Bücher mit dem Tag "kompromisslos"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kompromisslos" gekennzeichnet haben.

18 Bücher

  1. Cover des Buches Das Geisterhaus (ISBN: 9783518472668)
    Isabel Allende

    Das Geisterhaus

     (827)
    Aktuelle Rezension von: Duenenwind

    Isabel Allende erzählt in diesem faszinierenden Epos die bewegte, bewegende und wechselvolle Geschichte der Familie des chilenischen Patriarchen Esteban Trueba und seiner hellsichtigen Frau Clara. Dabei gelingt es ihr meisterhaft, persönliche Schicksale und politische Gewalt miteinander zu verweben. Allendes atemberaubende Fabulierkunst nimmt uns und lässt uns in die tiefsten Abgründe der menschlichen Existenz eintauchen.

    Besonders beeindruckend für mich ist der hinreißende Erzählstil der Autorin. Mit Leidenschaft, Humor und Zärtlichkeit erweckt Allende ihre Figuren zum Leben. Sie entwirft das bunte Bild einer Familie über vier Generationen hinweg. 'Das Geisterhaus' ist wie eine geballte Ladung menschlicher Emotionen, das den Leser von der ersten Seite an fesselt und nicht mehr loslässt.

    Allende ist auch eine sensible Beobachterin der Gesellschaft. So spielen auch politische Unruhen, soziale Ungerechtigkeiten und der Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit eine Rolle in diesem Roman. 

    "Das Geisterhaus" ist ein Buch, das ich immer wieder gern zur Hand nehme. Es hat in mir Bilder erschaffen, die noch lange nach der Lektüre geblieben sind. Wundervoll!

  2. Cover des Buches The Chemist – Die Spezialistin (ISBN: 9783596298938)
    Stephenie Meyer

    The Chemist – Die Spezialistin

     (251)
    Aktuelle Rezension von: trollchen

    Die Spezialistin

    Herausgeber ist FISCHER Taschenbuch; 2. Edition (28. August 2019) und hat 624 Seiten. 

    Kurzinhalt: Dr. Juliana Fortis hat für eine geheime Spezialeinheit der US-Regierung als Verhörspezialistin gearbeitet. Sie weiß Dinge. Zu viele Dinge. Deshalb wird sie jetzt selbst gejagt, bleibt nie länger an einem Ort, wechselt ständig Name und Aussehen. Drei Anschläge hat sie knapp überlebt. Die einzige Person, der sie vertraut hat, wurde umgebracht.
    Doch jetzt hat sie die Chance, wieder ein normales Leben zu führen. Dafür soll sie einen letzten Auftrag ausführen. Was sie dabei herausfindet, bringt sie jedoch in noch größere Gefahr, macht sie verwundbar. Denn zum ersten Mal in ihrem Leben gibt es einen Mann an ihrer Seite, der ihr wirklich etwas bedeutet. Und sie muss alles dafür tun, damit sie beide am Leben bleiben – mit ihren ganz eigenen Mitteln.

    Meine Meinung: Es ist das erste Buch von der Autorin und ich stehe nicht so auf solche Art Superwomanromane. Im Urlaub hab ich das Buch angefangen und der Schreibstil gefiel mir gut, ich wusste erst nicht, wo das Buch hingehen soll. Ich dachte, es geht mehr in die Schiene, dass sie Leute zur Wahrheit verhilft, aber in dem Buch wird nur einmal dies kurz angerissen. Aber wie gesagt, die Spannung stieg und die Protagonisten fand ich sehr spannend. Obwohl ich die Spezialistin manchmal etwas zu naiv fand, denn mir wurde suggeriert, dass sie immer auf Sicherhaiet bedacht ist und auf der Flucht und dann lässt sie sich von einem, bzw. zwei Männern dann so aus der Bahn werfen, das finde ich bissel komisch. Die Autorin versucht zwar, es immer in den Text einflissen zun lassen, dass sie sich eine Kopf macht, aber ich fand das merkwürdig. 

    Mein Fazit: Nicht schlecht, es waren eindeutig zu viel Seiten, ich denke, man hätte es etwas kürzer machen können. Ich vergeb 4 Sterne, ich fand den Schrteibstil gut , flüssig zu lesen und die Dialoge waren sehr witztig. 

  3. Cover des Buches Das schwarze Buch der Gier (ISBN: 9783885091028)
    Beile Ratut

    Das schwarze Buch der Gier

     (65)
    Aktuelle Rezension von: Jacqueline___

    Ein Buch welches man nicht einfach mal so nebenbei lesen kann.  Eine interessante und ansruchsvolle Geschichte, voller Gefühle. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, nicht jedermanns Sache. Was mich sehr gestört hat, waren die vielen Wiederholungen. 

  4. Cover des Buches Bitterfotze (ISBN: 9783462304978)
    Maria Sveland

    Bitterfotze

     (105)
    Aktuelle Rezension von: Ikopiko
    "Dieses Buch kann mehr für die Gleichberechtigung tun als alle Reden dieser Welt" verspricht der Klappentext des ersten Romans der jungen Schwedin Maria Sveland. Unter Gleichberechtigung verstehe ich jedoch nicht, dass nur die schlechte Seite der Männer aufgezeigt wird.

