Bücher mit dem Tag "apathie"

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20 Bücher

  1. Cover des Buches Unterwerfung (ISBN: 9783832163594)
    Michel Houellebecq

    Unterwerfung

     (300)
    Aktuelle Rezension von: oszillieren

    Viele der schlechten Bewertungen stammen von Rezensierenden, die den Hauptcharakter unsympathisch finden. Wenn man danach ginge, könnte man die Hälfte der Weltliteratur in den Ausguss kippen. 

    Ich fand das Buch gerade wegen der Mentalität des Protagonisten so interessant. Er steht stellvertretend für Tausende und Abertausende Männer, die (offensichtlich oder tief im Innern) sexistische Klischees hegen, für Tausende und Abertausende Menschen, die sich mit jeglichem Regime arrangieren würden, solange etwas für sie dabei herausspringt. In diesem Fall ist dieses „Etwas“ z.B. die Unterwerfung  gefügiger Ehefrauen. Dass Menschen oft Sklaven ihrer niederen Instinkte sind, ist keinesfalls abwegig, und die daraus resultierende systematische Unterdrückung ist Praxis in vielen Ländern dieser Welt. Das lässt sich nicht wegdiskutieren, auch wenn der Gedanke unerfreulich ist. Gerade Deutsche wissen doch, wie leicht es ist, Menschen zu manipulieren und zu Gräueltaten zu bewegen, solange Politik es legitimiert und sagt „Du darfst das“. Darum geht es in dem Roman: Um den schleichenden Verlust der Menschlichkeit. Das fand ich faszinierend, gerade wenn das so klug beschrieben wird, wie Michel Houellebecq es tut. 

    Nun muss man natürlich darüber sprechen, wie wahrscheinlich es ist, dass die im Roman beschriebene politische Umwälzung in unseren Gefilden so stattfinden würde. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit gering. Und jedem ist bewusst, dass das Thema des Islams in Europa seit Jahrzehnten (Jahrhunderten!) kontrovers diskutiert wird. Aber mit Verlaub: Als erwachsener Mensch bin ich zu vernünftig, um nach der Lektüre eines Romans islamophob zu werden - und die meisten anderen LeserInnen auch. 

    À propos und nicht, dass es eine Rolle spielt - denn Literatur darf (fast) alles - aber ich sag es trotzdem: Das Buch beantwortet übrigens ganz klar, wer der Bösewicht ist. Es ist nicht der muslimische Politiker mit seinen Moralvorstellungen, sondern der opportunistische weiße Franzose, dem alles egal ist, solange er einen vollen Magen hat und eine Zwanzigjährige fürs Bett zugewiesen bekommt. 

    Leichte Kost wird niemand erwarten, der zu diesem Buch greift, aber ich erwähne trotzdem ausdrücklich, dass das Buch an die Substanz geht. Der gute Schreibstil ließ mich kaum von „Unterwerfung“ ablassen, aber spätestens gegen Ende des Buches wurde mir der Sexismus zweier Figuren zu viel. Ich bereue es im Nachhinein nicht, aber ich musste mich dazu zwingen, mir die letzten 90 min. anzuhören. 

    Fazit: Ein brillantes, fesselndes, schockierendes Buch. Ich bin froh, es gelesen zu haben. Wird nicht mein letzter Houellebecq gewesen sein.

  2. Cover des Buches Wir müssen über Kevin reden (ISBN: 9783492310512)
    Lionel Shriver

    Wir müssen über Kevin reden

     (189)
    Aktuelle Rezension von: Helenaliebt

    Wenn ich mit einem Begriff den Roman "Wir müssen über Kevin reden" beschreiben müsste so wäre es einfach „fesselnd“!

    Die Handlung ist brisant: Evas Sohn Kevin hat mit sechzehn ein Massaker in der Schule angerichtet. Er ist also Amok gelaufen. Sie schreibt Briefe an ihren Mann Franklin um das Geschehene zu verarbeiten. Immer wieder stellen sich Fragen wie "Wie konnte es soweit kommen?", sowie die Frage der Schuld.

    "Wir müssen über Kevin reden" Gibt Einblicke in das Seelenleben der Mutter eines Amokläufers. Den Aspekt, dass die Mutter die tragende Rolle trägt und somit auch die Eltern von Amokläufern ins Blickfeld rücken, finde ich sehr interessant. Gibt man die Schuld an den Taten nicht irgendwie den Eltern? Wie leben sie damit, dass ihr Kind getötet hat?

    Eva ist eine resolute Frau vor der Tat gewesen. Sie wirkte oft egoistisch, snobistisch und distanziert, aber sie war auch reiselustig, kämpferisch und pflichtbewusst. Vor Kevins Geburt. Danach hat sie sich in eine an sich selbst zweifelnde Mutter verwandelt, die nicht versteht warum ihr Sohn ihr so seltsam fremd und fern erscheint.
     

    Ein Kind hatte Eva nie gewollt und doch kommt Kevin und sie muss sich mit ihm irgendwie arrangieren. Sie gibt sich alle Mühe, wenn auch nicht immer mit ganzem Herzen. Doch gegen die Ablehnung ihres Sohnes kommt sie einfach nicht an. Später wird sie sich selbst Fragen, ob seine Ablehnung zu ihr nicht ein Resultat ihrer ist. Sie wäscht sich keineswegs frei von Schuld.

    Meiner Meinung nach ist Eva einfach Eva. Sie trägt keine Schuld an der Entwicklung ihres Sohnes. 

