Bücher mit dem Tag "poetische sprache"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "poetische sprache" gekennzeichnet haben.

21 Bücher

  1. Cover des Buches Das Labyrinth der Lichter (ISBN: 9783596522156)
    Carlos Ruiz Zafón

    Das Labyrinth der Lichter

     (258)
    Aktuelle Rezension von: Boris_Goroff

    Der Autor vermag wie kein zweiter eine spannende Geschichte zu erzählen. Diese Barcelona Tetralogie kann in der Reihenfolge beliebig gelesen werden. Es entsteht ein Gesamtkunstwerk, das je nach Lesereihenfolge und aktuellem Roman einen neuen Blickwinkel auf die Geschichte und seine Protagonisten wirft.

    Steht in den Top 5 meiner Lieblingsbücher!

  2. Cover des Buches Tanzen heißt Hingabe (ISBN: 9783862654796)
    Jana Feuerbach

    Tanzen heißt Hingabe

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Binchen84
    Inhalt:
    Affären in der SM-Szene sind eine komplizierte Angelegenheit. Wie geht man damit um, wenn der Partner sich danach sehnt, jemanden zu fesseln, einvernehmlich zu demütigen und zu schlagen, wenn man selbst kein Bedürfnis danach verspürt? Es lässt sich verleugnen, doch irgendwann setzt man damit die Beziehung aufs Spiel. In dieser Situation erhält Kilian von seiner Partnerin die Erlaubnis, seine SM-Fantasien mit einer anderen Frau auszuleben. Doch kann ein solches Arrangement auf Dauer funktionieren? Was ist mit der Eifersucht, die die daheimbleibende Partnerin unweigerlich überkommen muss? Wie geht der frischgebackene Dom mit der Zärtlichkeit um, die er für seine neue Sub früher oder später empfinden wird? Und was ist mit dieser anderen Frau, die sich seinen sadistischen Fantasien hingeben soll, ohne dafür von ihm geliebt zu werden? Jennifer träumte als Mädchen davon, eine berühmte Ballerina zu werden. Doch in letzter Sekunde gab sie auf Drängen ihrer Familie das Stipendium für die Ballettakademie auf und studierte »etwas Sicheres«. Seitdem ist etwas in ihr zerbrochen, und sie benötigt immer intensivere Empfindungen, um sich nicht im unsichtbaren grauen Nebel der Depression zu verlieren. Eines Tages konfrontiert ihr SM-Liebhaber Kilian sie damit, dass sie immer nur die Affäre bleiben wird, bei der er das auslebt, was seine Partnerin ihm nicht erlaubt. Ist das eine zusätzliche Demütigung? Oder gibt Kilian ihr damit unbeabsichtigt den Schlüssel zu ihrem Glück zurück? Denn Jennifers Konkurrentin Saskia ist Tanzlehrerin, und in ihren Armen erlebt Jennifer, wie kochend heiß die Tanzfläche werden kann, wenn sie sich traut, ihre tiefsten und verborgensten Wünsche endlich auszuleben …

    Über die Autorin:
    Jana Feuerbach erzählt ihre Geschichten am liebsten am Lagerfeuer, wenn der Nebel zwischen den Wäldern aufsteigt und die Sterne flimmern. Sie schreibt seit vielen Jahren SM-Geschichten, weil sie darin neben den Schlafzimmerszenen ausreichend Platz für fesselnde und vielschichtige Charaktere findet. Ihre Leidenschaft gilt subtiler und außergewöhnlicher Erotik.

    Meine Meinung:
    "Tanzen heißt Hingabe" ist das erste Buch dass ich von Jana Feuerbach gelesen habe.
    Ihr Schreibstil ist sehr gut an das Genre SM angepasst und lässt sich schnell und flüssig lesen. Man steigt direkt in die Geschichte ein die gleich am Anfang mit einer "Session" beginnt. 
    Es ist interessant zu lesen wie Jennifer an ihre Grenzen gelangt und wie sie mit der verwirrenden und sonderbaren Konstellation der Dreiecksbeziehung umgeht. 
    Die Handlung ist spannend und immer wieder überrascht Jana Feuerbach mit authentischen Gefühlen und neuen Erlebnissen der Protagonisten. Zwar verläuft die Handlung "nur" im Hintergrund bringt dennoch das wichtigste davon auf den Punkt.
    Die "Sessions" kommen sehr real rüber und begeistern mit vielen Facetten und Einfallsreichtum. Es wird kein Blatt vor den Mund genommen und so erzählt wie es ist. Manches fand ich allerdings etwas sehr gewagt. Obwohl es stellenweise recht hart zur Sache geht, fehlt es nicht an prickelnder Erotik und Liebe.
    Mit viel Liebe zu Details und ein leichter Hauch von Poesie lassen während des Lesens die Bilder direkt vor dem Auge erscheinen und das Buch zieht wie ein Film weiter.
    Die Protagonisten sind ebenfalls sehr detailreich und liebevoll beschrieben und wachsen einem schnell ans Herz. Jennifers Facettenreichtum hat mich total begeistert. Zwar war ich mit der einen oder anderen Handlung von ihnen nicht so ganz einverstanden aber sie haben mich trotzdem überzeugt. Sie kommen unwahrscheinlich real rüber und bestechen durch ihre Menschlichkeit.
    Die Handlungsorte kann man sich auch wunderbar vorstellen und sind ebenfalls detailreich. Die diversen SM-Gerätschaften wurden zudem auch in ihrer Eigenschaft und Beschaffenheit so direkt beschrieben, dass man sich WIRKLICH vorstellen kann wie man sie benutzen kann/soll/darf.
    Das Cover ist schwarz und man sieht eine nackte Frau noch vorne auf ihre Beine gebeugt auf einem Tuch sitzen. Es ist eine sehr anmutende Position die sie eingenommen hat. Sie ist in Grautönen gehalten und das Tuch leuchtet regelrecht im Licht. Das Cover ist sehr gut gewählt und passt toll zum Roman. Der Titel ist in roter Farbe geschrieben was direkt ins Auge sticht. Autor und Genre sind weiß und gut auf das restliche Cover abgestimmt.

    Fazit:
    Ein sehr guter SM-Roman der mich mehr in den Bann gezogen hat als "Shades of Grey" auch wenn hier die Handlung mehr im Hintergrund steht. Dennoch wird das wichtigste genannt und die Sessions sind sehr bildlich beschrieben.
  3. Cover des Buches Splitterherz – Dornenkuss (ISBN: 9783839001615)
    Bettina Belitz

    Splitterherz – Dornenkuss

     (501)
    Aktuelle Rezension von: Oktodoc

    Ich muss zugeben das ich über zwei Wochen für das Buch gebraucht habe, weil es mich einfach nicht gecatcht hat. 

    Es war alles sehr langezogen, die eigentliche Suche nach dem Vater und die Tötung von Tessa hat nur einen winzigen Teil der Geschichte ausgemacht, dafür gab es wieder viel Beziehungsdrama zwischen Ellie und Colin und eine recht unnötige Sequenz mit einem anderen Mahr.

    Das Ende des Buches war jedoch ganz schön aber nicht das was ich mir erhofft hatte. Da wäre mehr gegangen, nach dem ganzen Drama.


