.

    Kommissar Sütting steht vor der Herausforderung den oder die Mörder zu finden. Aufgrund der politischen Lage in der Endphase der Weimarer Republik eine heikle Aufgabe. Sütting will nur die Morde aufklären und gerät zusehends zwischen alle Fronten. Durch Hitlers Tod eröffnen sich schließlich ganz neue Machtperspektiven...

    Fazit:

    Ich finde den Roman wirklich sehr gelungen und lesenswert. Wie hätt sich die Weimarer Republik entwickelt, wenn Hitler auf die ein oder andere Art und Weise nicht an die Macht gekommen wäre,? 

  14. Cover des Buches Nichts ist verjährt (ISBN: 9783897738249)
    Horst Bosetzky

    Nichts ist verjährt

     (1)
    Aktuelle Rezension von: cvcoconut
    Bei Bauarbeiten an einem Haus wird eine Leiche gefunden, offensichtlich getötet zu DDR Zeiten der 80er Jahre. Die Geschichte schickt den Leser zurück in die Zeit und zeigt, wie das Leben in der damaligen Zeit wirklich war. Es ist erschreckend und schockierend teilweise, wie mit Menschen umgegangen wurde und was getan wurde, um diesem Leben zu entfliehen. Die Ermittlungen gehen letztendlich zwar schon in die richtige Richtung, aber als mögliche Täter kommen plötzlich viele in Frage. Mir hat der Schreibstil an dem Roman nicht so gefallen, es ist teilweise etwas schleppend zu lesen.
  15. Cover des Buches Glückskatz (ISBN: 9783839224083)
    Kaspar Panizza

    Glückskatz

     (46)
    Aktuelle Rezension von: mabuerele

    „...Käskopf schaute auf seine goldene Rolex. Er erwartete niemand und überlegte, das Klingeln zu ignorieren. Aber eitle Menschen sind neugierige Menschen und so entschloss er sich, die Tür zu öffnen...“


    Das war der letzte Fehler seines Lebens. Einige Zeit später war er tot. Er ist an Geld im Mund erstickt. Der Fall landet bei Kommissar Steinböck. Für den Mord kommt – um es großzügig auszudrücken – halb München infrage. Der Anwalt hat sein Geld mit Abmahnungen verdient.

    Der Autor hat erneut einen spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen. Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Besonders mag ich den feinen Humor, der an vielen Stellen mitschwingt, meist angefeuert von Frau Merkel, der Katze des Kommissars. Er kann auch in Sarkasmus abgleiten und politische Spitzen enthalten.


    „...“Verhalt dich unauffällig und ruhig. Wenn du nichts tust, kannst du nichts falsch machen.“ „Nennst du mich deswegen Frau Merkel?“ Steinböck grinste. „Soll ich dich lieber Seehofer nennen?“...“


    Die Zusammenarbeit der Kommissare Steinböck, Emil und Ilona funktioniert gut. Im Team herrscht eine positive Atmosphäre.

    Der Fall allerdings ist schwierig. Ilona durchforstet akribisch die Papiere des Toten. Ihre einzige Hoffnung ist es, dass sie dort einen Hinweis auf den Geldbetrag finden, dem man den Toten in den Mund gesteckt hat.

    Und dann bekommt Steinböck eine japanische Glückskatze zugeschickt. Im letzten Fall hat er mit Japanern zusammengearbeitet. Als die ihm gestohlen wird, ist klar, dass es sich um mehr als ein Geschenk gehandelt haben muss. Plötzlich gibt es einen weiteren Fall.

    Gekonnt verpackt der Autor gesellschaftliche Probleme in die Geschichte. In Steinböcks Nähe wohnt ein junger Mann, der aus Ghana stammt und schon als Kind von einem deutschen Ehepaar adoptiert wurde. Er studiert an der Filmhochschule. Mit Freunden hat er einen Film über Müllhalden in Ghana gedreht. Ein deutscher Schrotthändler lässt dorthin Elektroschrott karren.


    „...“Toxic City“, wie sie es nannten, einer der giftigsten Orte der Welt. Mit mehr als 5000 Menschen, die dort arbeiten, die meisten davon Kinder...“


    Als es weitere Morde gibt, droht Steinböcks Chef mit einer SOKO. Dann aber fällt dem Kommissar ein Bild in die Hände – und plötzlich kommt jedes Puzzleteil an seinen Platz.

    Die Geschichte hat mir erneut sehr gut gefallen. Zum Schluss darf Frau Merkel nochmals eine spitze Bemerkung los werden.


    „...Die Summe der menschlichen Intelligenz ist eine Konstante. Das Bedauerliche ist, dass die Bevölkerung ständig wächst...“

  16. Cover des Buches Vatikan AG (ISBN: 9783442156801)
    Gianluigi Nuzzi

    Vatikan AG

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Die Entstehungsgeschichte dieses Buches, das wochenlang die italienische Bestseller-Liste dominierte, liest sich wie ein Teil eines Thrillers. Renato Dardozzi (1922-2003) nahm über 20 Jahre lang an den geheimen Sitzungen der engsten päpstlichen Mitarbeiter teil, weil er in dieser Zeit eine leitende Position in der Verwaltung der Kirchenfinanzen innehatte. Offenbar lebte er in einem schweren Konflikt zwischen Treue und Gewissen, denn er schaffte in dieser Zeit umfangreiches Material beiseite, das die unglaublichen Machenschaften der Vatikanbank (IOR, Instituto per le Opere di Religione, dt.: Institut für die Werke der Religion) bewies. Er lagerte dieses Archiv im Keller eines Tessiner Bauernhauses und verfügte, dass es nach seinem Tode dem Autor dieses Buches zufallen solle. Dieser brachte es dann nach Italien zurück, schrieb im Geheimen und zeigte das Manuskript erst einige Tage vor der Veröffentlichung einem der Bosse des IOR, der daraufhin leichenblass wurde.