    Kevin wird dargestellt als ein fast schon seelenloses Wesen. Alles was er tut, tut er weil er es tun muss. Er schwimmt mit der Masse um nicht aufzufallen, doch verurteilt er seine Umgebung aufs Schärfste. In der Schule bleibt er unauffällig. Die größte Freude für ihn scheint es zu sein seine Mutter von klein auf zu ärgern. Offenbar ist es nicht nur Verabscheung, sondern auch sein Kampf um Liebe, die er sehr wohl seiner Mutter entgegen bringt. Deutlich wird dies nach der Geburt der Schwester. Zu der Eva ein ganz liebevolles Verhältnis hegt. Kevin ist auf diese innige Beziehung  spürbar eifersüchtig. Die Tragödie nimmt ihren Lauf. Kevins ganze Entwicklung führt  nur dazu, dass er ein Amokläufer wird und das aus tiefstem Hass. Oder doch nur weil ihm alles gleich ist?


    Nach seiner schrecklichen Tat muss Eva damit leben alles verloren zu haben.

     Letztlich merkt sie das sie ihren Sohn doch liebt, wie er auch sie irgendwie auf seine Art zu lieben scheint.

    Zumindest habe ich sein Verhalten am Ende so interpretiert. Es bleibt fraglich, ob er überhaupt irgendein echtes Gefühl empfinden kann.  Oder ob er sich einfach nur manipulativ verhält, was typisch für einen Psychopathen wäre . Fakt ist, dass er von seiner Mutter nicht los kommt und eine geradezu krankhafte Fixierung auf sie hat.  


    Ein sehr spannender Roman, bedrückend und authentisch. Mich hat "Wir müssen über Kevin reden" gefesselt. Ich habe tagelang über das Buch nachgedacht und mich mit dem Thema "Amoklauf" auseinandergesetzt. Dabei war für mich auch die Frage wichtig, die auch in diesem Roman nachgegangen wird: "Wie wird ein Mensch zum Amokläufer?

    Ich denke, dass Kevin eine Art Sonderfall bildet, da er sich durch einen Mangel an Empathie kennzeichnet und die Täter meiner Meinung nach vorrangig keine Psychopathen sind.

    Amokläufe wie Columbine sind Lionel Shriver ein klares Vorbild. Es ist erschreckend wie häufig solche Geschehen Kettenreaktionen auslösen. Auch das wird zum Teil im Roman thematisiert.

  3. Cover des Buches Intensity (ISBN: B006FT84L2)
    Dean Koontz

    Intensity

     (183)
    Aktuelle Rezension von: NataschaWahl81
    "Dennoch ... wenn der Mörder dieses Schlafzimmer betrat, würde Chyna keine halben Sachen machen."

    Mein allererster Roman von Koontz war der 1987 in Deutschland erschienene Roman: "Haus der Angst" - Was habe ich ihn geliebt und wie sehr liebe ich den ganze zehn Jahre später herausgebrachten: Intensity. 
    Chyna ist genau jene kühle, logisch denkende Heldin wie  im Original genannten "House of Thunder." 
    Die Protagonistin - in zu Deutsch: Intensität - ist Gast im Elternhaus ihrer Kommilitonin und zugleich einziger Freundin: Laura. 
    Als sie in der Nacht durch Schüsse aufgeschreckt wird, versteckt sie sich unter dem Gästebett.
    Dadurch, dass Chyna ihre Sachen noch nicht ausgepackt hatte und durch ihre penible Sauberkeit, merkt der Eindringling nicht das die von ihm getötete Familie, noch einen Besucher im Haus hat, dass er nicht alleine ist.
    Derart spannend fängt die rasante Geschichte von Intensity an und es bleibt weiterhin intensiv.
    Versteckt im Wohnwagen von Vess dem Killer durchlebt sie eine Höllenfahrt, die mit weiteren Leichen gepflastert ist, bis Chyna sich - angekommen im Heim des Mörders - Vess stellen muss. 
    Dort nimmt die Grausamkeit ihren Höhepunkt und der Leser fiebert mit: Wird sie es schaffen, ihm zu entkommen? 
    Die 478 Seiten fliegen nur so dahin und außer ein oder zwei langatmige Beschreibungen habe ich absolut nichts zu bemängeln. Vielleicht, dass das Profil des Mörders ein wenig zu glatt war. 
    Doch: Dean Koontz ist und bleibt ein Meister! 
    Wer einen rasanten Thriller mag, ist deshalb mit Intensity mehr als gut bedient! 

    "Auf die eine oder andere Weise sucht Mr. Vess seine primären Opfer normalerweise zwei oder drei Wochen vor einer seiner Expeditionen sorgfältig aus."
  4. Cover des Buches Papillon (ISBN: 0061120669)
    Henri Charriere

    Papillon

     (117)
    Aktuelle Rezension von: Pia_Kuepper

    In dem Buch beschreibt der Autor Henri seine diversen Fluchtversuche aus dem Gefängnis und wie er es letztendlich doch zu einem ehrbaren, vor allem freien Leben geschafft hat. 

    Dieses Buch gehört zu den Klassikern und sollte gelesen werden. Auch wenn es mir persönlich etwas zu mühsam war, da es sich in vielen Dingen zu sehr gezogen hat, ist es doch ein lesenswerter Tatsachenbericht. 

    Am besten ist mir sein Aufenthalt bei den Indianern und seinen zwei Frauen in Erinnerung geblieben. Ich frage mich immer noch, warum genau er wieder fortgegangen ist. Immerhin hatte er es doch sehr gut dort. Allerdings hat er sich selber auch oft diese Frage gestellt. 