  4. Cover des Buches Das Seelenhaus (ISBN: 9783426304846)
    Hannah Kent

    Das Seelenhaus

     (291)
    Aktuelle Rezension von: marielle_liest

    Agnes lebt 1828 in Island und wird angeklagt, Natan und Pétur brutal ermordet zu haben. Sie wird zum Tode verurteilt und soll die Zeit bis dahin bei einer Familie auf dem Kornsáhof in Haft verbringen. Die Familie ist zunächst empört, eine Mörderin auf ihrem Hof aufnehmen zu müssen. Doch Agnes arbeitet für sie als Magd und ist mit der Zeit eine große Hilfe. Durch die  Betreuung von Pfarrer Toti beginnt Agnes, ihre Geschichte zu erzählen und ganz langsam kommt die Wahrheit ans Licht.

    🕯️ 

    Dieses Buch hat mich gleichermaßen bewegt, mitgerissen und begeistert. Die Tatsache, dass die Handlung in Island spielt, führte mich überhaupt erst zum „Seelenhaus“, da ich Island sehr liebe. Umso spannender war es, etwas über das isländische Leben vor 200 Jahren zu erfahren. Die Erzählung über den harten Alltag zu dieser Zeit und die Geschichte von Agnes ist so gut kombiniert, dass ich von Beginn an gefesselt war.  

    Der Schreibstil der Autorin verleiht der Handlung die perfekte Mischung aus Dunkelheit, Tragik, Spannung und Gefühl. In all der Härte der Geschichte platziert Hannah Kent winzige Momente des Mitgefühls, die bei mir alle Dämme brechen ließen. Für mich war es faszinierend, dass ich die erbarmungslosen und bitteren Passagen größtenteils ertragen konnte. Die Momente der Menschlichkeit haben mich jedoch so sehr mitgenommen, dass die Tränen liefen.

    Auch mit einigem Abstand muss ich viel an Agnes denken, deren Geschichte an einer wahren Begebenheit angelehnt ist. Das Buch hat mein Herz mit voller Wucht erreicht und es hat so viel Kraft, wie kaum ein anderes Buch zuvor. Mehr möchte ich nicht verraten. Ich finde, das muss man selbst erleben, fühlen, durchstehen und irgendwie für immer ein bisschen bei sich behalten.

    Ganz, ganz große Empfehlung - Agnes und Hannah Kent haben meine Top-Liste im Sturm erobert! 

  5. Cover des Buches Nocturna - Die Nacht der gestohlenen Schatten (ISBN: 9783570307519)
    Jenny-Mai Nuyen

    Nocturna - Die Nacht der gestohlenen Schatten

     (440)
    Aktuelle Rezension von: Mirarim

    Handlung

    Den Menschen werden die schönsten Erinnerungen gestohlen und in Blutbüchern nieder geschrieben.  Vampa wurde alles genommen, er kann nicht mehr fühlen, weiß nichts mehr aus seiner Vergangenheit. Tigwid hat etwas mehr Glück, er hat "nur" seine gkücklichen Erinnerungen verloren.

    Auf der Suche nach einer Lösung, nach dem Geheimnis hinter dem Rätsel, stoßen die beiden Jugen mit der 15-jährigen Apolonia zusammen, der die Macht prophezeit wird das Dunkle zu brechen.

    Sie rennen zusammen durch die dunklen Straßen, werden getrennt, des Mordes verdächtigt und angelogen. Ob sie es wirklich schaffen die Schreiber der Blutbücher zu besiegen und ihre Erinnerungen zurückgewinnen?


    Meinung

    Ein kurzweiliges Jugendbuch. Schön finde ich, dass tatsächlich die Handlung im Vordergrund steht. Die Liebe spielt in diesem Buch eine sehr kleine Rolle.

    Jenny-Mai Nuyen beschreibt einfach immer wunderschön ihre fiktiven Orte, die Personen und schafft sehr individuelle Persönlichkeiten.

    Zwar wird mir Apolonia im ganzen Buch nicht sympathisch, aber das muss sie auch gar nicht. Es ist einfach sehr authentisch, wie alles zusammen passt und die Personen handeln. 

    Das schöne ist auch, dass ihr einfach eine Naivität gegeben wird und auch ein Vertrauen zur Polizei, wie das wohl in den wenigsten Büchern ist. Das hat mir gefallen, dass nicht immer alles schlecht gemacht wird, was wir in der "echten" Welt so haben, sondern auch genutzt wird. Dass sie nicht (zumindest nicht von allen) total verachtet wird, sondern als Teil des ganzen gesehen hat. 

    Es wird auch so vieles sehr logisch erklärt, mit Physik und Co. Das hat Spaß gemacht!

    Schön fand ich auch, dass die Sätze aus den Blutbüchern in rot abgedruckt waren. Das ist defintiv mal eine schöne Abwechslung so viel Farbe zu sehen.

    Insgesamt ein schönes Jugendbuch, das ich empfehlen kann.

  6. Cover des Buches Königin-Maud-Land ist geheim (ISBN: 9783866486102)
    Line Madsen Simenstad

    Königin-Maud-Land ist geheim

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Bri

    Königin-Maud-Land – Hand aufs Herz, wer weiß wo das liegt? Bis vor der Buchmessse 2019 und vor der Lektüre des Erzählbandes der norwegischen Schriftstellerin Line Madsen Sinestad mit dem Titel Königin-Maud-Land ist geheim sicherlich weniger Leser*innen als heute. Lesen bildet auf mehreren Ebenen, das ist keine Frage. Was genau hinter dem Titel steckt und was die Verbindung der einzelnen Erzählungen mit diesem geheimen Ort zu tun hat, war für mich ein großer Anreiz für die Lektüre. Das Cover des Buches gab Rätsel auf, die ich nicht wirklich lösen konnte. Aber nicht nur deshalb wirkten die fünf Erzählungen des schmalen Bandes lange nach.


    Königin-Maud-Land ist ein Teil des Kontinentes Antarktika, dessen Küstenregionen von zwei norwegischen Flugpionieren 1929/1930 entdeckt wurden. Zwischen den Jahren 1927 und 1937 finanzierte ein norwegischer Walfangmagnat neun Expeditionen in die Region, aufgrund derer Norwegen 1939 das Land beanspruchte, was aber nach wie vor international nicht anerkannt wird. Die Frage, warum man ein Stück unwirtliches Land am Südpol für sich beansprucht, stellt sich natürlich aus heutiger Sicht nicht mehr so wirklich, denn sicherlich geht es hier um Bodenschätze, die verborgen unter dem Eis – wie lange noch? – schlummern. Und so wie diese Bodenschätze noch unentdeckt existieren, so muss man auch die Erzählungen des literarischen Debüts von Line Madsen Sinestad freilegen.

    Fünf Erzählungen sind es, die alle über etwas verbunden sind, das scheinbar nur den Leser*innen offenbart wird. Immer geht es auch um Beziehungen und Liebe, meist um Verlust, Tod oder Trennung. Auch Geheimnisse gibt es in jedem der äußerst intensiven Texte, die von ihrer klaren, fast nüchternen, aber nicht kalten Sprache geprägt sind.