    Verpackt werden diese oberflächlichen Vorwürfe in der Geschichte Saras, die sich eine Auszeit von Familie und Alltag nimmt und allein nach Teneriffa fliegt. Auf ihrer Reise liest sie "Angst vorm Fliegen" von Erica Jong. Sie beneidet Erica um ihr ausschweifendes Leben in den 70er Jahren.

    Sara selbst ist in den 80er Jahren aufgewachsen und sieht auch darin eine Ursache, dass die Frauen ihres Alters bitterfotzig sind. Eine Bitterfotze ist verbiestert, spießig, aggresiv und lustlos.

    Auf über 270 Seiten zergeht Sara in Selbstmitleid. Sie ist gefrustet, weil sie ihr Leben als Mutter nicht erfüllt. Ich habe sie manches Mal fragen wollen, warum sie ihr Leben dann nicht selbst in die Hand nimmt und etwas ändert. Nur jammern nützt nichts.
  5. Cover des Buches Rabenschwestern (ISBN: 9783548611815)
    Gabi Kreslehner

    Rabenschwestern

     (23)
    Aktuelle Rezension von: beastybabe

    Die Geschichte:
    Gertrud Rabinsky, die Inhaberin eines kleinen Töpferladens, wird zu Hause brutal erstochen aufgefunden. Sie stammt aus einer wohlhabenden Familie und hinterlässt eine erwachsene Tochter, einen kleinen Sohn und ihren Mann.
    Kommissarin Franza Oberwieser soll mit ihrem Team den Fall untersuchen und das erweist sich als sehr schwierig. Zunächst ist kein Motiv erkennbar, allerdings wurden Spuren am Tatort gesichert, die aber keinem Verdächtigen zugeordnet werden können. Durch viele Befragungen von Bekannten und Angehörigen stellt sich schließlich heraus, dass die Ursache des Verbrechens weit in der Vergangenheit liegen könnte. Es gibt Geheimnisse in der Familie, die sehr brisant sind.
    Außerdem wird die bekannte Fotografin Hanna Umlauf vermisst, die – wie sich bald herausstellt – mit Gertrud aufgewachsen ist wie eine Schwester. Was hat sie mit dem Mord zu tun – oder ist sie sogar ein weiteres Opfer?

    Meine Meinung:
    Ohne Vorkenntnis des ersten Bandes habe ich mich an “Rabenschwestern” gewagt, aber man kommt auch gut zurecht, ohne die Vergangenheit zu kennen.

    Mit dem Schreibstil habe ich mich allerdings leider etwas schwer getan. Der ist schwer zu beschreiben, irgendwie so gewollt lebendig-dynamisch mit Sätzen, wie “Damalsdamalsdamals … die Jahre flossen … zurück …”. Manchmal war mir das einfach zu viel und zu unruhig. Hat mir nicht wirklich gut gefallen.

    Die Charaktere werden sehr gut beschrieben, wir erhalten bei vielen Figuren einen ausführlichen Einblick in ihr Privatleben und in ihre Gefühlswelt. Stellenweise schon fast zu ausführlich, so dass es etwas vom Kriminalfall ablenkt.
    Franza ist mir nicht unsympathisch, aber so richtig ins Herz geschlossen habe ich sie jetzt auch nicht. Es gab auch sonst niemanden in der Story, den ich extrem mochte.

    Der Kriminalfall ist verzwickt, wird teilweise mit Rückblicken in die Vergangenheit verknüpft und am Ende zwar aufgelöst, aber für mich war es oft zu realitätsfern. Außerdem geht es an zu vielen Stellen um irgendwelche Beziehungsprobleme (den Fall und auch das Privatleben der Ermittlerin betreffend) und das war mir alles zu viel und zu ausführlich. So richtige Spannung wollte deshalb auch nicht aufkommen.

    Fazit:
    Für einen Krimi war es mir nicht spannend genug und die vielen Beziehungsproblemchen waren mir einfach “too much”!

  6. Cover des Buches Engel aus Eis (Ein Falck-Hedström-Krimi 5) (ISBN: 9783548287201)
    Camilla Läckberg

    Engel aus Eis (Ein Falck-Hedström-Krimi 5)

     (154)
    Aktuelle Rezension von: abuelita

    Dieses Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Und das, obwohl im Klappentext falsche Angaben stehen und der Titel null Beziehung zu dem Buch überhaupt hat. Aber das kann man der Autorin wohl nicht anlasten….

    Es wird wieder in zwei Ebenen erzählt und vor allem die Vergangenheit fand ich auch sehr spannend. So z.B. wusste ich fast gar nichts über die Zeit des Ns-Regimes in Skandinavien.

    Lustig war mal wieder der Chef …Mellberg ist immer für ein paar Lacher gut, aber dieses Mal ist er doch tatsächlich über sich hinausgewachsen. Wieso? Das verrate ich natürlich nicht.