    Dieses Buch ist für alle geeignet, die sich für Tatsachenberichte interessieren. Alle, die die große Liebesgeschichte erwarten, werden enttäuscht werden. 

    Nichtsdestotrotz, auch wenn es meinen Geschmack nicht zu 100% getroffen hat, bin ich froh,  einen weiteren Klassiker der Weltliteratur gelesen zu haben.

  5. Cover des Buches Das Kartell (ISBN: 9783426308547)
    Don Winslow

    Das Kartell

     (141)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Die amerikanische Originalausgabe dieses Romans erschien 2015 unter dem Titel „The Cartel“. Es ist der zweite Band der berühmten Kartell-Saga des Autors. Erzählt wird der jahrzehntelange Kampf des amerikanischen Drogenfahnders Art Keller gegen die mexikanische Drogenmafia, der für Keller zu einer persönlichen Obsession wird, insbesondere wenn es um das Kartell seines ehemaligen Freundes Adán Barrera geht. Gegenüber dem Vorgängerband sind die Kartelle noch mächtiger geworden. Verbunden damit ist eine Zunahme der Brutalität, qualitativ und quantitativ. Die Bosse halten sich nicht mehr nur ein paar Schläger- und Mördertrupps, sondern regelrechte Armeen, nicht selten zusammengesetzt aus ausgebildeten Ex-Soldaten, die der höheren Bezahlung wegen die Seiten gewechselt haben. Alle bekämpfen irgendwie alle, Bündnisse werden geschmiedet, um sie bald zu brechen und die Polizeibehörden des Landes stehen jeweils auch in Lohn und Brot eines der Konkurrenten. Das alles ist möglich, weil der Drogenhandel so unglaublich hohe Gewinne abwirft, dass er alle anderen Geschäfte, selbst die Prostitution, in den Schatten stellt.

    Zu Beginn enthält der Roman einige Ungereimtheiten. So heißt Adáns im ersten Band verstorbener Bruder plötzlich Ramón statt Raúl. Außerdem wartet Adán zu Beginn dieses Bandes noch auf seinen Prozess, obwohl er doch im letzten Band schon verurteilt wurde: 12 Mal lebenslänglich. In diesem Band ist er kurz nach seinen Aussagen plötzlich auch zu 22 Jahren verurteilt, offenbar ohne Prozess. Zudem taucht plötzlich eine Schwester Elena von Adán Barrera auf, die im ersten Band überhaupt nicht erwähnt wird. Diese Schlampereien ziehen sich leider ein bisschen durch. So heißt ein Konkurrent Barreras, der im ersten Band noch Güero Méndez hießt plötzlich Güero Palma (Droemer Tb, November 2021, S. 275)

    Die Machtverhältnisse zwischen den Akteuren ändern sich öfters mal ein bisschen zu schnell und unmotiviert, um noch logisch zu sein. Das ist schade, weil es Winslow ansonsten sehr gekonnt versteht, raffinierte Intrigen fehlerfrei und spannend zu inszenieren. Zwischendurch geht jedoch auch immer wieder ein Teil der Spannung verloren, wenn sich die Geschichte in der Aufzählung von Morden erschöpft. Das ist zwar schockierend, aber irgendwann nicht mehr spannend. Es kam mir manchmal so vor, als wollte Winslow die Anzahl der Morde und die Brutalität in der Sprache auf einen Höhepunkt treiben. Ein Beispielsatz: „Köpfe und Gliedmaßen vermischen sich in seiner Stadt mit allem dem anderen Unrat, und in den Slums laufen die Straßenköter mit blutigen Lefzen und schuldbewussten Blicken umher.“ (ebd., S. 620)

    Vielleicht tue ich dem Autor aber auch insofern unrecht, als die Brutalität schlicht und einfach der Wirklichkeitsnähe geschuldet ist, denn dass Winslow einen erheblichen Rechercheaufwand betrieben hat, ist dem Werk anzumerken. Das betrifft nicht nur die Namen der Kartelle, die allesamt der Realität entnommen sind, sondern zeigt sich auch in einzelnen Kapiteln, denen öfters kaum veränderte reale Geschehnisse zugrunde liegen.

    Dieser Roman ist bestimmt kein schlechter, die Freunde bluttriefender Seiten werden ihn vielleicht sogar lieben, aber aus meinem Blickwinkel kommt er nicht an die Raffinesse und Spannung des Vorgängers heran. Drei Sterne.

  6. Cover des Buches Im Westen nichts Neues /Der Feind (ISBN: 9783462036473)
    Erich Maria Remarque

    Im Westen nichts Neues /Der Feind

     (90)
    Aktuelle Rezension von: Lesebesessen

    Paul Bäumer wird von seinem Lehrer, genau wie alle anderen Jungen seiner Klasse, dazu gedrängt an die Front zu gehen. Der erste Weltkrieg läuft, und wer sich nicht meldet gilt als Feigling. Und natürlich meldet sich die ganze Klasse, einer sehr widerstrebend.

    Meinung:

    Ein Roman über das Ausmaß und die Folgen eines Krieges.

    Pauls Welt ändert sich von einem Tag auf den anderen. So erlebt er jeden Tag neue Erfahrungen. Er ist Freund und Kamerad aller seiner Mitstreiter. Doch schon in den ersten Tagen stirbt eben der Klassenkamdera, der eigentlich nicht mitmachen wollte. So beginnt sich das Leben und Denken von Paul Schritt für Schritt zu ändern.