    "Ein neuer Tag bricht an in Königin-Maud-Land. In Königin-Maud-Land isst man Brote mit Norvegia-Käse zum Frühstück. In Königin-Maud-Land putzt man zwei Minuten lang die Zähne, man zählt die Sekunden. Der Junge will Geldscheine basteln. Eine Flagge, sagt er, wir müssen doch eine Flagge haben. […] Was brauchen wir noch?, fragt er. Wir brauchen eine Verfassung, erwidert die Mutter. Ja, eine Verfassung!, jubelt der Junge. Artikel eins der Verfassung, sagt die Mutter, lautet: Königin-Maud-Land ist geheim."


    Königin-Maud-Land, so nennt eine Mutter das, was sie für sich und ihren kleinen Sohn schafft: eine Parallelwelt, in der sie ihn vor allem schützt. So sieht zumindest die Mutter das, was für die Leserin mit fortschreitender Entwicklung der ca. 50 Seiten langen und dem Buch Titel gebenden Geschichte, eine immer ausweglosere Situation für die beiden hervorbringt, zumal Königin-Maud-Land laut der Mutter geheim ist und bleiben muss. Die Beweggründe der Mutter bleiben im Dunkeln, es gibt viele Dinge, die man mutmaßen könnte, doch klar wird nichts. Dass dies der Geschichte keinen Abbruch tut, verdankt sie dem ganz eigenen und intensiven sprachlichen Können der Autorin.


    „Wie wirst du nur ohne mich zurechtkommen?“, fragte Hennie und wickelte eine Strähne von meinem Haar um ihren Finger. „Wie wirst du ohne mich zurechtkommen?“, entgegnete ich und pikste ihr einen Fingernagel ins Bein.“


    Wärhrend also die dritte Erzählung des Bandes eine geheime Insel der Einsamkeit, die einen Schutzraum bilden soll, zum Thema hat, so wird die erste Geschichte vom Geheimnis der Liebe und versteckten Tabletten bestimmt, obwohl sie auf den allerersten Blick eher fluffig und sorglos daherkommt. Doch im Grunde genommen geht es auch hier um Verlust und Trennung, denn die zwei Schwestern, die ihren letzten gemeinsamen Sommer auf einer Schäreninsel verbringen, werden, wenn die ältere der beiden zu Besuch zurückkommen wird, nicht mehr die sein, die sie jetzt sind und lange waren. Durch das Weggehen der einen werden beide verändert werden. In der sommerlich leichten Erzählung schwingen dabei sowohl Aufbruch- als auch Verluststimmung mit. Und dabei sollte die ältere der Schwestern doch der jüngeren noch alles über die Liebe beibringen …


    "In dem grünen Sessel unter dem Dachfenster halten wir abwechselnd Wache, während mein Vater im Bett liegt und stirbt. Er stirbt wie die Sonne, dehnt sich aus, als ob er nicht wüsste, dass er schrumpfen wird, fallen, ohne zu landen."


    Roter Riese heißt die zweite Geschichte des Bandes. Und hier versucht eine Tochter die Trauer, die sie empfindet, wenn sie ihren todkranken Vater besucht, ebenso zu verbergen, wie die Angst vor dem Tod und vor der Möglichkeit, Alkoholikerin zu sein. Kurze Phasen der Selbstreflexion – vor allem mit selbst beruhigenden Ansätzen – werden zwischen die Besuche im Zimmer des Vaters eingeschoben und geben damit einen tieferen Blick auf eine Tochter, die nicht so ganz mit der Situation klar kommt und froh darüber ist, dass da noch die Freundin des Vaters mit wacht. Und gleichzeitig ist die Tochter verwundert, wie sehr ihr Vater sie noch einnimmt und sie mit der Planung seiner eigenen Beerdigung beschäftigt. Ein trotz seiner vielleicht etwas sperrig erscheinenden Art sehr inniger Text.


    "So ist es immer: Papa und ich im Auto unterwegs durch Schweden. […] Ich stelle einen Sender ein, der Chart-Hits spielt, und draußen ist es schon ganz dunkel. Das Licht sind wir beide."


    Agnes, die Erzählerin der vierten Geschichte mit dem etwas merkwrüdigen Titel Die Tschernobyltiere wird durch den Tod der eigenen Mutter in eine Rastlosigkeit geworfen, die zwar von ihrem Vater ausgeht, der sie aber aufgrund ihres Alters nicht ausweichen kann. Mehrfach wechselt der Vater die Partnerin und damit auch den Wohnort. Immer muss Agnes mit dem jeweiligen Hund, der für beide so etwas wie eine Zeiteinheit darstellt, weiterziehen. Als die Geschichte einsteigt, ist es mal wieder soweit, dass Agnes mit ihrem Vater weiterzieht. Es ist Silvester und eigentlich soll gefeiert werden, doch Agnes Vater fährt noch einmal los, um richtiges Feuerwerk zu besorgen. Der Plan, den seine Freundin für den Abend hat ist somit ad acta gelegt und als er zurückkommt, gibt es lautstarken Streit, der Agnes und den Sohn der Freundin des Vaters unabhängig voneinander, aber schlussendlich gemeinsam aus dem Haus treibt. Es ist das erste Mal, dass die beiden eine echte Gelegenheit haben, sich zu unterhalten und feststellen, dass ihr Bild vom jeweils anderen ziemlich falsch war. Eine kurze Annäherung, die durch den Streit der Erwachsenen nicht von Dauer ist. Agnes Stimme in diesem kurzen Text ist prägnant und strahlt, wenn sie von sich, den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens oder ihren Freunden spricht.
    Line Madsen Sinestad hat die Figur der Agnes so geschaffen, wie sie sich in der Erzählung selbst sieht:


    "Ich bin eine, die das Licht reflektiert. Die Welt soll an mir abprallen und meine Kanten spüren. Die Welt muss sich um mich herumquetschen, sich nach meinen Konturen formen."


    und verleiht damit dieser Erzählung einen besonderen Glanz, der sie aus den anderen hervorhebt.


    "Während sie die Treppe hinaufgeht, macht sie eine Liste der Dinge, die man sagen kann: Das tut mir wahnsinnig leid. Das war mies. Dann streicht sie alles von der Liste, und als Johan schließlich vor ihr in der Tür steht, kann sie nur wiederholen: „Kannst du mich reinlassen?“"


    Am Abend vor Weihnachten macht Johan Schluss mit Vera – sein bester Freund, der wie ein Bruder für ihn war, ist tot. Seitdem ist nichts mehr, wie es war. Und Vera muss gehen. Warum sich Johan so entscheidet, bleibt ein Geheimnis. Denn er spricht nicht mehr viel mit Vera. Als Vera von ihm weggeht, steigt sie in ein Taxi und bittet den Fahrer, einfach nur herumzufahren. Mit dem Taxi durch die Nacht. Durch eine Nacht, die Vera dazu veranlassen wird, sich nicht endgültig abweisen zu lassen. Ob Johan sie jedoch reinlassen wird, bleibt offen.

    Im Grunde genommen sind alle fünf Geschichten kleine Momentaufnahmen aus dem Leben unterschiedlicher Menschen. Die Leser*innen springen hinein, verfolgen das Geschehen eine Weile und werden von der Autorin mit einem offenen Ende entlassen. Aber nicht ohne den Eindruck, jede Erzählung für sich wirken lassen zu müssen. Diese kurzen Erzählungen klingen lange nach und werden deshalb am besten in homöopathischen Dosen und mit Abstand zueinander genossen, damit die Intensität, die jeder einzelnen zu eigen ist, ihre volle Wirkung entfalten kann, die sicherlich auch der wunderbaren Übersetzungsarbeit von Ilona Zuber zu verdanken ist.