    Auch im Privatleben von Erica und Patrik geht es weiter….die Tochter ist nun ein Jahr alt und Patrick im Erziehungsurlaub. Trotzdem kann er das Ermitteln nicht lassen, was doch ab und an zu gehörigem Ärger führt… 😊

     

     

  7. Cover des Buches Crissa Stone Bundle - Vol. 1 (ISBN: 9783865326638)
    Wallace Stroby

    Crissa Stone Bundle - Vol. 1

     (20)
    Aktuelle Rezension von: aus-erlesen

    Ein paar Zehntausend Dollar im Kofferraum, die Bullen gelinkt, falsche Papiere, die jeder Prüfung standhalten – und trotzdem unzufrieden. Crissa Stone ist ein toughes Mädchen. So wie man sich in einem Krimi, einer Krimireihe, eine knallhartes Frau vorstellt. Der Kick für den Augenblick ist nicht ihr Ding. Alles, was sie tut – und sie tut es verdammt gut, sonst wäre sie dort, wo ihr Lover jetzt ist, und es noch für eine lange Zeit sein wird – tut sie mit Bedacht. Das Appartement an der 108. ist ihre Zuflucht. Ihr Arbeitsplatz ist der Rest der Staaten. Bloß nicht zu nah an der Schlafstätte arbeiten. Crissa Stone ist Diebin. Und ihr Lover sitzt in Texas ein. Ihr Kind – ja, sie hat eine Tochter, Maddie – kennt ihre (richtige) Mama nicht einmal. 

    Ein richtig großer Coup würde die Bewährungsanhörung in Texas beschleunigen. Und vor allem zu einem für sie annehmbaren Ergebnis führen. Doch selbst Crissa Stone zaubert nicht mal eben eine Viertelmillion Dollar aus dem Hut. Der Job, eine Pokerrunde aufzumischen, die Spieler um ihre Einsätze zu bringen, könnte sie dem großen Ziel einen gewaltigen Schritt näherbringen. Könnte. Denn bei einem der Spieler klafft da, wo eben noch das Leben pulsierte nun ein schwarzes Loch. Lou spielte nicht mit bei dem Füßestillhaltenspiel, das die anderen am Tisch ihm mehr als einmal rieten. Was Crissa und ihre Kumpane nicht wissen konnten: Lou ist der Schwiegersohn von einem Typen, mit dem man sich besser nicht anlegt. Und dieser Typ hat ausgerechnet Eddie, den Heiligen damit beauftragt Lou zu rächen und so viel wie möglich von der Beute wieder zu beschaffen. Eddie ist eine Spezies Mensch, mit der man nichts zu tun haben will, wenn man nicht unbedingt einen knallharten Burschen braucht, der sich die Hände nicht mehr schmutzig machen kann, weil sie eh schon viel zu schmutzig sind als das auch nur ein Staubkorn an ihnen auffallen würde.

    Eddie, gerade ein paar Tage wieder in Freiheit, weiß auch ganz genau wer aus Crissa Team für das schwarze Loch verantwortlich ist. Und er weiß wie er an ihn herankommt. Und er weiß wie er Crissa unter Druck setzen kann …

    Wallace Stroby gibt Crissa Stone das nötige Rüstzeug an und in die Hand, um nicht einfach nur „überleben zu können“. Vor Crissa Stone muss man keine Angst haben. Nur wenn man ihr an die Wäsche will, sollte man mehr als nur einen Plan B parat haben. Das anhaltend hohe Tempo macht Lust auf die drei Fortsetzungen dieser Krimireihe. Mit einem Bruch davonzukommen, ist für Crissa kein Problem. Auch die „Zeit danach“ zu überstehen, stellt für Sie keine Hürde dar. Die Denkaufgabe auch dann noch am Leben zu bleiben, wenn was schief geht, meistert sie ohne Hektik. Als Leser ist man gefesselt von der überbordenden Spannung. Auch wenn man weiß, dass Crissa Stone das Kind schon schaukeln wird. Das Wie ist das Geheimnis ihres Erfolges als durchsetzungsfähige Diebin, für die man nur Sympathien entwickeln kann.


  8. Cover des Buches Blutiges Erwachen (ISBN: 9783453435650)
    Roger Smith

    Blutiges Erwachen

     (72)
    Aktuelle Rezension von: HarryF
    Hart, härter - Roger Smith! Ich habe kaum jemals ein Buch gelesen, dass komplett ohne Sympathieträger auskommt. In diesem Buch gibt's eigentlich nur Täter, selbst die Opfer haben Unmengen an Dreck am Stecken. Zartbesaiteten sei dieses Buch nicht empfohlen, es wirft ein unbarmkerziges Licht auch unsere Gesellschaft - auch wenn Südafrika vielleicht ein extremes Beispiel ist.
  9. Cover des Buches Zibulla - Nix für ungut! (ISBN: 9783770015450)
    T. D. Reda

    Zibulla - Nix für ungut!