    Wenn die Geschichte nicht zum heulen traurig wäre, würde ich sagen, eine sagenhafte Beschreibung absolut beschissener Umstände für ein Ziel, das zu viel kostet. Die Geschichte wird in verschiedenen Etappen erzählt und beschreibt auch sehr detailliert, was an der Front passiert war, immer aus der Sicht eines einfachen Soldaten.

    In der Geschichte wird das trostlose und entbehrungsreiche Leben von abgeschriebenen Menschen erzählt. So erlebt Paul in fast jedem Kapitel, wie ein wichtiger Freund stirbt oder verstümmelt wird. Die Geschichte ist dramatisch erzählt aus der Sicht eines Teilnehmers des Krieges und schildert alle Veränderungen, die in einem Menschen im Krieg vorgehen.

    Fazit:

    Wer unterhaltsame Literatur sucht ist hier falsch. Dieser Roman ist ernste Deutsche Geschichte im schlimmsten Sinne: fünf Sterne.

  7. Cover des Buches Lenz (ISBN: 9783746721637)
    Georg Büchner

    Lenz

     (132)
    Aktuelle Rezension von: Sternenstaubfee

    Es fühlt sich irgendwie nicht gut an, einem Klassiker so eine geringe Bewertung zu geben, aber mir hat das Buch einfach nicht wirklich gefallen. Ich bin mit dem Buch nicht warm geworden, die Geschichte hat mich nicht erreichen können, obwohl sie ja eigentlich ziemlich emotional ist. 

    15. Dezember 2023

  8. Cover des Buches Voodoo (ISBN: 9783828995017)
    Nick Stone

    Voodoo

     (231)
    Aktuelle Rezension von: Summergirl2102

    Zur Story:

    Die Hauptperson ist der ehemalige Polizist und erfolgreiche Privatdetektiv Max Mingus, der einige Jahre im Gefängnis verbracht hat.

    Mingus wird von dem haitianischen Milliardär Allain Carver beauftragt, seinen entführten Sohn Charlie zu suchen und bietet ihm dafür zehn Millionen Dollar.

    Max´ Vorgänger sind an dem Fall kläglich gescheitert und übel zugerichtet worden.

     

    Das Buch ist sehr spannend geschrieben und wie der Titel schon verrät, spielen Voodoo und schwarze Magie ebenfalls eine Rolle. Die Geschichte nimmt auch mehrere überraschende Wendungen.

    Dieses Buch ist definitiv was für Thriller-Fans, die die Spannung lieben. Deswegen gibt es von mir fünf Sterne.

  9. Cover des Buches Chronik eines angekündigten Todes (ISBN: 9783596907069)
    Gabriel García Márquez

    Chronik eines angekündigten Todes

     (213)
    Aktuelle Rezension von: Moria

    Auch in der mittelamerikanischen Gesellschaft gibt es alte Traditionen im zwischenmenschlichen Zusamennleben, die tödlich für die Menschen sein können. Hier das Beispiel von geächteter Beziehung und der Hilflosigkeit der Familie und den Freunden, die sich anbahnende Katastrophe zu verhindern. Psychodrama, Krimi, Historie: alles ist drin. Man weiß von Anfang an vom Tod des "Helden", aber der Weg dort hin ist irre spannend geschrieben. Sehr empfehlenswert.

  10. Cover des Buches Von der Liebe und anderen Dämonen (ISBN: 9783462037210)
    Gabriel García Márquez

    Von der Liebe und anderen Dämonen

     (105)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Fürchten Sie nicht, sich zu verdammen?«
    »Ich glaube, ich bin es schon, aber nicht vom Heiligen Geist. … Ich habe schon immer geglaubt, daß der mehr auf die Liebe als auf den Glauben gibt.«

     

    Cartagena im ausgehenden 18. Jahrhundert. Sierva María de Todos los Angeles ist die einzige Tochter des Marqués de Casalduero. Von ihren nur um sich selbst kreisenden Eltern vernachlässigt, wächst sie unter den schwarzen Sklaven des Hauses auf, lernt ihre Sprache und Bräuche. Als sie mit 12 Jahren von einem tollwütigen Hund gebissen wird, besinnt sich der Vater erstmalig auf seine Tochter und beschließt, sie zu retten. Obwohl sie keine Anzeichen der Krankheit zeigt, wird sie einer Reihe von Ärzten und Heilern ausgesetzt. Als es ihr nach den Behandlungen richtig schlecht geht, kann es dafür nur eine Ursache geben: Besessenheit! Sierva wird in ein Kloster gebracht, in dem ihr die Dämonen ausgetrieben werden sollen. Mitten in all dem Wahnsinn zweifelt einzig ein Pater, dass in dem zarten Mädchen mit den wunderschönen Haaren tatsächlich der Teufel steckt. Und er zweifelt nicht nur, sondern verliebt sich auch noch.

     

    Gerade einmal 224 Seiten umfasst dieses Buch und präsentiert dem Leser doch eine richtig große Geschichte. Dem Autor gelingt das Kunststück, mit wenigen, aber auf den Punkt gewählten Worten, seine Charaktere und die Schauplätze so bildhaft und präzise zu beschreiben, dass man sie von der ersten Seite an vor Augen hat.

    Er spart nicht mit Kritik. Das Bild der adligen Gesellschaft, das er zeigt, zeugt von Dekadenz und Selbstsucht. Siervas Eltern baden sich in selbstgeschaffenen Problemen, jeder bemitleidet sich selbst am meisten und ist blind für die Sorgen der Mitmenschen. Die Existenz der Sklaven ist eine Selbstverständlichkeit und niemand kommt auf die Idee, die praktizierten Unmenschlichkeiten zu erkennen oder gar in Frage zu stellen. Und über allem schwebt der angeblich streng gelebte Katholizismus und die Inquisition. Grausam. Tragisch.