  7. Cover des Buches Schau heimwärts, Engel (ISBN: 9783328101673)
    Thomas Wolfe

    Schau heimwärts, Engel

     (41)
    Aktuelle Rezension von: schokoloko29

    Dieses breitangelegte Epos handelt von der Familie Grant. Der Vater ein Quartalssäufer, der für seine verbalen Ausraster bekannt ist und seine emotionalen Zusammenbrüche. Dann seine Mutter, die jeden ersparten Cent in Ländereien, Häuser investierte, so dass die Familie ein gutes finanzielles Standbein hat und dann die acht Kinder. Eugene Grant ist der jüngste und muss sich seinen Platz in der Familie suchen. Er war immer ein Außenseiter. Er las viel war eher eigenbrötlerisch und hasste es im Mittelpunkt zu stehen. In der Familie gab es immer Auf's und Ab's die mit den Ausraster und alkoholischen Zusammenbrüchen seines Vaters zusammenhingen. Seine Mutter entschied sich räumlich von seinem Vater zu trennen, was auch eine Trennung der acht Kinder beinhaltete. Eugene nahm sie mit, der noch bis 7 in dem Bett seiner Mutter schlief.

    Dies ist eine Geschichte mit autobiographischen Zügen und ich fand die ersten 200 Seiten einfach ein Meisterwerk. Auch mit den Fußnoten von über 400, die mich sonst eher abschrecken.

    Leider plätscherte die Geschichte ab 300 einfach nur vor sich hin. Sie war nacherzählend und es ging eher um die gesellschaftlichen Umschwünge als um diese dysfunktionale Familie. Was mich dazu veranlasste bei Seite 480 abzubrechen.

    Alles in Allem empfinde ich dieses Buch doch ein Meisterwerk. Es fordert den Leser heraus und erschlägt einen. Entweder man hat diese gewisse Leidensfähigkeit und schafft diese Talsohle mit dem Fortgang von Eugene oder nicht. Leider musste ich ab Seite 48ß kapitulieren

    Aber ich empfinde das Buch durchaus lesenswert und ich habe noch nie in Teilen so etwas fesselndes gelesen wie dieses!

  8. Cover des Buches Maschas Geheimnis (ISBN: 9783038480587)
    Bernhard Meuser

    Maschas Geheimnis

     (9)
    Aktuelle Rezension von: LEXI
    „Nicht ein einziges Ding kannst du mit der Erinnerung festhalten. Sie verblasst. Was du brauchst, ist etwas anderes. Es heißt: Vertrauen.“

    Es gibt für jeden Menschen nur eine einzige Stelle in der ganzen Welt, an die er hingehört, nur einen einzigen Weg, den er gehen kann, ohne sein Leben zu verfehlen und unglücklich zu werden. Ich für mich weiß nichts Größeres, als danach zu suchen, was mein Platz ist im Plan des Lebens. Ich weiß nichts Schöneres, als den einzigen Weg zu erkennen, der mir bestimmt ist. Und ich weiß nichts Verächtlicheres, als diese Stelle um kleiner Vorteile willen zu verkaufen und diesen Weg aus Feigheit zu verraten.

    „Die Sehnsucht führte die Muschel an ihr Ohr. Und Mascha hörte: einen feinen Hauch zunächst, unter den sich von außen her das Geräusch der heranrollenden Wogen mischte; dann ein Rauschen, von dem nicht zu sagen war, ob es aus den Tiefen des Meeres oder aus dem Inneren der Muschel kam; dann(als sie mit feinerem Ohr in das Rauschen hineinhörte) war ihr, als wohne in seinem Inneren ein ozeanisch tiefes Murmeln. Ein Summen vielleicht, kaum hörbar, so fern, dann anwachsend im Bauch der Erde und immer stärker werdend, ein urhaftes Dröhnen auf einem einzigen, nach unten offenen, klaftertief ins Dunkel der Fluten sich verlierenden Ton.“


    Nachdem Mascha, die älteste Tochter des obersten der Ratsleute Vinetas, eine Muschel fand, hatte sie einen Traum von dem untergegangenen Vineta, dem Atlantis der Ostsee, einer hochberühmten und von drei Meeren umspülten Stadt. Mascha, blind geboren und erst spät das Augenlicht erlangt, glaubt an die Liebe, an das Gute, an die Ideen und an die Wahrheit. Und sie urteilt nicht nach dem Augenschein, sondern bewertet die Dinge und Menschen nach ihrem Klang, sieht, urteilt und fühlt mit ihrem ausgeprägten Gehör und folgt ihren inneren Eingebungen. So verliebt sich die vornehme junge Frau, der letzte Spross eines alten und einst sehr mächtigen Geschlechts, in die Stimme des Fischers Farin, einen Musiker, Dichter und Sänger aus Ramin, noch bevor sie ihn überhaupt gesehen hatte. Die kluge Wanda, seit dem frühen Tod ihrer Mutter Maschas Vertraute seit Kindheitstagen warnt das Mädchen und meint, „man könne einen Menschen erst dann wirklich lieben, wenn man seine Nähe erfahren und ausgehalten hat, wenn man seine dunklen Seiten kennen lernte und sie genauso gut annehmen möchte wie seine hellen Seiten.“ Mascha lässt sich jedoch nicht beirren und sie tut, was sie tun muss, geht ihren eigenen Weg. Doch die Zeichen stehen nicht gut für Vineta, denn die Zunft der Geometer, der Schreiber und Rechenmeister, durchsetzt mit ihrer Gier die Stadt, beugt das Recht und strebt nach Größe, Macht und Reichtum. Ihren Plan, die Macht in Vineta an sich zu reißen, verfolgen die Geometer mit unbeirrbarer Entschlossenheit. War Maschas Muscheltraum lediglich eine Spielerei ihrer Fantasie, oder ein warnender Blick auf die Zukunft der mächtigen Handelsstadt?

    Bernhard Meusers Erzählung hat mich bereits von der ersten Seite an in den Bann gezogen. In einer wunderschönen, ausgefeilten und malerischen Sprache erzählt er die Geschichte einer Legende um eine im Meer verschwundene Stadt. Der Autor verstand es nicht nur, eine zauberhafte Geschichte darzubieten, sondern begeistert auch mit den vielen ins Buch eingeflochtenen Weisheiten. Er schreibt nicht nur VON Emotionen, sondern vermittelt diese auch durch seine gelungene Wortwahl. Er erzählt, und berührt damit das Herz seiner Leser. „Maschas Geheimnis“ ist ein Roman, der mich mit seiner poetischen Sprache sofort für sich eingenommen hat. Einziger Wermutstropfen war die Tatsache, dass die christlichen Bezüge in diesem Buch äußerst dürftig vorhanden waren – in dieser Hinsicht hätte ich mir von einem Roman aus einem christlichen Verlag wahrlich mehr erwartet. Nichtsdestotrotz hat mir die Lektüre aufgrund der bereits erwähnten Tatsachen großes Lesevergnügen bereitet und ich kann es jedem ans Herz legen, der durch dieses Buch berührt werden möchte.