     (26)
    Aktuelle Rezension von: buechermaus88

    Der Gutmensch, von dem ich spreche, ist kein geringerer als Tibor Zibulla, Ex-Profiwrestler und nun Privatermittler. Seine Methoden in seiner Ermittlungsarbeit sind zwar nicht immer die moralischsten, aber seine Statistik ist gut. Sein nächster Fall ist allerdings heikel. Nachdem er einen neuen Auftrag von Vicky De Winter, einem Pornostar, wegen eines Stalkers angenommen hat, wird kurz darauf seine Mandantin ermordet – und Zibulla wird zum Hauptverdächtigen! Das lässt er natürlich nicht auf sich sitzen und ermittelt auf eigene Faust, wer der Mörder ist und ihm das in die Schuhe schieben wollte.

    Das ist ein Krimi wie ich noch keinen gelesen habe. Zunächst musste ich mich an die teilweise doch sehr derbe Sprache gewöhnen. Zugegebenermaßen: Sie passt einfach gut zu Zibulla und macht den Krimi sehr authentisch. Trotzdem dachte ich an manchen Stellen: Ok, bis hierher und nicht weiter. Wenn er jetzt noch eine Schippe drauflegt, dann lege ich das Buch zur Seite. Aber es war genau die richtige Mischung

    Zudem muss ich auch zugeben, dass ich teilweise ein Problem mit der routinierten Brutalität von Zibulla hatte. Auch in Situationen, in denen er mit seinen 1,94 m und 115 kg schon genug Angst einflößen könnte, legt er es darauf an und wird handgreiflich (milde ausgedrückt). Obwohl die meisten Personen es durchaus verdient haben mögen.

    Aber: Die Authentizität und die Story konnten einfach überzeugen. Das ist ein unvorhersehbarer Krimi. Immer wieder dachte ich, dass es nun ganz klar ist wer der Mörder ist. Und dann gibt es wieder Gegenbeweise und dann kommt dieselbe Person doch nochmal in den Verdacht. Und das Ende ist eine Überraschung hoch zehn! Damit habe ich absolut nicht gerechnet und genau das ist es, was ein Buch ausmacht. Das Ende sollte den Leser überraschen

    Mein Fazit: Ich warte gespannt auf den zweiten Teil (ich hoffe es kommt einer), damit ich auch noch mehr über die private Beziehung zwischen ihm und seiner komplizierten Freundin Anna erfahren kann.

    Das Buch bekommt von mir 4 von 5 Sternen–> Der Abzug geht aufs Cover

  10. Cover des Buches Prince Of Thorns (ISBN: 9780007423316)
    Mark Lawrence

    Prince Of Thorns

     (13)
    Aktuelle Rezension von: BabsiKro

    Wer gerne ein Buch lesen möchte bei dem der Hauptcharakter nicht unbedingt der Held der Geschichte ist, ist hier genau richtig! Habe schon lang  noch nicht mehr so ein blutrünstiges und gewalttätiges Buch gelesen. 

    Unser Protagonist Jorg weiß glaub ich gar nicht was das Wort Moral bedeutet. Ich persönlich habe eine Schwachstelle für verrückte, extreme Charaktere. Ich mochte Jorg nicht, war aber fasziniert genug um ihn auf seiner Reise begleiten zu wollen.

    Das Worldbuilding wurde nur etwas angerissen und ich bin gespannt, was in den nächsten Büchern alles kommt.

  11. Cover des Buches Lasst mich da raus (ISBN: 9783937834863)
    María Sonia Cristoff

    Lasst mich da raus

     (5)
    Aktuelle Rezension von: MarinaB

    "An manchen Tagen hat sie den Eindruck, ihre Beobachtung verwandle sich tatsächlich in reine Betrachtung. Dann sitzt sie auf ihrem Aufseherstuhl und starrt stumm und vollkommen reglos vor sich hin, gegen jegliche äußere Einwirkung gefeit. Als könne ihr Experiment gelingen, zumindest zeitweilig sieht es wirklich so aus. Nicht immer, aber an manchen Tagen glaubt sie daran, ja, es klappt."

    Eine Frau bricht aus. Sie will nicht mehr Dolmetscherin sein. Sie will nicht mehr die hohlen Worte aller möglichen "Mächtigen der Welt" übersetzen. Sie will nur noch ihre Ruhe. Sie will nicht mehr sprechen. Sie will schweigen. Sie zieht in einen kleinen ruhigen Ort in der Provinz Buenos Aires. Dort arbeitet sie in einem seltsamen historischen Museum als Saalaufseherin. Sie sitzt auf ihrem Stuhl und ist von leblosen Ausstellungsstücken umgeben, die wenigen Besucher stellen selten Fragen. Wie viele und welche Arten des Schweigens es gibt, erfährt der Leser aus dem "Handbuch der Rhetorik", welches offenbar von Mara im Laufe ihrer Übersetzertätigkeit selbst verfasst wurde - und das ihr schließlich den Job kostet.