    Ich gestehe, dass mich die Geschichte sehr berührt hat. Und wütend gemacht hat sie mich - auch jetzt noch wühlt in mir der Zorn auf so manchen Charakter! Ein kurzes Buch und doch so intensiv geschrieben, dass es nachwirkt und die Gedanken immer wieder zur Handlung zurückkehren lässt.

     

    Fazit: Eine tragische Geschichte mit wunderschönen Worten erzählt. Sehr lesenswert!

  11. Cover des Buches Die Schulter des Riesen (ISBN: 9783744893435)
    Raffael Rauhenberg

    Die Schulter des Riesen

     (26)
    Aktuelle Rezension von: dicketilla
    Gregor Bach, Silberschmied,34 Jahre.

    Eine einzige Unbeherrschtheit gab den Auslöser, der nichts mehr mit seinem unbeschwerten, sorglosen Leben gemein hatte. Doch wenig später musste er dieses Vorgehen teuer bezahlen - und jetzt durchlebte er das Leben derjenigen, die er doch einst so verachtete.

    "Sein altes Leben... Damals hatte er für seinen Wohlstand gearbeitet, nun arbeitete er an seiner Armut." (S.139)

    Es ist schon verstörend, wie schnell ein Mensch in eine ausweglose Situation, teilweise unverschuldet, gelangen kann. Wie das Labyrinth der behördlichen Unbegreiflichkeiten, ein Entkommen unmöglich machen. Sicher hat Gregor in manchen Momenten falsch gehandelt, aber wie sollte man ihm einen Vorwurf machen, in dieser surrealen Welt.
    Der Leser begibt sich mit ihm auf den Weg nach einem warmen Schlafplatz, landet in der Gruft, die ihren Namen zurecht trägt. Bettelt um einige Münzen, um sich sein Schließfach und einen Bissen leisten zu können. Sieht die verachtenden Blicke, die Scham, wie er sich vor seinen Kindern verbirgt.
    Aber dennoch verlor Gregor nicht seinen Blick für das Böse, den Dealern, die den Verfall von Menschen in Kauf nahmen, die Perversen, die sich an Jugendlichen, Kindern vergingen.
    So sieht er ein Ziel, dem jungen Ricky beizustehen, ihm einen Ausweg zu zeigen.

    Die Geschichte spielt in einer fiktiven Stadt in Deutschland, wird als eine Geschichte der Gegenwart geschildert.Und diese Gegenwart lauert bereits vor unseren Türen, ist in unseren Städten präsent. Mich hat diese Geschichte sehr erschüttert, ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, in der die Kluften mehr und mehr auseinander driften.
    Raffael Rauhenberg baut seine Gesellschaftskritik geschickt in die Handlung ein. Seine Wortwahl präzise, mit einer Genauigkeit, die Bilder entstehen läßt, die man eigentlich nicht sehen mag, Gerüche denen man entfliehen möchte. Menschen formt, die selbst in ihrer abgrundtiefen Verachtung, dennoch ein wichtiger Teil der Handlung werden. Selbst in dieser Trostlosigkeit etwas wie Sorge, Freundschaft erblühen läßt. Er fordert den Leser auf sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, hinzusehen, was da so schief läuft. Eine Hand, die sich uns entgegenstreckt, oftmals keine andere Wahl hat, geschweige bekommt.
    Die Aroganz derer, die sich  im Schoße des Wohlstands befinden, sich dessen ganzen Ausmasses des Elends nicht bewusst sind, ihre Verachtung nach außen tragen.

    Ich kann dieses Buch nur jedem Leser empfehlen, sich dem Umstand seines eigenen Lebens bewusst zu sein. In einer Welt, in der Konsum immer mehr im Vordergrund zu stehen scheint, Altersarmut droht, Mieten unerschwinglich werden, man sich nie um seiner Sicherheit sicher sein kann, seine Werte zu überdenken, Menschlichkeit zu bewahren, auch denen gegenüber, die schon ganz unten angekommen zu scheinen.

    Es ist nur ein Buch, ein Buch mit einer Geschichte, aber die dennoch weiß den Leser zu erreichen, ihn nie in solch eine Situation gelangen läßt. Im wahren Leben ein Netzt gespannt wird, dass uns davor bewahren möge.

  12. Cover des Buches Der Mann schläft (ISBN: 9783423140027)
    Sibylle Berg

    Der Mann schläft

     (108)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Sie lieben sich. Er und sie. Eigentlich sollte alles passen, perfekt sein, weil man den Anderen gefunden hat. Beide suchen aber, blicken in die Ferne, halten sich aber trotzdem an der Hand und dann ist er plötzlich nicht mehr da. Wo ist er hin? Wo die LIebe? Sibylle Berg betrachtet das Liebespaar auf ihre ganz eigene Art und Weise und schreibt wie immer nachdenklich, frisch, eigensinnig und sehr unterhaltend.