    Ich habe verstanden, dass es kommt, wie es kommt, und dass es stimmt, wie es kommt. Wir werden geführt, Farin!“
  9. Cover des Buches Das Wasser, in dem wir schlafen (ISBN: 9783641030865)
    Rabea Edel

    Das Wasser, in dem wir schlafen

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Miss-Tarantulas-Netzwerk

    · • ● Inhalt eigene Worte ● • ·

    Es scheint so, als würde die Geburt des neuen weiblichen Familienmitgliedes die Familie langsam zerstören. Die ältere Schwester ist zumindest davon überzeugt, gibt diese Anschuldigung jedoch nie ganz offen zu.

    Angestaute Wut, Angst und Neid beginnen in einen Machtkampf der beiden Schwestern auszuarten.

    · • ● Schreibstil ● • ·

    Ich-Erzähler Perspektive

    Das Buch ist durch die Zeitsprünge und die teils sehr langen Sätze ein wenig komplexer. Doch sobald man sich erst einmal daran gewöhnt hat, stell auch dies keine Schwierigkeit mehr da. Außerdem ist das Buch offen und ehrlich (z.B. deutlicher beschriebene Sex-Szenen) geschrieben.

    · • ● Mein Fazit ● • ·

    Die Geschichte zwischen den zwei Schwestern ist ein Trauerspiel. Einige Szenen ließen mich mit einem Unbehagen zurück und bereist nach einiger Zeit fing ich an, den ein oder anderen Charakter immer weniger leiden zu können. Die Charakterdarstellung ist damit ziemlich gut gelungen und auch die negativ belasteten Gefühle sind wirklich sehr gut fühlbar in diesem Buch. Die Verbindung zwischen den beiden Schwestern ist interessant und ich denke auch heutzutage gar nicht so abwegig. Für mich persönlich war das Buch durchaus interessant, aber nicht spitzenmäßig. Deshalb würde ich es bei einmal lesen des Buches belassen, bin aber froh es gelesen zu haben. Wenn du verstehst was ich meine.

  10. Cover des Buches Und ich schüttelte einen Liebling (ISBN: 9783518763926)
    Friederike Mayröcker

    Und ich schüttelte einen Liebling

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    So, nun habe ich das Buch relativ schnell ausgelesen, weil ich gestern viel Zeit hatte, denn eigentlich wollte ich in eine Ausstellung historischer Karten Mecklenburgs in einem Museum unserer Stadt, aber die haben montags geschlossen, also bin ich ziemlich früh in ein Gasthaus, das ich gerne zum Lesen aufsuche, aber das hatte wegen Umbau ebenfalls geschlossen, also stromerte ich durch die Altstadt und fand ein paar Straszen weiter ein gemütliches Café, in das ich mich setzte, mir einen Milchkaffee und später ein Bier zu bestellen, was ich beim ersten Schluck schon bereute, weil es furchtbar schmeckte, weil es alkoholfrei war, weil ich dieses Jahr die Fastenzeit über ohne Alkohol auskommen möchte, was erstaunlich schwierig ist und ich jetzt erst merke, wie viel ich eigentlich so trinke, jedenfalls zog ich Mayröckers »Und ich schüttelte einen Liebling« aus der Tasche und masz die verbleibenden Seiten (einhundertzwanzig) und schaute auf die Uhr und errechnete, dasz ich das Buch schaffen könnte, wenn ich mich ranhielte, und nach kurzer Zeit war ich wie im Rausch und flog über die Seiten, denn Mayröckers Schreibe zog mich in ihren Bann, obwohl die erste Hälfte arge Schwierigkeiten mit dem Text hatte, aber wie das eben manchmal so ist : da stimmt der Ort die Zeit die Atmosphäre und dann platzt der Knoten und man taucht in eine Welt, die einem vorher verschlossen war, obwohl ich jetzt nach der Lektüre nicht wirklich weisz, worum es eigentlich ging, denn eine richtige Story wird hier nicht vermittelt, eher eine Ansammlung von Gedankenschnipseln die Mayröcker nach dem Tode ihres Gatten EJ (Ernst Jandl) zusammengesammelt und zu einem langen, mäandernden Text zusammengesetzt hat, mit ganz eigener Orthographie, zum Beispiel das ß immer als sz zu schreiben, so dasz Sätze entstehen wie : »[…] und ich sah wie jemand in der Straszenbahn von einem groszen Apfel abbisz.«, was nicht immer leicht zu lesen ist, aber im tranceartigen Lesetunnel kaum noch ins Gewicht fällt, oder alleinstehende Doppelpunkte oder das Wiederholen einzelner Sentenzen, weil das Bier furchtbar war, weil es alkoholfrei war, oder Zeitsprünge innerhalb weniger Zeilen von mehreren Jahrzehnten, was aber alles im Tunnel einen literarischen Sinn ergibt, denn ich denke, dasz man dieses Buch nur in einem solchen Zustand lesen kann, in einem Fluss einem Ritt einem Rausch liest man wie Mayröcker denkt, fast ein joycescher Bewusstseinsstrom, aber nur fast, denn zwischen allen Gedanken Fetzen Erinnerungen erkennt man immer noch eine Richtung ein Ziel einen Erzähler, der mir etwas, ja was eigentlich? vermitteln will, und am Ende weisz ich gar nicht, finde ich das alles nun gut oder schlecht, komme ich da mit oder fehlen mir ein paar Hirnwindungen, muss ich nun einen Stern vergeben, weil mich das Erzählte gar nicht juckt, oder fünf Sterne, weil mich der Schreibstil so übermannt hat, oder gebe ich drei Sterne als Mittelwert, was ich zu wenig finde, aber vier drückt es auch nicht aus, verbleibe ich dieses eine Mal ausnahmsweise bei einer Enthaltung, weil ich denke, dasz dieser Text, zumindest für mich, unbewertbar ist, also klappte ich das Buch wieder zu und zahlte die Rechnung und trat aus dem Café »und es florte um mich herum und ich schüttelte einen Liebling«…

    (Keine Sterne darf ich hier nicht vergeben, bleibt's bei neutralen drei.)

    *** Diese und viele weitere Rezensionen könnt Ihr in meinem Blog Bookster HRO nachlesen. Ich freue mich über Euren Besuch ***

  11. Cover des Buches In der Stille des Winters (ISBN: 9783746636139)
    Lisa Appignanesi

    In der Stille des Winters

     (6)
    Aktuelle Rezension von: emeraldeye
    "In der Stille des Winters" von Lisa Appignanesi ist ein im besten Sinne romantischer Kriminalroman. Pierre Rousseaus große Liebe, die Schauspielerin Madeleine Blais, hängt tot am Balken einer Scheune, die ihrer Großmutter, Madame Tremblay, gehört. Es ist Weihnachten 1989 in Ste-Anne-de-Beaulieu, einer Kleinstadt in Quebec. Der Schnee liegt hoch, und es ist eisig kalt. Spät in der Nacht davor hatte Madeleine Pierre angerufen und ihn gebeten, zum Weihnachtsessen zu kommen. Sie wollte dringend mit ihm sprechen. Lange hatte er nichts mehr von ihr gehört, hatte versucht, sie zu vergessen und konnte es nie. Jetzt bittet ihn Madame Tremblay, die felsenfest davon überzeugt ist, dass Madeleine niemals Selbstmord begangen hätte, um Unterstützung bei der Suche nach Beweisen für einen Mord. Pierre selbst ist sich nicht sicher, was er glauben soll, versucht aber trotzdem, Madeleines jüngere Vergangenheit zu rekonstruieren. Die Suche konfrontiert ihn auch mit seiner eigenen Geschichte, die eine kurze Zeit lang eng mit Madeleines verbunden war und die durch sie tiefgreifend verändert worden ist. Und je mehr er herausfindet, je stärker seine Gefühle für Madeleine wieder werden, desto klarer wird ihm. dass er sich ihnen stellen und endlich der Wahrheit ins Auge blicken muß. Eine flüssig geschriebene Geschichte, die viel Atmosphäre aus der Beschreibung des winterlichen Quebecs und des sommerlichen Paris zieht. Differenzierte Charaktere, allen voran Madeleine Blais, eine Frau, die unberechenbar, widersprüchlich, mutig, selbstbewußt und zerbrechlich war, geben dem Roman Tiefe und Glaubwürdigkeit und heben ihn über den Durchschnitt üblicher Unterhaltungromane hinaus.
  12. Cover des Buches Mistral (ISBN: 9783985680696)
    Maria Borrély