    "...seinerzeit, also an dem Tag, als sie bei dem berühmt-berüchtigten Gipfeltreffen kurzerhand darauf verzichtete zu übersetzen, was der große Philanthrop mitzuteilen hatte, um stattdessen ein Kapitel aus ihrem Handbuch vorzulesen. Sehr weit kam sie allerdings nicht, schon nach exakt sieben Minuten zerrten Wachleute sie aus der Kabine und führten sie hinaus. [...] Wirklich schade, denn diese sieben Minuten zählen zweifellos zu den glücklichsten ihres Lebens."

    Doch lange scheint es nicht gut zu gehen mit dem "Genügsamkeitsprojekt", dass Mara sich für dieses Jahr vorgenommen hat. Zwar hält sie sich bis auf eine Kollegin, Laura, die ihr ans Herz wächst, und Ringo, dem Gemüselieferanten, möglichst alle Menschen vom Hals und kümmert sich lieber darum, einen Blumengarten anzulegen. Doch wird sie überraschenderweise "befördert" und zur Assistentin eines Tierpräparators ernannt. Dieser hat den Auftrag, die Hauptattraktion des Museums, zwei ausgestopfte Pferde, zu restaurieren. Doch Mara fühlt sich auf Dauer durch dessen Geschwätzigkeit derart gestört und sieht ihr Projekt in Gefahr, so dass sie überlegt mit welchen Mitteln sie ihren Ruhezustand wieder herstellen kann. Langsam aber sicher entwickelt sie einen gut durchdachten Plan...

    Ich mag dieses Buch sehr! Ich mag diese spritzige Sprache, die skurrilen Ideen!
    Cristoff hat da ein Kleinod geschaffen, wie es immer seltener in der Literatur zu finden ist. Auf nur 150 Seiten erschafft sie eine Welt, die schräg und doch glaubhaft ist an einem solchen Ort - und sie schafft es, dass ich mich wie eine Verbündete ihrer Protagonistin fühle. Vielleicht, weil der Schauplatz das für mich mystische und ferne Südamerika ist? Vielleicht, weil auch in mir manchmal der dringende Wunsch auftaucht etwas, wie Mara sagt, "gegen den Strich zu bürsten"?

    Der Roman ist auch in bibliophiler Hinsicht ein Schmuckstück mit Leinenrücken und Fadenheftung und erschien im Berenberg Verlag.

  12. Cover des Buches Act of Passion (ISBN: 9783864434464)
    Jane Christo

    Act of Passion

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Engel_Manu

    Das Cover passt perfekt zum Buch.
    Ich liebe das Buch. Die Geschichte von Avery, Maya und Carter ist toll. Ich habe die Charaktere sofort ins Herz geschlossen.
    Ich hätte mich schwer zwischen den Männern entscheiden können. Beide haben tolle Seiten, die man toll findet. Ich finde beide toll. Die Entscheidung ist schwer. Ich bin gespannt wie es weitergeht. Zum Inhalt des Buches verweise ich auf den Klappentext. Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Die Autorin hat einen tollen Schreibstil. Das Buch kann ich nur weiterempfehlen. ❤️❤️❤️

  13. Cover des Buches Timmerbergs Beziehungs-ABC (ISBN: 9783932927805)
    Helge Timmerberg

    Timmerbergs Beziehungs-ABC

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Nur ein weiteres Buch über Singles, den dritten Stern gab es für den Kultautor H.T.
  14. Cover des Buches No Dominion (ISBN: 9781841495279)
    Charlie Huston

    No Dominion

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Charlie Huston, Autor der „Joe Pitt“-Romane, wusste früh, dass er seinen vampyrischen Detektiv nicht auf ewig begleiten würde. Obwohl er mit dem Gedanken spielte, die Reihe ohne festgelegten Abschluss zu konzipieren, langweilte ihn die Idee bereits, bevor er mit dem Schreiben begonnen hatte. Nach dem zweiten Band „No Dominion“ beschloss er, dass „Joe Pitt“ überschaubare fünf Bände umfassen sollte. Dadurch musste er harte Entscheidungen für seinen Protagonisten treffen, intensivierte aber auch seine Schreiberfahrung. Mich motiviert die Aussicht auf einen Abschluss, die Reihe konsequenter als bisher zu verfolgen.

    Eigentlich möchte Joe Pitt nur in Ruhe gelassen werden. Leider ist er als unabhängiger Vampyr in Manhattan gezwungen, Aufträge der konkurrierenden Clans anzunehmen, um seinen Geldbeutel und Blutvorrat aufzustocken. Seit dieser schmutzigen Geschichte mit der Kleinen erlebt Joe allerdings eine Durststrecke. Ihm gehen die Ideen aus, also wendet er sich an seinen alten Freund Terry, Anführer der Society. Terry bietet ihm einen dubiosen Job an. Es kursiert eine neue Droge. Dass es überhaupt einen Stoff gibt, der nicht sofort vom Vyrus aus dem System gespült wird, ist überraschend genug, doch dieses Zeug hat es in sich. Falsch dosiert verwandelt es Vampyre in rasende Berserker. Joe soll herausfinden, wer die Droge herstellt. Bemüht, schnell Antworten zu finden, stößt er bald auf eine Spur. Diese führt tief in die Hood, in das Territorium von DJ Grave Digga. Sieht so aus, als wäre diese Sache deutlich größer, als er angenommen hatte. Aber Joe wäre nicht Joe, würde ihn das davon abhalten, einigen Leuten kräftig auf die Füße zu treten…