  13. Cover des Buches Herr Jensen steigt aus (ISBN: 9783492968867)
    Jakob Hein

    Herr Jensen steigt aus

     (172)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Herr Jensen verliert seine Arbeit und findet bzw. will keinen neuen Job. Er kann eigentlich auch nichts außer Briefe austragen, aber weil das Profil seines Jobs verändert wird und er nicht die nötigen Qualifikationen hat, wird er entlassen. Das Arbeitsamt bietet ihm allerhand komisches Zeug an, aber passen tut nichts zu ihm. So findet er einen eigenen Bereich für sich. Er nimmt TV-Sendungen auf, analysiert, schaut an und hinterfragt was so alles kommt. Talkshows, Serien usw. Jakob Hein ist ein bissiges Buch gelungen, dass sehr ehrlich ist und viele Kuriositäten unseres Arbeitssystems aufzeigt und auch die Lücken und Schwächen. Ein großartiges Buch. 

  14. Cover des Buches Slow Burn - Dunkle Hingabe (ISBN: 9783736300095)
    Maya Banks

    Slow Burn - Dunkle Hingabe

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Blondes_Gift

    Der Klappentext:

    Als die Schwester des wohlhabenden Caleb Devereaux entführt wird, wendet er sich in seiner Verzweiflung an die junge Ramie. Sie besitzt eine ungewöhnliche Gabe: Sie kann eine psychische Verbindung zu Entführungsopfern herstellen und sie dadurch aufspüren. Ramie will Caleb unbedingt helfen, denn dieser weckt eine Leidenschaft in ihr, die sie noch nie zuvor für einen Mann empfunden hat. Doch ihre Fähigkeit fordert einen hohen Preis von ihr und bringt sie schon bald selbst in Gefahr.


    Caleb:
    Ich bin Caleb Devereaux und ein selbsternanntes Arschloch. Als meine Schwester Tori von einem Psychopathen entführt wurde, habe ich Ramie aufgesucht. Ramie hat in der Vergangenheit Opfer aufspüren können, da sie übernatürliche Fähigkeiten besitzt. Was ich am Anfang für eine Gabe hielt, offenbarte sich als grausamen Fluch, denn sobald Ramie etwas von den Entführungsopfern berührt, erlebt sie all das, was den Opfern angetan wird. Sie verschmilzt regelrecht mit ihnen. Ich wusste nicht, dass das so krass ist. Jedoch habe ich mit eigenen Augen gesehen, was passiert und seitdem leitet Schuldgefühle meinen Tag. Wir konnten Tori dank Ramie helfen. Dass wir mit Toris Rettung ihre Gesamtsituation verschlimmert haben, konnte ich nicht ahnen.

    Ramie:
    Das Mädchen war frei und es sollte mich freuen. Jedoch hat das dafür gesorgt, dass sich der Psychopath ganz auf mich fixiert hat. Er will meinen Tod. Einen grausamen, langsamen Tod. Ich führe ein Leben auf der Flucht. Er scheint mir immer einen Schritt voraus zu sein. Wie macht er das ?. Langsam muss ich mir eingestehen, dass ich nicht länger flüchten kann und Hilfe brauche.

    Meine Meinung:
    Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Also die Buchidee ist richtig genial. Generell bin ich ein großer Fan von übernatürlichen Gaben und wie Charaktere diese nutzen. Was mir jedoch nicht geschmeckt hat, ist die eingebaute Liebesgeschichte. Caleb kennt Ramie seit wenigen Stunden und macht sie zum Mittelpunkt seiner Gefühle. Es hat mich wahrlich angekotzt, wie er das zur Show gestellt hat. Als hätte Ramie gerade keine anderen Dinge im Kopf. Auf Seite 97 war er sich seiner Gefühle schon so sicher, als würden sie sich seit Monaten kennen. Ich hätte einen langsamen Aufbau der Gefühle bevorzugt. Beispielsweise anhand der Actionszenen. Das wären Anlässe gewesen, die Gefühle zueinander aufzubauen. Doch am meisten hat mich der Showdown gestört. Man hätte so viel drauß machen können und hatte das in wenigen Seiten abgearbeitet. Daher vergebe ich 3 statt 5 Sterne, da das für mich ein gravierendes Ereignis war und nichts daraus gemacht wurde. Was ich dem Buch zu gute halten muss, ist, dass es trotz der Anmerkungen ein extremes Suchtpotential in mir ausgelöst hat. Ich konnte es nicht aus den Händen legen. Der Schreibstil war perfekt, die Charaktere ausbaufähig. Caleb mehr als Ramie.
    Falls ihr euch einen eigenen Leseeindruck verschaffen wollt, lass ich mal den ISBN Code da. ISBN: 978-3-7363-0010-1


     

  15. Cover des Buches Chez Krull (ISBN: 9783455007855)
    Georges Simenon

    Chez Krull

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Gulan

    Eine Kleinstadt in Nordfrankreich, Ende des 1930er Jahre. Am Rande der Stadt liegt der Kanalhafen und dort steht der Laden der Krulls. Der Vater ist vor vielen Jahren eingewandert, besitzt aber längst die französische Staatsangehörigkeit, diente in der französischen Armee. Dennoch sind die Krulls Außenseiter in der Stadt. Ihr Laden, ein kleiner Kaufmannsladen mit Alkoholausschank, wird von den Einheimischen gemieden, durch die Kanalschiffer können sich die Krulls aber gerade so über Wasser halten.

    Da betritt Hans Krull die Szene. Er ist ein Neffe des alten Krull und hat sich als Gast angekündigt. In Deutschland droht ihm angeblich das KZ. Während das Ehepaar Krull und die drei Kinder Joseph, Anna (beide schon erwachsen) und Elisabeth spießig, sehr zurückhaltend und angepasst sind, bloß nicht auffallen wollen, ist der junge Hans Krull aus ganz anderem Holz geschnitzt. Er ist selbstbewusst, laut, neugierig, ein Draufgänger, spricht gerne auch Deutsch in der Öffentlichkeit. Und Hans Krull ist ein Lügner, ein Schmarotzer, ein Tunichtgut, er streunt in der Gegend herum, lieht sich bei Freunden der Krulls unter einem falschen Vorwand Geld und verführt die jüngste Tochter Elisabeth.