    Mistral

     (24)
    Aktuelle Rezension von: jtk_0701

    Schade, diese Geschichte konnte mich aufgrund ihrer sehr romantischen Sprache nicht wirklich mitnehmen, dabei ist es eine wirklich schöne Geschichte. 

    Marie lebt ihn einem malerischen Dorf in Frankreich. Sie ist ein sehr fleißiges Mädchen, die älteste Tochter, bis sie Oliver kennenlernt und sich unglücklich in ihn verliebt. Danach fällt Marie in eine tiefe Trauer.

    Die Umgebung, die Natur, die Veränderung der Umwelt, das wird alles sehr bildlich beschrieben, dass Innenleben mit der Natur gleichgesetzt. Für mich leider an manchen Stellen zu bildlich, zu blumig. Beeindruckend das schon 1930 eine Autorin in ihrem Buch beschreibt, wie die Natur sich verändert. 

    Ich würde es jedem empfehlen, der klassische Literatur mag. Ich hab die Geschichte sehr gemocht, den Wind gespürt, aber die Sprache nicht gefühlt. 

  13. Cover des Buches Gebete für die Vermissten (ISBN: 9783518466407)
    Jennifer Clement

    Gebete für die Vermissten

     (83)
    Aktuelle Rezension von: SalanderLisbeth
    Jetzt machen wir dich hässlich, sagte meine Mutter. Sie pfiff durch die Zähne ... Sie roch nach Bier.  Im Spiegel sah ich, wie sie mir mit dem Stück Kohle übers Gesicht fuhr. Das Leben ist böse, flüsterte sie …  Vielleicht muss ich dir die Zähne ausschlagen, sagte meine Mutter. Auszug Seite 9

    Guerrero ist eine von Gewalt gebeutelte Provinz im Südwesten von Mexico. Bekannt ist die Urlaubsmetropole Acapulco an der Pazifikküste liegend. In den dünn besiedelten Bergen, wo vor allem Indigene leben, lassen die Kartelle Mohn anbauen und durch diese Gebiete wird das Kokain dann aus Südamerika transportiert. 

    In den kleinen Bergdörfern besitzen Drogenhändler die Macht und terrorisieren diesen Landstrich. Ein Menschenleben ist hier nichts wert, besonders nicht das der Mädchen. Für die junge Ladydi Garcia Martinez ist das der bittere Alltag. Sie erzählt uns von ihrem Leben in dieser trostlosen Gegend, in dem mittlerweile fast nur noch Frauen leben. Die Männer, die nicht auf die Seite der Drogendealer wechseln, verlassen ihre Familien um in Acapulco Arbeit zu finden. Oder sie fliehen über die Grenze in die USA. Die es schaffen, schicken einen Teil ihres Lohnes zu ihren Frauen aber die meisten Männer kehren nicht zurück. So ist es die Aufgabe der Frauen, ihre Kinder zu beschützen. Und das Gefährlichste sind nicht die giftigen Skorpione, Klapperschlangen, Leguane oder Erdbeben, auch nicht die Militärs, die wahllos Gift aus Hubschraubern über das Gelände versprühen. Eigentlich um die Mohnfelder der Narcos zu zerstören, oft wurden die Piloten aber auch bestochen und sprühen ihre Pestizide über die Hütten der Bauern. Das Schlimmste sind die Entführungen durch die Menschenhändler. Die kleinen Mädchen werden von ihren Müttern in Jungensachen gekleidet und als Teenager absichtlich hässlich gemacht, die Haare kurz geschnitten, die Zähne mit Filzstift geschwärzt. Sobald am Horizont die schweren Escalades mit schwarz getönten Scheiben auftauchen, verstecken sich die Mädchen in selbstgegrabenen Erdlöchern. Doch meistens sind die Frauen der Willkür der Drogenmafia machtlos ausgeliefert, von den bisher verschleppten Mädchen fehlt jede Spur, nur eine taucht nach einem Jahr psychisch und physisch angeschlagen wieder auf.

    Eine vermisste Frau ist nur ein Blatt, das der Regen in die Gosse treibt. (Auszug Seite 68)

    Für Ladydi scheint sich ein Ausweg aus dem Elend zu eröffnen, als sie einen Job als Kindermädchen in Acapulco antritt. Ihr Cousin Mike hat ihr die Stelle vermittelt und bringt sie auf das luxuriöse Anwesen einer reichen Familie. Die Besitzer tauchen aber monatelang nicht auf. Ladydi hat eine gute Zeit und verliebt sich in den Gärtner. Bis zu dem Tag, als die Polizei die Villa stürmt und ein gewaltiges Waffenlager vorfindet. Für Ladydi beginnt ein Alptraum, denn aufgrund der Machenschaften ihres Cousins, der für die Zetas arbeitet, wird sie verhaftet und findet sich in Drogenschmuggel und einen üblen Doppelmord verwickelt. Obwohl noch minderjährig kommt sie ins Frauengefängnis in Mexiko-City. Auch hier gerät sie wieder in eine reine Frauenwelt, in der jede Inhaftierte grauenhafte Geschichten zum Besten geben kann.  

    Die Autorin, die in Mexiko-City aufwuchs hat für diesen Roman mehr als 10 Jahre lang in Guerrero recherchiert, Hunderte Interviews mit vom Drogenkrieg betroffenen Mädchen und Frauen geführt, um dann alles mit viel Herzblut in eine fiktive Story zu verpacken. Herausgekommen ist ein intimer Blick auf  den trostlosen Alltag der armen Bevölkerung inmitten der Mohnfelder. Ohne zu bewerten berichtet sie in neutraler Sprache hautnah  aus der Perspektive einer betroffenen Heranwachsenden. Ladydi lässt uns teilhaben an ihrer trostlosen Jugend und erzählt von ihrer Halbschwester Maria mit der Hasenscharte, von Paula, dem schönsten Mädchen von Mexiko, von Estefani, deren Mutter an Aids stirbt, von Ruth, dem Müllbaby, die einen Schönheitssalon betreibt und ihrer alkoholsüchtigen Mutter Rita. 