    Joe Pitt ist eine der krassesten Romanfiguren, die ich kenne. Obwohl es über vier Jahre her ist, dass ich den ersten Band „Stadt aus Blut“ (damals noch auf Deutsch) gelesen habe, rangiert er noch immer unter den Top 10. Man muss kein Genie sein, um zu begreifen, dass sich Joe als Antiheld qualifiziert, meiner Ansicht nach ist er jedoch ein ungewöhnlich extremes Exemplar. Charlie Huston versucht gar nicht erst, ihn als Sympathieträger zu verkaufen. Er poträtiert ihn als durchschnittlichen Typen, der von seinem gewalttätigen Umfeld geprägt ist und Konflikte diesem entsprechend löst. Mein Verhältnis zu Joe ist schwierig. Zwar habe ich eine Schwäche für ihn, weil er in meinen Augen der Inbegriff eines verlorenen Jungen ist, den ich gern retten würde, aber er ist auch schroff, destruktiv, abweisend und gibt trotz seiner Rolle als Ich-Erzähler wenig von sich preis. Er ist verschlossen wie eine Auster und mit Rasierklingen gespickt. Ich kam kaum an ihn heran. Er verströmt eine greifbare, einschüchternde Aura der Gewaltbereitschaft, die sich in einigen sehr brutalen Szenen in „No Dominion“ Bahn bricht und die die gesamte Handlung begleitet. Das Gewaltpotential der Geschichte brodelt permanent knapp unter der Oberfläche, was allerdings nicht ausschließlich Joe geschuldet ist. Die angespannte Situation der Clans dominiert das Buch. Im zweiten Band verdeutlicht Charlie Huston, wie sensibel das Patt zwischen ihnen ist; bereits eine Kleinigkeit reicht aus, um das prekäre Gleichgewicht zu stören. Das Auftauchen einer neuen Droge ist nun wahrlich keine Lappalie. Die Droge dient Charlie Huston als Gelegenheit, die Wirkungsweise des Vyrus näher zu beleuchten. Es handelt sich dabei um eine bemerkenswert ausgefuchste parasitäre Lebensform mit sehr spezifischem Verhalten. Es gefiel mir, dass Huston sich nicht auf der etablierten Faktenlage ausruht und seinen wissenschaftlich-pragmatischen Ansatz des Vampyrismus in „No Dominion“ weiterentwickelt, weshalb ich mich gezwungen sah, meine Genre-Zuordnung zu überdenken und die Reihe als Science-Fiction einzustufen. Auf der Suche nach den Verantwortlichen gerät Joe zwischen die Fronten der Clans, wird manipuliert, getäuscht, belogen und muss einsehen, dass er ihrem Netz nicht entkommen kann. Egal, wie sehr er sich anstrengt, als Vampyr in Manhattan kann er nicht unabhängig existieren. Die Clans lassen das nicht zu. Seine Nachforschungen führen ihn erneut in das Revier der Enklave, deren Anführer Daniel ein gesondertes Interesse an Joe hat. Es ist offensichtlich, dass sie eine spezielle Beziehung und eine gemeinsame Vergangenheit haben, aber natürlich offenbart Joe keine Details. Ich verstehe nicht, was zwischen ihnen läuft. Daniel glaubt, es sei Joes Bestimmung, als Teil der Enklave zu leben, zu fasten, das Vyrus nahezu auszuhungern und dadurch eine neue Bewusstseinsebene zu erreichen. Ich finde Daniels spirituelle Herangehensweise an das Vyrus faszinierend, weil sie Hustons rationalem Ansatz einen Hauch übernatürlicher Mystik verleiht. Ist das Vyrus vielleicht doch mehr als ein Parasit? Ist es ein Weg zur Erleuchtung?

    „No Dominion“ ist kein typischer Vampirroman. Wer auf melancholische Romantik mit spitzen Zähnen, alabasterfarbener Haut und diesem unwiderstehlichen Kitzel der Gefahr hofft: Finger weg von diesem Buch. In der „Joe Pitt“-Reihe spielt Vampyrismus lediglich eine untergeordnete Rolle. Primär handelt sie von blutigen, hässlichen Gangrivalitäten, die das Leben des Protagonisten ungewollt verkomplizieren. Joe definiert sich nicht über seine Existenz als Vampyr. Dieser Typ, der er jetzt ist – der war er schon, bevor er sich infizierte. Durch das Vyrus wurden lediglich die Karten neu gemischt.
    Ich mochte die kompromisslose Härte in „No Dominion“ und das komplexe Verhältnis der Clans, das jeder Zeit eskalieren könnte. Meiner Meinung nach muss sich Charlie Huston in den Folgebänden allerdings vorsehen, dass er seinen Protagonisten nicht allzu unnahbar präsentiert. Ich hatte während der Lektüre oft das Gefühl, dass Joe meine Anwesenheit nur widerwillig akzeptierte und deshalb kaum Persönliches preisgab. Diese Ablehnung darf nicht zu weit führen. Von mir aus kann Joe ein gewalttätiger Mistkerl bleiben – aber er darf Hustons Leser_innen nicht ausschließen.