    Der Autor wird nicht müde zu betonen, dass sich sein Buch nicht gegen den Heiligen Stuhl richtet, sondern gegen die Sünder in der Vatikanbank. Angesichts des Handelns von Paul VI., der Todesumstände von Johannes Paul I. und der folgenlosen Kenntnisse seines Nachfolgers über die Machenschaften des IOR, lässt sich der Heilige Stuhl jedoch nur schwer aus dem Geschehen heraushalten. Es ist Benedikt XVI. zu verdanken, dass ein klarer Schlussstrich gezogen wurde, für den dieses Buch der Anlass war. Insofern hat es der katholischen Kirche letztendlich genutzt.

    Nachdem 1968 die Kapitalerträge des Vatikans wieder der Besteuerung durch den Italienischen Staat unterworfen wurden, hatte die Kirche auf einen Schlag eine Milliarde Euro (nach heutigem Wert) nachzubezahlen. Daraufhin beauftrage Paul VI. einen Geistlichen und einen der Mafia nahe stehenden Laien enorme Beträge ins rettende Ausland zu transferieren. Damit und mit einigen in diesem Zusammenhang stehenden Todesfällen beginnt das Buch. Wenig später erfahren wir, dass das IOR bis 1. Januar 2010 wie eine Offshore-Bank mitten in Europa gewirkt hatte. Sie war unkontrollierbar und stand außerhalb der Gesetze Italiens und der EU. Auf diese Weise konnten nicht nur fromme Spender, sondern auch merkwürdige Stiftungen, die es in Wirklichkeit gar nicht gab, Nummernkonten errichten, Geld in bar einzahlen und dann zum Beispiel in die Schweiz transferieren. Für eines dieser Konten war der mehrmalige italienische Regierungschef Andreotti zeichnungsberechtigt, dessen enge Beziehungen zur Mafia inzwischen kein Geheimnis mehr sind.

    Darüber hinaus entwickelte der damalige Chef des IOR eine raffinierte doppelte Buchführung, die es gestattete, dass auch Gelder von Konten der Kirche zweckentfremdet nutzbar gemacht werden konnten. Schließlich wurde das IOR zu einer riesigen Geldwaschanlage für Schmiergelder im italienischen Politsumpf. Was bereits auf den ersten hundert Seiten dieses Buches zu lesen ist, steht in einem solch krassen Widerspruch zu den Moralpredigten der katholischen Kirche, dass man es kaum glauben will. Selbst als 1992 italienische Staatsanwälte der Geldwäsche auf die Spur kamen, blockierte der Vatikan die Ermittlungen in seiner Bank wo immer er konnte oder gab verzerrt nur so viel preis, wie nötig war. Andererseits führten die weltlichen Ermittlungen zu einem Machtkampf im Vatikan, der sich langsam wenigstens zugunsten einer inneren Aufarbeitung im IOR entschied.

    Doch selbst als der Vatikan auch noch nach der Schmiergeldaffäre immer wieder durch das IOR und sein merkwürdiges Geschäftsgebaren in Schwierigkeiten kam, blieb er bei seiner Geheimniskrämerei nach außen. Über einige dieser Baustellen berichtet der Autor am Ende des ersten Teils des Buches. Dort erfahren wir auch, dass die Päpste einen großen Teil ihrer ihnen zur alleinigen Verfügung bereitgestellten Mittel aus den Gewinnen des IOR beziehen, über dessen Aktivitäten sie sehr wohl informiert werden. Jedenfalls war das unter Johannes Paul II. so.

    Auf den letzten 50 Seiten widmet sich der Autor dann zwei Themen, die abseits des Geheimarchivs von Dardozzi liegen. Dabei geht es um den gescheiterten Versuch, nach 1992 eine neue große Partei der Mitte in Italien zu gründen und um die Dreiecksbeziehungen zwischen der sizilianischen Mafia, der Politik und dem IOR.

    Fazit.
    Wenn man dieses Buch gelesen hat, ist man entweder schockiert oder bekommt eine Bestätigung für seine Vermutungen. Die Vatikanbank IOR agierte bis wenigstens in die 1990er Jahre keineswegs wie eine Aktiengesellschaft, sondern wie eine Offshore-Bank. Denn im Unterschied zu einer öffentlichen AG ist eine Offshore-Bank eine Geldwaschanlage, die unkontrolliert im Geheimen arbeitet. Obendrein gab es in diesem Institut auch noch eine doppelte Buchführung, die es selbst den späteren vatikanischen Aufklärern erschwerte, den Transaktionen dieser Bank zu folgen. Das Buch ist relativ spannend geschrieben. Da der deutsche Leser jedoch nicht immer mit den innenpolitischen Gegebenheiten Italiens vertraut ist, hat er möglicherweise an manchen Stellen ein paar Schwierigkeiten, den geschilderten Abläufen und Figuren zu folgen. Dem Autor und seinem Buch ist es zu verdanken, dass die katholische Kirche als Institution einmal mehr gezwungen wurde, sich von ihrer mittelalterlichen Geheimniskrämerei zu lösen. Denn mit Botschaften der Bibel war das Wirken des IOR gewiss nicht zu vereinbaren.
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