    Jennifer Clement findet eine feine Balance zwischen Sachlichkeit und Emotion, erzählt in einem unterkühlten, fast unpersönlichen Ton, völlig ungeschminkt mit vielen poetischen und bildreichen Metaphern und das komplette Fehlen der wörtlichen Rede. Trotz der Not und widriger Umstände gibt es auch immer wieder Zeichen der Wärme und der Freundschaft, auch blitzt immer wieder das grotesk-komische in dieser Welt der Armut und Gewalt auf und sorgt für hellere Momente. So heißt die Protagonistin tatsächlich nach Lady Di, aber nicht aufgrund deren Schönheit, sondern weil sie für ihre Mutter die Heilige der Betrogenen ist.  

    Der Stoff wird sehr knapp auf 200 Seiten gefasst, ist mehr Novelle als Roman. Das war auch so ein bisschen mein Problem. Es gibt so viele komplexe Nebenfiguren, aber keine der Charaktere ist tief oder mehrdimensional angelegt. Auch wenn jede ihre eigene Geschichte hat, die bestimmt oft ergreifend und berührend scheint, ist gar kein Platz für tiefgehende Charakterzeichnungen. Sie wirken mehr wie  standardisierte Stellvertreter und als wolle die Autorin alles unterbringen, was sie während ihrer Recherchen herausgefunden hat. Auch wenn dahinter viel Realität steckt und alles der traurigen Wahrheit entspricht, drohen bei der Vielzahl der alltäglichen Grausamkeiten diese zur Routine zu werden und die unerträglichen Ereignisse konnten mich gar nicht mehr erschüttern. Trotzdem zerbricht Ladydi nicht an ihrem Schicksal, sie kennt auch keine andere Welt und sie erfährt auch immer wieder die große Solidarität der Frauen. 

  14. Cover des Buches Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod (ISBN: 9783453421882)
    Gerhard Jäger

    Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod

     (63)
    Aktuelle Rezension von: bokmal

    m Herbst 1950 kommt der junge Historiker Max Schreiber in ein Tiroler Bergdorf, um ein altes Geheimnis zu erforschen. Inmitten der Bergwelt und einer misstrauischen Dorfgemeinschaft fühlt er sich zunehmend isoliert und verliert sich in der Liebe zu einer Frau, um die jedoch auch ein anderer wirbt. Als ein Bauer unter ungeklärten Umständen stirbt und der Winter mit tödlichen Lawinen über das Dorf hereinbricht, spitzt sich die Situation dramatisch zu. Schreiber gerät unter Mordverdacht und verschwindet. Fünfzig Jahre später begibt sich ein alter Mann auf Spurensuche in die Vergangenheit. 

    Das Buch hat mich von Anfang an gepackt, nicht nur die Hauptcharaktere sondern auch und vor Allem der besondere Schreibstil und der ungewöhliche Aufbau! Auch wenn das Buch durchweg eine sehr melancholische und bedrückende Stimmung hat, konnte ich es keine Sekunde aus der Hand legen! 


  15. Cover des Buches Der Schaum der Tage (ISBN: 9783792003664)
    Boris Vian

    Der Schaum der Tage

     (80)
    Aktuelle Rezension von: Jacynthe

    Inhalt


    Colin ist ein wohlhabender Hausbesitzer mit eigenem Koch doch ihm fehlt etwas Entscheidendes in seinem Leben: eine Geliebte. Bei seinem Freund Chick ist es umgekehrt. Doch dann begegnet Colin Chloé. Die beiden verlieben sich und heiraten kurz darauf. Kurz darauf wird Chloé schwer krank. In ihrer Lunge wächst eine Seerose, deren Wachstum nur vom Duft anderer Blumen gestoppt werden kann. Fortan ist es Colins einziger Lebensinhalt, Blumen für seine Geliebte zu kaufen. Doch diese welken schnell, ebenso schrumpft Colins Wohlstand zu einem Nichts und das Haus wird immer kleiner und verkommener. Und dann geschieht das unvermeidbare.


    Meine Meinung


    Vor diesem Buch habe ich noch nie etwas Surrealistisches gelesen. Mir war auch gar nicht klar, was mich erwartete, bevor ich schon noch ein paar Zeilen stutzen musste. Jemand schneidet seine Augenlider, weil sie so schnell nachwachsen?? Spätestens jetzt war mir klar, dass ich definitiv literarisches Neuland betrat.

    Ich muss gestehen, dass sich mein Kopf lange gegen das Gelesene sträubte. Nach  meiner ersten Reaktion der Neugier wandelte sich diese in Abneigung und ich überlegte ernsthaft, das Buch wegzulegen. Dann dachte ich mir jedoch, warum nicht mal auf Neues einlassen? Abgesehen von den surrealen Dingen handelt das Buch doch von ganz Alltäglichem. Und vielleicht unterstreicht das Surrealistische ja nur die Aussagen des Romands. Danach war es einfacher und am Ende hatte ich sogar Tränen in den Augen...

    Eingeschlossen von dem ganzen surrealistischen Konstrukt ist eine berührende und sehr lehrreiche Geschichte über Freundschaft, Liebe und Geld. Neben Colin und Chloé gibt es noch Colins Koch Nicolas, sowie Colins Freund Chick und dessen Freundin Alise. Chick ist ein notorischer Sammler der Werke von Jean Sol Partre - eine Adaption mit parodischem Unterton auf den Philosophen Jean-Paul Sartre -, wofür er sein letztes Geld ausgibt. Auch das, das Colin ihm geliehen hat, um Alise zu heiraten.

    Auch, wenn es ihm selbst wahrscheinlich gar nicht bewusst ist und er aus einer naiven Unschuld heraus handelt, ist er in meinen Augen das negative Gegengewicht zu Colin. Guten Gewissens hat dieser ihm Geld geliehen, doch als er später slebst in einer finanziellen Notlage ist, denkt Chick nicht einmal daran, seine Schuld zu begleichen. Er beteuert zwar stets, kein Geld zu haben, doch hinsichtlich seiner Sammlung ist er ein reicher Mann. Colin selbst kommt auch gar nicht darauf, das geliehene Geld zurückzufordern, was ich erst etwas befremdlich fand, letzendlich aber als eine positive Eigenschaft Colins erkannte.

    Die beiden Frauen Alise und Chloé sind zwar grundsätzlich zu den Protagonisten zu rechnen, doch während Alise am Ende noch eine tragende Rolle zukommt, fiel mir Chloé vor allem durch ihre Unschuld und Zurückhaltung auf. Obwohl sie voller Liebe für Colin ist, stürzt sie ihn letzendlich in den Ruin, worin sich der typische Verlauf eines Liebesdramas widerspiegelt. Dass es eine Blume ist, die für Chloés Leiden verantwortlich ist, obwohl Blumen ja eigentlich für Schönheit und Leben stehen, verstärkt die Dramatik noch.

    Zusammenfassend kann ich sagen, dass das Buch mehr als nur ein paar groteske Vorstellungen vonseiten des Lesers hervorruft. Ein paar der surrealen Erfindungen Vians, die im Jahre 1947 entstanden, erscheinen dabei heute gar nicht mal so abwägig, zum Beispiel die automatischen Küchengeräte des Kochs. Das meiste ist und bleibt jedoch grotesk, unterstreicht aber, wie ich anfangs vermutet habe, das Geschehen des Romans. Dass das Haus Colins und Chloés beispielsweise mit dem Fortschreiten ihrer Krankheit verkommt und unwohnlich wird, quasi das Innenleben des Liebespaars widerspiegelt, hat mich tief berührt.