    Da geschieht ein Mord. Sidonie, die Tochter einer stadtbekannten Alkoholikerin, wird tot im Kanal aufgefunden. Der erste Verdacht fällt auf den Lebensgefährten der Mutter, doch er kann überraschenderweise ein Alibi aufweisen. Zusätzlich befeuert durch die Aufmerksamkeit, die Hans durch sein Verhalten in der Stadt auslöst, dreht sich die Stimmung nach und nach zu Lasten der Krulls.


    Es gab da eine schreckliche, deprimierende Ungerechtigkeit, denn immer schon, so weit er zurückdenken konnte, hatte er alles richtig machen wollen, hatte er sich angestrengt, so zu sein, wie die anderen, besser zu sein als sie, in der Schule der beste Schüler zu sein, zu Hause ein braves Kind, seine Kleider sauber zu halten und seine niederen Instinkte zu unterdrücken.
    Und jetzt stand er hier, als Angeklagter, vor diesem Hans, der in seinem Alter war, ihn spöttisch ansah, ihm überlegen war in seiner zynischen Gelassenheit. (Seiten 172 und 173)


    Der Roman hat für mich zwei Ebenen. Ganz offensichtlich und auch anhand der Kurzbeschreibung herauszulesen, geht es hier um die Konflikte von Einheimischen und Zugereisten, um Fremdenfeindlichkeit. Wie Ressentiments gepflegt werden und zu wachsen beginnen, schildert Simenon sehr eindrücklich. Einzelne Wortführer stacheln an, ein Mob formiert sich, löst sich wieder auf und ist am anderen Tag wieder da. Man beginnt mit Rufen, macht mit Schmierereien weiter und steigert sich stetig in der Aggressivität. Das alles schildert Simenon weitgehend aus Sicht der machtlosen Krulls. Auch die Polizei, wenngleich um den Erhalt von Recht und Ordnung bemüht, kann sich letztlich dem Druck nicht entziehen.

    Andererseits zeigt Simenon seine bekannten Stärken in der psychologischen Charakterisierung seiner Figuren. Die Familie der Krulls in ihrem vergeblichen Wunsch nach Akzeptanz. Es wird aber auch deutlich, dass sie eine echte Eingliederung selbst nicht vollständig betrieben haben. Sie haben sich aber inzwischen scheinbar damit abgefunden, eine seltsame Apathie macht sich breit. Am undurchsichtigsten ist der Vater Cornélius, der selten etwas sagt und den seine Familie auch möglichst aus allem heraushalten will. Und dann platzt dieser Vetter Hans in diese Szenerie – egoistisch, selbstsicher und unbekümmert. Hans hat ein feines Gespür für die inneren Konflikte der Krulls und befeuert diese. Er ist der Katalysator der Ereignisse, sowohl innerhalb der Familie als auch im Außenverhältnis.

    Ein wirklich gelungener Roman, der mich auf beiden Ebenen überzeugen konnte. Simenon bringt neben der psychologischen Komponente auch noch eine gesellschaftspolitische Ebene hinein und das macht diesen Roman aus dem Jahr 1939 zeitlos relevant.

  16. Cover des Buches Jadestern (ISBN: 9783453060043)
    Catherine Coulter

    Jadestern

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Mimabano
    der titel gefällt mir sehr gut! es geht nämlich auch anders!muss nicht immer eine " begierde" vorkommen.die geschichte war von anfang an sehr spannend ( was für einen historischen liebesroman für mich eher ungewöhnlich ist).die protagonisten waren einfach nur sympathisch, auch die nebencharaktere.und obwohl das eigentlich unwichtig ist, stimmt endlich mal ihre haarfarbe mit der frau auf dem cover überein!das musste ich mal sagen... das buch kann man gut in einem zug durchlesen.für mich ist diese buch sehr speziell und ich habe es auch schon mehrmals gelesen.es kommt so viel mehr vor,als der klappentext vermuten lässt.wer also gerne historische liebesromane liest sollte sich dieses exemplar nicht entgehen lassen.klappentext:die schöne missionarstochter jules wird vom strand weg auf brutale weise entführt.auf dem schiff ist sie dem kapitän jameson wilkes hilflos ausgeliefert und erfährt alle möglichen erniedrigungen.esprst in san francisco gelingt es ihr , wilkes und seinen helfershelfern zu entfliehen.in den armen eines liebenden und verständnisvollen mannes versucht sie, die vergangenheit zu vergessen.da taucht eines tages wilkes wieder auf...
  17. Cover des Buches Die Abenteuer des Werner Holt (ISBN: 9783746628714)
    Dieter Noll