  15. Cover des Buches Kriegsspielzeug (ISBN: 9783100660213)
    Luise Rinser

    Kriegsspielzeug

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  16. Cover des Buches COLD KILLS (ISBN: 9783958354708)
  17. Cover des Buches Höllenjagd (ISBN: 9783442370573)
    Clive Cussler

    Höllenjagd

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Aglaya
    USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ein geheimnisvoller Bankräuber macht das Land unsicher, bei jedem Überfall ermordet er alle Anwesenden. Der Privatdetektiv Isaac Bell soll erreichen, was der Polizei unmöglich scheint, und den Täter schnappen, von dem niemand weiss, wie er aussieht…

    Die Geschichte wird in der dritten Person in der Vergangenheit grösstenteils aus der Sicht des Protagonisten Isaac Bell erzählt. Bell ist bildschön, intelligent, reich, ohne Fehl und Tadel und damit so richtig langweilig. Ich brauche keinen unsympathischen Antihelden als Protagonisten, aber einige kleine Ecken und Kanten wären doch schon nett.

    Die Handlung spielt Anfang des 20. Jahrhunderts und ist mit historischen und technischen Details gespickt. Leider wurde die Logik oftmals der (erhofften, aber nicht wirklich erreichten) Spannung geopfert. So gilt der "Schlächter", der sagenhaft erfolgreiche Bankräuber, als unfassbar, weil er verkleidet agiert. OK, kann ich so akzeptieren. Als aber bei zwei Überfällen schon im Voraus bekannt ist, wann und wo er zuschlagen wird, und trotzdem niemand irgendetwas relevantes unternimmt (ausser, vor dem Haupteingang einen Polizisten Wache stehen zu lassen, wenn es auch noch Hinter- und Nebenausgänge gibt), konnte ich die Ermittler nicht mehr wirklich ernst nehmen. Eine nette Idee fand ich es allerdings, historisch belegte Ereignisse wie beispielsweise das grosse Erdbeben in San Francisco 1906 in die Handlung einzubauen, auch wenn sie etwas gar kitschig umgesetzt wurde.

    Wie bereits erwähnt zeichnet sich der Schreibstil des Autors Clive Cussler vor allem durch die Detailverliebtheit was Technik und Geschichte anbelangt aus. Wem dieses "Technobabble" zu viel wird, kann die entsprechenden Abschnitte problemlos überspringen, ohne etwas von der Handlung zu verpassen. "Höllenjagd" ist der erste Band der Reihe um den Privatdetektiven Isaac Bell. Das Buch hat mich allerdings nicht ausreichend gepackt, um die Reihe weiterhin zu verfolgen.

    Mein Fazit
    Die Logik wird der Action geopfert
  18. Cover des Buches Red Moon (ISBN: 9781455501670)
    Benjamin Percy

    Red Moon

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    „Red Moon“ von Benjamin Percy wurde mir im Oktober 2014 von Klingenfänger empfohlen, nachdem ich in einer Rezension den Gedanken äußerte, dass ich gern eine Werwolf-Vampir-Dystopie lesen würde. Ich wollte eine Geschichte erleben, die Vampirismus und/oder Lykanthropie aus der Fantasy-Ecke heraushebt und sie in den Kontext der Science-Fiction setzt. Wissenschaftliche Ansätze statt Magie. Percy ist ein vielfältiger Autor, der nicht nur Romane und Kurzgeschichten verfasst, sondern auch für DC Comics arbeitet und sich zusätzlich als Drehbuchautor verdingt. Ein richtiger Allrounder. Ich war gespannt, welche wissenschaftliche Erklärung er mir für die Existenz von Werwölfen anbieten würde.

    Lykaner sind ein Teil der Gesellschaft. Sie sind integriert. Sie leben unauffällig und angepasst. Sie beugen sich den Gesetzen, die die USA erließen, um nicht-infizierte Menschen zu schützen. Sie sind Taxifahrer_innen, Lehrer_innen, Handwerker_innen. Sie sind deine Nachbarn. Sie sind die schlafende Bedrohung in unserer Mitte. Die Regierung beteuert, die Situation unter Kontrolle zu haben. Eine verhängnisvolle Lüge. Im Untergrund regt sich der Widerstand: Lykaner, die nicht davor zurückschrecken, Menschenleben zu opfern, um ihre Forderungen durchzusetzen. Radikale Anschläge verbreiten Angst und Terror. Schon bald werden die Grenzen der Menschlichkeit auf die Probe gestellt. Graut der Morgen nach der Nacht des roten Mondes, wird eine neue Welt geboren, in der Menschen nicht länger die Spitze der Nahrungskette sind.