    Vians Stil ist sicherlich nichts für jeden. Wer aber bisher noch nie etwas Surrealistisches gelesen hat, sollte das auf jeden Fall einmal ausprobieren. "Der Schaum der Tage" eignet sich sehr gut dafür, wie ich finde. Ich vergebe 4 von 5 Wolken für diesen Roman und werde bei Gelegenheit noch weitere Bücher Vians lesen. Danke, Densy, dass du mich darauf gestoßen hast :)
  16. Cover des Buches Schwarzpulver (ISBN: 9783406755569)
    Laura Lichtblau

    Schwarzpulver

     (31)
    Aktuelle Rezension von: Calipso

    Das Buch hat mich mich nicht gepackt. Die drei Charakteren plätschern vor sich hin und einen tieferen Sinn hat sich mir nicht daraus ergeben. . 

  17. Cover des Buches Das Glück der fast perfekten Tage (ISBN: 9783499272066)
    Fioly Bocca

    Das Glück der fast perfekten Tage

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Moonie
    Anita, eine junge Italienerin ist schon ewig mit ihrem Freund zusammen, als ihre Mutter schwer krank wird. Auf der Zugfahrt in das Dorf ihrer Kindheit begegnet sie Arun, einem Kinderbuchautoren und weil er sein Notizbuch verliert, bleiben die beiden in Kontakt. Anita muss mit ihren eigenen Problemen klarkommen, mit ihren Gefühlen und schließlich auch damit, dass zwei Männer Gefühle für sie hegen und sie sich also entscheiden muss.

    Das Buch ist ungewöhnlich geschrieben, ein wenig poetisch, dennoch klar und richtig schön zu lesen. Es folgen oft kleine Einschübe: wenn mich die Zukunft anrufen könnte, würde sie mir sagen ... Das fand ich mal eine schöne Idee. 

    Die Geschichte hat eine angenehme Länge und ich habe mich keine Seite gelangweilt, stattdessen über die schöne Sprache und die positiven Gedanken gefreut. Anita ist eine sympathische Hauptfigur und auch Arun mochte ich sehr gerne. Mehr zum Inhalt verrate ich an dieser Stelle nicht, aber lest doch einfach selbst. :-)

    Durchaus auch traurige Themen, aber insgesamt ein positives und glücklich-machendes Buch über die Liebe, die eigenen Wurzeln, die eigene Vergangenheit und die Überraschungen die das Leben für einen bereithält, wirklich schön geschrieben. 
  18. Cover des Buches Der Besuch (ISBN: 9783844911046)
    Hila Blum

    Der Besuch

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Ginevra
    Nati und Nili leben in Israel - sie sind verheiratet und mittleren Alters. Nili kämpft mit belastenden Erinnerungen und Ängsten, die ihren Alltag als Mutter und Ehefrau überschatten. Sie ist nicht perfekt, macht viele Fehler, reagiert emotional, und reflektiert all das.
    Nati hat eine Tochter aus erster Ehe, Dida, und eine gemeinsame Tochter mit Nili, Asia. Nili und Dida kommen nur schwer miteinander klar, Nili und Nati haben gravierende Beziehungsprobleme - und die kleine Asia ist ihr aller Bindeglied. Sie leidet unter Epilepsie, die besonders bei familiären Stresssituationen aufzutreten scheint. Die Sorge um sie lässt die anderen Probleme gering erscheinen.
    Der "Besuch" eines alten Bekannten erweckt in Nili viele Erinnerungen: an die glückliche Anfangszeit mit dem charmanten Nati, aber auch an ihre ersten Zweifel an seiner Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit. Doch basierten diese Irritationen nur auf einer Lüge?

    Die israelitische Schriftstellerin Hila Blum wurde 1969 in Jerusalem geboren. Sie arbeitete als Journalistin und Lektorin. "Der Besuch" ist ihr Debutroman, der in Israel ein sehr beachtet wurde.

    Für mich ist dieser zarte und sensibel beobachtete Roman eine echte Bereicherung. Die poetische Sprache sowie das Reflektieren der alltäglichen und der dramatischen Episoden aus dem Leben Nilis haben mich sehr berührt. Gelesen von der wunderbaren Schauspielerin Maria Schrader war dieses Buch ein echtes Hörbuch-Highlight für mich, das ich bestimmt wieder hören werde. Aber Vorsicht: nicht alle Geheimnisse lüften sich, es bleiben Fragen offen - und Raum für eigene Gedanken.

    Von mir gibt es 5 von 5 Sternen - für mich eins meiner schönsten Hörbücher!
  19. Cover des Buches Gilgamesh (ISBN: 9783596157037)
    Raoul Schrott

    Gilgamesh

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Daisuke
    Seher Informativ.
  20. Cover des Buches Spiel der Zeit (ISBN: 9783844516821)
    Ulla Hahn

    Spiel der Zeit

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Gruenente

    Drittes Buch über Hilla Palm. Sie geht jetzt zu Universitätund studiert Literatur und Geschichte. Sie wohnt in einem in einem katholischen Mädchenwohnheim.

    Es wird erzählt, was es bedeutet Ende der 60iger ein Student zu sein:

    Liebe, Sex,  Drogen, Hippies, Demos und Politik

    Ihren Freund Hugo lernt Hilla ausgerechnet auf einer Karnevalsparty kennen.  Erst später wird Hilla klar, das Hugos Familie Breidenbach nicht nur wohlhabend, sondern reich ist. Was für ein Gegensatz zur Herkunft des Arbeiterkindes. Ein Gegensatz, den sie viele Mitglieder von Hugos Familie spüren lassen.

    Auch Hugo ist Katholik, sie passen sehr gut zusammen.

    Es werden einige Gedichte der Autorin, und auch von anderen zitiert. Im Buch werden einige politische Reden in Gänze abgedruckt. Sie sind sehr interessante Spiegel der Zeit. Einer Zeit, in der die Gesellschaft einen starken Umbruch erfährt. Dies wird im Buch sehr gut herausgestellt und ist so auch ein Buch, das die deutsche Geschichte auf persönliche Art dem Hörer / Leser näherbringt.

    Diesen dritten Band der Geschichte um Hilla Palm, Alter Ego Ulla Hahns, empfinde ich als den persönlichsten. Es wird ganz deutlich gemacht, das Hilla und Ulla eine Person sind. Besonders am Anfang des Romans spielt sie auf wunderbare Weise mit ihren beiden Identitäten.

    Das Hörbuch ersetzt meiner Ansicht nach Hörbuch nicht das komplette Buch, es ist zu stark gekürzt. Das die Autorin selbst liest, macht es sehr persönlich.

    http://leckerekekse.de/wordpress/spiel-der-zeit
  21. Cover des Buches Vorliebe (ISBN: 9783328111238)
    Ulrike Draesner

    Vorliebe

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Henri3tt3
    Die Geschichte hat mir eigentlich ganz gut gefallen, auch wenn ich mit zunehmendem Alter immer weniger verstehe, warum Menschen fremdgehen. Können die sich mal vor der Ehe überlegen, was sie wollen?  Und dann gemeinsam eine Lösung suchen, wenn die Ehe langweilig wird?
    Die Sprache fand ich einfach nur anstrengend. Auf mich wirkt sie krampfhaft literarisch, als wolle die Autorin unbedingt für ihre Konstruktionen bewundert werden. Das wirkt alles andere als natürlich.
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