    Die Abenteuer des Werner Holt

     (68)
    Aktuelle Rezension von: sisou17

    Nachdem ich im letzten Monat den Klassiker „Im Westen nichts Neues“ gelesen habe, bin ich auf der Suche nach einem ähnlichen Buch über den zweiten Weltkrieg auf dieses Buch von Werner Noll gestoßen. Die Geschichte vom 16 jährigen Werner Holt, der über die Flakhelferausbildung und den Reichsarbeitsdienst in der Slowakei zur Panzerjägerausbildung kommt und in den letzten Monaten in Polen, aber vor allem in Deutschland noch zu seinem Einsatz an der Front kommt, ist aus meiner Sicht sehr anschaulich und eindrucksvoll geschrieben. Es zeigt die Zerrissenheit eines jungen Menschen, der seinen Weg sucht und dabei die Normen und Wertevorstellungen der Nationalsozialisten zur Orientierung hat. Im Laufe seiner Ausbildung wird ihm aber immer wieder aufgezeigt, welche Abgründe sich dahinter verbergen, die mit seinen Werten nicht übereinstimmen. Sein jugendlicher Eifer, die Suche nach dem Abenteuer und die Verbundenheit zu seinen Freunden und der immer noch vorhandene Glaube an das Deutsche Reich führen ihn dann immer tiefer in das Schlamassel. Er stellt sich zwar immer wieder die Frage, ob er auf dem richtigen Weg ist, aber erst kurz vor der Kapitulation übernimmt er die Kontrolle über sein Handeln und widersetzt sich der Propaganda und den Plänen seines Jugendfreundes Wolzow. 

    Ich muss beim Lesen häufig an meine Großväter denken und frage mich, ob diese die gleichen Zweifel und Probleme hatten. Es wird auf jeden Fall deutlich, dass diese Generationen durch die Nationalsozialisten auf einen Weg geschickt wurden, der entweder im Tod oder in der Desilusionierung endet. Die Offenbarung am Ende des Krieges muss schlimm sein, wenn man feststellt für was für ein verbrecherisches Regime man aktiv war und wie man manipuliert wurde, um begeistert in einen Krieg zu ziehen, der für Leid und Schrecken in Europa gesorgt hat.

    Einige Zitate im Buch erinnern mich an Erich Maria Remarque, aber am interessantesten fand ich das Zitat:

    “Ich denke, es sind alles Untermenschen? - Einen Vorwand muß man ja haben, um sie umzubringen.“


  18. Cover des Buches Und der Himmel rot (ISBN: 9783407743817)
    Gabi Kreslehner

    Und der Himmel rot

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Claudias-Buecherregal
    Oliver ist 17 Jahre alt und heißt mit Nachnamen "Darm". Diesen Namen war bereits eine Prophezeiung für sein verpfuschtes Leben, so sieht es Oliver selbst. Seine Mutter ist gestorben und seinen Vater kennt er nicht, daher lebt Darm bei seinem Onkel. Aber er lässt weder ihn, noch seinen besten Freund Muskat oder Jana, die unsterblich in ihn verliebt ist, an sich ran. Aber warum schottet sich der Junge so ab? Welches Ereignis aus seiner Vergangenheit hat dazu geführt? Jana versucht weiterhin Darm näher zu kommen und ihn zum Reden zu bringen. Von der Autorin habe ich dieses Jahr bereits "Das Regenmädchen" (Krimi) gelesen, welches mir sehr gut gefallen hat. Dort war mir aber zunächst der Schreibstil etwas schwer gefallen, da Kreslehner viele kurze Sätze benutzt hat, die wie Aneinanderreihungen wirkten und somit ein abgehacktes Lesegefühl vermittelten. Auch bei "Und der Himmel so rot" bin ich über ihren ungewöhnlichen Schreibstil gestolpert, allerdings lag es dieses Mal eher daran, dass die Autorin oft sehr hochgestochen geschrieben hat. Ich brauchte knapp 50 Seiten um mich daran zu gewöhnen und hatte oft das Gefühl, dass sie versucht hochwertige literarische Ergüsse zu erzwingen. Ich bin definitiv jemand, der der Meinung ist, dass Jugendliche nicht unterschätzt werden und auf jeden Fall nicht dem TV-Hartz-4-Einheitsbrei ausgesetzt werden sollten, allerdings spiegelt der Roman die Sicht eines Teenagers wieder und ist für Jugendliche geschrieben, da finde ich die gewählte Sprache einfach nicht so glücklich. "Er schaute sie an, und sie sah, wie leer seine Augen waren und dass er nichts dachte, nichts, und sofort wusste sie, es war etwas passiert, es war etwas geschehen, etwas Schlimmes." (Seite 65) Der Inhalt des Buches ist sehr interessant und lesenswert. Es geht ums Erwachsen werden, Freundschaft und Liebe kombiniert mit Tragik, Drama und den Umgang mit Schuld. Die Geschichte ist schlüssig und toll aufbereitet. Nach und nach erfährt der Leser Darms Vergangenheit und ob er sich letztendlich doch noch einer Person gegenüber öffnen kann. Fazit: Das schwierige, aber interessante Thema wurde leider recht umständlich verpackt und büßt damit etwas Lesevergnügen ein. Broschiert: 139 Seiten Verlag: Beltz; Auflage: 1., Originalausgabe (24. Januar 2011) Sprache: Deutsch ISBN-13: 978-3407810809 Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
  19. Cover des Buches Spielgeld (ISBN: 9783874100427)
    Helmut Krausser

    Spielgeld

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Zwei gelungene Kurzgeschichten, der Rest ist Schrott. Die beiden einzig gelungenen Stories handeln von den Schachgroßmeistern Emanuel Lasker und Carl Schlechter, die sich auf einem Turnier duellieren, sowie von dem Sturz des panamaischen Diktators Manuel Noriega. Die anderen Geschichten sind sinnloser Nonsens.
  20. Cover des Buches Die perfekte Masche (ISBN: 9783548374475)
    Neil Strauss

    Die perfekte Masche

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Neil Strauss erzählt die gleiche Geschichte wie Mystery in seinem Buch, dieses häts nicht gebraucht.
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