    Benjamin Percy hat meinen Wunsch nach einem wissenschaftlichen Werwolf-Szenario voll und ganz erfüllt. „Red Moon“ ist ein spannender Mix aus Werwolf-Roman und politischem Thriller, eine faszinierende Analogie zu unserer Realität. Es weist sowohl Merkmale der Urban Fantasy als auch der Science-Fiction auf, ist aber doch ganz anders. Individuell. Überraschend. Anfangs wollte ich das Buch als Dystopie einordnen, musste allerdings einsehen, dass diese Klassifizierung unzutreffend ist, weil „Red Moon“ nicht der Duden-Definition einer „fiktionale[n], in der Zukunft spielende[n] Erzählung mit negativem Ausgang“ entspricht. „Red Moon“ spielt nicht in der Zukunft. Es spielt im Hier und Jetzt, in einer alternativen Gegenwart, in der Werwölfe ein fester Bestandteil der Weltgeschichte sind. Percy schildert nicht den Ausbruch der Lykanthropie, er beleuchtet deren Folgen anhand der Schicksale dreier Hauptcharaktere. In der Rolle des Chronisten malt er nüchtern das Bild einer Gesellschaft, die Angst vor sich selbst hat. Ich bewundere ihn für seine scharfsichtige Analyse, für die realistische Antwort auf die Frage, wie unsere Welt aussähe, gäbe es ein Virus, das Menschen in Lykaner verwandelt. Wer glaubte, Menschen und Werwölfe könnten friedlich koexistieren, hat das Wesen der Menschheit nicht begriffen. Wir sind eine aggressive Spezies, die alles zerstört, was als Bedrohung erscheint. Angriff ist die beste Verteidigung. Fressen oder gefressen werden. Ironischerweise eskalieren die Ereignisse in „Red Moon“ aufgrund dieser Einstellung, nicht aufgrund des Bedrohungspotentials der Lykaner. Die Versuche der Regierung, Kontrolle auszuüben, bringen die Lykaner in eine unmögliche, inakzeptable Lage. Im Verlauf der Handlung werden alle Lykaner unter Generalverdacht gestellt, ihre Bürgerrechte, auf die die USA so viel Wert legen, werden mit Füßen getreten. Ein Schelm, wer da Parallelen zum reellen Kampf gegen den islamistischen Terror sieht. Sie werden für ein genetisches Merkmal diskriminiert. Sie müssen sich als Lykaner markieren lassen, müssen eine Droge ein Medikament einnehmen, das sie daran hindert, sich zu verwandeln und ihren Verstand in ein Gefängnis sperrt. Wer Volpexx nicht schluckt, bricht das Gesetz – Lykaner haben nur die Wahl, hirntot oder kriminell zu sein. Erst die unwürdigen Regulierungen zwingen viele Werwölfe zu handeln, nachdem sie Großteils jahrzehntelang friedlich und angepasst lebten. Die meisten Lykaner empfinden sich als Menschen, obwohl sie theoretisch eine überlegene, weiterentwickelte Mutation sind. Sie haben kein Interesse daran, ihre Position als Spitzenprädatoren auszuleben und wollen nur in Ruhe gelassen werden. Der radikale Widerstand ist eine Minderheit innerhalb der Werwolf-Population, wird jedoch von Medien und Regierung größer gemacht, als er tatsächlich ist und provoziert auf diese Weise übertriebene, kopflose, unlogische Angstreaktionen. Die Situation putscht sich hoch bis zum Bürgerkrieg – hat da jemand „Happy End“ gesagt? Am Ende eines realistischen Szenarios wie „Red Moon“ kann es keinen Ritt in den Sonnenuntergang geben und ich bin froh, dass Benjamin Percy es gar nicht erst versuchte. Stattdessen endet das Buch so, wie es enden musste: offen, voller ungeklärter Fragen und viel Raum für Zukunftsspekulationen.

    „Red Moon“ ist mit dem gemeinen Werwolf-Roman nicht zu vergleichen. Es ist kompromissloser. Origineller. Intelligenter. Es ist die Chronik einer gespaltenen Gesellschaft, ein Spiegelbild der unseren, in der die Lykaner symbolisch für all die Gruppen stehen, die in der Realität ausgegrenzt und diskriminiert werden. Hass erzeugt Hass. Gewalt erzeugt Gewalt. Benjamin Percy bietet keine Lösung für soziale Konflikte an, sein Buch vermittelt keine Moral. Er bildet lediglich ab und überspitzt die Situation, indem er nicht Menschen gegen Menschen, sondern Spezies gegen Spezies kämpfen lässt. Ich kann darüber hinwegsehen, dass sich sein Schreibstil etwas schwerfällig liest und ich mich während der Lektüre antreiben musste, um vorwärts zu kommen, denn der Aufwand hat sich gelohnt. „Red Moon“ faszinierte mich, in all seiner brutalen Scharfsinnigkeit. Meiner Ansicht nach ist es äußerst lesenswert. Sollte euch allerdings an einem romantisierten, idealisierten Bild von Werwölfen gelegen sein, solltet ihr einen Bogen darum machen. Kuschlig und schmusig? Nein. Bestialisch.

  19. Zeige:
    • 8
    • 12
    • 24

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks